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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.09.2019

Spannend und grausam

Die Arena: Grausame Spiele
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London in der Zukunft, die Menschen haben sich nach und nach voneinander entfernt und leben nun als reiche, privilegierte Pures in teuren Hochhäusern oder als arme Dregs am Rande der Gesellschaft in Slums. ...

London in der Zukunft, die Menschen haben sich nach und nach voneinander entfernt und leben nun als reiche, privilegierte Pures in teuren Hochhäusern oder als arme Dregs am Rande der Gesellschaft in Slums. Nun gastiert der Zirkus in der Stadt und seine Artisten sind ausschließliich Dregs, die täglich in der Arena regelrecht ums Überleben kämpfen. Hoshiko ist eine von ihnen und sie tanzt auf einem dünnen Drahtseil 15 m über der Arena, ohne Netz oder doppelten Boden. Als Pures Politikerin Bailey mit ihrer Familie zur Show geladen wird, ist sie zunächst dagegen, den Zirkus zu besuchen, doch Ben, einer ihrer beiden Söhne, will dort unbedingt hin. Dort sieht er zum ersten Mal Hoshiko und deren Auftritt und seitdem kann er sie nicht vergessen. Unter Vorwänden schleicht er sich immer wieder in den Zirkus und wird hier Zeuge, wie schlecht es um die Artisten des Zirkus’ wirklich gestellt ist.
Meine Meinung
Bei diesem Buch reichte mir schon der Titel, um wirklich richtig neugierig zu werden, denn als großer Panemfan wartet man ja doch immer auf ähnlich spannende Geschichten. Doch auch wenn es sich hier auch um eine Dystopie handelt und dort Menschen in einer Arena ums Überleben kämpfen, ist es doch etwas komplett anderes als die Tribute von Panem. Was jetzt nicht heißen soll, dass diese Geschichte schlechter ist, denn das ist sie auf gar keinen Fall. Ich selber habe sie nämlich an nur zwei Abenden verschlungen, denn Hayley Barker gelang es, mich in kürzester Zeit mit ihrer nach aussen hin glitzernden und nach innen so brutalen und harten Welt zu fesseln. Sie beschreibt mit der nötigen Menge an Details, durch die man als Leser schon eine genaue Vorstellung vom Geschehen bekommt. Doch mit Hinblick auf die Zielgruppe bleibt es im vertretbaren Bereich, ist aber nichts für schwache Nerven. Sie schafft es auf jeden Fall schnell, mit Worten Spannung und Emotionen zu erzeugen und das Buch wurde zu einem Pageturner.
Die Welt, die hier beschrieben wird, klingt gar nicht mal so absurd. Die Lücke zwischen arm und reich klafft heute schon immer weiter auseinander und die Mittelschicht wird tendenziell immer kleiner. Genauso hat es auch mit den Pures und den Dregs begonnen. Dementsprechend ist das ein Worldbuiling, das glaubwürdig und logisch aufgebaut wurde.
Die Spannung der Geschichte steigert sich ebenfalls mit und mit. Je tiefer die Charaktere in Gefahr geraten, desto mitreißender wird die Geschichte. Man lernt die beiden Protagonisten ja auch schon sehr gut kennen und fiebert dementsprechend mit ihnen mit. Das ganze wird dann noch einmal lebendiger, da die Protagonisten dann auch noch in der Gegenwart erzählen.
Schon die beiden Gesellschaftsschichten, Pures und Dregs, sind sehr klar beschrieben. Die Pures, die Reinen, die Erhabenen, die sich selbst als die Krönung der Gesellschaft betrachten, sind auch genauso wie es sich hier anhört, dargestellt. Die Dregs, der Bodensatz, der Abschaum, hungert und lebt in menschenunwürdigen Verhältnissen. Hier wird auf jeden Fall ganz klar gespalten und getrennt voneinander und man ergreift sehr schnell Partei.
Doch auch die einzelnen Charaktere, vor allem Protagonisten Ben und Hoshiko, sind intensiv gezeichnet. Hoshiko ist wirklich mutig und clever und ich habe sie regelrecht bewundert. Doch auch Ben, auch wenn er zu Beginn noch ein wenig naiv wirkt, wurde mir schnell sympathisch. Das jemand wie Ben, also ein Pure, doch Menschlichkeit zeigt, lässt Hoffnung groß werden.
Die Nebencharaktere sorgen hier für die passenden Stimmungen. Man beginnt die Pures zu verachten für ihre Grausamkeiten und mit den Dregs zu hoffen, dass es sich eines Tages für sie ändern könnte. Durch die einzelnen Figuren kommt es ebenfalls zu spannenden Momenten, Abwechslung und zeitweise auch Überraschungen.
Mein Fazit
Ein wirklich spannendes und fesselndes Jugendbuch, was allerdings auch keinen Stopp macht vor grausamen Details. Zwar wird es nicht bis in die letzte, blutige Einzelheit zerlegt, ist aber trotzdem sehr lebendig geschrieben. Ansonsten habe ich hier mit Hoshiko und Ben mitgelitten und mitgefiebert, denn sie sind definitiv zwei wirklich gelungene Charaktere. Ich bin jetzt schon sehr auf den nächsten Band gespannt und wie es weitergehen wird.

