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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.07.2018

Schweres Thema

Clean
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Lexy Volkov, Tochter eines Hotelmagnaten und It-Girl, liebt es zu shoppen und Partys zu feiern. Dabei ist sie den Drogen alles andere als abgeneigt. Doch dann wird sie eines Tages auf dem Rücksitz eines ...

Lexy Volkov, Tochter eines Hotelmagnaten und It-Girl, liebt es zu shoppen und Partys zu feiern. Dabei ist sie den Drogen alles andere als abgeneigt. Doch dann wird sie eines Tages auf dem Rücksitz eines Autos wach, völlig zugedröhnt von der letzten Dosis Heroin hat ihr Bruder sie gefunden und bringt sie nun kurzerhand in eine private Suchtklinik. Hier muss sich Lexy dem harten Drogenentzug stellen und auch lernen, sich selber gegenüber einzugestehen, dass sie ein Problem hat.
Meine Meinung

Das Cover ist sehr wirkungsvoll und wenn man die Geschichte kennt, auch absolut passend. So macht es durchaus neugierig und man möchte wissen, was diese Teenager auf dem Titelbild zu erzählen haben. Der Einstieg fiel mir sehr leicht, was auch mit an Juno Dawsons Schreibstil liegt. Dieser ist absolut flüssig und klar zu lesen, dabei aber auch wirklich knallhart und alles andere als verschönernd. Gerade die Zeit in der Lexy ihren Entzug macht, wird in einer sehr harten, aber dadurch absolut realistischen Sprache erzählt. Da es sich hier ja auch um ein Jugendbuch handelt, fand ich es aber doch auch noch in einem angemessenen Rahmen. Ich glaube, hier zeigt Juno Dawson recht deutlich, wie hart es ist, wieder in ein Leben ohne Drogen zu finden und ich hoffe, dass damit auch die jungen Leser erreicht werden können.
Genau dieser erste Part rund um den Entzug und Lexys Gedanken und Gefühlen zu dieser Zeit wurde für mich sehr realistisch dargestellt, zumindest könnte ich es mir genau so auch vorstellen, wie es die Autorin hier erzählt. Die Therapie anschließend ist an manch einer Stelle dann nicht mehr ganz so realistisch, doch schon irgendwo vorstellbar. Zwar waren mir die Charaktere der Geschichte auf den ersten Blick zu schnell einsichtig, doch beim näheren Kennenlernen spürte man auch mehr über jeden Einzelnen, bzw. brachte man mehr über jeden Einzelnen in Erfahrung und das halt doch nicht alles so leicht ist, wie es scheint.
Ein kleiner Einschub von mir: das Pferde positiv bei Therapien wirken, ist hier nicht so weit hergeholt, allerdings musste ich als Reiterin ein paar Mal schmunzeln, bei dieser zu klischeehaft dargestellten Momente, die ein wenig nach Wendy Heftchen klangen. Zum Glück nimmt dieser Part nur einen kleinen Teil der Geschichte ein. Der Rest konnte mich dafür fesseln und überzeugen.
Das Setting, eine Prvatklinik auf einer einsamen Insel, mehr oder weniger für reiche Kids gemacht, hat mir ganz gut gefallen. Juno Dawson beschreibt die Begenheiten so intensiv, dass ich hier ein klares Bild vor Augen hatte.
Erzählt wird die Geschichte durch die Protagonistin Lexy in der Ich-Perspektive. Somit kann man hier fast am eigenen Leib nachspüren, wie es sich anfühlen muss, auf Entzug gesetzt zu werden, kann aber auch durch ihre Augen die anderen Personen und Ereignisse betrachten.
Tja, Lexy, sie war mir nicht gleich auf den ersten Blick sympathisch, was noch nicht mal nur an ihrer Sucht lag. Ich brauchte auch so ein wenig Zeit, um mich in sie hineinfühlen zu können und oft blieb ich trotz der gewählten Perspektive mehr Beobachter. Im Endeffekt lief es ein wenig auf armes, reiches Mädchen hinaus, wobei mir die Entwicklung die sie im Laufe ihrer Geschichte durchmacht, sehr gut gefallen hat. Man spürt durchaus, dass sich da ein sehr nettes Mädchen hinter einer Maske aus Zynismus versteckt, die mit den falschen Freunden zusammen war und sich in den Falschen verliebte. Doch auch da steckt noch einiges mehr dahinter, denn Lexy plagen Schuldgefühle und das nicht zu knapp.
Doch neben Lexy gibt es noch einige weitere, absolut interessante Charaktere. Allen voran die Transgender Kendall, die mir gleich vom ersten Moment an gefallen hat und deren Innenleben eine eigene Geschichte wert wären. Alle Charaktere haben eines gemeinsam, sie sind süchtig, sei es Magersucht, Esssucht, Drogensucht oder andere. Es ist erstaunlich, wie exzessiv manches ausgelebt wird und das der Mensch wohl beinahe nach allem süchtig werden kann. Genau diese Darstellung anhand ihrer Charaktere gelingt Juno Dawson hervorragend.
Mein Fazit

