Profilbild von Schugga

Schugga

Lesejury Star
offline

Schugga ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Schugga über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.11.2025

Gruselige Bedrohung zieht ins Dorf ein

Gänsehaut in Hovenäset 1. Flammenrad
0

Flammenrad ist ein Buch mit gelungenen Gruselelementen. Heidi und ihre Freunde leben in einem kleinen schwedischen Dorf fernab jeglichen Großstadttrubels. Nach einigen Handwerksarbeiten im Haus bemerkt ...

Flammenrad ist ein Buch mit gelungenen Gruselelementen. Heidi und ihre Freunde leben in einem kleinen schwedischen Dorf fernab jeglichen Großstadttrubels. Nach einigen Handwerksarbeiten im Haus bemerkt Heidi nachts seltsame Geräusche, als würde etwas oder jemand versuchen, in ihr Zimmer zu gelangen. Auch die Gegenstände, welche durch die Bauarbeiten unter ihrem Fußboden gefunden wurden, sind äusserst rätselhaft. Zur gleichen Zeit kommt ein Riesenrad-Betreiber in den Ort und stellt sein Riesenrad auf dem örtlichen Campingplatz auf. Heidis Oma warnt eindringlich vor dem Rad, dies sei gefährlich. Durch ihre fortschreitende Demenz wird sie jedoch nicht ernst genommen. Bis die Kinder den Zusammenhang zwischen dem Riesenrad und dem nächtlichen Spuk erkennen ist es fast schon zu spät.
Ich fand vor allem die nächtlichen Szenen sehr gelungen, in denen Heidi sich jedesmal ganz sicher ist, dass da jemand ist, nur um von ihrem Vater gesagt zu bekommen das sei alles Einbildung gewesen. Die Nachforschungen gemeinsam mit ihren beiden Freunden gestalten sich ebenfalls als spannend gestaltet, die schockierenden Hintergründe kommen nach und nach ans Licht.
Eine kleine Kritik habe ich zum anfänglichen Aufhänger, wo mir viel zu lange die Geldsorgen der Erwachsenen breitgetreten werden. Für Kinder ein langweiliges, schlimmstenfalls triggerndes Thema, wenn die Eltern kein Geld auf dem Konto haben. Auch die demente Oma, da muss ich sagen fand ich es ziemlich fragwürdig, einem Kind aufzubürden, sich alleine um die Oma zu kümmern. Ohne diese Kritikpunkte wäre es der perfekte Kindergruselroman, der latente Horror, der da in den Ort zieht, ist angenehm spürbar beim Lesen. Somit gebe ich dem Buch wohlverdiente 4,5/5 Punkte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.11.2025

Gefährliche Abenteuer, um einen bösen Zauber zu brechen

Magic Island - Zauber des Vergessens (Magic Island, Bd. 2)
0

Der zweite Band lässt die vier Jugendlichen und ihre Seelentiere diesmal mehrere aufregende Abenteuer erleben, die es in sich haben. Julian wurde mit dem Zauber des Vergessens belegt, nur Aiko, Kiano und ...

Der zweite Band lässt die vier Jugendlichen und ihre Seelentiere diesmal mehrere aufregende Abenteuer erleben, die es in sich haben. Julian wurde mit dem Zauber des Vergessens belegt, nur Aiko, Kiano und Lani sowie die Hüterin Aliera der magischen Insel Elenum können sich zunächst noch an ihn erinnern. Freunde, Eltern, für alle anderen ist er plötzlich ein Fremder. Diesen Zauber zu brechen ist schwierig, doch nicht unmöglich. Eine Herausforderung, welcher die Freunde sich stellen wollen.
Durch den Vergessenszauber beginnt der zweite Band sehr emotional, Julian fühlt sich komplett allein. Bis seine neuen Freunde hinzukommen. Diesmal sind das Teamwork und der Zusammenhalt zwischen den Jugendlichen deutlich stärker spürbar, es gibt mehrere Abenteuer und Erkenntnisse und dennoch scheint die gegnerische Seite ihnen stets einen Schritt voraus. Was es umso spannender macht.
Mir hat Band zwei richtig Spaß gemacht, durch die verschiedenen Abenteuer, den Zusammenhalt der Jugendlichen und die emotionalen Momente wirkt es in sich stimmiger als Band 1, wobei der Humor auch diesmal nicht zu kurz kommt. Auch die Ideen und Überraschungen, welche sich in Band 2 verbergen, sind nicht ohne. Einige Abenteuer spielen auf der magischen Insel, einige in der regulären Welt, wo die Jugendlichen ihre Magie sowie ihre Seelentiere verborgen halten müssen. Dieser Mix sowie ein nicht zu unterschätzender Gegner machen die Reihe spätestens jetzt zu einem gelungenen Pageturner für junge Lesende ab 11 sowie alle Junggebliebenen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.11.2025

