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Veröffentlicht am 12.02.2023

Rosa Fink ermittelt wieder - raffinierter und unterhaltsamer Cosy-Krimi

Des Pudels Kern
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"Des Pudels Kern" ist der dritte Band der Rosa Fink Reihe. Rosa und ihr Mann Sebi sind inzwischen nach Dangast am Jadebusen gezogen und haben Wiebkes Pension übernommen. Während sich Sebi mit Feuereifer ...

"Des Pudels Kern" ist der dritte Band der Rosa Fink Reihe. Rosa und ihr Mann Sebi sind inzwischen nach Dangast am Jadebusen gezogen und haben Wiebkes Pension übernommen. Während sich Sebi mit Feuereifer der Renovierung widmet, wird Rosa in ihrer Lieblingseisdiele zufällig Zeugin einer merkwürdigen Begegnung zwischen zwei dubiosen Fremden und der Besitzerin. Als Rosa kurz darauf erfährt, dass Ricci, Sohn der Eisdielenbesitzer und Inhaber des Hundesalons "Dog Stylissimo", scheinbar seit Tagen unerreichbar ist, wird sie hellhörig und ahnt, dass ihre Fähigkeiten als Hobbydetektivin gefragt sind. Tatkräftig unterstützt von Sebi, nimmt sie die Ermittlungen auf und gerät in einen spannenden Fall, der so einige Überraschungen bereithält...

Das Hörbuch wurde wieder von Juliane Hempel eingelesen, und ich freue mich jedes mal darauf, ihr zuzuhören. Sie verleiht jeder Figur einen unverwechselbaren Charakter, ich konnte sofort in die Geschichte eintauchen und hatte Rosa, Sebi, die eigenwillige Agnes und alle anderen lebhaft vor Augen. Da ich bereits Band 2 kannte, freute ich mich, viele "alte Bekannte" in Dangast wiederzutreffen, und natürlich dürfen auch Rosas Kätzchen Rudi und Ruby nicht fehlen. Doch auch Neueinsteiger*innen können problemlos folgen, da kein Vorwissen erforderlich ist und alle Personen geschickt eingeführt werden.

"Des Pudels Kern" hat mich durch einige raffinierte und kuriose Einfälle im Plot wirklich begeistert und ich habe der Geschichte mit großem Vergnügen gelauscht und mitgerätselt. Ich kann das Hörbuch allen Cosy Crime Fans wärmstens empfehlen!

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Veröffentlicht am 08.02.2023

Spannend und lustig

Inspektor Salamander – Tatort Schrottplatz
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Inspektor Salamander und sein Kumpel Spider-Manni, die kleine Spinne, sind Privatdetektive und haben ihr Büro in der Trommel einer alten Waschmaschine auf einem Schrottplatz. Im vorliegenden Fall  helfen ...

Inspektor Salamander und sein Kumpel Spider-Manni, die kleine Spinne, sind Privatdetektive und haben ihr Büro in der Trommel einer alten Waschmaschine auf einem Schrottplatz. Im vorliegenden Fall  helfen Sie der Kröte Luigi Crötelli, das Rätsel um vermisste Verwandte zu lösen. Bei Ihrer Spurensuche geraten Sie in brenzlige Situationen und bekommen es mit den verschiedensten Bewohnern ihres Schrottplatzes zu tun.

Die Geschichte ist spannend und kurzweilig erzählt und auch der Humor kommt nicht zu kurz.

Das Buch ist eine Mischung aus Roman und Comic. Ganzseitige, sehr gelungene und detailreiche farbige Illustrationen sind mit mal längeren, mal kürzeren Textboxen versehen, Dialoge werden gelegentlich auch in Sprechblasen dargestellt. Das Buch ist dadurch auch perfekt für Kinder geeignet, die noch ungern lange Texte lesen und kurze Sinnabschnitte  bevorzugen. Die Sprache ist, bis auf einige Fremdwörter und einzelne englische Ausdrücke, altersgerecht und gut verständlich. Die einzelnen Fremdwörter, über die die kleinen Leser*innen vielleicht stolpern, empfinde ich aber nicht als Manko, sondern als Anregung. Mein Sohn fragt mich, wenn er etwas nicht versteht, und wir übersetzen es zusammen und besprechen die Bedeutung. Ich kann das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 04.02.2023

Unterhaltsamer Krimi

Ostfriesengier
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Ostfriesengier ist mein erster Roman aus der berühmten Reihe und ich ging mit großen Erwartungen an das Buch heran.

