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Veröffentlicht am 13.12.2018

Besonderes Leseerlebnis durch tolle innere Gestaltung und intensive Figurenbeziehung

Wicker King
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Klappentext
„Lass dich mitnehmen in die Welt von Jack und August! Aber gibt es sie wirklich?

Ein Brand in einer alten Lagerhalle. Am Tatort zwei Siebzehnjährige, einer davon (der vermutliche Brandstifter) ...

Klappentext
„Lass dich mitnehmen in die Welt von Jack und August! Aber gibt es sie wirklich?

Ein Brand in einer alten Lagerhalle. Am Tatort zwei Siebzehnjährige, einer davon (der vermutliche Brandstifter) mit Verbrennungen, die beide in die Psychiatrie eingeliefert werden. Einige Monate zuvor: In der Schule hängen August und Jack mit völlig verschiedenen Typen rum, privat verbindet die beiden aber seit Langem eine intensive Freundschaft. Doch Jack, Vorzeigeschüler, Spitzensportler, Mädchenschwarm, entwickelt immer stärkere Halluzinationen und driftet mehr und mehr in eine Fantasiewelt ab. In dieser ist er der König, der »Wicker King«, und August ist sein Ritter. Um Jack nah zu bleiben und zu verhindern, dass dieser sich endgültig in seiner Scheinwelt verliert, lässt sich August auf das Spiel ein: Er begibt sich gemeinsam mit Jack in dessen Fantasiewelt hinein und steuert sie beide damit genau auf die Katastrophe zu, die er verhindern wollte.“

Gestaltung
Das Cover gefällt mir richtig gut, denn die Kombination aus Schwarz und Gold finde ich sehr edel. Die gold-schimmernden Muster mag ich sehr gerne, da sie vor dem Hintergrund nicht nur gut zur Geltung kommen, sondern weil sie auch dazu einladen, das Cover genauer zu betrachten und Details zu entdecken. Der schwarz-weiße Junge hinter den Mustern, neben dem ein zweiter, nicht so deutlich zu erkennender Junge steht, passt auch gut zur Geschichte. Ein tolles Cover!

Meine Meinung
Seitdem mir das erste Mal der Inhalt von „Wicker King“ erzählt wurde, war ich gespannt und neugierig auf die Geschichte. Vor allem der im Klappentext erwähnte Brand und die Halluzinationen haben mein Interesse geweckt. Wer sind Jack und August? Woher kommen die Halluzinationen? Können sie die Katastrophe noch abmildern? Fragen über Fragen, die mich zum Buch haben greifen lassen.

In „Wicker King“ geht es um Jack und August, die privat eine intensive Freundschaft verbindet. In der Schule hingegen ist Jack der Mädchenschwarm und Supersportler und August eher das schwarze Schaf. Doch August merkt, dass Jack Halluzinationen hat und immer tiefer in seine Fantasiewelt abtaucht. In dieser Welt ist Jack der Wicker King und August sein Ritter. Damit nichts Schlimmeres passiert, spielt August mit, doch er kann das Unvermeidliche leider nicht aufhalten und so kommt es zu einer Katastrophe…

Überrascht hat mich die innere Gestaltung des Buches, denn es besteht nicht einfach nur aus Textpassagen, sondern vielen verschiedenen Versatzstücken. So finden sich beispielsweise Bilder von Polizeiakten, beschriebenen CDs, Notizen oder anderweitige Fotos im Buch. Diese verschiedenen Dinge erzählen die Geschichte von August und Jack, macht sie geradezu lebendig. Durch diese innere Gestaltung gab es immer etwas zu entdecken und das Lesen wurde zu einem besonderen Erlebnis, was mir gut gefallen hat.

Gleichzeitig hatte ich aber durch diese besondere Erzählweise kleinere Probleme, einen Einstieg in die Geschehnisse zu finden. Mir erschien die Handlung doch etwas holprig und stockend, da die Kapitel trotz der tollen inneren Gestaltung manchmal einfach unzusammenhängend wirkten und ich mich zunächst orientieren musste. Mit der Zeit konnte ich dann die Fäden so langsam zusammenziehen und erkennen, dass die Autorin Kayla Ancrum auf diese Weise versucht hat, Jacks Innenleben darzustellen. Daher mein Tipp für alle zukünftigen Leser von „Wicker King“: bleibt am Ball, denn es lohnt sich!