Magisches Potential verschenkt

Olympia Magica 1: Kommst du ins Team?
0

Schülerin Linna wechselt unerwartet auf ein geheimes, magisches Sportinternat und entdeckt dort ihr eigenen magischen Fähigkeiten.
Mich konnte das Buch nicht überzeugen, schon der Aufhänger, wie Linna ...

Schülerin Linna wechselt unerwartet auf ein geheimes, magisches Sportinternat und entdeckt dort ihr eigenen magischen Fähigkeiten.
Mich konnte das Buch nicht überzeugen, schon der Aufhänger, wie Linna das Internat entdeckt, bedient sich dem ausgelutschten Klischee der bösen Stiefmutter. Einmal im Internat angekommen erfährt man zunächst mit Linna ein paar magische Besonderheiten, aber das war es auch schon größtenteils. Dass ein junges Mädchen keinerlei kindliche Neugier zeigt, mal das Gelände und die vielen magischen Sportarten und Tiere zu erkunden, wirkt äußerst unglaubwürdig. Stattdessen wird der Fokus neben ein paar Trainingseinheiten auf zwei Brüder gelenkt, die, warum auch immer, meinen, Linna mobben und beim Jahresturnier mit unfairen Mitteln antreten zu müssen. Was vielleicht als Spannungsgeber noch funktioniert hätte, hätte Linna noch ausreichend andere Abenteuer erlebt. Auch der Bezug zu ihrem bisherigen Leben: Kein Vermissen von Eltern oder Freunden, einfach nichts. Zudem empfinde ich es als falsch in einem Kinderbuch, dass Linna wegen etwas bestraft wird, was sie gar nicht begangen hat, während andere bei Vergehen erwischt werden und da wird nichts zu irgendwelchen Konsequenzen erwähnt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.10.2025

Zäh erzähltes Geheimnis um das Du inmitten des Wir

Die Spur der Vertrauten
0

Claire lebt in einer Gesellschaft, die durch ein kollektives Wir-Bewusstsein gesteuert wird. Dadurch erhält jede Person eine Aufgabe, welche sie instinktiv bei Bedarf ausführen muss. Ein Prinzip, durch ...

