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Veröffentlicht am 16.09.2017

Ein Highlight-Buch voller Poesie und Fantasie

Weltenmalerin
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Das Buch „Weltenmalerin – Im Geist des Riesen“ von Jaqueline Kropmanns hatte mich durch das fantastische Cover direkt angesprochen. Ein Blick auf den Klappentext und ich wusste, diese Geschichte muss ich ...

Das Buch „Weltenmalerin – Im Geist des Riesen“ von Jaqueline Kropmanns hatte mich durch das fantastische Cover direkt angesprochen. Ein Blick auf den Klappentext und ich wusste, diese Geschichte muss ich lesen. Doch das Buch punktet nicht nur mit einer wundervollen Gestaltung, sondern ist auch inhaltlich etwas ganz Besonderes.

Reegan zählt zu den letzten überlebenden Menschen und lebt auf dem riesigen Raumschiff Heritage. Tag für Tag träumt sie von fremden Welten und echtem Sonnenlicht. Das Raumschiff engt sie ein und nimmt ihr die Luft zum Atmen. Für Reegan ist das Leben auf der Heritage nichts weiter als ein Dahinvegetieren und Warten auf den Tod. Bei einer Besorgungstour wagt sie den großen Schritt. Sie schmuggelt sich in einen Raumgleiter, der auf einem fremden Planeten Besorgungen macht. So kann Reegan ihrem alten Leben einfacher als gedacht entfliehen. Doch das Leben auf dem fremden Planeten erweist sich als sehr gefährlich und Reegan stellt fest, wie wenig sie über das Leben außerhalb der Heritage weiß. Aus diesem Grund schließt sie sich einer Gruppe Reisenden an, die sie beschützen kann. Gemeinsam springen sie durch Portale, überwinden Raum und Zeit und lernen fremde Welten und Völker kennen. Doch je länger ihre Reise dauert, umso mehr verändert Reegan sich. Schon bald kann sie die Realität nicht mehr von ihren Träumen unterscheiden und zudem verliert sie immer wieder das Bewusstsein. Reegan erkennt zwar, was mit ihr passiert, verschließt aber die Augen vor der Wahrheit. Denn durch das, was auf sie zukommt, könnte sie ihre große Liebe für immer verlieren.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des angenehmen Schreibstils der Autorin Jaqueline Kropmanns sehr leicht gefallen. Beim Lesen entstehen fantastische Bilder im Kopf, die man einfach nicht mehr loslassen möchte. Das Buch ist gegliedert in zwei verschiedene Erzählperspektiven. Zu Beginn der Kapitel befindet man sich im Geist des Riesen, der den Ursprung für alles Leben darstellt. Er erschuf Welten, Sterne und Zivilisation, nur um zu sehen, wie sie sich im Laufe der Zeit selbst vernichten. Die Kapitel aus Sicht des Riesen sind durchzogen von Schmerz und dem Gedanken, endlich alles loszulassen. Doch er hat einen Traum, der alles retten könnte. Diese Kapitel sind einfach nur wunderschön poetisch und atmosphärisch geschrieben. Man möchte die Sätze am liebsten in sich aufsaugen und nie wieder vergessen. Zudem vermitteln sie sehr prägnant das überirdische Wesen des Riesen, der einem Gott gleicht. Auch wenn die Gedanken des Riesen bisweilen etwas verworren waren, konnte ich nicht genug davon bekommen. Alles wirkt ein wenig unwirklich, fast schon wie ein Traum.

"Mein Herz, im Zentrum aller Universen, empfand Glückseligkeit im Angesicht dieser tausend Welten, die sich in perfekten Tänzen umeinander drehen. Ich tanzte mit ihnen und zog an den Fäden von Raum und Zeit, um jeden Partikel in meinem Geist, in allen Sphären und Galaxien erblicken und bestaunen zu können. Ich erkannte den Einklang, den ich in mir selbst erschuf, betrachtete die Sterne, den Staub und alles, was aus ihm hervorgegangen war.“

Die Hauptgeschichte, in der wir Reegan begleiten, wird aus Erzählersicht geschildert. Reegan ist ein interessanter Charakter, denn sie lässt sich ebenso wenig fassen, wie der Charakter des Riesen. Reegans Denkweise ist sehr abstrakt. Oft gleitet sie von realen Situationen in einen tranceartigen Traumzustand. Mit der Zeit fällt es ihr immer schwerer, die Realität vom Traum zu unterscheiden. Obwohl Reegan eigentlich sympathisch ist, hat man immer eine gewisse Distanz zu ihr. Denn als Leser fühlt man deutlich, dass sich hinter ihrer menschlichen Hülle mehr verbirgt, als auf den ersten Blick ersichtlich ist.

