Profilbild von SillyT

SillyT

Lesejury Star
offline

SillyT ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit SillyT über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.10.2017

Geht unter die Haut

Die Überlebende
0

Florence Dane, genannt Flora, ging einst durch die Hölle, als sie von einem Mann entführt und 472 Tage lang gefangen gehalten wurde. Dieser Mann hat sie vergewaltigt, in eine Kiste gesperrt und hungern ...

Florence Dane, genannt Flora, ging einst durch die Hölle, als sie von einem Mann entführt und 472 Tage lang gefangen gehalten wurde. Dieser Mann hat sie vergewaltigt, in eine Kiste gesperrt und hungern lassen, doch sie konnte dieser Hölle entkommen und ist eine Überlebende. Nach vielen Therapien scheint es, als würde Flora es geschafft haben und wieder am Leben teilnehmen. Aber dann wird D.D. Warren zu einem Tatort gerufen, der mehr als mysteriös erscheint: ein Barkeeper wurde getötet, von einer jungen Frau, die sich nackt und gefesselt in seiner Garage befand und diese junge Frau ist niemand anderes als Flora. D.D. Warren hat eine Ahnung, was hier geschehen ist, doch die Abgründe die sich hier öffnen, sind tiefer als gedacht.
Meine Meinung:
Mit "die Überlebende" erschien der mittlerweile achte Band der Reihe um Detective D.D. Warren und ihren Ermittlungen aus der Feder der Autorin Lisa Gardner. auch dieser neue Fall war wieder einmal unglaublich spannend und vor allem beklemmend. Der Einstieg ist bereits schon sehr mitreißend und auch sonst überzeugt die Autorin wieder mit einem sehr flüssigen und klaren Schreibstil.
Dieses Mal hat Lisa Gardner ein Thema gewählt, das vielleicht nicht neu in der Thrillerwelt ist, aber durch ihre Darstellungen spielt sie sehr geschickt mit den Ängsten der Leser, hier wahrscheinlich auch eher mit den Ängsten einer Frau. Es geht hier um Entführung und Misshandlungen junger Frauen und letzten Endes auch um das Überleben. An so manch einer Stelle läuft es dem Leser eiskalt den Rücken herunter, denn z. B. die Situation in eine Kiste eingesperrt zu sein, ist mit eine der schlimmsten Vorstellungen, zumindest für mich.
In diesem Band wechseln die Perspektiven zwischen D.D. Warren als Ermittlerin und dem Opfer Flora Dane. Dabei gibt es aus Floras Sicht auch noch Rückblenden in die Zeit ihrer damaligen Entführung, in denen der Leser erlebt, wie sie es geschafft hat, zu überleben. Die Spannung ist hier zwar durchaus gegeben, alleine wegen des Themas, allerdings ist das Grundtempo hier niedrig gehalten, da man sehr viele, teils sehr beängstigende Details erhält. Das macht zum einen die Vorstellung vom Geschehen sehr lebendig, aber zum anderen wirkt es vielleicht etwas langatmiger. Mich konnte dies allerdings durchaus überzeugen und ich war wie gebannt von der jungen Frau und ihrem unglaublichen Überlebenswillen. Die Ermittlungsarbeiten waren hier ebenfalls sehr detailreich dargestellt, allerdings hat mich Floras Sicht hier deutlich mehr einnehmen können. Was wahrscheinlich auch daran liegt, dass man einfach alles nach- und mitempfinden kann, was die junge Frau erlebt hat und wieder erlebt.
Die gesamte Atmosphäre ist sehr beklemmend und düster gehalten, was auch mit an der Erzählform hier liegen kann. So erleben wir die Ermittlungen D.D. Warrens und Kollegen durch den Blick eines personellen Erzählers, in der dritten Person, die Erlebnisse Floras hingegen in der Ich-Form. So leidet man regelrecht mit der jungen Frau mit und kann ihre Gefühle in jeder Hinsicht mitverfolgen und nachvollziehen.
Flora ist ein sehr beeindruckender Charakter, der mich hier völlig eingenommen hat. Allein wie sie mit den neuen Erlebnissen umgeht, wie sie selbst abwiegt, was wichtig zum Überleben ist und was nicht, wann es ihr gut geht und wann nicht, hat mich hier sehr fasziniert. Die gesamte psychische Entwicklung des Opfers ist hier in der Darstellung gelungen und absolut vorstellbar.
Neben diesem Part verblasst D.D. Warren beinahe, denn sie ist durchaus ein sehr harter Charakter, wobei diese Eigenschaft wohl auch absolut notwendig ist für ihren Beruf. Dadurch wirkt sie auf mich allerdings eher wieder kalt und unnahbar, aber auch irgendwo authentisch.
Ausser diesen beiden Charakteren finden wir noch einige weitere Personen, von denen der Opferspezialist des FBI Dr. Samuel Keynes noch ein sehr interessanter Charakter ist.
Mein Fazit:
Ein Thriller, der mehr durch seine düstere und beklemmende Atmosphäre lebt und vor allem durch die Darstellung des Opfers Flora. Es ist beeindruckend dargestellt, zu was ein Mensch fähig ist, wie groß der Überlebenswille sein kann, aber auch welche Folgen Entführungen und Qualen haben. Ob das alles realistisch ist, vor allem die psychischen Folgen, kann ich nicht beurteilen, allerdings ist es faszinierend erzählt und kann fesseln. Wieder ein sehr spannender Thriller der Autorin, den ich gerne empfehle.