Der Anfang ist spannend, der Autor erzählt abwechselnd aus vielen Perspektiven und verfolgt ...

Ostfriesengier ist mein erster Roman aus der berühmten Reihe und ich ging mit großen Erwartungen an das Buch heran.

Der Anfang ist spannend, der Autor erzählt abwechselnd aus vielen Perspektiven und verfolgt mehrere Handlungsstränge parallel. Im Laufe der Zeit wird die Geschichte jedoch zunehmend langatmig, da viele Nebensächlichkeiten ausführlich beschrieben werden, und viel Schleichwerbung fällt mir sehr unangenehm auf. Mehr Stringenz hätte dem Roman gutgetan. Je weiter die Geschichte fortschreitet, desto mehr Ungereimtheiten fallen mir auf und viele Handlungen und Äußerungen der Polizist*innen empfinde ich als unlogisch, unprofessionell und unglaubwürdig. Die Charaktere werden mir zunehmend unsympathisch. Weitere Figuren bleiben mir fremd, und ich habe teilweise Schwierigkeiten, mich in sie hineinzuversetzen. Ich hatte mir nach dem guten Beginn deutlich mehr versprochen und bleibe etwas enttäuscht zurück. Insgesamt sehr unterhaltsam, aber nicht herausragend.

Ich habe das Buch als Hörbuch gehört,  das vom Autor selbst eingelesen wurde. Der Sprecher ist leider nicht mein Fall, er spricht mir zu eintönig, die Figuren und die Handlung werden nicht lebendig. Ein leichtes Lispeln beim s irritiert mich etwas. Betonung und Sprechweise passen für mich oft überhaupt nicht zum Text und der beschriebenen Situation. Es wirkt leider etwas laienhaft, ein ausgebildeter Sprecher oder Schauspieler würde der Geschichte deutlich mehr Wirkung verleihen. 

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Veröffentlicht am 04.02.2023

Sehr gelungenes Lexikon

Ravensburger Lexika - Das Ravensburger Grundschullexikon von A bis Z
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Das Ravensburger Grundschullexikon in seiner brandneuen überarbeiteten Ausgabe habe ich gleich zu Erscheinungstag gekauft, da ich ich schon letztes Jahr eines erwerben wollte, aber nun die Neuauflage abgewartet ...

Das Ravensburger Grundschullexikon in seiner brandneuen überarbeiteten Ausgabe habe ich gleich zu Erscheinungstag gekauft, da ich ich schon letztes Jahr eines erwerben wollte, aber nun die Neuauflage abgewartet habe. Bereits auf den ersten Blick wirkt es hochwertig, die dickeren Seiten sind für Kinder im Grundschulalter sehr gut geeignet und überstehen auch häufigeren Gebrauch.

Das Lexikon ist sehr übersichtlich aufgebaut und farbige Hervorhebungen unterstützen die Kinder zusätzlich. So ist der jeweils aktuelle Buchstabe in der ABC-Leiste farbig hinterlegt, ebenso jeder Lexikoneintrag. Die einzelnen Einträge sind durchdacht und altersgerecht aufbereitet. Die Texte haben genau die richtige Länge und werden ergänzt und aufgelockert durch reichhaltige Illustrationen und Fotos. Komplexeren Themen sind auch ganze Seiten oder eine Doppelseite gewidmet und interessante Zusatzinfos finden sich in farblich abgesetzten Textblöcken. Querverweise auf andere Einträge sind im Text durch einen farbigen Pfeil vor dem Begriff gekennzeichnet, so dass man gleich weiterführende Informationen im Blick hat und auch zum Schmökern eingeladen ist. So kommt schnell eines zum anderen, und man kann stundenlang mit dem Buch Zeit verbringen und darin versinken.  Besonders gut haben uns auch die Tips für Referate gefallen. Das Grundschullexikon ist eine hervorragende Möglichkeit, selbstständiges Arbeiten und Recherchieren zu üben und ich kann das Buch uneingeschränkt weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 04.02.2023

Wundervolles Debüt

Falschgeld
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Herrn Matschke kannte und schätzte ich bisher schon sehr als Schauspieler und Hörbuchsprecher, und so war ich nun gespannt auf seinen ersten Roman. Dieser hat mich sowohl als Hörbuch als auch als Buch ...