Mit Clean hat Juno Dawson einen intensiven Jugendroman geschrieben, der gerade zu Beginn nicht verschönigt und Jugendliche knallhart mit den Konsequenzen einer Drogensucht konfrontiert. Auch sonst schreibt Dawson sehr leicht und modern und ich denke, dass gerade die Zielgruppe absolut angesprochen wird. Die Entwicklung der Charaktere hat mir gut gefallen und aus einer mir anfangs alles andere als sympathischen Protagonistin wurde eine Person, der ich gerne bei ihrer Entwicklung zugeschaut habe. Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 10.07.2018

Für mich zu wenig Spannung und Gänsehaut

Opfermoor
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Nathalie Ström ist Biologiestudentin und für ihre Dissertation die sich rund um Messungen von Werten des Moores dreht, zurück in ihre Heimat Mossmarken gekehrt. Dieser hatte sie nach einem tragischen Zwischenfall ...

Nathalie Ström ist Biologiestudentin und für ihre Dissertation die sich rund um Messungen von Werten des Moores dreht, zurück in ihre Heimat Mossmarken gekehrt. Dieser hatte sie nach einem tragischen Zwischenfall in ihrer Familie vor Jahren den Rücken gekehrt. Bei ihrer Arbeit lernt sie den Studenten Johannes kennen. Als dieser bei einer Joggingrunde durchs Moor angegriffen wird, findet Nathalie ihn in letzter Sekunde. Doch sie weiß, dass hier irgendetwas nicht stimmen kann und das der Ursprung des Ganzen mit ihrer eigenen Vergangenheit verknüpft zu sein scheint.
Die Fotografin Maya Linde, die auch als Polizeifotografin tätig ist, entdeckt im Moor bei Tatortaufnahmen ebenfalls etwas Unerklärliches. Auch sie beginnt zu forschen, was mit diesem Moor nicht stimmt.
Meine Meinung
Dieses leicht mysteriöse und düstere Cover machte mich auf den ersten Blick neugierig und auch der Klappentext versprach mir viel Spannung und Atmosphäre, so dass ich wirklich sehr gespannt auf die Geschichte war.
Der Schreibstil der Autorin Susanne Jansson lässt sich leicht und gut verständlich lesen, doch für mich fehlten hier bestimmte Details und Beschreibungen, um eine wirklich mysteriöse oder gruselige Atmosphäre zu schaffen. Dank des klaren Schreibstils lässt sich der Text aber sehr flüssig lesen.
Allerdings konnte ich hier nicht so richtig abtauchen, denn die Spannung bleibt leider recht flach und erst auf den letzten 50 Seiten gibt es die ein oder andere Wendung. Bis dahin plätschert das Geschehen eher vor sich hin und manche Begebenheit, die Spannung versprach, verlief sich oder wurde mir zu leicht gelöst.