Am Ende des Buches hat die Autorin mein Herz zerrissen, um es kurz darauf wieder zusammenzusetzen. Das Ende lässt mich etwas traurig zurück, denn ich möchte nicht, dass Reegans Geschichte schon vorbei ist. Normalerweise freue ich mich über jeden Einzelband, aber „Weltenmalerin“ hat sich in mein Herz geschlichen und ich hätte noch ewig neue Welten und Völker entdecken können. Da das Buch nicht nur außen, sondern auch innen liebevoll gestaltet ist, habe ich direkt das Hardcover vorbestellt. Dieser Schatz muss auf jeden Fall in meinem Regal stehen. Die Umsetzung ist mit Sicherheit Geschmackssache und wird nicht jedem zusagen. Ich für meinen Teil bin begeistert.

Fazit: „Weltenmalerin - Im Geist des Riesen“ von Jaqueline Kropmanns ist ein wunderbarer Einzelband voller fantasievoller Elemente und Poesie. Für mich ist dieses Buch etwas ganz Besonderes. Nicht nur die wunderschöne Gestaltung spricht für sich, sondern auch die Art und Weise der Umsetzung. Den Leser erwartet hier ein außergewöhnliches Buch über fremde Welten, fantasievolle Wesen und die Macht der Träume.

Veröffentlicht am 13.09.2017

Magisch, spannend und leidenschaftlich - grandiose Fortsetzung, die den Leser bis zur letzten Seite fesselt.

Das Reich der Sieben Höfe – Flammen und Finsternis
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Da der Reihen-Auftakt von „Das Reich der Sieben Höfe“ mein bisheriges Jahres-Highlight war, musste ich die Fortsetzung unbedingt lesen. Ich liebe den Schreibstil von Sarah J. Maas und bin sofort wieder ...

Da der Reihen-Auftakt von „Das Reich der Sieben Höfe“ mein bisheriges Jahres-Highlight war, musste ich die Fortsetzung unbedingt lesen. Ich liebe den Schreibstil von Sarah J. Maas und bin sofort wieder in ihrer Fae-Welt versunken. Auch mit diesem Band konnte die Autorin mich auf ganzer Linie überzeugen. Sarah J. Maas versprüht ein wahres Feuerwerk an Fantasy-Elementen und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Nachdem Feyre die grausame Fae-Königin Amarantha besiegt hat, kehrt sie an Tamlins Seite zurück an den Frühlingshof. Doch die Gefangenschaft und die furchtbaren Ereignisse unter dem Berg haben Spuren hinterlassen. Während Feyre von schrecklichen Alpträumen geplagt wird, äußern sich die Folgen bei Tamlin mit übermäßiger Verlustangst. Er engt Feyre immer mehr ein und nimmt ihr die Luft zum Atmen. Bis eines Tages Rhysand am Frühlingshof erscheint und darauf besteht, dass Feyre ihre Vereinbarung erfüllt und ihn an den gefürchteten Hof der Nacht begleitet. Dort angekommen ist nichts so, wie es scheint. Neben Intrigen, Geheimnissen und Machtspielen wartet dort noch etwas ganz anderes auf Feyre.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des fantastischen Schreibstils von Sarah J. Maas sehr leicht gefallen. Man kann einfach nicht anders, als sofort in ihrer Fae-Welt zu versinken. In diesem Band lernt man den gefürchteten Hof der Nacht kennen. Es gibt unglaublich viel zu entdecken, da man immer wieder auf liebevoll ausgearbeitete Details trifft. Es gibt nur wenige Bücher, bei denen mich der Weltenentwurf so sehr begeistern kann, wie es bei „Das Reich der Sieben Höfe“ der Fall ist. Es gibt nicht nur verschiedene Reiche zu entdecken, sondern auch unterschiedliche Wesen und nicht zu vergessen die Gaben der High Fae. Das Lesen des Buches macht daher unglaublich viel Spaß. Actionreiche Szenen wechseln sich ab mit frisch gelüfteten Geheimnissen und starken Emotionen. Die Handlung ist durchweg spannend und ich wollte das Buch am liebsten in einem Zug durchlesen. Mit dem Verlauf der Handlung konnte die Autorin mich zunächst schocken, da ich erst nicht so richtig wusste, was ich von der neuen Situation halten soll. Doch von Seite zu Seite gefiel mir die überraschende Wendung besser. Abschließend kann ich nur sagen: Wow, was für ein Buch! Ich liebe es und kann es kaum erwarten, mit dem dritten Band wieder in die Fae-Welt von Sarah J. Maas abtauchen zu können. Die Reihe zählt definitiv zu meinen Lieblingsreihen und ich würde mir wünschen, dass die Bücher irgendwann verfilmt werden.

