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Veröffentlicht am 27.07.2020

grandiose Geschichte

Zwei fremde Leben
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Als der junge Polizist Rust vor einer Klinik wartet, in der seine hochschwangere Frau liegt wird er unfreiwillig Zeuge, wie ein Auto mit Berliner Kennzeichen, das Klinikgelände verlässt. Nahezu gleichzeitig ...

Als der junge Polizist Rust vor einer Klinik wartet, in der seine hochschwangere Frau liegt wird er unfreiwillig Zeuge, wie ein Auto mit Berliner Kennzeichen, das Klinikgelände verlässt. Nahezu gleichzeitig bekommt er mit, wie es bei der Geburt einer anderen Frau zu Komplikationen gekommen ist, infolgedessen das Baby verstorben sein soll. Der junge Rust beginnt auf eigene Faust zu ermittelt und gerät so schnell in das Visier der Stasi. Um herauszubekommen komm das Kind wirklich starb oder aber gestohlen wurde, biedert er sich als Stasi Mitarbeiter an. Durch seine Nachforschungen gerät er aber selbst bald in Gefahr und auch seine Frau samt ungeborenem Kind. Gleichzeitig durchlebt die junge unverheiratete Renate den schlimmsten Alptraum, der sie den Rest ihres Lebens verfolgen wird. Ihr Kind soll unter der Geburt verstorben sein, doch das will sie nicht wahrhaben. Durch ihr Leugnen und Nachforschen, macht sie sich den DDR Staat samt Stasi zum Feind. Nicht nur das sie von IM´s quasi umzingelt ist, nein irgendwann traut sie keinen mehr und verdächtig jeden. Mit der Wende bekommt sie die Chance ihre Stasiakten einzusehen und bekommt dennoch keine Antworten, dafür tauchen plötzlich verschiedene Personen, die sie verfolgen und sie nicht mehr zur Ruhe kommen lassen. Dann wird auch noch ihr zweite Tochter plötzlich von einem fremden verfolgt. Daraufhin setzt sie sich ins Auto und will dieser Helfen, doch dann kommt es zu einen folgenschweren Unfall, nachdem sie monatelang im Koma liegt. Durch ihr Koma bekommt sie dann nicht die komplette Wucht mit die der Zeitungsartikel in einer der größten Boulevardzeitungen auslöst. Erst als fast 10 Jahre später plötzlich eine junge Frau vor ihr steht, die glaubt ihre Tochter zu sein, beginnt sie erneut mit der Aufarbeitung. An deren Ende steht ein Ergebnis mit dem sie so nicht gerechnet hat.

Der Autor schafft es auf eine grandiose Art und Weise den Leser in die damalige Zeit zu entführen. Man spürt und fühlt mit jeder Seite die man ließt, wie intensiv sich der Autor mit jener Zeit auseinander gesetzt hat. Zudem flackern beim Leser selbst Erinnerung aus der DDR Zeit auf und man fühlt sich regelrecht zurückversetzt in der Zeit. Ich bin buchstäblich begeistert, wie der Autor sich mit dem Thema Zwangsadoption und Stasi auseinandersetzt. Mir war bei der Geschichte kein einziges mal langweilig.

Diese Geschichte ist so spannend aufgezogen, und rasant geschrieben, dass ich förmlich durch dieses Buch geflogen bin. Auch wenn es ein Roman ist, Leute dieses Buch ist spannender, wie manch ein Krimi, den ich in letzter Zeit gelesen habe. Der Autor erzählt in verschiedenen Handlungssträngen, die mittels Rückblenden und Gegenwart miteinander verbunden sind. So ganz nebenbei lernt man noch etwas dazu und will natürlich auch wissen ob das Kind nun lebt oder nicht und wird am Ende dann doch noch mal überrascht. Ich will auch gar nicht zuviel vorwegnehmen. Ihr müsst es selber lesen. Zumal hier die Sensibilisierung zu Zwangsadoption richtig gut gelungen ist.