Allein das düstere Moor hätte ganz viele Möglichkeiten für eine Gänsehautatmosphäre geboten, die bei mir aber nicht aufkommen wollte. Ich konnte mich hier nur sehr schwer an den Ort des Geschehens versetzen und blieb meist nur der Beobachter des Ganzen. Hätte die Autorin hier ein wenig mehr die, teils wirre, Gefühls- und Gedankenwelt der Protagonistin noch ein wenig klarer dargestellt, hätte es mich vielleicht ein wenig mehr packen können. So bleibt es aber komplett ruhig und auch das Geheimnis rund um das Opfermoor und warum es einst dieses war, blieben mir zu sehr im Hintergrund. Dieses Buch ist eines, bei dem ich mir auf jeden Fall einige Seiten mehr gewünscht hätte, um einfach noch viel mehr zu erfahren. Es war, als würden Lösungen zu einfach gelingen und auch Geheimnisse zu schnell klar werden.
Das Setting konnte ich mir schon ganz gut vorstellen, dieses Moor, der Nebel und auch die wenigen dort angesiedelten Häuser gaben ein klares Bild vor dem inneren Auge. Aber genau dieses hätte für mich noch mehr Atmosphäre verdient, vielleicht bin ich auch schon zu sehr abgehärtet in diesem Bereich, aber mir fehlte diese hier. Allein aus diesem Setting hätte man noch einiges mehr herausholen können.
Der Leser erlebt das Geschehen durch zwei Perspektiven mit, zum Einen durch Nathalie, die auch immer wieder in Gedanken zurück in die Vergangenheit reist und somit so nach und nach die Geheimnisse rund um Mossmarken mit aufdeckt. Zum Anderen erleben wir die Künstlerin Maya, die auch als Polizeifotografin tätig ist und durch ein Foto des Tatortes neugierig auf die Vorkommnisse in Mossmarken wird und nachzuforschen beginnt.
Hauptaugenmerk bei den Charakteren liegt hier auf den beiden Frauen Nathalie und Maya. Direkt verbunden fühlte ich mich nicht mit ihnen, aber vor allem Maya hat mir ganz gut gefallen und war mir sympathisch. Was Nathalie betrifft, hätte ich mir hier noch ein wenig mehr Geheimnis gewünscht, so blieb sie mir ein wenig zu vorhersehbar und was ihre Verbindung zu Mossmarken angeht, konnte mich die Geschichte nur wenig überraschen. Es gab den ein oder anderen Nebencharakter, der hier für mehr Spannung hätte sorgen können, aber auch diese blieben hinter meinen Erwartungen. Ich hätte mir gewünscht, dass vor allem Maya hier auf deutlichere Abneigung durch die Bewohner Mossmarkens gestossen wäre.
Mein Fazit
Alleine das Grundthema und das Setting hatten großes Potential für eine unheimliche und gruselige Geschichte mit dem besonderen, unerklärlichem Hintergrund. Doch meine, vielleicht zu großen, Erwartungen konnten nicht erreicht werden. Zwar schaffte es die Autorin mich mit ihrem Schreibstil, der leicht und klar ist, bis zum Ende lesen zu lassen, doch wirklich Spannung wurde nicht aufgebaut. Doch auch wenn das Buch nicht ganz meinen Geschmack treffen konnte, rate ich gerne dazu, einmal hineinzuschnuppern.