Veröffentlicht am 24.09.2019

Alles für die Rache

The Black Coats - ... denn wir vergeben keine Schuld
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Schon von Kindesbeinen an waren Thea und ihre Cousine Natalie unzertrennlich, ob beim Sport oder beim Faulenzen, sie waren stets zusammen. Doch dann geschieht das Unfassbare, bei einem Ausflug mit Freunden ...

Schon von Kindesbeinen an waren Thea und ihre Cousine Natalie unzertrennlich, ob beim Sport oder beim Faulenzen, sie waren stets zusammen. Doch dann geschieht das Unfassbare, bei einem Ausflug mit Freunden wird Natalie ermordet. Für Thea bricht eine Welt zusammen und als dann noch der mutmaßliche Mörder Natalies frei gesprochen wird, hat Thea nur noch eines im Sinn: Rache für Natalie. Als sie einen Umschlag erhält, in dem man ihr verspricht, eine Chance für ihre Rache zu bekommen, setzt Thea alles in Bewegung um Mitglied bei der Organisation der Black Coats zu werden. Diese Black Coats sind eine geheime Organisation, deren Ziel es ist, Frauen Rache und das Gefühl von Gerechtigkeit zu geben. Doch was passiert, wenn die Vergeltungsaktionen eskalieren?
Meine Meinung
Dieses düstere Cover hat mich magisch angezogen und ich war so neugierig auf die Umsetzung der Geschichte, dass ich dieses Buch einfach lesen musste.
Es liest sich sehr leicht, sehr flüssig und passt von daher schon sehr gut für die angedachte Zielgruppe ab vierzehn Jahren. Aber auch Jugendbuchleser werden hier eine spannende und unterhaltsame Lektüre erhalten.
Das Buch beginnt mit einem spannenden Prolog bei dem schnell klar wird, worauf dieser abzielt. Auch danach geht es gleich mit einem gewissen Tempo weiter, das es leicht macht, der Geschichte zu folgen. Die kleinen Racheaktionen, mit denen das Team Banner, welches rund um Anführerin Thea agiert, betraut wird, ließen mich zu Beginn noch denken, dass es den Opfern der Black Coats nur Recht geschieht. Zugegeben, das ganze wirkte ein kleines bisschen zu aufgesetz, bzw. zu konstruiert, sorgte aber definitiv für Spannung und hat mir gut gefallen. Doch so nach und nach beginnt sich hier herauszukristallisieren, dass Selbstjustiz nicht der richtige Weg sein kann. Autorin Colleen Oakes gelingt es auf jeden Fall, mich immer mal wieder mit geschickten Wendungen zu überraschen.
Eine Erzähler in dritter Person erzählt aus der Perspektive der jugendlichen Thea. Dadurch wird man zwar ein wenig mehr Beobachter, doch ich denke, dass sich gerade auch jüngere Leser mit der sehr sympathischen Protagonistin identifizieren können. Ich konnte mich leicht in deren Gedanken- und Gefühlswelt einfühlen und auch ihre Handlungen soweit nachvollziehen. Theas Geschichte macht betroffen, aber ihre Entwicklung hat mir gut gefallen. Zu dieser trägt vor allem der durch und durch nette Drew dazu, der mit seiner humorvollen Art einfach schon fast zu nett erscheint, um wahr zu sein.
Doch auch die weiteren Charaktere neben Thea bekommen ein passendes Bild und eine Geschichte, bei der man leicht versteht, warum sie sich zu den Black Coats hingezogen fühlen. Sie sind ein wenig klischeehaft, z. B. die schöne, aber zickige Mirabelle, aber sie passten hier alle sehr gut in die Geschichte und lassen den Leser nachdenken.
Mein Fazit
Auch wenn mir gerade in der ersten Hälfte vieles etwas zu konstruiert wirkte, hatte ich doch nie das Gefühl, nicht weiterlesen zu wollen. Gerade jüngere LeserInnen bekommen hier Figuren, mit denen sie sich identifizieren können und auch die Spannung und die Action kommen nicht zu kurz. Durch einen schnellen und flüssigen Schreibstil und einem recht hohen Tempo, fliegen die Seiten des Buches nur so beim Lesen vorbei. Mir hat Theas Geschichte sehr gut gefallen und ich empfehle es gerne weiter.