Fazit: Sarah J. Maas konnte mich mit "Das Reich der Sieben Höfe – Flammen und Finsternis" richtig begeistern! Die Autorin schreibt so bildgewaltig und faszinierend, dass man nicht anders kann, als sofort in der Geschichte zu versinken. Ich freue mich schon sehr darauf, im zweiten Band wieder in diese atemberaubende Welt abtauchen zu können und zu erfahren, wie es mit Feyre weitergeht. Ich möchte diese Reihe wirklich jedem ans Herz legen, denn sie hat mich schlichtweg verzaubert und ich freue mich wahnsinnig auf den dritten Band.

Veröffentlicht am 12.08.2017

Fantastische Fortsetzung voller Spannung und Überraschungen

Radioactive
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Da Maya Shepherd mich bereits mit dem Reihen-Auftakt von "Radioactive" begeistern konnte, war ich wahnsinnig gespannt auf den zweiten Teil. Dieser Band ist im Gegensatz zum ersten Band temporeicher. Die ...

Da Maya Shepherd mich bereits mit dem Reihen-Auftakt von "Radioactive" begeistern konnte, war ich wahnsinnig gespannt auf den zweiten Teil. Dieser Band ist im Gegensatz zum ersten Band temporeicher. Die Autorin punktet mit einer spannenden Handlung und einigen überraschenden Wendungen. Insgesamt gefällt mir diese Fortsetzung sogar noch ein wenig besser als der Reihen-Auftakt.

Schweren Herzens verlässt Cleo Finn und kehrt in die Legion zurück. Doch dort angekommen läuft nichts nach dem Plan der Rebellen. Ursprünglich sollte Cleo als Spionin in der Legion eingesetzt werden, aber schon Cleos Aufnahme verläuft nicht wie gedacht. Angst und Argwohn schlagen ihr entgegen und auch die Eingewöhnung fällt Cleo nach ihrem Leben in der Freiheit schwer. Einzig die Legionsführerin A350 sieht das Potenzial in Cleos Erfahrungen mit den Rebellen und verschafft ihr in der Legion eine hohe Position. Cleo wendet sich von den Rebellen ab und versucht das Leben der Bewohner in der Sicherheitszone zu verbessern. Doch ihr neues Leben ändert sich schlagartig, als Finn von der Legion gefangen genommen wird. Die Legion fordert entweder seinen Tod oder eine Löschung seines kompletten Gedächtnisses. Durch ihre hohe Position ist es Cleos Aufgabe, über Finns Schicksal zu entscheiden. Und sie weiß, Finn würde eher sterben, als sein Leben zu vergessen.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des wunderbaren Schreibstils von Maya Shepherd sehr leicht gefallen. Flüssig und locker geschrieben fliegt man nur so durch die Seiten. Die Autorin lässt beim lesen durch viele Details direkt Bilder im Kopf entstehen. Ich hatte die Legion und Cleo sofort vor meinen Augen und bin in der Geschichte versunken. Die Charaktere wurden, wie von Maya Sheperd gewohnt, mit viel Liebe ausgearbeitet. Besonders gut hat mir gefallen, dass man eine deutliche Entwicklung bei Cleo erkennen kann. Sie wirkt in diesem Band reifer und erwachsener als im Reihen-Auftakt. Cleo beginnt nicht nur das System der Legion zu hinterfragen, sondern auch die Ziele der Rebellen. Zudem trifft sie zum ersten Mal in ihrem Leben ihre eigenen Entscheidungen. Diese sind nicht immer die besten, aber Cleo muss einfach noch viel lernen über die Welt, in der sie lebt. Nach und nach kommt sie Lügen und Intrigen auf die Spur, die ihr gesamtes Leben in Frage stellen. Die Handlung ist durchweg spannend und die Autorin überrascht mit einigen unvorhersehbaren Wendungen. Das Buch endet mit einem wirklich richtig fiesen Cliffhanger, der mich unglaublich neugierig auf den dritten Band macht.