Veröffentlicht am 04.10.2017

Ihr müsst es einfach lesen

Lilo auf Löwenstein - Ponyzähmen leicht gemacht
0

Diese Rezension wurde von meiner neunjährigen Tochter und mir gemeinsam geschrieben

Darum geht es:
Achtung Band 2 einer Reihe!
Familie Lorenz und Familie Chevalier sind dabei das Babyzimmer für den Nachwuchs ...

Diese Rezension wurde von meiner neunjährigen Tochter und mir gemeinsam geschrieben

Darum geht es:
Achtung Band 2 einer Reihe!
Familie Lorenz und Familie Chevalier sind dabei das Babyzimmer für den Nachwuchs der Familie Chevalier einzurichten. Aber da weder Lilo noch Anni dabei helfen müssen, erkunden sie das Schloss, denn sie haben ein Geheimzimmer auf dem Dachboden gefunden. Doch die Tür zu dem Raum können ist nicht zu entdecken. Da das aber ihr Geheimnis bleiben soll, versuchen sie den geheimen Raum zu vergessen, selbst mit Hypnose haben sie es versucht. Bei diesem Versuch platzt Lilos Bruder Ben in den Raum und erzählt ihnen, dass ein Pferdehänger angekommen ist. Lilo und Anni rennen zum Pferdestall, doch das Pony, das gerade angekommen ist, ist alles andere als freundlich.
Meinung meiner Tochter:
Band eins der Lilo auf Löwenstein-Reihe fand ich schon richtig toll und auch Band 2 ist genau so gut. Ich habe mich riesig auf das Buch gefreut und es war wieder einmal viel zu schnell gelesen. Jetzt muss ich ganz viel Geduld haben, bis der dritte Band erscheint.
Der neue Band beginnt da, wo Band 1 aufgehört hat und ich war gleich wieder in der Geschichte von Lilo und Anni. Mara Andeck schreibt richtig toll und ich habe keinerlei Probleme gehabt, alles zu verstehen. Richtig cool ist die Sprache, die Golo - der Enkel des Grafen auf dessen Schloss Lilo und Anni wohnen - erfunden hat, die heißt Löfflisch und ist eine Geheimsprache. Ich werde mich ganz toll anstrengen, dass ich das auch bald kann.
Die Geschichte ist so spannend, dass ich gar nicht mehr aufhören wollte zu lesen. Sogar im Auto und auf dem Weg vom Auto ins Haus habe ich weiterlesen wollen. Da ich Ponys und Pferd sehr liebe, war dieses Buch dann noch einmal mehr besonders, denn das Pony Nachtschatten hat mir gut gefallen. Er ist so süß und ich hätte ihm am liebsten auch einmal hinter den Ohren gekrault, denn das liebt er.
Die Geschichte wird wieder von Lilo erzählt und ich mag sie sehr gerne. Lilo ist wie ich und erlebt sehr gerne Abenteuer. Dabei finde ich es toll, dass sie so viel Zeit mit ihrer besten Freundin Anni verbringt, denn genau das gefällt auch mir immer am besten.