Veröffentlicht am 08.07.2018

Absolut genial!

Cat & Cole 1: Die letzte Generation
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Amerika in der Zukunft, ein Virus ist ausgebrochen und die Menschheit wird nach und nach befallen. Catarina Agatta ist die Tochter eines Wissenschaftlers, der im Auftrag eines der größten Unternehmens ...

Amerika in der Zukunft, ein Virus ist ausgebrochen und die Menschheit wird nach und nach befallen. Catarina Agatta ist die Tochter eines Wissenschaftlers, der im Auftrag eines der größten Unternehmens namens Cartaxas, ein Gegenmittel für das Virus finden soll. Das ist allerdings nun zwei Jahre her und seitdem hat Cat nie wieder von ihrem Vater gehört, bis eines Tages Cole auftaucht, der ebenfalls für Cartaxas arbeitet. Cats Vater soll ein Gegenmittel gefunden haben, doch er kam bei einem Anschlag auf Cartaxas ums Leben. Nun soll Cat dafür sorgen, den Code ihres Vaters zu entschlüsseln.
Meine Meinung
Das sehr farbintensive Cover weckte augenblicklich meine Aufmerksamkeit und da der Klappentext eine spannende Dystopie versprach, musste ich diese Geschichte unbedingt lesen.
Und eins gleich vorweg: dieses Buch konnte mich absolut begeistern und fesseln und ist eine der besten Dystopien der letzten Jahre für mich.
Der Einstieg fiel mir sehr leicht, denn es beginnt gleich spannend und fesselnd.
Emily Suvadas Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen, dabei leicht und bildhaft, so dass ich mich sehr schnell mitten in der Geschichte befand. Da es sich hier um ein Jugendbuch handelt, würde ich sagen, dass es auch sprachlich perfekt für die angegebene Zielgruppe geeignet ist. Allerdings benötigt es eine Portion Aufmerksamkeit, denn es geht hier auch um hochwertige Technologien, aber für die, die dies abschrecken könnte, sei gesagt, dass auch ein Leser mit weniger technischem Verständnis sich hier sehr gut zurecht findet, denn Emily Suvada hat hier alles perfekt durchdacht und erklärt.
Von Beginn an herrscht in dieser Geschichte ein sehr hohes Tempo und dieses wird auch recht konstant aufrecht gehalten. Ich war völlig gefesselt und merkte gar nicht, wie schnell die Seiten beim Lesen vorbeiflogen. Auch wenn es in dieser Geschichte sehr “technisch” wird, konnte ich doch dem Gesamten sehr gut folgen. Es klang alles einfach logisch und schlüssig und all diese neuen, technischen Erfindungen der Zukunft kann ich mir auch genau so vorstellen.
Das Bild, das die Autorin von der Zukunft malt, war im Großen und Ganzen sehr einleuchtend. Ich könnte mir hier wirklich vorstellen, dass es bei unserer heutigen, rasanten Entwicklung in allen Bereichen vieles nicht allzu weit hergeholt scheint. Der Virus, den die Autorin beschreibt, hat es allerdings ganz schön in sich und auch die Immunität, bzw. das Erlangen dieser, ließ mich ebenfalls ganz schön schlucken, konnte mich aber absolut überzeugen, denn das Kopfkino dabei war intensiv und lebendig.
Aus der Sicht der Protagonistin Cat wird die Geschichte erzählt. Man spürt hier durch und durch die Tochter eines Wissenschaftlers, denn Cat beschreibt oftmals Begebenheiten sehr technisch. Während ihr Vater damals von Cartaxus entführt wurde und in den Räumen der Firma Cartaxus unterhalb der Erdoberfläche seinen Forschungen nach ging, blieb Cat allein zurück an der Oberfläche.
Cat ist ein gut ausgearbeiteter Charakter, der mir sehr gut gefallen hat. Ich habe ihr Verhalten und ihre Ausführungen durchweg geglaubt. Sie ist mutig und keineswegs zurückhaltend und man spürt, wie schnell sie selbständig werden musste. Ich mochte aber ihre gesamte Art sehr gerne, denn sie ist jemand, der auch mal Dinge hinterfragt und sich einsetzt. Aber auch Cole war mir schnell sehr sympathisch und während der Geschichte lernt man ihn definitiv intensiver kennen. Was nach aussen wie ein knallharter Cartaxusagent wirkt, vor allem zu Beginn des Zusammentreffens mit Cat, hat einen ganz anderen Kern und seine Geschichte machte mich betroffen.
Auch die diversen Nebencharaktere der Geschichte waren glaubhaft beschrieben und ihre Handlungen durchweg nachvollziehbar, sei es der Arzt, der alles riskiert, um seine Frau zu retten oder Dax, der gemeinsam mit Cats Vater forschte. Sie sind lebendig und nehmen glaubwürdig Einfluss auf die Handlung.
Das Ende bleibt natürlich offen, da es sich um den ersten Band einer Reihe handelt und ich freue mich schon sehr auf deren Fortsetzung.
Mein Fazit
Ein spannendes, temporeiches und auch mit technischen Details versehenes Jugendbuch, das mir sehr gut gefallen hat und schnell ein Pageturner wurde. Glaubhafte, facettenreiche Charaktere, eine dystopische Zukunft, die glaubhaft und vorstellbar war und eine gelungene Handlung ließen mich tief in der Geschichte versinken. Wer Dystopien mag, ist hier mit Sicherheit richtig.

Veröffentlicht am 08.07.2018

Mit Humor, Spannung und Gefühl

Teenie Voodoo Queen
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Die siebzehnjährige Dawn Decent lebt in New Orleans und eigentlich könnte ihr Leben echt cool sein, denn sie ist eine Voodoo-Hexe. Ok, sie ist noch in der Ausbildung an der Abendschule für Voodoohexen, ...