Herrn Matschke kannte und schätzte ich bisher schon sehr als Schauspieler und Hörbuchsprecher, und so war ich nun gespannt auf seinen ersten Roman. Dieser hat mich sowohl als Hörbuch als auch als Buch begeistert.

Der Roman beschreibt eine Kindheit und Jugend in einem hessischen Dorf der 80er Jahre. Er ist autofiktional, der gleichnamige Protagonist ist also nicht mit dem Autor zu verwechseln. Der Sprachstil ist klar, aufmerksam beobachtend, nicht wertend, der Grundton melancholisch, ohne in Nostalgie oder Bitterkeit abzugleiten. Der Blick für die kleinen, unscheinbaren Details und die behutsame Schreibweise haben mich besonders berührt. (Das gilt insbesondere für die erste Hälfte und das letzte Drittel, im Mittelteil rund um das "Schloss Lichtenberg"-Kapitel zieht sich das Buch meiner Meinung nach etwas.)

Die Erzählweise ist nicht chronologisch, vielmehr lässt sich der Protagonist scheinbar zufällig von einer Erinnerung zur nächsten treiben. Im Laufe der Geschichte knüpfen diese jedoch immer wieder aneinander an und referenzieren aufeinander (sowohl inhaltlich als auch sprachlich), so dass allmählich ein dichtes Netz entsteht. Dieser außergewöhnliche Stil und Herrn Matschkes Gefühl für Sprache verleihen der Geschichte einen ganz besonderen Reiz.

Ich habe mich immer wieder selbst in der Figur des Matthias erkannt. Regelmäßig wiederholt er den Satz "Ich bin Matthias Matschke", als müsste er sich seiner selbst vergewissern. Wer wir sind, definieren wir über unsere Erfahrungen, unsere Beziehungen, das Sozialgefüge, in das wir eingebunden sind. Wie den Protagonisten führt uns das Schicksal mit nahezu brutaler Gleichgültigkeit an Punkte, ab denen unser Leben irreversibel anders verläuft - oder beinahe hätte verlaufen können, und was bisher unverrückbar, sicher und wichtig schien, fällt wie ein Kartenhaus in sich zusammen.

Der Protagonist wächst in fest geglaubten Strukturen auf, die Familie unterscheidet strikt zwischen dem Innen und dem Aussen. Nach einem Schlaganfall des Vaters erlebt er, wie diese Strukturen plötzlich auseinanderbrechen, Sicherheiten schwinden, Gefühle und Beziehungen an Wert verlieren. Aber wer sind wir eigentlich, wenn wir unseren Erfahrungen, Gefühlen und Werten nicht trauen können? In diesem Zusammenhang wird auch die Demenz des Vaters thematisiert - was bleibt, wenn die Erinnerung schwindet, auf der wir unsere Identität gründen?

Das Wohnhaus, bisher das steinerne Bollwerk gegen das Aussen, Ort der Geborgenheit und Enge zugleich, steht plötzlich mit Matthias im Innen alleine da, mit weit heruntergelassenen Rolläden, nur aufs Nötigste bewohnt. Das Innen definiert sich nur noch als das Komplement des Aussen, ist aber eine leere Hülle, aus der auch Matthias letztlich aus- und aufbricht.

Sehr berührt hat mich das letzte Kapitel des Buches, das ich hier nicht spoilern möchte. Es ist wunderbar leise erzählt, mit einem runden Ende, das auch einen Aufbruch beinhaltet.

Interessant fand ich auch den Abschnitt über Prozesstheologie und Herrn Arnulf Zitelmann, der mir aus meiner eigenen Jugend noch als Autor ein Begriff ist (etwa "Paule Pizolka", leider zZt nicht mehr verlegt).

Fazit: Ein ganz leiser und berührender Roman, dessen Thematik mich sehr nachdenklich gestimmt hat. Das Leben als steter Prozess des Werdens und Vergehens, die Suche nach der eigenen Identität eine lebenslange Aufgabe, das Ende gleichsam ein neuer Anfang.

Anmerkung: Wer zwischen Hörbuch und Printausgabe schwankt, dem würde ich aufgrund der komplexen Erzählweise, die ein sehr genaues Zuhören erfordert, zum gedruckten Buch raten. Danach dann dem Hörbuch zu lauschen, das vom Autor selbst wunderbar eingelesen wurde, ist nochmal ein zusätzlicher Genuss.

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