Die Figuren wachsen einen unglaublich ans Herz insbesondere die der Renata und Claudia. Bei dem Polizisten Rust war ich mir lange Zeit unschlüssig ob er nun gut oder böse und vor allem ob er die Kurve noch rechtzeitig kriegt. Aber was Renata alles durchleiden musste das geht einen wirklich ans Herz. Vor allem welchen Einfluss die Stasi auf ihr und das Leben ihrer Familie nahm, da muss man nicht nur schlucken sondern auch kräftig durchatmen. Und dann Claudia, die verzweifelt nach ihren Wurzeln sucht und anfangs nur gegen Mauern läuft, das sie scheinbar gar keine Vergangenheit hat.

Fazit: Ich bin absolut begeistert von diesem durch und durch spannendes Buch, dass sich als hoch spannender Krimi entpuppt. Der Autor hat nicht nur einen unglaublichen Blick fürs Detail sondern hat sich intensiv mit der Materie auseinander gesetzt. Und das merkt man dem Buch deutlich an. Mir persönlich ging es so ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Es entwickelte so einen Sog. Einfach unglaublich. Ich bin wirklich begeistert und gebe eine klare Leseempfehlung. Dieses Buch ist wirklich richtig gut geradezu grandios. Ihr werdet durch die Seiten fliegen beim Lesen.

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Veröffentlicht am 24.07.2020

starke Frauen, die ihren Weg finden

Die Wunderfrauen
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Erzählt wir die Geschichte von vier Frauen. Annabel, die Arztfrau, Luise, Geschäftsfrau, Marie, der Vertriebenen und Helga, die Lernschwester. Annabel führt ein Leben, wie in einem goldenen Käfig. Sie ...

Erzählt wir die Geschichte von vier Frauen. Annabel, die Arztfrau, Luise, Geschäftsfrau, Marie, der Vertriebenen und Helga, die Lernschwester. Annabel führt ein Leben, wie in einem goldenen Käfig. Sie die Frau des Arztes von Thal mit eigener Klinik kümmert sich rührend um ihren Sohn. Doch ihr Mann vernachlässigt nicht nur sie sondern auch ihren Sohn. Stattdessen steckt er seine ganze Energie in die Frauenklinik. Annabel, die mittlerweile rasend vor Einversucht ist, setzt alles daran die junge Lernschwester Helga aus der Klinik zu vertreiben. Diese Chance bietet sich ihr als klar wird das sie schwanger und dazu noch ledig ist. Als Helga ihren Job und damit auch ihr Zuhause verliert sucht sich zuflucht bei Luise, die gerade ihr Feinkostgeschäft aufbaut. Luise nimmt sie auf und bietet ihr nicht nur eine Unterkunft sondern auch einen Job an. Sie hilft im Laden. Doch Luise hat auch noch andere Helferlein, wie die Vertriebene Marie, die seit einiger Zeit auf dem Hof ihres Bruders arbeitet und sie mit Malerarbeiten unterstützt. Mit der plötzlichen Geburt von Helgas Sohn nähern sich die Frauen weiter an. Der Laden von Luise beginnt zu brummen. Doch Luises Mann vergreift sich an Helga, was die Freundschaft der Frauen ins Schwanken bringt, da Helga es sich nicht traut Luise die Wahrheit zu sagen. Als bei der Fußballübertragung im Fernsehen, Lusies Mann Hans im Suff seine Schandtat ausplaudert bricht Luises Welt zusammen, da nun plötzlich auch der Sohn des ehemaligen Klinikinhabers auftaucht und auch Maries alte Flamme.

Die Autorin startet mit so ein Elan und Tempo die Geschichte, der die Zeit so schön trifft. Leider kann sie die Atmosphäre nicht aufrechterhalten. Denn schon der erste Teil zieht sich Zusehens. Erst im zweiten Teil findet sie wieder zu dem Tempo und Elan zurück, den der Prolog schon zeigt.

Auch wenn es nett war über alle vier Frauen etwas zu erfahren, denke ich dass die Autorin sich damit einfach überfordert hat. Vier Hauptfiguren konnte sie leider nicht gerecht werden. Ich denke wenn sie die Geschichte von Luise und Helga erzählt hätte, hätte die Handlung wesentlich mehr Tiefe erhalten. Nicht das die Geschichte von Marie und Annabel nicht auch interessant gewesen ist, jedoch fand ich es über weiter Strecken zu oberflächlich und zu gefällig geschrieben.