Die siebzehnjährige Dawn Decent lebt in New Orleans und eigentlich könnte ihr Leben echt cool sein, denn sie ist eine Voodoo-Hexe. Ok, sie ist noch in der Ausbildung an der Abendschule für Voodoohexen, aber immerhin. Doch Dawn hat es alles andere als leicht an ihrer Highschool, als leicht pummelige, rothaarige Außenseiterin bietet sie regelmäßig Angriffsfläche für ihre Mitschüler. Aber plötzlich wird New Orleans bedroht und das nicht nur von einer fürchterlichen Naturkatastrophe. Gemeinsam mit dem Ex-Alligator Jax und dem plötzlich sterblichen Loa, einem gottähnlichen Geistwesen, begibt sie sich in den Kampf, um ihre Heimatstadt und deren Einwohner zu beschützen.
Meine Meinung
Schon bei Nina MacKays Buch “Plötzlich Banshee” habe ich Tränen gelacht und deshalb war ich auch extrem neugierig auf Teenie Voodoo Queen. Das Cover finde ich absolut gelungen und es zieht die Blicke gleich auf sich.
Auch der Einstieg in den Urban Fantasy Jugendroman gelang mir auf Anhieb, denn Nina MacKay hat einen sehr humorvollen, aber auch emotionalen und bildreichen Schreibstil. Mit nur wenigen Worten versetzte sie mich an die Highschool in New Orleans an Dawns Seite. Ich hatte hier beim Lesen absolut das Gefühl, mittendrin zu sein und nicht nur zuzuschauen.
Auch die Geschichte selber lässt sich locker, leicht lesen, zum Einen ist die Protagonistin Dawn eine wirklich gelungene Person, zum Anderen finde ich das Thema Voodoo sehr spannend. Man merkt, dass die Autorin sich hier mit dem Thema auseinander gesetzt hat und man lernt schnell über Mambas, Loas und mehr. Es hat mir unheimlich viel Spaß gemacht, Dawn auf ihren Abenteuer, aber auch in ihrem Alltag zu begleiten. Aber auch die beiden männlichen Helden der Geschichte schleichen sich rasch ins Leserherz und somit fiebert man mit Dawn und Co hier absolut mit.
Erzählt wird die Geschichte in erster Linie aus der Perspektive Dawns in der Ich-Form, doch auch Lin, Jax und eine zunächst unbekannte Dritte bekommen kurze Kapitel, damit der Leser sich auch über deren Gedanken ein Bild machen kann. Alles in allem sorgte dies noch einmal mehr dafür, dass ich hier absolut gefesselt wurde vom Geschehen.
Aber so richtig gefallen haben mir hier die Charaktere der Geschichte, die einfach absolute Lebendigkeit ausstrahlen. Allen voran natürlich Dawn, die mir bereits auf den ersten Seiten ans Herz wuchs. Sie hat eine wunderbar selbstironische Ader. Als Voodoohexe eher mäßig begabt, aber mit ganz viel Herz und ganz viel Mut. Ich habe ihre Dialoge mit den anderen Charaktere, vor allem mit Jax, absolut genossen. Auch ihre Rolle an der Highschool als pummelige Außenseiterin war überzeugend, denn Dawn ist nicht die schöne, perfekte Heldin, sondern auf den ersten Blick ein normales Mädchen, wenn auch mit Voodookräften.
Auch die beiden Männer an Dawns Seite sind toll. Der schöne, schokoladensüchtige Jax, mit seiner großen Klappe und der beinahe unschuldig wirkende, sterblich gewordene Loagott Lin. Sie brachten mich zum Schmunzeln, aber auch dazu, mich ein wenig in sie zu verlieben.
Die Nebencharaktere bekommen ebenfalls ihren Part, wirken durchdacht und facettenreich und jeder Einzelne wurde in meiner Vorstellung lebendig. Ich würde zu gerne einmal einen Tag gemeinsam mit Dawn und den anderen in New Orleans verbringen.
Mit dem Ende hat mir Nina MacKay ein kleines bisschen das Herz gebrochen, warum werde ich natürlich hier nicht verraten.
Mein Fazit
Mir hat diese Geschichte absolut gefallen und tolle Lesestunden gebracht. Mit viel Humor, aber auch Gefühl erzählt Nina MacKay diese lustige, spannende und auch magische Geschichte. Durch viele bildhafte Details fühlte ich mich direkt nach New Orleans versetzt und konnte die Charaktere und deren Erlebnisse vor mir sehen. Ein Buch, das sehr gut zu unterhalten weiß und mit viel Herz erzählt wurde. Meine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 08.07.2018

Gelungenes Debüt

Der Alphabetmörder (Ein Grall-und-Wyler-Thriller 1)
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Als in einem Wildpark im Wisentgehege eine grausam entstellte Leiche, der der Buchstabe “A” auf die Brust tätowiert wurde, gefunden wird, werden die beiden Fallanalytiker des LKA Jan Grall und Rabea Wyler ...

