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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.09.2025

True Crime Thriller mit Details aus der Rechtsmedizin

Mit kalter Hand
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Ein neuer Thriller mit der Rechtsmedizinerin Dr. Sabine Yao, der eine spannende Mischung aus spektakulären Todesfällen sowie der Suche nach gefährlichen Tätern bietet. Diesmal spielt sich alles in einem ...

Ein neuer Thriller mit der Rechtsmedizinerin Dr. Sabine Yao, der eine spannende Mischung aus spektakulären Todesfällen sowie der Suche nach gefährlichen Tätern bietet. Diesmal spielt sich alles in einem Zeitraum von etwa einer Woche ab, in welcher neben dem Tagesgeschäft in der Rechtsmedizin vor allem die Suche nach zwei mutmaßlichen Serientätern für Spannung sorgt.
Schon die Aufmachung des Buches ist sehr gelungen, passend zur Optik fühlt es sich stellenweise an, als wäre es in Plastikfolie eingewickelt. Die privaten Hintergründe von Dr. Sabine Yao halten sich diesmal stark zurück, was mir besonders gefiel. Der Fokus liegt somit mehr auf den zu klärenden Todesfällen sowie der Suche nach Tätern, für welche Dr. Yaos Expertise angefragt wird. Neben spannenden Details aus der humanen Rechtsmedizin, welche Michael Tsokos geschickt in die Handlung einbaut, geht es diesmal sogar in den Bereich der Tiermedizin, da ein Pferderipper sein Unwesen treibt und gefasst werden soll, bevor er sein Tätigkeitsfeld auf Menschen verlegt. Hier arbeitet Dr. Yao mit dem Profiler Milan Hasanovic zusammen, den sie aus einem früheren Fall kennt. Ebenso ist die LKA-Ermittlerin Monica Monti wieder mit dabei und versorgt das Team von Prof. Paul Herzfeld mit menschlichen Fundstücken aus einem nahegelegenen Forstgebiet.
Ich empfand den Thriller als angenehm spannend und liebe die besonderen Details aus dem Fachbereich des Autors. Der Stil ist fokussiert, die Handlung mitreißend und die Fälle eine willkommene Abwechslung.

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Veröffentlicht am 19.08.2025

Drei Episoden, ein Café

Die Tage im Café Torunka
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Im Café Torunka kann man gemütliche Lesestunden erleben. Bereits das Cover lädt zum Verweilen ein. In drei Episoden treffen jeweils Personen aufeinander, die etwas Vergangenes miteinander verbindet, das ...

Im Café Torunka kann man gemütliche Lesestunden erleben. Bereits das Cover lädt zum Verweilen ein. In drei Episoden treffen jeweils Personen aufeinander, die etwas Vergangenes miteinander verbindet, das nun aufgearbeitet wird.
Das Café wird betrieben von einem Vater und seiner jüngeren Tochter, während die Mutter momentan im Ausland arbeitet. Die Hintergründe zur Familie erfährt man im Laufe des Romans. Ebenso hilft ihnen ein Student aus, dem eine fremde Kundin plötzlich ins Gesicht sagt, sie kenne ihn von früher. Woraufhin sich ein aussergewöhnlicher Verlauf ergibt, bis sich die Hintergründe klären. Die weiteren Episoden sind locker miteinander verknüpft und bauen teilweise aufeinander auf.
Ein weiteres Buch, welches zu den Asiatischen Wohlfühl-Büchern gezählt werden kann. Es ist angenehm modern, schon allein deswegen, weil es diesmal liebevoll zubereiteten Kaffee statt Tee gibt. Zudem ist die Tochter des Besitzers noch im Schulalter, der Vater ist also auch in dieser Hinsicht angenehm zeitgemäß. Die Gäste sind bunt gemischt, wobei das Café etwas versteckt liegt und dadurch so eine Art Geheimtipp im Viertel ist.
Da es nur drei Episoden sind, fallen diese recht lang aus. Der Vorteil ist auf jeden Fall, dass genügend Raum für emotionalen Tiefgang vorhanden ist. In gewisser Weise sind immer Liebe und Verlust im Spiel, Vergangenheit und Gegenwart. Fantastische Elemente kommen im Buch nicht vor.
Die drei Episoden bieten durch die jeweils Beteiligten eine angenehme Abwechslung und man hat Zeit, sich in die Charaktere hineinzuversetzen beim Lesen. Das macht es zu einer äußerst entspannten Lektüre.

