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Veröffentlicht am 05.10.2023

Rezepte und Reisegeschichten

Safran, Sumach, Paprika
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Die Autoren sind ein Jahr lang mit dem Wohnmobil durch Südosteuropa, den Kaukasus, Vorderasien bis in den Iran gereist. Sie haben fantastische Natur erlebt, sind netten Menschen begegnet und haben kulinarische ...

Die Autoren sind ein Jahr lang mit dem Wohnmobil durch Südosteuropa, den Kaukasus, Vorderasien bis in den Iran gereist. Sie haben fantastische Natur erlebt, sind netten Menschen begegnet und haben kulinarische Entdeckungen festgehalten. In diesem Buch erzählen sie von diesem Jahr, es gibt Reiseberichte, die Lust auf mehr machen und dazu immer die Rezepte von den kulinarischen Köstlichkeiten vor Ort.

Geordnet ist das Buch nach den Ländern, wie sie bereist wurden. Nach den kurzen Vorstellungen zum Land und den prägenden Erlebnissen dort oder Besonderheiten werden immer die landestypische Gerichte vorgestellt, die die Autoren dort kennengelernt haben und leicht für die deutsche Küche abgewandelt haben. So ist soll sichergestellt werden, dass man auch alle Zutaten hier bekommen kann.

Der jedes Kapitel einleitende Reisebericht ist persönlich und macht Spaß. Die Fotos unterlegen den Text gekonnt und lösen leider Fernweh aus. Dieses ist aber durch die tollen Rezepte, die man so nachkochen kann, gut in Zaum zu halten. Die Fotos bieten wirklich wunderschöne Einblicke in die fremden Kulturen, es gibt Landschafts- und Tieraufnahmen, aber auch Menschen, Märkte und kulturelle Besonderheiten zu sehen. Bevor es dann zum nächsten Kapitel / Land geht, gibt es die dazugehörigen Rezepte.

Zu jedem Gericht gibt es ein tolles Foto, das das Endprodukt zeigt. Nach dem Titel und einer kurzen Einleitung zum Gericht gibt es eine Zutatenlisten, Portionsangaben und die durchnummerierten Zubereitungsschritte, die nachvollziehbar und verständlich beschrieben sind. Mir gefällt, die übersichtliche kurze Darstellung sehr gut.

Ein wundervolles Buch um einmal abzutauchen und sich Urlaubsgefühlen hinzugeben. Die bisher von uns getesteten Gerichte haben uns wirklich gut gefallen, die machen wir garantiert wieder.

Für alle Fernwehgeplagten, Reiselustigen und/oder Hobbyköche, mit Lust und Mut zu Neuem sehr zu empfehlen.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.10.2023

zurück nach Grönland

Der Mondmann - Rote Spur
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Jens Lerby´s Grönlandabenteuer ist ein gutes Jahr her. Der grantige Polizist hat durch die Erlebnisse dort einen Sinneswandel erfahren, seine Mitmenschen erleben einen zugewandten Menschen, der sich für ...