Die Geschichte, die die Freundinnen erleben, könnten auch jedem von uns passieren und ich mag das, wenn ich mir das gut vorstellen kann, das auch ich solche Abenteuer erleben könnte. Das Buch lädt zum Träumen ein und ich freue mich jetzt schon ganz fest darauf, den dritten Band zu lesen. Ich hoffe, dass das ganz bald schon erscheinen wird.
Meine Meinung:
Ach, was hat meine Tochter sehnsüchtig auf Band 2 von Lilo auf Löwenstein gewartet und als es dann ankam, wurde lauter gejubelt, als wenn der Postbote aus der Werbung mit dem berühmten Schuhpaket ankommt. Das Buch wurde auch umgehend begonnen und jeden Abend musste ich es ihr regelrecht aus der Hand reißen, damit sie irgendwann doch nochmal schlief. Die Geschichte rund um Lilo und ihrer Freundin Anni hat sie also wieder einmal richtig gefesselt und das Schöne ist, dass es so leicht und verständlich geschrieben ist, dass keinerlei Fragen aufkamen. Somit ist es ein rundum gelungenes Kinderbuch und perfekt für die Zielgruppe.
Auch in diesem zweiten Band kann man an jedem Kapitelanfang eine hübsche Illustration finden, die nicht nur meiner Tochter richtig gut gefallen.
Das Buch ist auf jeden Fall auch so spannend geschrieben, dass meine Tochter es gar nicht aus der Hand legen wollte. Die Geschichte ist weder abgedreht noch abgehoben und soweit realistisch, dass sie ein Abenteuer für Kinder darstellt, das sie eventuell auch selbst erleben können.
Lilo ist eine tolle Protagonistin, die meine Tochter sehr gerne als Freundin hätte. Mit ihr kann man herumtollen und entdecken und es wird einfach nicht langweilig mit ihr. Aber auch die anderen Kinder auf Löwenstein sind hier gut dargestellt und die Freundschaft untereinander absolut glaubwürdig. Denn es ist nicht immer eitel Sonnenschein unter den Freunden und es gibt gerne einmal Streitereien, doch genau das ist doch eigentlich auch normal. Streiten und sich wieder vertragen, nicht immer einer Meinung sein und sich doch mögen, das ist es, was hier die Freundschaften ausmachen.
Unser Fazit:
Auch Band 2 der Lilo auf Löwenstein Reihe ist absolut gelungen und es macht eins auf jeden Fall: Kinder lesesüchtig. Meine Tochter hat bisher ganz selten ein Buch so schnell verschlungen, wie dieses und sie hat es wirklich kaum aus der Hand legen können. Als sie das Buch heute mittag zuklappte, war die erste Frage, wann denn Band 3 erscheinen wird. Ich hoffe, es wird nicht allzu lange dauern. Es gibt hier von uns eine ganz klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 04.10.2017

Ein Wiedersehen mit Sebastiano und Anna

Auf ewig dein
0

Sebastiano und Anna leben gemeinsam in Venedig und haben es geschafft, eine Schule für Zeitreisende zu eröffnen. Gemeinsam mit ihren ersten Schülern, Fatima und Ole befinden sie sich in England zur Zeit ...