Die Handlung war interessant und man hat auch noch jede Menge gelernt. Ich finde es ja immer schön wenn es zu einem Perspektivwechsel kommt und man die Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten kann. Aber hier waren es einfach ein paar zu viele Figuren. Dadurch dass es vier Hauptfiguren gab konnte die Autorin an vielen Stellen nicht ins Detail gehen, was wirklich schade ist. An so mancher Stelle hätte ich mir ein paar mehr Einzelheiten gewünscht. Auch wenn sie versucht hat den Figuren gerecht zu werden, ist es ihr leider nicht gelungen. Manchmal ist weniger oft mehr. Die Arztfrau zum Beispiel, auch wenn sie Gutes getan hat, wurde sie mir viel zu sehr in den Mittelpunkt gestellt. Dabei war sie einfach nur gelangweilt und hat im Laufe der Handlung mehr Schaden als alles andere angerichtet. Auch wenn es am Ende zu einer Freundschaft gekommen ist. Und Marie auch ihre Geschichte ist hochinteressant und komplex kommt jedoch wirklich zu kurz.

Fazit: Eine nette Geschichte über den Beginn des Wirtschaftswunders und wie vier Frauen in einer von Männern dominierten Welt ihren Weg finden. Auch wenn die Handlung zwischendurch merklich schwächelt kann ich euch das Buch nur empfehlen. Es ist wirklich nett geschrieben und die Figuren wachsen einen schnell ans Herz, wobei man einige wohl auch anfangs liebend gern aus der Stadt jagen würde. Flott geschrieben und spiegelt den Zeitgeist der frühen 60er Jahre gut wieder.

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Veröffentlicht am 18.07.2020

humorvolle und mitreizende Geschichte

Das Glück ist zum Greifen da
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Ana eine alleinerziehende Mutter mit Zwillingen, befindet sich gerade auf Jobsuche, als sie Post von der Ausländerbehörde bekommt. Da hat gerade ein neuer Sachbearbeiter seinen Dienst angetreten und Ana ...

Ana eine alleinerziehende Mutter mit Zwillingen, befindet sich gerade auf Jobsuche, als sie Post von der Ausländerbehörde bekommt. Da hat gerade ein neuer Sachbearbeiter seinen Dienst angetreten und Ana samt ihren Söhnen Olly und Vally aus einem Datensatz gefischt. Mit dem Erhalt dieses Briefes ändert sich das Leben der gebürtigen Serbin dramatisch. Denn auf einmal droht ihr die Abschiebung, eben weil sie einen Job vorweisen kann. Sie schreibt Bewerbung auf Bewerbung doch es hagelt Absagen. Zeitgleich versuchen ihre Freundin und sie den Erzeuger Udo ihrer Zwillinge zu finden. Doch dieser ist unauffindbar. Nach langen Suchen haben sie eine Spur, doch der Hilferuf animiert Udo nur dazu zwei Hörner zu schicken. Derweil funkt es zwischen Peter und Ana. Doch dann bekommt er ein unfassbar gutes Angebot in Übersee und die junge Liebe bekommt tiefe Kerben. Doch plötzlich kommt Viktor, den Ana über eine Dayting App kennengelernt hat, mit einem Angebot um die Ecke das ihr den weiteren Aufenthalt garantieren könnte wenn die Ausländerbehörde mitspielen würde.

Die Autorin hat einen unglaublich leichten flüssigen Schreibstil, der mich als Leser sehr schnell gefesselt hat. Man merkt, dass sie sich mit dem Thema Aufenthaltsrecht auseinandergesetzt hat und dadurch wird die ganze Geschichte auch glaubwürdig.

Insgesamt finde ich es eine richtig nette Geschichte, die nicht nur stimmig ist sondern auch Lustig. Man sieht in welcher Bedrängnis Menschen unverhofft geraten können, die wirklich alles getan haben um sich und ihre Familie über Wasser zu halten. Leute neben hochemotionalen Stellen gibt es auch Stellen, da habe ich lauthals losgelacht und das zu einer Uhrzeit ja normalerweise ruht da alles und jeder.