Veröffentlicht am 22.09.2019

Sehr spannend

Wicca - Tödlicher Kult
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Archäologin Hannah Peters muss ihre Grabungen in Honduras unverhofft unterbrechen. Da kommt der Anruf ihrer Freundin und Journalistin Leslie Rickert genau richtig. Denn Leslie hat etwas entdeckt, dass ...

Archäologin Hannah Peters muss ihre Grabungen in Honduras unverhofft unterbrechen. Da kommt der Anruf ihrer Freundin und Journalistin Leslie Rickert genau richtig. Denn Leslie hat etwas entdeckt, dass mehr als mysteriös erscheint. Ein geheimer Kult, dessen Ursprung einst im fernen Jordanien lag und scheinbar seit vielen Jahren heimlich in Südengland betrieben wird. Hannah kann nicht widerstehen und beginnt gemeinsam mit Leslie zu forschen, dabei stoßen sie nicht nur auf viele verschwundene Frauen in der Gegend, sondern auch auf den rätselhaften Lord Ambrose van Tyne. Dieser hat nämlich einen Plan, dessen Umsetzung genau zur Sonnenwendfeier stattfinden soll. Doch all das, was Hannah und Leslie herausfinden, klingt nahezu unglaublich.
Meine Meinung
Mit Wicca – Tödlicher Kult erschien der bereits fünfte Thriller rund um die Archäologin Hannah Peters. Ich selbst muss gestehen, noch keinen der vorherigen Bände gelesen zu haben, doch ich kam mit dieser Geschichte sehr gut zurecht, da private Entwicklung weitestgehend im Hintergrund bleiben.
Durch einen sehr spannenden Prolog macht Thiemeyer seine Leser schon neugierig auf den Inhalt des Buches. Doch danach wird es erst einmal ruhiger, die Spannung baut sich langsam, dafür konstant auf und findet sein Highlight zum Ende. Dabei ist der Inhalt eine Mischung aus spannendem Thriller und Fantastik. Mir fiel es wirklich schwer, herauszufinden, wieviel rund um die Wicca auf reine Nachforschung basiert und wieviel davon reine Fantasy ist. Das allerdings hat mir so richtig gut gefallen, denn es regt nicht nur die eigene Fantasie an, sondern macht auch neugierig auf all die Stätten und Kulte, die er beschreibt. Man bekommt hier definitiv sehr viele Informationen rund um Mythen und heidnischen Glauben, die wirklich spannend zu lesen sind. Dabei baut Thiemeyer wirklich interessante Ideen mit ein: ich sag nur Tolkien, Ents und Fangorn für alle, die das Buch gelesen haben. Alle andere hoffe ich, werden dadurch noch einmal mehr neugierig. Was hier also wirklich real und was Fiktion ist, war nachher gar nicht richtig auseinander zu halten.
Thiemeyer erzählt spannend und flüssig, aber auch sehr bildlich. Sowohl die Wüste Jordaniens als auch der Landsitz des Lords in England nahmen vor meinem inneren Auge Gestalt an und beim Lesen hatte ich wirklich gelungenes Kopfkino. Die Perspektiven wechseln hier zwischen der Protagonistin Hannah und diversen Nebencharakteren, was zusätzlich noch die Spannung steigert und den Leser in die Geschichte zieht.
Hannah Peters ist mir gleich von Beginn an sehr sympathisch. Ich denke, dass sie vielen Lesern bereits aus den Vorgängern bekannt ist. Mir selbst war vorm Lesen gar nicht bewusst, dass es sich hier um eine Reihe handelt, ich werde aber definitiv noch die anderen Bücher rund um Hannahs Abenteuer nachlesen. Sie ist hartnäckig, handelt oftmals rein nach Bauchgefühl und mit Vorschriften hat sie so ihre Schwierigkeiten. Doch nicht nur Hannah wirkt hier authentisch und lebendig, sondern auch alle weiteren Nebencharaktere. Sie sorgen für viel Abwechslung und sind voller Unwägbarkeiten, die für einige Überraschungen sorgen.
Mein Fazit
Ein tolles und absolut spannendes Abenteuer, das mit vielen bildhaften Beschreibungen ein wirklich gelungenes Kopfkino bei mir hervorgerufen hat. Ich habe hier die Charaktere auf ihren Reisen begleitet und fühlte mich mitten drin und nicht nur als Zuschauer. Interessante Informationen rund um Kulte, Mythen und längst vergessene Stätten und Städte, bei denen es mir wirklich schwer fällt zu unterscheiden, was Fitkion und was Realität ist, lassen das Buch zu einem Pageturner werden. Ganz klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 22.09.2019

Ich will dein Leben

Morgen früh, wenn sie will
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Ella hatte es nie leicht in ihrem Leben, doch als die mittellose, junge Frau eine Stelle als Kindermädchen bei der gleichaltrigen Lonnie antritt, scheint sie das große Los gezogen zu haben. Doch auch Lonnie ...