Jens Lerby´s Grönlandabenteuer ist ein gutes Jahr her. Der grantige Polizist hat durch die Erlebnisse dort einen Sinneswandel erfahren, seine Mitmenschen erleben einen zugewandten Menschen, der sich für seine Familie und den Beruf einsetzt. Um seine Frau zu unterstützen strebt er einen Abteilungswechsel an. Bevor dieser ansteht, soll er noch einen neu hereinkommenden Fall lösen. Eine grausam zugerichtete Leiche wurde gefunden und gerade als sich erste Spuren auftun, wird Lerby ausgebremst und abgezogen. Der Fall soll vertuscht werden, dies wird deutlich als eine Zeugin ähnlich verstümmelt tot aufgefunden wird. Lerby vermutet einen Serientäter, aber er wurde kaltgestellt. Eine gute Gelegenheit der Bitte der grönländischen Freunde nachzukommen und sie zu besuchen. Dem alten Magnus geht es sehr schlecht, er wird von Visionen geplagt und seinem Herzen geht es schlecht. Eva begleitet ihren Mann Jens Lerby in den unwirtlichen Norden. Sie lernt dort ganz neue Seiten an ihrem Mann kennen. Von Auszeit kann aber keine Rede sein, denn plötzlich taucht auch in Grönland eine Leiche auf, die klar von demselben Täter zurückgelassen wurde. Die Dinge beginnen sich zu überschlagen und der Fall entwickelt sich mit Wendungen und Überraschungen bis zum Finale immer spannender. Die ausgebooteten Vorgesetzten sorgen für Trouble, ebenso wie der plötzlich stark hereinbrechende Winter. Wieder spielen die Inuit und ihre Kultur eine tragende Rolle, ebenso wie Grönland selbst. Die Mystik ist perfekt in die Handlung eingepasst und alles greift super ineinander. Wie bereits im ersten Fall gibt es auch hier einen realen Hintergrund, der soziale Missstände anprangert.

Die Figuren sind bis in die Nebenfiguren gut ausgearbeitet und wirken sehr glaubhaft. Schön, dass man hier auf alte Bekannte trifft und erlebt, wie sie sich weiterentwickelt haben. Das Cover und der Titel sind wieder sehr passend und haben einen Bezug zum Inhalt.

Mir hat dieser spannende Band ausgezeichnet gefallen, der private Cliffhanger lässt mich auf einen dritten Teil hoffen, bei dem ich auf jeden Fall wieder mit dabei wäre.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
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  • Spannung
Veröffentlicht am 04.10.2023

Holocaust-Zeugnis

Gebranntes Kind sucht das Feuer
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"Es war zu viel und doch zu wenig, es wurde vom Feuer gesprochen, aber über die Asche geschwiegen."

Cordelia Edvardson ist die Tochter der Schriftstellerin Elisabeth Langgässer, einer glühenden Katholikin ...

"Es war zu viel und doch zu wenig, es wurde vom Feuer gesprochen, aber über die Asche geschwiegen."

Cordelia Edvardson ist die Tochter der Schriftstellerin Elisabeth Langgässer, einer glühenden Katholikin mit einem jüdischen Elternteil und des jüdischen Staatsrechtlers H. Heller. Das Mädchen gilt somit zu NS Zeiten als Dreivierteljüdin.

Aber auch schon vor der Judenverfolgung hat das Mädchen keine einfache Zeit. Die Familienkonstellation ist für die Zeit ungewöhnlich und sie wird ausgegrenzt. Die Mutter bietet keinen wirklichen Rückhalt in ihrem Wunsch nach Selbstverwirklichung, Sicherheit und dem Wunsch sich durch eine Ehe besser zu stellen. Es fehlt an Liebe und Zuwendung. Als die Zeiten immer bedrohlicher werden, versucht die Mutter die Tochter ins Ausland zu schaffen. Als sie bei der Gestapo vorgeladen werden, muss sich das Mädchen entscheiden: entweder wird die Mutter des Verrats angeklagt oder sie unterwirft sich den Rassegesetzen. "...nichts musste gesagt werden, es gab keine Wahl..." Durch ihre Unterschrift besiegelt Cordelia ihr Schicksal. Sie wird nach Auschwitz deportiert, erlebt dort den blanken Horror und muss für Josef Mengele als Schreibkraft arbeiten. Gerade die kleinen Episoden, die hier so distanziert geschildert werden, transportieren spürbar das Grauen. Cordelia überlebt und wird vom Roten Kreuz nach Stockholm gebracht. Der Kontakt, den sie ein Jahr nach der Rettung zu der Mutter sucht, verläuft unsäglich schlecht. Sie bleibt in Schweden und übersiedelt 1973 nach Israel.