Sebastiano und Anna leben gemeinsam in Venedig und haben es geschafft, eine Schule für Zeitreisende zu eröffnen. Gemeinsam mit ihren ersten Schülern, Fatima und Ole befinden sie sich in England zur Zeit König Heinrich des Achten. Fatima stammt aus einem Harem aus dem dreizehnten Jahrhundert und Ole ist der Sohn eines Wikingerhäuptlings aus dem zehnten Jahrhundert. Das es da zu Turbulenzen kommt, ist vorprogrammiert. Doch erst einmal heißt es, einen Anschlag an einen der Getreuen des Königs zu vereiteln.
Meine Meinung:
Ich freue mich immer noch riesig, dass die Zeitenzauber Trilogie eine Spin Off Reihe erhalten hat und auch diese konnte mich absolut begeistern. Schon allein die Aufmachung des Buches ist absolut gelungen und ein richtiger Hingucker. Aber auch der Inhalt des Buches kann überzeugen und ich war ganz schnell wieder bei den Protagonisten Sebastiano und Anna. Der Einstieg in die neue Reihe fiel mir sehr leicht, selbst die Sorgen, ob ich mich noch an alles aus der Trilogie erinnern könnte, waren schnell hinfällig, denn Eva Völler streut genügend Erklärungen ein, was bei Zeitreisen geschieht und überhaupt, was bisher geschah. Somit ist diese Reihe auch durchaus für Leser geeignet, die die Trilogie bis dato noch nicht kannten.
Der Schreibstil ist sehr flüssig und gut verständlich und man befindet sich ziemlich schnell wieder mitten im Geschehen. Es kam mir sogar so vor, als würde kaum Zeit zwischen dem Ende von Band drei der Trilogie bis jetzt vergangen sein. Doch eigentlich stimmt das nicht ganz, denn sowohl Anna als auch Sebastiano sind hier deutlich erwachsener geworden. Trotzdem denke ich, dass dieses Buch perfekt für jugendliche Leser, aber auch für Erwachsene geeignet ist.
Zwar beginnt die Geschichte recht turbulent, doch durch viele Erklärungen zu den Zeitreisen und wie diese vonstatten gehen, ist es auch etwas langatmiger. Wobei langatmig auch nicht so ganz passt, es ist eher so, dass ich mich doch während des Lesens an so einiges erinnern konnte und es dementsprechend für mich eher Wiederholungen waren. Trotzdem hat mir das ganze drumherum und auch der Aufenthalt unserer Charaktere in England sehr gut gefallen.