Ella hatte es nie leicht in ihrem Leben, doch als die mittellose, junge Frau eine Stelle als Kindermädchen bei der gleichaltrigen Lonnie antritt, scheint sie das große Los gezogen zu haben. Doch auch Lonnie scheint Nähe zu brauchen und so beginnen die beiden so unterschiedlichen Frauen eine Freundschaft. Aus Ella wird Elle, die Gespräche werden immer vertrauter und auf den ersten Blick sieht es aus, als würde diese Freundschaft gut gehen. Doch in Ella brodelt der Neid auf das Leben, das Lonnie führt. Als Lonnie Ella auf einer Reise bittet, sich als sie auszugeben, wird es Ella so richtig bewusst: sie will Lonnies Leben.
Meine Meinung
Oh, dieser Klappentext, /er klang so richtig fies und hinterhältig, er klang nach einer toxischen Frauenfreundschaft mit ganz viel Intrigen. Denn sind wir mal ehrlich, eine Frau schmiedet die fiesesten Pläne und gerade untereinander können sie so herrlich gemein sein. All das hatte ich hier bei dieser Geschichte erwartet, doch so ganz war ich dann mit der Umsetzung nicht zufrieden.
Der Schreibstil liest sich recht leicht und flüssig und als Leser erhält man hier, trotz Ich-Perspektive aus Ellas Sicht, eher eine Draufsicht auf das Geschehen. Dieses passt allerdings wirklich gut zur Protagonistin, denn diese kam mir ebenfalls recht distanziert vor. Aber auch wirklich glaubhaft, denn Ella hat es nicht leicht im Leben. Sie ist mittellos und allein in New York und scheint mit ihrer neuen Stelle das große Los gezogen zu haben. Ich habe ihr den Neid auf Lonnie und auch die Gedanken, die sie in Bezug auf dieses völlig andere Leben hat, abgenommen. Doch was mir hier gefehlt hat, waren diese bestimmten Momente, die zu schockieren wissen. Alles in allem hat die Geschichte eher ein ruhiges Tempo, ohne große Steigerungen. Die erhofften Psychospielchen und Gemeinheiten, wie sie nur Frauen untereinander beherrschen, fehlten mir hier irgendwie. Damit fehlte der Geschichte einfach die große Spannung und den Sog, den solche Geschichten sonst auf mich haben.
Was der Autorin Madeline Stevens hier wirklich gut gelungen ist, ist die Darstellung Ellas. Eine junge Frau, die für eine Mahlzeit sogar mit Fremden schläft und plötzlich einen Blick auf ein Leben erhascht, dass man sich so niemals erträumt hätte. Sympathisch wird sie mir allerdings nicht, wie schon erwähnt, hielt ich beim Lesen eine gewisse Distanz zu ihr und diese konnte ich nicht ablegen. Die Entwicklung, die Ella oder Elle hier nimmt, fand ich allerdings wirklich gelungen, denn sie entwickelt ihre Obsession so nach und nach und auch dieses dunkle Verlangen nach mehr, konnte ich schon nachvollziehen.
Doch auch Lonnie und die weiteren Charaktere sind keine wahren Sympathieträger. Doch auch diese sind so, wie sie dargestellt sind, durchaus gelungen und facettenreich. Lonnie ist eine Träumerin, doch sie ist einfach fernab von der Welt und ich hatte den Eindruck, dass es nichts und niemanden gibt, der ihr ans Herz gewachsen ist. Gerade dieser Gegensatz Lonnie – Elle ist schon gelungen dargestellt.
Mein Fazit
Eine Geschichte, von der ich wohl eher etwas anderes erwartet hatte, denn ich hatte mir wirklich kleine, böse Spielchen erhofft. Doch Madeline Stevens legt hier mehr ihren Blickpunkt auf die obsessiven Gedanken, die in Protagonistin Elle/Ella so langsam heranreifen. Für mich hätte es etwas spannender sein müssen, um hier wirklich in der Geschichte zu versinken, denn das Tempo selber ist eher ruhig. Sprachlich hat mir das Buch dafür sehr gut gefallen und auch die Charaktere, auch wenn sie mir nicht ans Herz wuchsen, waren hier sehr klar gezeichnet.

