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Veröffentlicht am 08.04.2025

Psychospiel in der Klinik

Der Seelenbrecher
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Zusammenfassung/Klappentext:
Ein an Amnesie leidender Mann wird in eine psychiatrische Luxusklinik eingeliefert. Mithilfe der Ärzte versucht er, seine Erinnerungen zurückzuerlangen – doch das gelingt ihm ...

Zusammenfassung/Klappentext:
Ein an Amnesie leidender Mann wird in eine psychiatrische Luxusklinik eingeliefert. Mithilfe der Ärzte versucht er, seine Erinnerungen zurückzuerlangen – doch das gelingt ihm nur schwer.
Währenddessen treibt der „Seelenbrecher“ sein Unwesen – ein Täter, der seine Opfer nicht tötet, sondern sie psychisch zerstört. Zurück bleiben lebende, aber geistig gebrochene Menschen, die nie wieder sprechen oder handeln können.

Kurz vor Weihnachten schlägt der Seelenbrecher erneut zu – ausgerechnet in jener psychiatrischen Klinik. Um sich zu schützen, wird das Gebäude verriegelt, nicht ahnend, dass der Täter bereits unter ihnen ist. Zu allem übel schneidet ein aufziehender Schneesturm die Klinik zusätzlich von der Außenwelt ab.

Während Caspar verzweifelt versucht, sich selbst und die anderen zu retten, kommen immer mehr erschreckende Wahrheiten ans Licht. Wer ist der Seelenbrecher wirklich? Und welche Rolle spielt Caspar in diesem perfiden Spiel?

Meinung:
Dieser Thriller hat mich von der ersten bis zur letzten Seite in Atem gehalten. Er überzeugt nicht nur mit einer spannenden Handlung, sondern vor allem durch die intensive und beklemmende Atmosphäre. Eine psychiatrische Luxusklinik, ein Schneesturm, völlige Isolation – Täter und Opfer im selben Gebäude. Ein perfektes Setting für ein nervenaufreibendes Katz-und-Maus-Spiel!

Durch raffinierte Twists wird der Leser immer wieder in die Irre geführt – selbst wenn man glaubt, den Täter bereits entlarvt zu haben. Dennoch gibt es einige Szenen, die sehr konstruiert wirken und dadurch etwas übertrieben oder unglaubwürdig erscheinen.

Die Erzählweise empfand ich als gewöhnungsbedürftig, da sie zwischen der eigentlichen Handlung in der Vergangenheit und einem mysteriösen Experiment in der Gegenwart wechselt. In diesem Experiment müssen die Teilnehmer ein Manuskript lesen, das die Geschehnisse jener Tatnacht wiedergibt. Diese Perspektivwechsel haben mich teilweise aus dem Lesefluss gerissen, da es nicht immer einfach war, den Überblick zu behalten. Gleichzeitig sorgt dieser Kniff aber auch dafür, dass die Spannung konstant aufrechterhalten wird.

Caspar ist ein interessanter Protagonist, da seine Amnesie für Unsicherheiten sorgt – man weiß nie genau, wer er wirklich ist. Das hat mir gut gefallen. Auch die anderen Charaktere waren solide, blieben aber teilweise etwas oberflächlich. Für die Geschichte war das jedoch völlig ausreichend.

Der Schreibstil ist packend und mitreißend, wodurch das Buch leicht und schnell zu lesen ist.

Fazit:
Der Seelenbrecher ist ein beklemmender Psychothriller, der mit Spannung, unerwarteten Wendungen und einem düsteren Setting fesselt. Die Isolation und die perfide Vorgehensweise des Seelenbrechers sorgen für Hochspannung. Auch wenn manche Szenen etwas konstruiert wirken, bleibt das Buch insgesamt ein fesselnder und atmosphärischer Thriller.

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Veröffentlicht am 08.04.2025

Die Suche nach den Teilen des Greifstabs geht im Unterwasserreich weiter.