Claire lebt in einer Gesellschaft, die durch ein kollektives Wir-Bewusstsein gesteuert wird. Dadurch erhält jede Person eine Aufgabe, welche sie instinktiv bei Bedarf ausführen muss. Ein Prinzip, durch welches die Gesellschaft auf den ersten Blick perfekt funktioniert, denn für jede anfallende Aufgabe gibt es eine Person mit dem benötigten Instinkt, die diese Tätigkeit ausführt, ohne etwas zu hinterfragen. So gibt es Personen, die laufend Ideen zu Papier bringen, die Recht sprechen, Dinge reparieren, heilen oder mit Begeisterung die Straßen fegen. Claire gehört zur Gruppe der Vertrauten, erkennbar an dem Mal auf ihrer Stirn. Die meiste Zeit läuft sie mit Walkman herum und hört Musik in voller Lautstärke, um die Welt um sich herum akustisch auszublenden. Goliaths Instinkt sorgt dafür, dass er andere beschützen muss, sobald diese innerhalb seines Erkennungsradius in Gefahr geraten. Zusammen versuchen sie herauszufinden, was mit den kürzlich verschwundenen Schülerinnen und Schülern in ihrem Umfeld geschah. Etwas, was es in einem perfekten System nicht geben kann.
Gleich vorweg, der Roman ist kein umfangreicher Kriminal-Dystopie-Roman, der Fall um die verschwundenen Jugendlichen ist nach weniger als der Hälfte des Romans gelöst. Anschließend geht es um die Welt selbst und um das Geheimnis, welches Claire mit sich herumträgt.
Auf den ersten Blick hat die Autorin sich eine ziemlich schräge Welt erdacht. Die auf einem Superkontinent lebende Gesellschaft wird von der Instinktiven Verwaltung geleitet. Die Instinkte sind stets auszuführen und nicht infrage zu stellen. Wer Leben rettet kann sogar in der Hierarchie aufsteigen. Leider zeigt dieses System einige recht skurrile Nebenwirkungen auf. Man kann noch so müde sein, wenn der Instinkt sagt, man muss den Kühlschrank des Nachbarn reparieren, geht man zur Not nachts im Pyjama durch einen Schneesturm rüber, bricht die Tür auf und zückt seinen Werkzeugkasten. Und für jeden Firlefanz gibt es einen Unterinstinkt, damit jede noch so unliebsame Aufgabe erfüllt wird. Ja, es gibt Leute, denen suggeriert wird, sie lieben es, anderen den Hintern abzuwischen. Dass sowas auch mal ausgenutzt wird ist zwar offiziell verboten, hilft einem trotzdem nicht, wenn man gegen seinen eigenen Willen handeln muss, den es offiziell nicht gibt.
Zu Beginn ist noch ein genügendes Maß an Spannung in der Handlung, als Claire und Goliath aus verschiedenen Gründen die Verschwundenen aufspüren wollen. Wobei der Stil hier bereits sehr distanziert ist. Wie soll eine Person auch was erzählen, wenn sie die meiste Zeit die Welt akustisch ausblendet und sich über Notizzettel unterhält? Anschließend verliert die Spannung sich, die Autorin versucht, um das System und Claire ein großes Geheimnis zugleich aufzubauen und zu lösen. Es gibt sehr viele Perspektivenwechsel diverser Personen, doch alle bleiben sie distanziert, der Stil verwirrend, in Claires Fall sogar manchmal unangenehm flapsig. Manches war zudem unlogisch wie beispielsweise eine Kabine in einer Größe, in der mehrere Leute zuvor Drogen konsumieren oder Paare miteinander intim werden konnten. Und anschließend behauptet die Autorin, Goliath würde dort kaum gemeinsam mit Claire hineinpassen?!
Nachdem der Fall um die verschwundenen Jugendlichen vom Problem um das System an sich abgelöst wurde, wich die wenige Spannung einem recht zähen zweiten Teil. Die Neugier auf skurrile Beispiele des Systems war raus, die Handlung wurde zäh und oberflächlich, das Ende abstrakt und überzogen zugleich, ohne mich emotional erreichen zu können. Dafür war das Buch viel zu distanziert, die Handlung, die Charaktere, die Welt, das alles blieb so emotionslos und fade.
Den Charme der Spiegelreisenden konnte ich hier leider nicht wiederfinden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.10.2025

Klasse Gruppendynamik und überzeugende Ideen

Schule der Meisterdiebe 4: Die schwarze Festung
0

Diese Buchreihe macht von Band zu Band mehr Spaß. Mit diesem Band beginnt nun das vierte Schuljahr für Gabriel an der Schule der Meisterdiebe. Ungern trennt er sich hierfür von seiner Ziehoma, denn seine ...

Diese Buchreihe macht von Band zu Band mehr Spaß. Mit diesem Band beginnt nun das vierte Schuljahr für Gabriel an der Schule der Meisterdiebe. Ungern trennt er sich hierfür von seiner Ziehoma, denn seine Gauner-Eltern konnten erneut entkommen und könnten nun Rache üben. An der Schule in Crookhaven wird das Ziel für den jährlichen Gaunerpokal verkündet: Ein Einbruch in eine verlassene, uneinnehmbare Festung, um ein dort deponiertes Schmuckstück zu stehlen. An dem natürlich auch die Namenlosen Interesse zeigen, die Diebesbande rund um Gabriels Eltern.
Diesmal ist Vertrauen ein großes Thema, welches Gabriels Gaunerbande neben dem Jahresprojekt vor zusätzliche Herausforderungen stellt. Die Dynamik der Teenager untereinander ist mittlerweile erstaunlich, es macht richtig Spaß, ihre Pläne und Abenteuer zu verfolgen. Leider kommen von außerhalb einige gewaltige Herausforderungen auf sie zu und an manchen Überraschungen haben sie ziemlich zu knabbern.
Mit seinem einfühlsamen und zugleich einfallsreichen Schreibstil schafft der Autor es erneut, ein ganzes Schuljahr wie im Flug vergehen zu lassen. Man fiebert mit den Teenagern bei jedem ihrer Abenteuer mit und die Überraschungen haben es ziemlich in sich. Sympathische Charaktere und super Ideen, auch diesmal wieder eine gelungene Mischung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere