Für mich teilweise zu explizit
House of RayneNach einer traumatischen Erfahrung flieht Salem und bucht einen Urlaub auf Blackridge Island, eine ruhige, abgeschieden Insel. Das Bed & Breakfast, in dem sie eincheckt, gehört der äußerst charismatischen ...
Nach einer traumatischen Erfahrung flieht Salem und bucht einen Urlaub auf Blackridge Island, eine ruhige, abgeschieden Insel. Das Bed & Breakfast, in dem sie eincheckt, gehört der äußerst charismatischen Rayne. Zwischen den beiden entsteht schnell eine Anziehungskraft, die zu einer leidenschaftlichen Beziehung führt. Doch die Insel selber bietet düstere Geheimnisse, denn immer wieder verschwinden Gäste von hier und es scheint, als wäre auch Salem in Gefahr. Um dem zu entkommen, müssen sie sich dem Bösen der Insel stellen.
Klingt eigentlich richtig stark, ein Gothic Horror Buch mit einer queeren Liebesgeschichte. Im Grunde war es das auch, aber hier gibt es ein paar Dinge, die in meinem Kopf ein krasses Kopfkino entwickelten.
Der Schreibstil der Autorin ist wirklich richtig toll, denn sie schafft hier eine perfekte gothic-mystik Atmosphäre, die herrlich düster und teils beklemmend wirkt.
Die Handlung basiert hier auf den Horrorelementen, die unter anderem auch ein wenig den Aberglauben der Inselbewohner spiegeln. Größtenteils sind diese Elemente gekonnt eingebaut, driften aber auch immer wieder ins Klischee.
Im Mittelpunkt der Handlung stehen die beiden Frauen Salem und Rayne, aus deren Sicht man auch das Geschehen erlebt. Natürlich bekommt man dadurch ein starkes Verständnis für die Gefühle und Gedanken der Beiden, da beide auch ihre eigene Geschichte haben, die hier immer wieder mit einspielt und auch somit für Tiefe sorgt.
Die Lovestory ist keine mit Blümchen und tuffigen Wolken, sondern durchaus explizit und BDSM ein Bestandteil. Mir persönlich waren hier die ein oder andere Vorliebe doch ein wenig zu kinky, was ich zuvor mit Kopfkino meinte. Aber das ist halt persönlicher Geschmack.
Die Nebencharaktere bleiben im Gegensatz zu den Protagonistinnen dann eher blass, was ich schade fand, denn da gab es durchaus Potential für mehr.
Mein Fazit: Das Buch ist keine leichte Lektüre für zwischendurch, da es allein durch die Kombination der Erotik, Horror und Mystik teils sehr explizit wird. Für meinen persönlichen Geschmack war vor allem die Lovestory zu sehr drüber und ich denke, dass es da einigen LeserInnen so gehen wird. Für mich war hier die düstere Atmosphäre ein ganz klarer Pluspunkt, der mich am Lesen hielt. Wem kann ich das Buch empfehlen? Wer es düster mag und auch kein Problem mit BDSM hat, sollte einmal reinlesen.