Sobald ich die ersten Verbindungen erkennen konnte, war ich gebannt, wie es mit Jack und August weitergehen würde. Besonders toll fand ich diesbezüglich auch, dass die Seiten immer dunkler werden, je weiter man liest. So visualisieren sie Jacks Gemütszustand. Das Ende war etwas, dem ich mit jeder Seite immer mehr entgegen fieberte. Ich konnte mir überhaupt nicht vorstellen, wie die Autorin die Geschichte enden lassen wollte.

Vor allem fand ich es auch super, wie Kayla Ancrum Augusts Gefühle für Jack rübergebracht hat. Die Autorin brauchte dafür keine Worte, denn dem Leser war auch so klar, wie tief und bedeutend sie sind. Gleichzeitig wird dem Leser mit der Zeit jedoch klar, dass mehr hinter der Beziehungsebene der beiden Jungs steckt. Beide brauchen sich, doch als Leser fragt man sich unweigerlich: tuen sie einander auch wirklich gut? Die beiden stehen in einer Abhängigkeit zueinander, die mir immer deutlicher bewusst wurde.

Fazit
„Wicker King“ hat mir mit Fortschreiten der Handlung zunehmend besser gefallen, da sich die anfänglich unzusammenhängend erscheinenden Fäden immer mehr zusammengezogen haben. Sobald ich die ersten Verbindungen erkannt hatte, war ich unglaublich gespannt, wie die Geschichte von Jack und August ausgehen würde. Die Beziehung bzw. Abhängigkeit der beiden hat die Autorin unglaublich gut und bedrückend dargestellt. Ein besonderes Highlight sind dabei die Fotos, Polizeiberichte, Notizen und vieles mehr im Buch sowie die immer dunkler werdenden Seiten, die das Lesen zu einem besonderen Erlebnis machen!
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 13.12.2018

Genauso gut und wichtig wie Band eins mit einer spritzigen Hauptfigur

Spinster Girls – Was ist schon typisch Mädchen?
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Klappentext
„Alles, was Lottie will, ist die Welt zu verändern. Dafür startet sie ein Experiment: Einen Monat lang möchte sie mit ihren Freundinnen auf ihrem Vlog auf jede sexuell diskriminierende Situation ...

Klappentext
„Alles, was Lottie will, ist die Welt zu verändern. Dafür startet sie ein Experiment: Einen Monat lang möchte sie mit ihren Freundinnen auf ihrem Vlog auf jede sexuell diskriminierende Situation aufmerksam machen, die ihnen im Alltag widerfährt. Ebenso wichtig ist Lottie aber das Vorstellungsgespräch an der Eliteuni Cambridge, auf das sie sich schon seit Jahren vorbereitet. Und dann ist da auch noch Will, der sie tagtäglich auf die Palme bringt. Hat sie sich zu viel vorgenommen?“

Gestaltung
Mit dem Mund vor dem schwarzen Hintergrund fügt sich das Cover des zweiten Bandes gut in den Gestaltungsstil des ersten Bandes ein, auf welchem auch ein Teil des Gesichtes zu sehen war. Der Zeichenstil, der mich ein wenig an Popart erinnert, gefällt mir sehr gut. Zudem sind die Lippen knallig rot und somit sehr auffällig. Die Typografie des Titels gefällt mir zudem auch sehr gut, da er aussieht wie mit Kreide auf schwarze Tafel geschrieben.

