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Veröffentlicht am 01.03.2023

Auf der Suche nach dem Sinn

Der fröhliche Nihilist
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Schon mal gefragt was das generell eigentlich alles soll? Nun, da bist du dann wohl nicht die/der Erste.
Charmant präsentiert führt uns Wendy Syfret in die Weisheiten der Nihilisten ein.

Nicht erst ...

Schon mal gefragt was das generell eigentlich alles soll? Nun, da bist du dann wohl nicht die/der Erste.
Charmant präsentiert führt uns Wendy Syfret in die Weisheiten der Nihilisten ein.

Nicht erst mit den ständigen Self-Developern und diversen Trends aus der Schönheitsbranche und von diversen Lifestyle-Bloggern wird der Mensch immer wieder vor die Frage gestellt, wie werde ich besser? Die Nihilisten setzen nochmal einen drauf und fragen sich: Warum?! Nichts davon hat einen Sinn.

Nihilismus ist nichts Neues wird aber über die Jahrhunderte hinweg immer wieder neu angewandt. Syfret geht dabei besonders auf die positiven Seiten einer nihilistischen Grundhaltung ein und verliert dabei nicht ihren Humor. Der Text ist amüsant und in Alltagssprache gehalten. Wen philosophische Texte normalerweise abschrecken, sollte also eigentlich keinen Probleme haben.

„Der fröhliche Nihilist: Warum unser Leben keinen Sinn hat und weshalb das ein Grund zur Freude ist“ umfasst 240 Seiten und ist in meinen Augen auf jeden Fall ein bereicherndes Buch.

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Veröffentlicht am 22.02.2023

Limetten mit einer Prise Football

Limettenfieber
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Rachel hat in ihrem Leben gelernt Rückschläge und Schicksalsschläge zu verkraften. Wir sind ihr bereits in Madita Tietgens Zimtfieber begegnet. Nun ist der Konditorin ein eignes Buch gewidmet. In "Limettenfieber" ...

Rachel hat in ihrem Leben gelernt Rückschläge und Schicksalsschläge zu verkraften. Wir sind ihr bereits in Madita Tietgens Zimtfieber begegnet. Nun ist der Konditorin ein eignes Buch gewidmet. In "Limettenfieber" lernt Rachel, die als Waise in Heimen aufgewachsen ist, endlich ihre Familie kennen. Dass das Ganze durch einen mysteriösen Brief, der per Anwalt zugestellt wird, ist nur der Anfang ist, wird schnell klar.

Per Bus macht sie sich auf ans andere Ende von Irland und landet in der protzigen Mansion ihres Onkels.

Doch für Rachel, die einfache Verhältnisse gewohnt ist, ist das wie eine fremde Welt. On top of that ist da noch John Carter, ehemaliger Start-Quaterback und Limetten-Fanatiker mit versteckten Kochkünsten.

Das ist mein viertes Buch von Madita Tietgen, und mit jedem mal gefällt mir ihr Schreibstil besser. Er ist modern und schwungvoll. Die Charaktere bringen jede/r für sich immer wieder neue Probleme des Alltags mit sich, die es zu Lösen gilt. Mit Klischees, wird dabei aber wenig gespiel, was ich sehr begrüße.

"Limettenfieber" ist ein Liebesroman ganz nach meinem Geschmack. Unterhaltung mit Pepp kann ich auf jeden Fall nicht vermissen, im Gegenteil: Von mir gibts eine klare Leseempfehlung zum Abtauchen in die weiten Irlands.

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Veröffentlicht am 21.02.2023

Ein Land vor dem Kollaps

Tage voller Zorn
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Was würdest du machen, wenn dein Land vor einer Katastrophe steht und du der Ministerpräsident wärst? Das fragt sich im Jahr 2027 Leo Koski. Seit einem halben Jahr im Amt ist er einer der jüngsten Staatsoberhäupter, ...

Was würdest du machen, wenn dein Land vor einer Katastrophe steht und du der Ministerpräsident wärst? Das fragt sich im Jahr 2027 Leo Koski. Seit einem halben Jahr im Amt ist er einer der jüngsten Staatsoberhäupter, die Finnland bisher gesehen hat.

Doch was ihm nur allzu sehr bewusst ist, ist die Tatsache, dass er letztendlich nichts anderes als eine Marionette am Faden von Strippenziehern im Hintergrund ist. Die sogenannte Gilde hält die Menschen klein und schafft ein immer größer werdendes Loch zwischen Arm und Reich inkl. machtvoll.

Als das Konstrukt zu kippen droht, muss sich Leo entscheiden, zu wem er steht: Seinem Volk oder zu den Entscheidungen der Gilde.

"Tage voller Zorn“ startet gleich mit einem erschütternden Szenario. Eine junge Frau zündet sich selbst in einem Baum an. Zuvor hat sie Briefe verschickt,
deren Inhalte ganz Finnland ins Wanken bringen können. Leo muss sich entscheiden, wem er vertrauen kann, um das schlimmste zu verhindern, und das schnell...