Animox 3. Die Stadt der Haie
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Zusammenfassung/Klappentext:
Simon Thorn setzt seine gefährliche Mission fort, die verstreuten Teile des mächtigen Greifstabs zu finden, um einen drohenden Krieg zwischen den Animox zu verhindern. Zusammen ...

Zusammenfassung/Klappentext:
Simon Thorn setzt seine gefährliche Mission fort, die verstreuten Teile des mächtigen Greifstabs zu finden, um einen drohenden Krieg zwischen den Animox zu verhindern. Zusammen mit seinen Freunden führt ihn die Suche in die Tiefen des Pazifischen Ozeans – direkt in die Stadt der Haie. Doch sein Großvater Orion, der Herrscher des Vogelreichs, ist ihm dicht auf den Fersen. So muss sich Simon nicht nur gegen seine Feinde behaupten, sondern auch seine inneren Konflikte bewältigen.

Meinung:
In »Die Stadt der Haie« muss sich Simon in einer völlig neuen Umgebung voller Gefahren und unbekannter Wesen behaupten. Die Welt der Animox wird diesmal um das Unterwasserreich erweitert, was für einen erfrischenden neuen Schauplatz sorgt. Die Beschreibung der Unterwasserwelt ist anschaulich und macht das Abenteuer sowie die damit verbundenen Herausforderungen lebendig.

Sowohl die Haupt- als auch die Nebencharaktere wachsen an ihren Aufgaben und werden mutiger. Simon muss sich nicht nur gegen äußere Bedrohungen durchsetzen, sondern auch innere Konflikte bewältigen – besonders die Frage der Loyalität spielt hier eine große Rolle. Auch die Freundschaften innerhalb der Gruppe werden auf die Probe gestellt und Simons komplexe Familienverhältnisse bringen eine zusätzliche emotionale Ebene in die Geschichte.

Allerdings gab es für mich zu viele langatmige und wenig spannende Passagen. Einige Konflikte lösen sich viel zu schnell und abrupt auf, ohne dass eine echte Problembewältigung dahintersteckt. Dadurch fehlt es an echter Bedrohung und Tiefe. Daran merke ich, dass ich einfach nicht mehr zur Zielgruppe gehöre. Deshalb werde ich meine Reise durch die Animox-Welt mit diesem Band beenden.

Fazit:
Für mich bietet die Reihe zu wenig Spannung, zu langwierige Passagen und zu wenig echte Konflikte. Dennoch wird die Unterwasserwelt atmosphärisch und abenteuerlich beschrieben, und auch die Charakterentwicklung ist deutlich spürbar.

Fans der Reihe oder jüngere Leser werden hier sicherlich auf ihre Kosten kommen und gespannt sein, wie Simons Reise weitergeht. Für mich endet sie hier.

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Veröffentlicht am 02.03.2025

Gefangen im Netz der Technologie

Das Joshua-Profil
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Zusammenfassung/Klappentext:
Das Leben des erfolglosen Schriftstellers Max Rhode gerät aus den Fugen, als er erfährt, dass er bald ein schreckliches Verbrechen begehen soll.

Hinter dieser düsteren Prognose ...

Zusammenfassung/Klappentext:
Das Leben des erfolglosen Schriftstellers Max Rhode gerät aus den Fugen, als er erfährt, dass er bald ein schreckliches Verbrechen begehen soll.

Hinter dieser düsteren Prognose steckt das Joshua-Profil, eine Technologie, die mithilfe von Algorithmen potenzielle Straftäter identifiziert, bevor sie überhaupt eine Tat begangen haben. Plötzlich wird Max zum Gejagten und kämpft verzweifelt darum, herauszufinden, welches Verbrechen ihm vorgeworfen wird – und vor allem, wie er es verhindern kann.

Als dann auch noch seine Pflegetochter Jola entführt wird, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Unerwartete Hilfe erhält Max von seinem Bruder Cosmo, einem verurteilten Straftäter, der ihm zur Seite steht. Doch wem kann er in dieser Situation wirklich vertrauen?