Meine Meinung
Im neusten Band rund um den „Spinster Club“ geht es mit den drei Freundinnen Evie, Lottie und Amber weiter! Nachdem mir der erste Band, welcher vorrangig Evie in den Fokus rückte, schon gut gefallen hatte, war ich neugierig in „Was ist typisch Mädchen?“ mehr über Lottie zu erfahren. In diesem Band möchte Lottie auf ihrem Vlog alle Situationen beschreiben, in denen ihren Freundinnen und ihr im Alltag sexuell diskriminierende Situationen widerfahren. Gleichzeitig steht ihr Vorstellungsgespräch an der Cambridge Universität an und dann ist da noch Will, der ihre Gefühle zum Kochen bringt…

Dieses Mal wird die Geschichte von Lottie erzählt – aus der Ich-Perspektive. So geht vieles von Lotties spritzigem, offenherzigem und quirligem Charakter auf den Leser über. Lottie ist ganz anders als zuvor Evie, wodurch mir das Lesen großen Spaß gemacht hat, denn nun konnte ich einen ganz anderen Charakter kennen lernen. Lottie ist selbstbewusst und schlagfertig, was ich total bewundernswert fand. Sie scheint genau zu wissen, was sie möchte. Dies fand ich auch sehr beeindruckend, denn als ich in ihrem Alter war, wusste ich nichts über meine Zukunft. Aber auch diese starke Persönlichkeit hat Unsicherheiten und Zweifel und genau das wird in „Was ist typisch Mädchen?“ aufgezeigt.

Das Buch hält so die Botschaft bereit, dass jeder Mensch auch einmal unsicher ist und unsicher sein kann, was ich wirklich eine schöne Message finde. Zudem greift auch dieser Band wieder wichtige und brandaktuelle Themen wie Feminismus und Sexismus auf, wodurch es den Leser auf gewisse Weise dafür sensibilisiert und aufmerksamer macht. In „Was ist typisch Mädchen?“ macht Lottie nämlich auf sexistische Situationen im Alltag aufmerksam und was hier alles geschieht, ist wirklich erstaunlich und erschreckend.

Dabei gelingt es Holly Bourne wieder auf sehr angenehme Weise den Unterhaltungsfaktor des Buches mit den wichtigen Botschaften und ernsthaften Themen zu vermengen, sodass es sich beim Lesen nicht so anfühlt als würde man ein belehrendes Werk lesen, sondern vielmehr das Leben eines jungen Mädchens verfolgen. Hierzu trägt auch die kleine Liebesgeschichte bei, durch die Lottie (und auch der Leser) eine Achterbahnfahrt der Gefühle erlebt. Besonders cool finde ich nach wie vor, dass man den ersten Band nicht gelesen haben muss, um diesen zu verstehen.

Fazit
Mit „Spinster Girls – Was ist typisch Mädchen?“ hat Holly Bourne wieder ein wichtiges Jugendbuch geschrieben, in dem ernste Themen mit dem alltäglichen Leben eines jungen Mädchens vermischt werden, wodurch der Leser einiges für sich mitnimmt ohne das Gefühl zu haben, belehrt zu werden. Das Buch macht meiner Meinung nach auch aufmerksamer auf sexistische Alltagssituationen, die heutzutage sicherlich immer noch häufig auftreten. Ich finde, diese Buchreihe verbindet gleichermaßen wichtige Botschaften und große Unterhaltung, wodurch sie zu einem leuchtenden Buchstern am Himmel werden, den man unbedingt gelesen haben sollte!
5 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Spinster Girls – Was ist schon normal?
2. Spinster Girls – Was ist typisch Mädchen?
3. Spinster Girls – Was ist schon Liebe? (erscheint am 21. Juni 2019 auf Deutsch)


Veröffentlicht am 09.12.2018

Das Glück zwischen zwei Buchdeckeln

Das Glück an meinen Fingerspitzen
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Klappentext
„Manchmal muss man sich verlaufen, um seinen Weg zu finden.
Und manchmal führt dieser Weg zu einem ganz besonderen Menschen.

Nebelverhangene Wälder, einsame Pazifikstrände - und absolut kein ...

Klappentext
„Manchmal muss man sich verlaufen, um seinen Weg zu finden.
Und manchmal führt dieser Weg zu einem ganz besonderen Menschen.