Dieser Thriller ist sehr gut zu lesen, als Newcomer auf dem deutschen Buchmarkt mach sich Autor Tuomas Oskari wirklich gut. Ich mag den Spannungsaufbau und die Gestaltung der Charaktere.
Mit diesem Finnlandthriller hat man also nicht nur einen spannenden Inhalt, sondern auch noch ein wahres Schmuckstück fürs Bücherregal.

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Veröffentlicht am 08.02.2023

Ein packendes und düsteres Debüt

Shuggie Bain
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Wer "Shuggie Bain" von Douglas Stuart lesen will, sollte vorgewarnt sein. Dieser Roman enthält einiges an Triggern. Dies ist eine Geschichte über Armut, Drogen und Missbrauch.
Shuggie Bain wächst als ...

Wer "Shuggie Bain" von Douglas Stuart lesen will, sollte vorgewarnt sein. Dieser Roman enthält einiges an Triggern. Dies ist eine Geschichte über Armut, Drogen und Missbrauch.
Shuggie Bain wächst als Kind einer Alkoholsüchtigen in unschönen Verhältnissen auf. Das erste Mal begegnen wir ihm mit 16 Jahren als Kind einer Arbeiterfamilie in den 80er Jahren.

Im Mittelpunkt der Erzählung steht die Beziehung zwischen Shuggie und seiner Mutter, die Alkoholikerin ist, und die Auswirkungen ihrer Sucht auf ihr Leben.
Shuggies Geschwister begleiten ihn auf seinem Weg. Darunter auch der begabte junge Künstler, Alexander, Leek genannt, der seit zwei Jahren einen Brief zur Aufnahme am College mit sich rumträgt, aber ihn nicht annimmt, um Shuggie „Normalität“ beizubringen. Die Glasgower Arbeiterklasse ist selbstverständlich hart im Nehmen - zumindest ist es das, was Leek versucht zu suggerieren. Shuggies ältere Schwester hingegen ist nach Südafrika ausgewandert und meldet sich nur sporadisch.

Was von der Mutter der Kinder, Agnes, nach all den Jahren Sucht noch übrig bleibt, ist ein Missbrauchsverhältnis in Bezug auf Männer gepaart mit Kindern, die sie förmlich pflegend durch den Alltag begleiten müssen.

Insgesamt ist "Shuggie Bain" ein ergreifender und zum Nachdenken anregender Roman, der einen eindringlichen Kommentar zu den verheerenden Auswirkungen von Armut und Sucht auf Familien und Gemeinschaften liefert. Der Roman ist ein wichtiger Beitrag zur zeitgenössischen Literatur und ein Muss für jeden, der sich mit diesen Themen auseinandersetzen möchte. 2020 wurde Stuarts
Werk außerdem mit dem Booker Prize ausgezeichnet.

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Veröffentlicht am 22.01.2023

Madita Tietgen ist zurück

Honigfieber
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Aeryn liebt das Rampenlicht. Als Ikone der Irish Dance Show geht das ja fast schon mit einher.
Ihre Liebe zum Tanz läuft allerdings Gefahr untergraben zu werden.
Ich Freund macht Schluss, live während ...

Aeryn liebt das Rampenlicht. Als Ikone der Irish Dance Show geht das ja fast schon mit einher.
Ihre Liebe zum Tanz läuft allerdings Gefahr untergraben zu werden.
Ich Freund macht Schluss, live während du es Interviews, und macht sich mit Aeryns Geld von Acker. Dass ihr Ruf im Showbusiness ruiniert ist geht damit einher.

Nachdem man sie erstmal nicht mehr beim Tanz sehen will, flüchtet Aeryn aus Dublin. Dass sie dabei einen Jungen rettet und dann noch versehentlich dessen Vater eher anziehend als alles andere für der war so nicht geplant.
Der Junge Liam sein Vater Cillian O'Sullivan sind für die Tänzerin nicht nur Zuflucht vor der Klatschpresse sondern auch schnell ein neues Zuhause. Dass sie sich dabei nicht sicher ist, ob es die wieder auf die Titelseiten der Presse zieht bereitet ihr Unbehagen.

Madita Tietgen fährt in „Honigfieber“ mal wieder zu Höchstleistungen im Irish-Setting auf. Ich fand den 3. Teil der Von Cider bis Liebe Reihe mal wider bezaubernd. Ich fand auch den künstlerischen Teilaspekt, dass es sich bei der Protagonistin um eine Tänzerin handelt cool.
Madita Tietgens Stil ist wie gewohnt flüssig zu lesen und hat an den passenden Stellen die richtigen Plot Twists. Wer sich von 378 Seiten Irlandzauber mitreisen lassen möchte, sollte also mal in Honigfieber schnuppern. Es lässt sich außerdem auch super, ohne die ersten 2 Bände lesen.

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