Dieser Überlebensbericht ist gerade mal 134 Seiten stark, aufgrund der Inhaltsschwere jedoch nicht schnell gelesen. Die Autorin berichtet überaus distanziert von ihrem Leben, dabei geht sie nicht chronologisch vor. Sie nennt sich: das Mädchen, die Tochter, die Frau und bleibt damit konsequent ohne Namen und in der dritten Person. Sie ist für die Freiheit der Mutter nach Auschwitz gegangen und hat dort ganz andere Liebesbeweise von Müttern erlebt. Es sind kleine Begebenheiten, die sie so eindringlich schildert, das man meint man wäre mit dabei. Die Betroffenheit, die das auslöst, hinterlässt lange Zeit Erschütterung. Es ist beeindruckend, wie emotional die Auswirkungen eines so distanziert geschriebenen Textes ist.

Ein unglaublich beeindruckendes Zeitzeugnis, das nicht in Vergessenheit geraten sollte. Durch das Nachwort von Daniel Kehlmann werden nochmal Fakten angereichert und Dinge gut erläutert.

Lesenswert

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Veröffentlicht am 04.10.2023

Lauras gesunde Küche

Keep it easy
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Die Autorin hat ein Konzept für Health Food entwickelt, was sie in ihrem eigenen Restaurant Laura´s Deli in Düsseldorf umsetzt. In diesem Buch stellt sie unkomplizierte Rezepte, die den Spaß am Kochen ...

Die Autorin hat ein Konzept für Health Food entwickelt, was sie in ihrem eigenen Restaurant Laura´s Deli in Düsseldorf umsetzt. In diesem Buch stellt sie unkomplizierte Rezepte, die den Spaß am Kochen und gesunde Ernährung verbinden, vor. Sie möchte, dass man unbeschwert und einfach mit dem Thema umgeht und auch mal Zutaten völlig frei austauscht, falls sie nicht vorhanden sind oder jemandem nicht schmecken. Fast alle Rezepte sind glutenfrei, viele vegan, auf Kuhmilch wird verzichtet, ebenso auf Industriezucker und Weißmehl. Fleisch und Fisch kommen nur in sehr wenigen Rezepten vor. Sie selbst kauft ausschließlich Bioqualität ein. Nichts von alledem muss man aber beim Nachkochen zwingend berücksichtigen.

Nach einigen einführenden Kapiteln gibt es die üblichen Kochbuchkapitel: Frühstück, Brunch, Salate, Suppen, Warme Gerichte, Süsses, Snacks und Drinks. Ein sehr umfangreiches Register schließt das Buch ab.

Zu jedem Gericht gibt es ein sehr ansprechendes großformatiges Foto, das appetitlich aussieht. Außerdem findet man noch jede Menge Lifestyle-Bilder, die die Autorin und ihr Kind zeigen.

Auf Zeit- und Nährwertangaben wurde verzichtet. Ich nehme an, die Angaben würden nicht passen, da die Zutaten ja variiert werden können/sollen.

Die Rezepte sind jeweils für 2 Personen, die Zutatenlisten sind übersichtlich und finden sich jeweils links von den Zubereitungsschritten. Die Arbeitsanweisungen sind kurz aber gut nachvollziehbar beschrieben.

Sehr häufig wird der Backofen eingesetzt, um alles mögliche dort vorzugaren. Das kann man machen, auch um Zeit für andere Schritte zu gewinnen, aber insbesondere bei den Suppen fand ich das ausgesprochen unpraktisch. Wie sich das auf die Nährstoffe auswirkt - nun ja...

Viele Gerichte sind wirklich lecker, aber einen Großteil der Rezepte kannte ich in ähnlicher Form schon aus anderen Health Food Büchern. Insofern eignet sich das Buch eher für Einsteiger in diese Thematik. Nicht alle Rezepte lassen sich so einfach umsetzen, wie man es nach der Einleitung und dem Titel erwartet. Einige Zutaten würde ich bei uns in den Supermärkten nicht bekommen.