Als in einem Wildpark im Wisentgehege eine grausam entstellte Leiche, der der Buchstabe “A” auf die Brust tätowiert wurde, gefunden wird, werden die beiden Fallanalytiker des LKA Jan Grall und Rabea Wyler hinzugerufen. Schon kurze Zeit später werden weitere Tote gefunden, ebenfalls mit eintätowierten Buchstaben auf dem Körper. Während die Ermittler im Dunkeln tappen, ahnt Jan Grall etwas. Denn die Gegend, in der die Toten gefunden wurden, ist seine Heimat und es scheint, als hätte all das etwas mit seiner eigenen Vergangenheit zu tun. Doch um des Rätsels Lösung auf die Spur zu kommen, muss es ihm gelingen, seine eigenen Dämonen der Vergangenheit zu überwinden.
Meine Meinung
Das Cover passt hervorragend zu dem Thriller, wirkt düster und macht gleichzeitig durch die erhabenen Buchstaben aufmerksam.
Auch der Einstieg in den Thriller ist sehr gut gelungen, denn es beginnt gleich sehr spannend, der Leser wird umgehend neugierig gemacht und in den Fall gezogen.
Lars Schütz Schreibstil gefällt mir sehr gut, denn er erzählt leicht, verständlich, aber auch sehr flüssig und klar. An manch einer Stelle beschreibt er Tatorte und Handlungen direkt, so dass es dem ein oder anderen Leser mit Sicherheit schaudern lässt.
Doch genau diese Momente machen das Buch noch einmal mehr spannend. Als Leser bekommt man hier ein klares und grausiges Bild des Täters geliefert. Mit einer Mischung aus Ermittlungen, Einblicken auf das Leben des Fallanalytikers und auch mit Opferperspektiven erhält Schütz die Spannung aufrecht. Gerade diese Momente aus der Perspektive der Opfer, speziell eines Opfers, spürt man die Hilflosigkeit und doch auch den Überlebenswillen. Es macht hier durchaus Gänsehaut, wenn man diese Mischung direkt miterleben darf. Mit einigen Plottwists, die zum großen Teil nicht zu erahnen waren, weiß der Autor zu fesseln.
Der personelle Erzähler in der dritten Person lässt den Leser zum großen Teil als Beobachter der Geschichte. Man ahnt nur wenig und kann sich dadurch selber Theorien über die Hintergründe der Morde aufbauen.
Der Fall ist durchaus brutal und die Morde absolut blutrünstig, doch an dieser Stelle spart der Autor mit den Details, so dass der Leser hier die Möglichkeit hat, sein eigenes Kopfkino zu aktivieren und somit auch blutige Details auszublenden. Trotzdem gibt es immer mal wieder Beschreibungen der Opfer, die die Brutatlität hinter den Morden noch einmal unterstreichen. Was mir ein wenig gefehlt hat, waren die Gedanken, bzw. die Beweggründe des Täters, die zwar im Nachhinein logisch sind, aber über die ich mir noch etwas mehr Details gewünscht hätte.
Richtig gut gefallen haben mir hier die Ermittler, allen voran Jan Grall. Dieser ist mir, auch wenn ich nun das ein oder andere Detail seiner Vergangenheit kenne, ein eher undurchschaubarer Typ. Ich bin hier absolut gespannt auf die weitere Entwicklung dieser Figur, denn man spürt schon jetzt, dass da mit Sicherheit noch Überraschungen auf den Leser warten.
Die übrigen Charaktere bleiben im Vergleich zu Grall noch recht blass, doch da dieser Thriller der Auftakt einer neuen Reihe ist, werden hier mit Sicherheit noch einige spannende Momente auf den Leser warten.
Mein Fazit
Ein Debüt, das mich überzeugen konnte und mir spannende Lesestunden brachte. Mit überraschenden Wendungen und einen sehr flüssigen und klaren Schreibstil fesselt Lars Schütz an seinen Thriller und lässt dem Leser auch Zeit und Raum für eigene Theorien und Kopfkino. Ich bin schon sehr gespannt auf weitere Thriller aus der Feder des Autors und kann diesen Thriller weiterempfehlen.