Eva Völler schafft es einfach hervorragend, den jeweiligen Zeitgeist der Epochen einzufangen und somit auch für die richtige Atmosphäre zu sorgen. Ich konnte auf jeden Fall das Geschehen direkt vor mir sehen und war regelrecht mitten drin. Neben den Zeitreisen, die allein ja schon eher in Richtung Fantasy einzuordnen sind, gibt es dieses Mal auch einige Elemente mehr aus dem Bereich der Phantastik, die sich hier aber wunderbar einfügen und zum Gesamtbild passen.
Die Darstellung des Königs Heinrich des Achten ist ebenfalls sehr gut gelungen und auch die Hintergründe werden hier sehr gut wiedergegeben. Es ist auf jeden Fall vieles so dargestellt, wie es damals wirklich war und vor allem auch, wie der König darselbst war. Recherchiert man ein wenig über Heinrich VIII., so kann man hier auf jeden Fall feststellen, dass die Recherchen zum Buch sehr gut waren und alles richtig wiedergegeben wird.
Die Erzählform ist die Ich-Perspektive aus Annas Sicht, so dass der Leser immer ganz nah an allen Ereignissen teilnimmt. Anna ist einfach sympathisch, auch wenn sie hin und wieder einfach zu lieb, vielleicht auch ein bisschen zu naiv, für diese Welt ist. Ich mag sie auf jeden Fall genau so, wie sie ist. Auch Sebastiano ist noch ganz der Alte, zumindest ist er mir immer noch so sympathisch, wie auch in der Trilogie zuvor. Ich mag die Chemie zwischen Anna und ihm und es passt einfach perfekt zusammen.
Neben den beiden Protagonisten trifft man hier auch alte Bekannte, wie José, einer der Alten, die zum Teil mit verantwortlich für die Zeitreisen sind. Aber auch neue Charaktere gibt es hier, die man sehr gut kennenlernen kann, nämlich die Schüler. Sowohl Ole als auch Fatima und später auch Walter werden sehr lebendig. Die ganzen Interaktionen zwischen den Charakteren lassen dann auch häufiger schmunzeln und so manch ein Dialog wird hier zum Schlagabtausch.
Mein Fazit:
Alles in allem hat mir die Geschichte rund um Sebastiano und Anna sehr gut gefallen und es hat Spaß gemacht, wieder mit den Beiden durch die Zeit zu reisen. Das Buch ist sehr unterhaltsam, humorvoll, aber auch spannend und somit gibt es hier recht viel Abwechslung, die mir gefallen hat. Die Protagonisten sind mir schon in der Trilogie sehr ans Herz gewachsen und auch jetzt kam es mir fast so vor, als würde ich alte Freunde, die ich länger nicht gesehen habe, wiedertreffen. Leser der Zeitenzauber Trilogie werden hier auf ihre Kosten kommen, aber auch Neueinsteiger sind hier gut aufgehoben, da es genügend Erläuterungen gibt. So bleibt mir nur zu sagen: ganz viel Spaß beim Reisen durch die Zeit!