Die durchgehend englischen Titel für die Rezepte fand ich nicht so schön, häufig wußte ich nach der Überschrift nicht, was mich da im einzelnen erwartet. Aus dem Inhaltsverzeichnis etwas Leckeres heraussuchen, war nicht ohne weiteres möglich. Die Bilder und Zutatenlisten gaben oftmals erst den Aufschluss.

Wir haben in den letzten Wochen einiges aus diesem Buch nachgekocht und haben die Gerichte gerne gegessen, für uns ist es aber keine Methode für jeden Tag. Für Einsteiger in das Thema Health Food ist das Buch empfehlenswert. Von mir gibt es aufgrund der genannten Kritikpunkte 3,5 Sterne, die ich aufrunde.

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Veröffentlicht am 04.10.2023

100 unterschiedliche Backrezepte

Aus Liebe zum Backen
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Claire Saffitz teilt in diesem Buch ihr umfangreiches Backwissen. Es gibt allgemeine Informationen rund ums das Thema Backen. Die Rezepte reichen von salzig bis süß.

Unterteilt ist das Buch in die Kapitel: ...

Claire Saffitz teilt in diesem Buch ihr umfangreiches Backwissen. Es gibt allgemeine Informationen rund ums das Thema Backen. Die Rezepte reichen von salzig bis süß.

Unterteilt ist das Buch in die Kapitel: Kastenkuchen und Rührkuchen / Pies und Tarten / Riegel und Plätzchen / Torten und elegante Desserts / Frühstück und Brunch / Brote und herzhafte Backwaren / Grundlagen

Zu jeder Kreation gibt es mindestens ein Foto, ab und an gibt es auch Fotoanleitungen wie etwas gemacht werden soll. Das knapp 380 Seiten starke Buch ist groß und schwer und einige Seiten kommen auch ganz ohne Foto aus. Claire beschreibt alles super ausführlich und gut nachvollziehbar. Man muss schon etwas Zeit mitbringen, um sich durch die Anleitungen zu arbeiten und dabei das Wesentliche herausfiltern. Für Anfänger und Interessierte ist das bestimmt ein Vorteil, für alte Hasen unnötig. Es hätte evtl. auch gereicht, auf die Grundlagen Seiten zu verweisen und diese etwas anders zu gestalten.

Ich habe mich jetzt vier Wochen quer durch das Buch gebacken und viele neue tolle Rezepte entdeckt. Es gibt viele Rezepte, die es auf unsere Lieblingsliste geschafft haben. Das Bananenbrot mit Mandelbutter steht bei uns hoch im Kurs, die Riegel und Plätzchenrubrik fanden wir fast vollständig super lecker, ebenso wie den Brioch-Zopf mit Korianderzucker. Einiges hat mir aber auch gar nicht gefallen, das z.B. eine mehrstöckige Geburtstagstorte nur aus einem Teig und einer Füllung besteht, finde ich mehr als langweilig, manches war mir schlichtweg zu fett oder süß. Aber so etwas ist ja Geschmacksache, ebenso wie die Fotos, die mir teilweise etwas "altbacken" vorkamen, da habe ich schon bessere Inszenierungen von Backwaren gesehen.

Sicherlich nicht für Jeden sind die super ausführlichen Anleitungen zu den Rezepten. Ich bin eher ein Fan der kurzen knackigen Version, als geübte Bäckerin habe ich gerne alles auf einer Seite im Blick. Hier muss man meist blättern, weil alles so lang und breit geschildert ist.

Insgesamt lässt mich dieses Buch etwas zwiegespalten zurück. Die Begeisterung der Autorin für das Backen ist spürbar. Mir war das schwere Teil jedoch zu unhandlich und ausführlich, trotz der leckeren Anregungen, bin ich nicht so richtig von dem Buch überzeugt. Von mir gibt es 3,5 Sterne, die ich bei Bedarf aufrunde.

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