Meinung:
Der Thriller konnte mich von Anfang bis Ende fesseln – vor allem durch die faszinierende Grundidee rund um das Joshua-Profil.

Die zentrale Frage, ob eine Technologie Menschen als zukünftige Straftäter entlarven kann, bevor sie eine Tat begehen, ist hochspannend und bietet viel Potenzial für eine tiefere ethische Auseinandersetzung. Wie weit darf Überwachung gehen? Was, wenn sich der Algorithmus irrt? Darf man jemanden für etwas bestrafen, das er (noch) nicht getan hat? Oder wäre die Welt ein sicherer Ort, wenn das System funktioniert? Diese gesellschaftskritische Ebene gibt dem Thriller eine zusätzliche Tiefe, wird in der Geschichte jedoch leider nur oberflächlich behandelt. Das fand ich besonders schade.

Die Handlung ist rasant, actiongeladen und mit zahlreichen Wendungen versehen. Die kurzen Kapitel und Cliffhanger sorgen für ein hohes Erzähltempo. Allerdings wirkten einige Wendungen zu konstruiert und teils übertrieben spektakulär, wodurch die Geschichte stellenweise an Glaubwürdigkeit verliert.

Max Rhode als Protagonist bleibt in seiner Charakterzeichnung eher blass, und einige seiner Handlungen waren für mich nicht immer nachvollziehbar. Cosmo hingegen war als Figur deutlich vielschichtiger und spannender angelegt.

Der Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen, was das Buch zu einem echten Pageturner macht.

Fazit:
Auch wenn einige Szenen zu konstruiert wirken und die ethischen Fragen nur oberflächlich behandelt werden, überzeugt der Thriller mit einer packenden Thematik und hohem Tempo.

Wer auf einen actionreichen Thriller steht, wird hier gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 02.03.2025

Mit Vollgas in Japans Fettnäpfchen

Fettnäpfchenführer Japan
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Zusammenfassung/Klappentext:
Dieser Ratgeber nimmt den Leser mit auf eine humorvolle Reise ins Land der aufgehenden Sonne. Dabei begleiten wir Egon Hoffmann, der aus beruflichen Gründen nach Japan reist ...

Zusammenfassung/Klappentext:
Dieser Ratgeber nimmt den Leser mit auf eine humorvolle Reise ins Land der aufgehenden Sonne. Dabei begleiten wir Egon Hoffmann, der aus beruflichen Gründen nach Japan reist - und dabei mit Anlauf in jedes nur denkbare Fettnäpfchen springt. Natürlich aus Versehen. Durch seine Missgeschicke werden kulturelle Stolperfallen anschaulich dargestellt. Am Ende jedes Kapitels gibt es hilfreiche Erklärungen und praktische Tipps.

Meinung:
Dieser etwas andere Reiseführer ist nicht nur lehrreich, sondern auch höchst unterhaltsam. Die kulturellen Unterschiede werden auf humorvolle Weise wiedergegeben, ohne dabei ins Lächerliche abzudriften.

Japan unterscheidet sich in vielen Bereichen stark von westlichen Kulturen – und genau diese Unterschiede werden anhand des fiktiven Protagonisten Egon Hoffmanns eindrucksvoll dargestellt. Der tollpatschige Protagonist zeigt auf amüsante Weise, wie schwierig es ist, sich ohne Fehler in der japanischen Gesellschaft zu bewegen – sei es bei der Begrüßung, im Restaurant oder bei der Geschenkübergabe.

Die Kapitel sind kurzweilig, unterhaltsam und bieten hilfreiche Tipps. Die komplexen gesellschaftlichen Regeln werden auf zugängliche Weise erklärt. Dadurch bekommt der Leser nicht nur wertvolle Einblicke in die japanische Kultur, sondern lernt auch, wie man sich als Besucher respektvoll verhält.