Veröffentlicht am 04.10.2017

Wunderschöne Liebesgeschichte (4,5 Sterne)

So blau wie das funkelnde Meer
0

Callum Roberts ist auf dem Weg von der Arbeit nach Hause, als ihm die junge Frau, die barfuss ist, auf der Fähre auffällt. Eigentlich ist er nicht so der Typ, der Frauen gleich anspricht, doch Lilah, so ...

Callum Roberts ist auf dem Weg von der Arbeit nach Hause, als ihm die junge Frau, die barfuss ist, auf der Fähre auffällt. Eigentlich ist er nicht so der Typ, der Frauen gleich anspricht, doch Lilah, so heißt sie, beeindruckt ihn irgendwie. Sie kommen ins Gespräch, gehen spontan essen und verbringen eine Nacht miteinander, doch am nächsten Morgen ist Lilah verschwunden. Soll Callum sie suchen? Er weiß nicht allzu viel von ihr, doch er spürt, dass zwischen ihnen etwas besonderes und auch Lilah aussergewöhnlich ist.
Meine Meinung:
Dieses Cover... Ich finde es einfach nur wunderschön und es sieht im ersten Moment nach einer leichten und sommerlichen Lektüre aus, doch schon der Klappentext verrät, dass es hier nicht immer ganz leicht zu werden scheint.
Der Einstieg in das Buch fiel mir leicht, gerade durch den sehr lockeren und doch irgendwie auch berührenden und packenden Schreibstil zieht Kelly Rimmer den Leser sehr schnell in den Bann ihrer Charaktere und deren Geschichte. Viele der Ereignisse werden durch die bildliche Sprache lebendig und auch sonst könnte ich hier eine Zeile nach der anderen zitieren, denn es gibt hier wirklich viel wundervolle Aussagen.
Die Geschichte ist eher ruhig gehalten, Action und Wendungen gibt es nicht oder nur wenig und die größte Wendung verrät hier auch schon der Klappentext und so hatte ich auch ständig beim Lesen das Gefühl, schon zu wissen, worauf es hinausläuft. Doch zuerst begleiten wir Callum und Lilah bei ihrem Kennenlernen und spürt, wie sehr die Beiden zueinander passen. Zugegeben, hier und da fand ich es ein wenig zäh und doch fand ich immer wieder schnell zurück zu den Personen und ab ca. der Mitte der Geschichte konnte ich nicht mehr aufhören zu lesen.
Die Liebesgeschichte der beiden Protagonisten mag im ersten Moment kitschig klingen, doch das ist sie so ganz und gar nicht. Ja, es ist sehr gefühlvoll und als Leser durchlebt man hier durchaus auch ganz viele Emotionen, aber es ist weder ultra kitschig noch peinlich, sondern einfach nur schön.
Durch Callum erleben wir die Geschichte und diese wird auch in der Ich-Form erzählt. Allerdings gibt es hin und wieder kurze Einblicke in Lilahs Tagebuch, die mir diese als Persönlichkeit deutlich näher bringen konnten.
Tatsächlich geht es hier auch so gut wie nur um diese beiden Personen und neben ihnen lernen wir nur eine kleine Auswahl weiterer Charaktere kennen, oftmals sogar nur durch das Erzählen Lilahs und Callums. Lebendig ist die Geschichte durch viele Dialoge, mal spritzig, mal humorvoll, mal gereizt, aber immer natürlich. Kelly Rimmer hat es irgendwie geschafft, diese Beiden lebendig werden zu lassen und ich sah sie direkt vor mir.
Callum ist ein kleiner, hm wie soll ich sagen, Workoholic mit Stil? Ja, so in etwa und doch schafft gerade Lilah es, den wahren Callum hervorzuzaubern. Mir hat gefallen, wie sie ihn immer wieder dazu bringt, innezuhalten und Dinge zu tun, die eigentlich gar nicht seins sind.
Lilah kommt zu Beginn ein wenig schwierig herüber, da ich aber weiß, dass sie ein Geheimnis mit sich herumträgt, hatte ich hier doch auch irgendwo Verstädnis für sie. Mit Fortschreiten der Geschichte wird sie mir immer sympathischer und ich mag sie genau so, wie sie hier beschrieben wird. Ganz besonders gefallen mir ihre Gedanken zu Callum und ein kleines Zitat, dass ich einfach toll fand, möchte ich hier noch bringen: "Dann betritt Callum den Raum , und ich bin einfach nur hier, es ist einfach nur jetzt, und das reicht mir vollkommen." (Zitat, So blau wie das funkelnde Meer, Seite 167). Genau so sollte eine Liebe sein, oder?
Mein Fazit:
Eine sehr schöne Liebesgeschichte, mit viel Gefühl für das Besondere und wunderbar erzählt. Hier und da gab es ein paar kleinere Längen, aber ab einem bestimmten Punkt konnte ich nicht mehr aufhören zu lesen. Sehr authentisch Charaktere, teils tiefsinnige, teils spritzige Dialoge bringen hier Abwechslung und machen die Geschichte zu etwas besonderem. Das Buch bekommt eine Leseempfehlung für alle, die gefühlvolle Liebesromane ohne Kitsch mögen.

Veröffentlicht am 04.10.2017

Absolut spannend und gelungen

Nummer 25
0

Thrillerautor Andreas Zordan ist ein sehr merkwürdiger Zeitgenosse, denn er lebt allein in einem Haus im Wald. Mit den Bewohnern des Dorfes mag er nichts zu tun haben und auch sonst ist er kein Freund ...