Nebelverhangene Wälder, einsame Pazifikstrände - und absolut kein Kontakt zur Außenwelt: So stellt sich Jana das Paradies vor, seit sie am eigenen Leib erfahren hat, wozu Menschen fähig sind. Bei ihrem Onkel, der in der kanadischen Wildnis Wölfe und Bären erforscht, will sie endlich vergessen, was ihr im letzten Frühjahr passiert ist. Doch dann verschwindet ihr Onkel spurlos und vor ihrer Blockhütte steht plötzlich ein verletzter junger Mann namens Luke. Jana hat keine Wahl: Sie muss Luke vertrauen. Denn nur gemeinsam werden sie einen Weg aus der Wildnis finden. Auf der tagelangen Wanderung durch die unberührte Natur British Columbias kommen sich Jana und Luke langsam näher. Jana ahnt nicht, dass auch er vor etwas davonläuft …“

Gestaltung
Ich finde das Cover sehr schön, wobei mir besonders das haptische Erlebnis gefällt. Der weiße Hintergrund fühlt sich rauer an und die bunten Bildelemente sind mit Spotlack darauf erhoben. Dass man die kanadische Landschaft in den Umrissen des Liebespaares sieht, gefällt mir auch sehr gut. Zudem finde ich dass die Grün- und Blautöne sehr gut zum weißen Hintergrund passen. Einerseits heben sich die Kontraste so gut voneinander ab, andererseits harmonieren die Farben miteinander. Richtig cool finde ich dabei, dass der Titel in verschnörkelter Schreibschrift im Inneren des Paares geschrieben steht und so die Landschaft nochmal etwas unterbricht.

Meine Meinung
Da ich von Autorin Julie Leuze schon etwas gelesen hatte und mir ihr Schreibstil gut gefallen hat, war ich neugierig auf ihr neustes Werk. Zudem konnte der Klappentext mein Interesse wecken, sodass ich schnell angefangen habe zu lesen. In „Das Glück an meinen Fingerspitzen“ geht es um Jana und Luke, welche in der Wildnis Kanadas überleben müssen, jeweils ein schweres Päckchen mit sich herumtragen und sich langsam näher kommen…

Überrascht hat mich das Buch schon direkt zu Beginn, denn es wird aus den Perspektiven beider Figuren erzählt. Auf diese Weise weiß der Leser mehr als die jeweiligen Figuren, da er Einblicke in Beweggründe und Gedankenwelten erhält, die die Charaktere den anderen Figuren gegenüber zunächst für sich behalten. Obwohl ich so natürlich schon mehr über die Geheimnisse der beiden wusste, war es nicht so, dass mir alles bekannt war. Vielmehr haben diese Perspektiven dazu beigetragen, dass die Spannung aufrechterhalten wurde, denn es wurden immer mal kleine Informationshappen eingestreut, die mich zum Spekulieren angeregt haben.

So schafft Julie Leuze es auch, dass konstant ein hoher Spannungsbogen besteht, denn es werden Rätsel gestreut, auf die ich unbedingt Antworten haben wollte. Aber auch sobald diese Rätsel geklärt sind, wird es nicht langweilig, denn Jana und Luke kämpfen sich durch die Wildnis, was das reinste Abenteuer ist. Hier lauern Gefahren und einige spektakuläre Erlebnisse, die spannend zu verfolgen sind. Die Gefühle, die sich dabei zwischen den beiden Charakteren entwickeln, sind eher hintergründig. Wobei ich mich mit der Beziehung zwischen den beiden ein wenig schwer tat, denn sowohl Jana als auch Luke wirkten diesbezüglich auf mich recht schwankend. Zwar waren sie aus guten, nachvollziehbaren Gründen, die auch gut vermittelt werden, so, aber dennoch hatte ich immer die Kürze der Zeit, in welcher sie sich kennen gelernt haben, vor Augen.