Fazit: Maya Shepherd konnte mich auch mit dem zweiten Band der Radioactive-Reihe von der ersten Seite an in ihren Bann ziehen. Es geht spannend weiter und die Autorin überrascht mit einigen unvorhersehbaren Wendungen. Durch den fiesen Cliffhanger ist es unmöglich Band 3 nicht zu lesen und ich freue mich schon darauf, erneut in die Welt von Cleo eintauchen zu können.

Veröffentlicht am 01.08.2017

Eine der besten Dystopien, die ich bisher gelesen habe

Wach
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Die Autorin Lena Klassen konnte mich bereits mit dem Reihen-Auftakt „Wild“ vollkommen begeistern. Auch das Finale „Wach“ ist ein absoluter Pageturner und macht die Reihe zu einem Must-Read für alle, die ...

Die Autorin Lena Klassen konnte mich bereits mit dem Reihen-Auftakt „Wild“ vollkommen begeistern. Auch das Finale „Wach“ ist ein absoluter Pageturner und macht die Reihe zu einem Must-Read für alle, die Dystopien lieben. Es passiert unglaublich viel und die Autorin hält die Handlung sehr realistisch. Durch viele überraschende Wendungen fiebert man bis zur letzten Seite mit.

In Paulus Augen bringt Pi nichts als Unruhe in die Gruppe. Aus diesem Grund soll sie verheiratet werden, damit sich die jungen Männer nicht um sie streiten. Natürlich ist Pi alles andere als begeistert von dieser Idee, denn sie ist nicht in die Wildnis geflohen, um dort von Männern dominiert zu werden. Nach dem Leben in Glücksstadt scheint es auch in der Wildnis keine Freiheit und kein selbstbestimmtes Leben zu geben. Zudem schleicht sich noch der Feind in den eigenen Reihen ein und Pi muss sich entscheiden, wem ihre Loyalität letztendlich gilt.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des flüssigen und bildhaften Schreibstils von Lena Klassen sehr leicht gefallen. Die Autorin schreibt mit viel Liebe zum Detail, wodurch man schnell in der von ihr erschaffenen Welt versinkt. Lena Klassen hat unglaublich viele Ideen, wodurch der Leser kaum zum Luftholen kommt. Es geht Schlag auf Schlag und ich konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen. Durch viele überraschende Wendungen bleibt die Geschichte spannend bis zum Schluss. Die Handlung ist knallhart und ehrlich. Man hat das Gefühl, alles könnte in der Realität genau so ablaufen. Die Entwicklung von Pi ist dafür ein perfektes Beispiel. In diesem Band wirkt sie teilweise sehr naiv und wechselhaft. Sie kann ihre Gefühle nicht richtig einschätzen und interpretiert sie oft falsch. Auch wenn man als Leser dadurch ab und an von Pi genervt ist, zeichnet die Autorin mit dieser Entwicklung ein durchaus authentisches Bild. Denn was soll man von einem jungen Mädchen erwarten, das ein Leben lang unter Glücksdrogen stand. Teenager verwechseln oft Freundschaft mit Liebe oder sind unsterblich verliebt, ohne den Unterschied zwischen Liebe und Schwärmerei deuten zu können. So ergeht es auch Pi, die nicht nur von einer Extremsituation in die nächste schlittert, sondern zusätzlich auch noch mit ihren neuen Gefühlen zu kämpfen hat. Das Buch beinhaltet Band zwei und drei der Reihe. Der zweite Band „Wach“ schildert das Leben in der Wildnis. Der dritte Band „Frei“ beinhaltet viele actionreiche Szenen und wartet mit einem spannenden Finale auf. Obwohl die Reihe abgeschlossen ist, gibt es noch einiges an Potenzial für ein weiteres Buch. Ich persönlich mag die Cover der Reihe, aber ich denke, dass weitaus mehr Leser "Wild" und "Wach" für sich entdecken würden, wenn die Gestaltung etwas mehr "Mainstream" wäre. Also liebe Coverkäufer, lest die Reihe trotzdem. Unbedingt :D

Fazit: Insgesamt hat mich diese Reihe von Lena Klassen durch ihre realistische Art und die Liebe zum Detail sehr beeindruckt. Ich habe selten eine so gut ausgearbeitete und vielschichtige Dystopie gelesen. Die Autorin konnte mich mit ihrer Geschichte von der ersten bis zur letzten Seite in den Bann ziehen und ich werde die Reihe mehr als einmal lesen.