Thrillerautor Andreas Zordan ist ein sehr merkwürdiger Zeitgenosse, denn er lebt allein in einem Haus im Wald. Mit den Bewohnern des Dorfes mag er nichts zu tun haben und auch sonst ist er kein Freund anderer Menschen. Von sich selber behauptet er, dass er ein Psychopath sei und nur das Schreiben über Taten ihn davon abbringt, diese selbst auszuführen. Doch eines Tages hängt die Leiche einer jungen Frau in seinem Garten an einem Baum, mit Eisenhaken durch die Augen aufgehangen. Ein Szenario, das Zordan nicht fremd ist, denn genau das hat er in einem Buch beschrieben. Anstelle das er den Fall der Polizei meldet, vergräbt er die Leiche in einem Wald und lässt sich auf ein perfides Spiel mit dem Täter ein, der Zordan erkennen lässt, dass er noch weit entfernt ist von einer gewissen Kaltblütigkeit.
Meine Meinung:
Ich mag die Thriller aus der Feder von Andreas Winkelmann, oder hier in diesem Fall von Frank Kodiak und dementsprechend neugierig wurde ich auf dieses Buch.
Durch den sehr flüssigen und gut verständlichen Schreibstil fängt der Autor, soll ich ihn Winkelmann oder Kodiak nennen?, den Leser recht schnell ein. Das Buch lässt sich somit sehr leicht und auch schnell lesen, denn schon bald befindet man sich mitten im Spiel, dass der wahre Psychopath der Geschichte mit dem Autor der Geschichte treibt. Ein bisschen schmunzeln muss ich hier durchaus, wenn ich über den Autor Andreas im Buch lese, Andreas Winkelmann - Andreas Zordan - das brachte mich immer wieder dazu, darüber nachzudenken, wie der Herr Winkelmann denn wirklich tickt. Nein, ist natürlich nur ein Scherz und ich glaube, der Herr Winkelmann spielt hier ein kleines bisschen mit seinem Leser. Nichts desto trotz fand ich genau das immer wieder erheiternd, auch wenn es eigentlich ein sehr grausiges Werk ist, dass ich in den Händen hielt. Na ja, was bin ich auch für ein Mensch, dass ich mich an solch grausigen Schilderungen wie in einem Thriller, ergötzen kann. ;)
Die Spannung ist recht schnell gegeben und beim Einstieg zeigt Winkelmann einmal mehr, wie gut er es schafft, dem Leser seine Bilder der Geschichte anschaulich darzustellen. Die Geschichte bringt Tempo und Wendungen und ich konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen. Mir gefällt ausserdem sehr, dass der Autor es immer wieder schafft, mich auf eine falsche Fährte zu locken. Genau dies macht den Reiz eines guten Thrillers für mich aus, immer wieder miträtseln können und doch am Ende falsch zu liegen.
Der Erzähler ist hier ein personeller Erzähler in der dritten Person, der uns eine gute Einsicht auf die Ereignisse gibt und wir vieles live miterleben können. Letzten Endes sind es auch immer wieder die kleine Details, die das Geschehen beim Lesen lebendig machen und somit fesseln.
Die Perspektiven wechseln sich hier ab, mal verfolgt man den Autor Zordan, mal der Reporterin, mal dem Ermittler Lewandowski und auch mal dem Täter. Somit bekommt man immer wieder Wendungen der Geschichte präsentiert und es bleibt spannend und abwechslungsreich.
Die Charaktere in der Geschichte sind wirklich gelungen und gerade Protagonist Zordan, den ich nur ungern kennenlernen würde, war trotz allem ein aussergewöhnlicher und interessanter Charakter, wenn auch ein sehr gewöhnungsbedürftiger. Die ehrgeizige Journalistin Greta Weiß und der Ermittler Lewandowski waren mir dafür umso sympathischer und ich begab mich gerne mit ihnen auf Spurensuche.
Mein Fazit:
Ein wirklich rundum gelungener Thriller, der mir spannende und abwechslungsreiche Lesestunden brachte. Immer wieder wurde ich auf eine falsche Fährte gelockt und das konnte die Spannung hoch halten. Die Anspielungen in der Geschichte, sei es der gleiche Vorname der Autoren oder das indirekte Ansprechen der Leser brachte mich zum Schmunzeln. Wer gerne Thriller liest, ist mit Nummer 25 auf jeden Fall auf der richtigen Seite. Klare Leseempfehlung!

P.S. Ich hoffe, es ist in Ordnung, dass ich doch tatsächlich eine Rezension geschrieben habe. ;)