Veröffentlicht am 22.09.2019

Interessante Einblicke

Rote Nächte
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Jura-Studentin Jasmina ist auf der Suche nach einem neuen Job, als sie ein äußerst ungewöhnliches, aber sehr verlockendes Angebot erhält. Sie könnte als Bardame in einem Edelbordell arbeiten. Der Verdienst ...

Jura-Studentin Jasmina ist auf der Suche nach einem neuen Job, als sie ein äußerst ungewöhnliches, aber sehr verlockendes Angebot erhält. Sie könnte als Bardame in einem Edelbordell arbeiten. Der Verdienst klingt nur allzu verlockend, doch über ihren Job dürfen ihre Eltern und ihr Freund niemals etwas erfahren. Allein schon durch die arabische Abstammung sind ihre Eltern äußerst konservativ und ihr Freund, der sich zur Zeit zum Glück auf einer Reise befindet, ist immer eifersüchtig. Doch dem Angebot kann Jasmina nicht widerstehen, sie nimmt den Job an und lernt dabei die kuriosesten Personen kennen.
Meine Meinung
Ich bin ja immer auf der Suche nach ungewöhnlichen Geschichten und diese hier klang definitiv danach, zumal das Erlebte auf wahren Begebenheiten beruht. Das Cover ist wirklich wunderhübsch gestaltet und rundete den ersten Eindruck zusätzlich ab.
Jasmina Amin erzählt locker und leicht und mit einem ganz eigenen Humor, der mich so manches Mal wirklich zum Schmunzeln brachte.
Dadurch, dass die Geschichte auf wirkliche Erlebnisse der Autorin zurückgreift, machte diese dann auch umso interessanter. Ich habe mir zwar bis dato noch nie solch einen Job vorgestellt, doch natürlich hat man gewisse Erwartungen vor dem Lesen. Doch das, was hier wirklich beschrieben wird, hat mich durchaus überrascht. Was mir hier gefallen hat, ist, dass die Frauen hier nicht die große Opferrolle spielen, sondern tatsächlich über gewisse Stärken verfügen. Manch ein Erlebnis klingt so absurd, dass man es sich tatsächlich so auch vorstellen kann.
Jasmina Amin erzählt in der Geschichte in erster Linie von dem Leben im Club, große Teile ihres Privatlebens bleiben hier außen vor und auch diese Differenzierung fand ich sehr passend. Sie zieht hier eine deutliche Grenze zwischen ihrer Familie und ihrem eher ungewöhnlichen Beruf, zumal sie ja sogar arabischer Abstammung ist. Na ja, aber auch sonst gilt dieser Beruf ja nicht als unbedingt hoch angesehen.
Erzählt wird das Geschehen aus der Sicht der Protagonistin Jasmina. Ihre Veränderungen während des Jobs sind glaubwürdig und ebenfalls sehr spannend. Aus einer recht ruhigen und zurückhaltenden jungen Frau wird eine wirklich starke Persönlichkeit, die auch nicht davor zurückschreckt, auch mal durchzugreifen.
Das sich hier auch tatsächlich Freundschaften ergeben, fand ich zusätzlich interessant. Zwar lernt man die einzelnen Personen nur oberflächlich kennen, bekommt aber trotzdem ein gewisses Bild, so dass man sich vorstellen kann, wie ihr Leben aussieht, zumindest in der Nacht. Ebenfalls äußerst interessant sind die Besucher des Edelbordells, die teilweise in der Öffentlichkeit stehen und erst im Club ihr wahres Gesicht zeigen. So wird wieder einmal besonders bewusst, dass man nie nur nach dem Urteilen sollte, was man zu Gesicht bekommt.
Mein Fazit
Mit diesem Buch konnte mich die Autorin Jasmina Amin tatsächlich sehr überraschen und die Einblicke, die sie dem Leser hier gewährt, fand ich interessant, spannend und ja, tatsächlich so manches Mal amüsant. Jasmina ist mir sehr sympathisch und die Wandlung, die sie hier in der Geschichte nimmt, hat mir äußerst gut gefallen. Denn aus einer jungen, eher schüchternen Frau wird eine sehr starke Persönlichkeit. Ich kann diese “Geschichte ” absolut empfehlen, denn sie bietet wirklich Einblicke, bei denen ich doch häufiger überrascht werden konnte. Ich bin wohl doch ganz schön unschuldig…