Die Realität holt einen immer wieder ein
JohnNach ihrem Rachefeldzug in Deutschland ist es Yoko geglückt zu entkommen. Als John hat sie sich ein neues Leben in Griechenland aufgebaut, arbeitet in einem Restaurant und hat neue Freunde gefunden. Neben ...
Nach ihrem Rachefeldzug in Deutschland ist es Yoko geglückt zu entkommen. Als John hat sie sich ein neues Leben in Griechenland aufgebaut, arbeitet in einem Restaurant und hat neue Freunde gefunden. Neben dem Job im Restaurant ist sie bei Ingrid angestellt, die auch immer wieder in Deutschland lebt. Mehrere Jahre bleibt sie unentdeckt, doch wie so oft holt die Vergangenheit einen doch immer wieder ein. Denn eines Abends begegnen sich John und Kommissarin Liebermann und die Akte Yoko wird wieder neu aufgerollt.
Mit John erschien eine Fortsetzung zu dem Thriller Yoko, der mich bereits im vergangenen Jahr begeistert hat. Aichners Schreibstil ist einzigartig, kurz und knapp, kein Wort zu viel und doch flüssig, wörtliche Rede gibt es nicht, obwohl die Geschichte von Dialogen lebt.
Der Inhalt knüpft mehr oder weniger an die Ereignisse aus Band 1 an, diesen zu kennen ist kein absolutes Muss, aber zum einen ist er spannend, zum anderen basieren die hier erzählten Ereignisse auch auf Band 1.
Die Handlung ist temporeich und spannend, allein durch den Schreibstil wird man durch die Seiten getrieben. Was dann noch richtig stark dazu kommt, ist die Atmosphäre, beinahe schon emotionslos wird die Geschichte erzählt. Trotzdem ist man wie gebannt von der Geschichte und fiebert mit John/Yoko einfach mit.
Interessant ist das hin und her zwischen den Zeitebenen, das auch ohne großes überlegen einfach funktioniert.
Auch die Beziehung, die man als Leser zu Yoko/John aufbaut ist einfach anders. Ich bleibe jetzt einfach mal bei Yoko, um es leichter zu machen. Yoko wirkt klein und zart, doch schon im ersten Band bewies sie, dass sie in der Lage ist, eiskalt zu töten. Trotzdem gehört meine Sympathie ihr und ich habe wieder absolut mit ihr mitgefühlt.
Mein Fazit: Allein schon durch Aichners Schreibstil wird John zu einem außergewöhnlichen Thriller. Ich glaube einen vergleichbaren Stil gibt es kaum, kalt, knapp und emotionslos und genau damit schafft er es, beim Leser Emotionen hervorzurufen. Yoko/John ist eigentlich unnahbar und doch fiebert man einfach mit. Ich kann auch Band 2 empfehlen.