Der Schreibstil von Julie Leuze hat mir wieder sehr gut gefallen. Leicht und locker vermittelt sie den spannenden und gefährlichen Weg durch die Wildnis. Dabei vermittelt sie sehr schön die Atmosphäre der Natur und die Rauheit der Wildnis. So wird das Buch sehr atmosphärisch. Zudem entstanden bei mir geradezu Bilder der Landschaft vor meinem inneren Auge, weil die Autorin das Setting so toll beschrieben hat. Ein wenig hat mich der Grundaufbau von „Das Glück an meinen Fingerspitzen“ an Julie Leuzes anderes Buch „Für einen Sommer und immer“ erinnert (Frau flieht vor Alltag in die Natur und trifft auf „Naturburschen“, der ihr das Herz stiehlt und ihr hilft, das Leben zu leben), wobei mich dies nicht sonderlich gestört hat. Richtig klasse fand ich auch, dass Frau Leuze in den Text Informationen über Kanada und die Kultur eingeflochten hat. So konnte ich noch etwas lernen und einiges Interessantes für mich mitnehmen.

Das Ende des Buches hat mich zufrieden zurückgelassen, denn alle Fragen wurden geklärt und es endete für mich auch sehr authentisch. Wobei ich mir hinsichtlich einer Kleinigkeit gewünscht hätte, dass wir als Leser eine Szene hätten mitverfolgen können, welche jedoch nur erwähnt wurde und dann erfolgte ein kleiner Sprung. Diesbezüglich haben mir dann aber die allerletzten Seiten doch noch die ersehnten Informationen geliefert, sodass es am Ende an nichts gemangelt hat.

Fazit
Insgesamt hat mir „Das Glück an meinen Fingerspitzen“ sehr gut gefallen, denn ich mochte die Atmosphäre und das Setting. All die Abenteuer, Dramatik und Action haben mir auch sehr gut gefallen, weil so die Liebe nicht im Fokus stand und es immer spannend war. Auch gefiel mir der Schreibstil von Julie Leuze wieder sehr gut. Angesichts all dieser positiven Dinge sind es nur minimale Kleinigkeiten, die mir persönlich nicht ganz so gut gefallen haben.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 09.12.2018

Nette Story mit trauriger Atmosphäre und einer anstrengenden Protagonistin

Worte, die leuchten wie Sterne
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Klappentext
„Rev hat immer noch mit den Schatten seiner harten Kindheit zu kämpfen. Aber seine liebevolle neue Familie hilft ihm dabei zu heilen.
Emma ist ein Computerfreak und hat selbst ein Online-Spiel ...

Klappentext
„Rev hat immer noch mit den Schatten seiner harten Kindheit zu kämpfen. Aber seine liebevolle neue Familie hilft ihm dabei zu heilen.
Emma ist ein Computerfreak und hat selbst ein Online-Spiel entwickelt. Die virtuelle Welt ist wie ihr zweites Zuhause.
Doch plötzlich erhält Rev Briefe von seinem leiblichen Vater, der ihm nicht nur seelische Narben zugefügt hat. Und auch Emma erhält beängstigende Nachrichten von einem Online-Troll, der ihr das Leben zur Hölle macht. In dieser schweren Zeit treffen die beiden aufeinander – und fühlen sofort eine besondere Verbindung. Können sie sich gegenseitig helfen, die traumatischen Ereignisse zu überwinden?“

Gestaltung
Auf dem Cover sieht man die Schattenumrisse eines Mädchens und eines Jungens, die ein wenig unsicher dastehen. Ihre Körperhaltungen finde ich etwas gewöhnungsbedürftig. Der Hintergrund mit dem Sternenhimmel gefällt mir dafür sehr gut, wobei ich die Farbkombination gelb und blau nicht ganz so gerne mag und vor dem Gelb die leuchtende Laterne etwas untergeht. Dafür mag ich es, dass das Cover durch diese Gestaltung mal etwas anderes ist und kein Gesicht zu sehen ist.

Meine Meinung
Ich kenne zwar „Der Himmel in deinen Worten“ von Autorin Birgid Kemmerer nicht, aber als ich den Klappentext von „Worte, die leuchten wie Sterne“ gelesen habe, haben mich der Inhalt und die anscheinend schwere Vergangenheit der Protagonisten sofort interessiert. In dem Buch geht es um Rev, der eine schlimme Kindheit hatte und nun dabei ist, diese zu verarbeiten. Auch Emma hat ihre Päckchen zu tragen und flüchtet sich gerne in die virtuelle Welt. Als die beiden aufeinander treffen knistert es zwischen ihnen…

Schon vom Klappentext war ich sehr angetan und hatte den Gedanken, dass ich Rev mögen könnte. Beim Lesen hat sich diese Vermutung bestätigt, denn mit Revs trauriger Vergangenheit und seinen schweren Bürden hat er mein Herz sofort erweicht. Er ist ein Charakter, der unter die Haut geht und mit dem man schnell mitfühlt. Gleichzeitig ist er sehr sympathisch und definiert sich nicht nur durch die schwere Zeit, die er hinter sich hat. Seine Verletzlichkeit hat die Autorin wirklich sehr gut getroffen und transportiert.