Veröffentlicht am 24.07.2017

Spannender Reihen-Auftakt, den man nicht mehr aus der Hand legen kann

Radioactive
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Da Maya Shepherd mich schon mit ihren Reihen „Dear Sister“ und „Märchenhaft“ überzeugen konnte, war ich sehr gespannt auf diese dystopische Reihe. Wie gewohnt punktet die Autorin mit einem flüssigen und ...

Da Maya Shepherd mich schon mit ihren Reihen „Dear Sister“ und „Märchenhaft“ überzeugen konnte, war ich sehr gespannt auf diese dystopische Reihe. Wie gewohnt punktet die Autorin mit einem flüssigen und mitreißenden Schreibstil. Die Geschichte hat mir unglaublich gut gefallen und ich kann es kaum erwarten, dass der zweite Band mit neuem Cover erscheint.

Im Zuge des Dritten Weltkriegs wurde fast die gesamte Erde zerstört. Das Leben ist nur noch in sogenannten Sicherheitszonen möglich. Dort sind alle Menschen gleich, um Frieden und Harmonie zu wahren. So werden beispielsweise alle Augen blau gefärbt und die Haare abrasiert, damit kein Unterschied zwischen den einzelnen Menschen erkennbar ist. Es gibt keine Namen, nur Nummern. Auch das Leben wird komplett durchstrukturiert. Es gibt Nahrung in Tablettenform und der Tag ist für jeden Menschen von morgens bis abends auf die Minute durchgeplant. Selbst die Schlafenszeiten werden vorgegeben. Die junge Frau D518 wird eines Tages aus der Sicherheitszone entführt und von Rebellen verschleppt. Sie reagiert mit panischer Angst und großem Misstrauen. D518 erhält den Namen Cleo und wird nach und nach in das soziale Leben der Rebellen eingegliedert. Dort erfährt sie, dass ihr Leben in der Sicherheitszone nichts anderes war, als eine große Lüge. Denn das Leben ist sehr wohl auch außerhalb der Sicherheitszone möglich.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des lockeren und flüssigen Schreibstils von Maya Shepherd sehr leicht gefallen. Schon nach ein paar Seiten war ich komplett in der Geschichte versunken und konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die Autorin schreibt sehr bildhaft, wodurch ich mir die zerstörte Welt und die Sicherheitszone sehr gut vorstellen konnte. Die Atmosphäre des Buches ist zu Beginn düster und gedrückt, denn das Leben in der Sicherheitszone unterscheidet sich grundlegend von dem Leben, wie wir es kennen. Durch die Gleichheit der Menschen und den minutiös durchgeplanten Tagesablauf werden Gefühle komplett unterdrückt oder verhindert. Es gibt keine Liebe oder Freude, genauso wenig wie Neid oder Wut. Alles wirkt grau und trostlos. Die Menschen sind mehr Roboter als Individuen. Das alles ändert sich schlagartig, als die junge Frau D518 von Rebellen entführt wird. Dort erhält sie den Namen Cleo und lernt zum ersten Mal ein selbstbestimmtes Leben kennen. Die Bücher von Maya Shepherd gefallen mir dank ihrer authentischen Charaktere immer besonders gut. Auch in diesem Reihen-Auftakt sind sind die Charaktere liebevoll gezeichnet. Die Entwicklung von Cleo ist der Autorin sehr gut gelungen. Ich konnte von Anfang an mit Cleo mitfühlen und ihr Handeln nachvollziehen. Es ist ausgesprochen interessant, die Welt mit Cleos Augen zu entdecken und dabei zu sein, wenn sie zum ersten Mal Gefühle entwickelt und erfährt, was Freude und Glück, aber auch Wut und Trauer bedeuten. Maya Shepherd konnte mich mit ihrer Geschichte von der ersten Seite an begeistern und ich liebe diesen Reihen-Auftakt einfach. Da es am Ende einen fiesen Cliffhanger gibt, bin ich schon sehr gespannt auf den zweiten Band, der im August 2017 mit neuem Cover erscheinen wird.

Fazit: Maya Shepherd konnte mich mit ihrem Reihen-Auftakt „Radioactive – Die Verstoßenen“ von der ersten Seite an in ihren Bann ziehen. Liebevoll ausgearbeitete Charaktere, ein düsterer Weltenentwurf und eine spannende Handlung lassen das Leserherz höherschlagen. Von mir gibt es 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.