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Veröffentlicht am 19.08.2025

Asian Healing trifft auf Whodunnit-Krimi

Die Bibliothek meines Großvaters
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Auf dieses Buch hatte ich mich sehr gefreut, schon die Aufmachung mit den roten Blüten auf dem Buchschnitt verleiht dem Roman optisch das gewisse Etwas. Ebenso mag ich die Covergestaltung, auf dem die ...

Auf dieses Buch hatte ich mich sehr gefreut, schon die Aufmachung mit den roten Blüten auf dem Buchschnitt verleiht dem Roman optisch das gewisse Etwas. Ebenso mag ich die Covergestaltung, auf dem die junge Lehrerin Kaede zusieht, wie ihr Großvater sich langsam von ihr entfernt.
Das Entfernen kann hier sinnbildlich betrachtet werden, denn beim Großvater wurde eine Demenzerkrankung diagnostiziert, durch welche er beginnende körperliche Einschränkungen erfährt sowie für ihn lebensechte Halluzinationen.
So empfängt einen der Roman auch gleich mit der Information, er hätte vorhin einen blauen Tiger gesehen. Ein ungewöhnlicher Einstieg ins Buch, die dahinterliegende Erkrankung wird nach und nach verständlich erklärt, ohne zuviel Raum einzunehmen. Wie ihr Großvater ist Kaede Liebhaberin klassischer Krimis, die hier zu einem Bindeglied zwischen den beiden sowie zu weiteren Charakteren werden. Wie in Asian Healing Romanen werden hier neben gebotenen menschlichen Schicksalen episodenhaft Rätsel und Kriminalfälle gelöst. Und hierbei kann Kaede jeweils erleben, wie geistig fit ihr Großvater noch ist. Einem kleinen Ritual gleich lässt er zunächst seine Enkelin ihre Vermutungen erzählen, bevor er anhand kleiner Details die richtigen Schlüsse zieht und ihr eine Auflösung bietet.
Ich würde den Roman als eine wunderschöne Mischung aus Asian Healing Elementen und Whodunnit-Krimis bezeichnen, alles recht gemütlich erzählt. Es gibt Szenen aus Kaedes Leben und was sie mit ihren Freunden Zeit erlebt, die Besuche bei ihrem Großvater und eben besagte Fälle. Einige Rätsel wirken zunächst unlösbar, zum Schluss hin habe ich um Kaede und ihren Großvater regelrecht bangen müssen, da sie selbst involviert waren.
Ein einfühlsamer Cozy Krimi mit sympathischen Charakteren, emotionale Szenen und rätselhafte Fälle werden hier erfolgreich miteinander kombiniert. Laut der Angabe im Buch ist dies der erste Teil einer in Japan erfolgreichen Trilogie. Auf weitere Bände mit Kaede, ihrem Großvater sowie deren Freunde bin ich gespannt.

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Veröffentlicht am 16.08.2025

Female Rage im Paradies

Bad Tourists
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Willkommen im exklusiven Sapphire Island Resort, genießen Sie ihren Urlaub im traumhaften Paradies der Malediven. Lernen Sie das Frauentrio Darcy, Kate und Camilla kennen, die gemeinsam Darcys erfolgreiche ...

Willkommen im exklusiven Sapphire Island Resort, genießen Sie ihren Urlaub im traumhaften Paradies der Malediven. Lernen Sie das Frauentrio Darcy, Kate und Camilla kennen, die gemeinsam Darcys erfolgreiche Scheidung inmitten des Indischen Ozeans feiern wollen. Machen Sie einen Tauchausflug mit dem Paar Jade und Rob, das hier seine Flitterwochen verbringt. Gönnen Sie sich spannende Lesestunden in atemberaubender Atmosphäre.
Warnhinweis: Mit blutigen Ereignissen muss in diesem Roman gerechnet werden.

„Unsere Freundschaft basiert auf einer entsetzlichen Tragödie, um Himmels willen. Ansonsten kennen wir uns kaum.“ (Zitat)