Emma hingegen fand ich nicht ganz so sympathisch, denn im Vergleich zu Rev wirkte sie etwas zu weinerlich. Ich mag es nicht, wenn Charaktere sich zu sehr selbstbemitleiden. Zwar verstehe ich, dass für Emma ihre Probleme die schwierigsten sind, da sie sie am meisten betreffen, aber im Vergleich zu Rev fällt sie einfach ab. Ich glaube, dass auch genau das das Problem war: Ich habe Emma und Rev immer verglichen und den Vergleich konnte Emma einfach nicht gewinnen.

Die Geschichte der beiden fand ich sehr gefühlvoll und bewegend. Zukünftige Leser sollten sich jedoch bewusst sein, dass es hier durchaus sehr traurig und bedrückend zu geht. Natürlich gibt es auch positive Schimmer, doch beim Lesen legt sich dennoch eine gewisse Schwere auf die Brust. Ich mochte dieses Gefühl gerne, denn ich habe mit den Charakteren (bzw. mit Rev) mitgefühlt und musste mehrfach auch schlucken.

Das Thema Onlinefreundschaften, das durch Emma in die Geschichte getragen wird, fand ich auch gut ausgearbeitet und gerade das Ende nimmt hier eine dramatische Wendung, die zeigt, wie es eben auch zugehen kann. So verbirgt sich in „Worte, die leuchten wie Sterne“ auch eine wichtige Botschaft bzw. ein Warnhinweis, welche in Zeiten der Digitalisierung wichtig sind.

Fazit
Insgesamt hat mich „Worte, die leuchten wie Sterne“ gut unterhalten, wobei ich mir ein wenig mehr versprochen habe. Protagonist Rev hat gehalten, was ich mir erhofft habe, aber Emma war leider so gar nicht mein Fall. Leser sollten sich darauf einstellen, dass diese Geschichte traurig ist. Was mir gut gefallen hat, war das Ende, welches dramatisch war und die Gefahren des Internets aufzeigt.
Gute 3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband (Rev ist allerdings bekannt aus dem Roman „Der Himmel in deinen Worten“ von der Autorin)

Veröffentlicht am 09.12.2018

Dieser Abschluss ist der Gipfel an Spannung, Dramatik und Gefühle!

AMANI - Heldin des Morgenrots
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Klappentext
„Der Sultan vor Miraji steht kurz vor dem Sieg. Die Rebellen sind in alle Winde zerstreut, der Prinz ist in Gefangenschaft und Amani bleiben nur wenige Verbündete im Kampf gegen den unerbittlichen ...

Klappentext
„Der Sultan vor Miraji steht kurz vor dem Sieg. Die Rebellen sind in alle Winde zerstreut, der Prinz ist in Gefangenschaft und Amani bleiben nur wenige Verbündete im Kampf gegen den unerbittlichen Tyrannen. Nur mit ihrem Revolver und ihren Demdji-Kräften bewaffnet muss sie einen Weg durch die Wüste in die sagenumwobene Stadt Eremot finden, die nicht einmal auf der Landkarte existiert. Als immer mehr Gefährten ihr Leben verlieren, verzweifelt Amani fast: Führt sie die Rebellen unaufhaltsam ins Verderben? Wird es ihr gelingen, den Prinzen zu befreien?“

Gestaltung
Passend zum Titel „Heldin des Morgenrots“ erstrahlt das Cover in warmen Rottönen, die mir sehr gut gefallen, da sie nicht zu knallig sind und sehr schön mit den schwarzen Akzenten harmonieren. Der Schriftzug des Titels ist wieder Golden gehalten und lässt sich erfühlen, wodurch ein haptisches Erlebnis entsteht. Ich finde das Cover sehr gelungen, da der Hintergrund so aussieht, als würde dort etwas explodieren und als würde das Mädchen sich darin auflösen.