Natürlich ist Egon Hoffmanns Verhalten völlig überzeichnet – er tritt wirklich in jedes erdenkliche Fettnäpfchen. Das empfand ich persönlich aber nicht als störend, sondern als gelungenes Stilmittel, um Japan humorvoll näherzubringen. Allerdings wiederholen sich einige Missgeschicke im Verlauf der Geschichte, was den Lesefluss gelegentlich etwas trübt.

Fazit:
Ein unterhaltsames und lehrreiches Buch, das auf humorvolle Weise wertvolle Einblicke in Japans kulturelle Eigenheiten gibt. Auch wenn einige Szenen überzeichnet sind und sich manche Fettnäpfchen wiederholen, überzeugt das Buch mit seinen Erläuterungen und praktischen Tipps.

Wer auf charmante Weise lernen möchte, wie man sich in Japan nicht blamiert, wird hier bestens unterhalten und gut vorbereitet.

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Veröffentlicht am 02.03.2025

Ein zeitloses Meisterwerk

Die unendliche Geschichte
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Zusammenfassung/Klappentext:
Bastian Balthasar Bux entdeckt in einem Antiquariat das Buch «Die unendliche Geschichte» und stielt es kurzerhand. Begeistert liest er die Geschichte des jungen Kriegers Atréju ...

Zusammenfassung/Klappentext:
Bastian Balthasar Bux entdeckt in einem Antiquariat das Buch «Die unendliche Geschichte» und stielt es kurzerhand. Begeistert liest er die Geschichte des jungen Kriegers Atréju und dem Glücksdrachen Fuchur, die gemeinsam versuchen, die kindliche Kaisern und Phantásiens zu retten.

Doch als sich herausstellt, dass nur ein Mensch das Reich vor dem Untergang bewahren kann, zögert Bastian nicht lange und wird selbst Teil der Geschichte. Mit einer unbegrenzten Anzahl an Wünschen erschafft er Phantásien neu – doch mit jedem Wunsch verliert er eine Erinnerung an seine eigene Welt. Verführt von der Macht droht er sich selbst zu verlieren.

Wird es ihm gelingen, den Weg zurück nach Hause zu finden?

Meinung:
Ein Wiedersehen mit meiner Kindheit – und eine Geschichte, die mich auch heute noch in ihren Bann zieht.

Für ein Kinderbuch ist «Die unendliche Geschichte» erstaunlich vielschichtig. Es behandelt essenzielle Themen wie die Macht der Fantasie, Mut, Verantwortung und Selbstfindung, aber auch die Gefahr von Illusionen und unbegrenzter Macht. Phantásien ist eine faszinierende Welt voller magischer Orte, wundersamer Wesen und einzigartiger Charaktere.

In der zweiten Hälfte des Buches reist Bastian durch Phantásien und erfüllt einen Wunsch nach dem anderen. Hier verliert die Geschichte leider ziemlich an Tempo, da die einzelnen Episoden stellenweise wie lose aneinandergereihte Ereignisse wirken. Der rote Faden – der schleichende Verlust seiner Erinnerungen – ist zwar vorhanden, aber nicht immer stark genug spürbar.

Bastian selbst ist ein toller Protagonist. Anfangs ein unsicherer Junge, durchläuft er eine glaubwürdige und mitreißende Entwicklung. Besonders beeindruckt hat mich Atréju, der mit seinem Mut und seiner Loyalität hervorsticht.

Michael Endes Schreibstil ist kindgerecht, aber gleichzeitig bildgewaltig – er lässt Phantásien vor dem inneren Auge lebendig werden.

Fazit:
Auch wenn die zweite Hälfte der Geschichte stellenweise langatmig wirkt, bleibt Die unendliche Geschichte ein einzigartiges Abenteuer. Das Buch besticht nicht nur durch seine beeindruckende, fantasievolle Welt, sondern auch durch tiefgründige Botschaften über die Kraft der Fantasie, Selbstfindung – und die Schattenseiten unkontrollierter Macht.

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