Der Freundschaft des Frauentrios, welches man in diesem Roman begleitet, liegt ein bewegendes Drama zugrunde, dessen Bedeutung nach und nach deutlich wird. Neben den drei Frauen, die man in verschiedenen Situationen und Zeitebenen kennenlernt, ist auch das Paar in den Flitterwochen interessant, sowohl das Schicksal der Frau als auch der Charakter des Mannes spielen eine nicht unwesentliche Rolle. Ob und wie die beiden zum eigentlichen Thema des Romans passen ist zunächst nicht abzusehen.
Neben dem Drama in der Vergangenheit, welches die drei Frauen zusammengeführt hat, und den schon bald geschehenden Gewalttaten im Resort, zeigt die Autorin verschiedene Arten toxischer Männlichkeit sowie deren Folgen. Mal mehr, mal weniger deutlich. Wobei sie sich hierbei auf einige Männer beschränkt statt zu verallgemeinern. Zusammenhänge werden angedeutet und laden zum Spekulieren ein, was damals wirklich geschah und wer schuldig sein könnte, sowohl damals wie auch heute. Hier kann ich sagen, hatte ich immer mal wieder Punkte, an denen ich meine Vermutungen zu den Fällen neu überdenken musste. Auch die Charaktere der Freundinnen ließen Spekulationen zu, ob nicht doch etwas Düsteres in einer von ihnen verborgen liegen könnte.
Ein weiterer Aufhänger des Romans ist, was toxische Männlichkeit mit den Frauen macht. Und dass es Frauen gibt, die sich so verhalten, wie die Gesellschaft es durch das in den Köpfen existierende Frauenbild nicht erwarten würde.
Stilistisch abwechslungsreich und spannend gestaltet, bietet es wiederholt Gelegenheit, sich mit den Charakteren zu beschäftigen und sich zu fragen, welche Taten man wem zutrauen würde oder nicht. Die paradiesische Urlaubskulisse wird durch einige Aktivitäten angenehm greifbar und bietet einen schönen Kontrast zu den Gewalttaten. Die Intensität der Spannung wird dadurch zwar wiederholt aufgelockert, macht den Roman so allerdings nicht weniger interessant.

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Veröffentlicht am 14.08.2025

Emotional überzeugender Whodunnit in einer damals stark queer-feindlichen Gesellschaft

Lavender House
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Dieses Buch ist für mich ein Lese-Highlight, mit welchem ich anfangs gar nicht gerechnet hatte und das ich an dieser Stelle sehr gerne weiterempfehle. Dass mich das Buch dermaßen überzeugen konnte liegt ...

Dieses Buch ist für mich ein Lese-Highlight, mit welchem ich anfangs gar nicht gerechnet hatte und das ich an dieser Stelle sehr gerne weiterempfehle. Dass mich das Buch dermaßen überzeugen konnte liegt weniger an dem schlüssig konstruierten Kriminalfall selbst, sondern vielmehr an der Kombination des Falls mit dem ganzen Drumherum.
Angesiedelt ist die Erzählung im San Francisco der 1950er Jahre. Eine Zeit, in der Homophobie den Menschen das Recht gab, andere zu entlassen, aus der Wohnung zu werfen oder ungesühnt bis zur Unkenntlichkeit zu verprügeln. Nicht viele führen ein Doppelleben, mit der steten Angst, bei einer Razzia erwischt oder anderweitig für ihr vermeintlich schändliches Verhalten angeprangert zu werden.
In dieser Situation befindet sich Evander (Andy) Mills, vor wenigen Tagen noch angesehener Polizist, bis ihn seine Kollegen mit heruntergelassener Hose in einem Club erwischten. Buchstäblich kurz vor seinem Freitod als letzten Ausweg engagiert ihn eine Frau, die sich als Ehefrau der kürzlich verstorbenen Besitzerin des Lamontaine-Seifenimperiums herausstellt. Irene Lamontaines Tod wurde als Unfall deklariert, doch Pearl glaubt nicht daran und möchte, dass Andy als Privatermittler den mutmaßlichen Mord aufklärt. Der Start eines klassischen Whodunnit (Wer hat es getan? Angelehnt an die klassischen Kriminalromane im Stile von A. Christie, A.C. Doyle u.a.).
Was die Handlung so überaus spannend macht ist der queere Einschlag in Kombination mit der damaligen Zeit. Nicht nur Andy muss einige Male ziemlich einstecken, auch andere haben zu kämpfen oder bereits ihre Strategien entwickelt. Beim Lesen werden Situationen geschildert, in welche Nicht-Betroffene wahrscheinlich nie gekommen wären, was einem die Problematik dadurch erst so richtig bewusst macht. Egal, ob man queer ist oder nicht, so manche Situationen im Roman nehmen wohl jeden emotional mit. Gleichzeitig lernt Andy nun die queere Welt aus einer für ihn neuen Sicht kennen, ebenso wie neue Love Interests, denn Andy kann sich optisch definitiv sehen lassen.
Ein emotional packender, stellenweise schockierender Roman mit vielfältigen Charakteren und einem Whodunnit, der wunderbar zum Mitermitteln einlädt und durchaus plausibel wirkt.

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