Meine Meinung
Es war keine Frage, ob ich zum Abschlussband der „Amani“-Trilogie greifen würde, denn die ersten beiden Bände hatten mir sehr gefallen. Im Abschlussband sind die Startbedingungen dramatisch: der Prinz ist gefangen, Amani hat nicht mehr viele Verbündete und immer mehr ihrer Rebellen sterben im Kampf. Sie befindet sich auf dem Weg in eine Stadt, die nicht einmal zu existieren scheint. Ist ihre Lage aussichtslos? Oder wird sie siegen und den Prinzen befreien können?

Der Einstieg in diesen Band fiel mir sehr leicht, denn Autorin Alwyn Hamilton lässt zu Beginn viele Geschehnisse oder Entwicklungen fallen, die als grandiose Hilfe zur Erinnerung an die bisherige Handlung dienen. Auch gibt es eine Übersicht mit den Charakteren – sowohl noch lebendige als auch bereits verstorbene. Auf diese Weise war ich schnell wieder mitten drin im Geschehen und gespannt, wie es mit Amani, den Rebellen und dem Prinzen weitergehen würde. Dass mir das Setting und die genialen Ideen der Autorin sehr gut gefallen, muss ich mittlerweile glaube ich nicht mehr betonen, denn meine Begeisterung hierfür habe ich bereits in meinen Rezensionen zum Ausdruck gebracht. Auch im Abschluss ist das Wüstensetting mit seinen genialen Handlungsorten und fantasiereichen Ideen einfach nur atemberaubend.

Die Handlung beginnt auch sofort wieder sehr temporeich und hält das gesamte Buch über ein sehr hohes Spannungslevel. Die Rebellen müssen einige gefährliche Herausforderungen bestehen und so strotzt der Reihenabschluss voller Action, Dramatik und Spannung. Dazu gibt es auch eine große Portion Gefühle, denn neben ein wenig Romantik und Liebe, ist vor allem Amani eine grandiose Protagonistin, die zum Mitfühlen und Mitfiebern einlädt. Überraschungen und rasantes Tempo sind hier selbstverständlich!

Als Anführerin der Rebellen hat Amani eine wichtige Position inne, in welcher sie Entscheidungen treffen muss. Diese lasten schwer auf ihr, sodass sie verantwortungsbewusst ist und sie sich den Kopf über ihre Entscheidungen zerbricht. Man spürt beim Lesen, wie schwer diese auf ihr lasten und wie viel sie ihr abverlangen. Dies sorgt dafür, dass ich Amani einfach nur bewundert habe. Sie ist eine starke Heldin, die am Ende die wohl schwerste Entscheidung treffen muss…

Das Ende war ein absolut genialer Showdown, in dem es endlich zu der alles entscheidenden Schlacht kommt. Hier habe ich mich kaum von den Seiten lösen können und einfach nur auf das Beste gehofft. Es war dramatisch, actionreich und unheimlich rasant. Für mich war dieser Abschluss einfach perfekt. Vor allem weil die letzten Seiten viel Hoffnung ausgestrahlt haben und mich mit einem guten Gefühl zurückließen.

Fazit
„Amani – Heldin des Morgenrots“ ist ein unfassbar actionreicher, spannender, rasanter und herzzerreißender Reihenabschluss, der mit einem Gefühl der Hoffnung ausklingt und mich rundum zufrieden zurücklässt. Amani muss in diesem Band einige schwierige Entscheidungen treffen und mehr als einmal sieht die Lage sehr dramatisch aus. Das Buch gipfelt in der finalen Schlacht, in welcher ich mich nicht mehr von den Seiten lösen konnte und Herzrasen hatte. Grandios!
5 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Amani – Rebellin des Sandes
2. Amani – Verräterin des Throns
3. Amani – Heldin des Morgenrots