Die Figuren waren alle schön ausgearbeitet, man konnte ihre Motive und Motivation und Gründe gut nachvollziehen. Besonders schön fand ich es das die Autorin nicht den einfachen Weg gewählt hat sondern ihre Protagonistin als diese starke Frau gezeigt hat sie diese darstellt. So hat sie zwar durch die Hölle geschickt ihr aber auch die Rettungsleine hingehalten. Und dann die Nebenfiguren, der Vater der Zwillinge, die sie zwar mit Musikinstrumente versorgt aber sonst in keinster Weise seinen Unterhaltspflichten nachkommt. Und dann dieser Beamte herrlich, dieser Held der Arbeit, ein Beamte wie er im Lehrbuch steht. Er ist ja immer wieder zwischendurch aufgetaucht, was dann doch etwas seltsam war. Als Leser hatte ich immer das Gefühl na kommt da jetzt noch was? Und dann war er wieder weg. Grad so als wollte die Autorin noch einen weiteren Handlungsstrang entwickeln und ihr dann der Mut gefehlt hat.

Fazit: Obwohl des eigentlich schweren und trockenen Themas hat die Autorin, es geschafft den Leser dieses Thema näher zu bringen. Und das auf eine leichfüßige und humorvolle Art und Weise. Das ganze dann noch ein wenig mit Amour gewürzt und fertig war dieser wirklich tolle Roman. Gut hier und da hatte er auch so seine Länge aber an sich hat er sich flott gelesen. Kann euch diesen Roman nur ans Herz legen so schaut man mal über den Tellerand.

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Veröffentlicht am 14.07.2020

eine einzige Gewaltorgie mit viel Blut

Children of Virtue and Vengeance
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Der Kampf der Maji ist noch nicht zu Ende. Immer wieder kommt es zu brutalen Kämpfen, in denen es auf beiden Seiten Verluste zu beklagen gibt. Doch die Wut und der Zorn auf den jeweiligen Gegner wachsen. ...

Der Kampf der Maji ist noch nicht zu Ende. Immer wieder kommt es zu brutalen Kämpfen, in denen es auf beiden Seiten Verluste zu beklagen gibt. Doch die Wut und der Zorn auf den jeweiligen Gegner wachsen. Für Inan und Amari steht die Krone mit dem Thron im Mittelpunkt. Auch wenn beide mittlerweile auf unterschiedlichen Seiten stehen. Beide beanspruchen den Thron für sich. Beide denken lange Zeit nur die Monarchie kann ihr Königreich eine goldene Zukunft schenken. Zelie hat es mittlerweile bis an die Spitze des Clans geschafft und führt nun alle Clane an. Doch um der Macht der Königsmutter entgegentreten zu können, verfolgt sie einen waghalsigen Plan, für den sie ein großes Opfer bringen muss. Als sie sich aufmachen eine Schlacht gegen die Monarchie zu schlagen laufen sie sehenden Auges in die Falle. Amarie blind vor Machthunger setzt ihre Kraft als Center ein und tötet viele Unschuldige. Zelie kann zwar mit den anderen Ältesten Amaries Fehler ungeschehen machen, aber die schon vorher angeknackste Freundschaft der beiden droht zu zerbrechen. Nach einem Opfer, dass Zelie geben musste brechen sie auf ihre Maji zu befreien, ziehen in einen letzten Kampf. Zur gleichen Zeit verkündet Inan das Ende der Monarchie. Doch kaum das sie den Palast eingenommen haben und ihre Maji befreit haben kommt es zur Katastrophe.

Die Autorin setzt wie bereits im ersten Band auf Gewaltexzesse, Folter und Blutvergießen. Sie nutzt eine bildgewaltige Sprache und schafft es so den Leser in eine andere Welt zu entführen. Auch wenn sie immer wieder auf große Schlachten und Schlachtenbilder setzt hat dieser Band bei weiten nicht die Energie wie Band 1. Die Geschichte und die Figuren haben erhebliche Schwächen.

Die Handlung ist dominiert von blutrünstigen Kämpfen und Blutvergießen. Es wird gemordet was das Zeug hält. Das Blut rinnt förmlich aus diesem Buch. Zudem hält die Autorin viel zu lange an der Idee fest das die Monarchie die Lösung für alles ist. Ganz ehrlich dieses Buch müsste mit einem Warnhinweis versehen werden. Für Jugendliche ist so viel Blutvergießen wirklich bedenklich. Zumal es hier als ja was normales hingestellt wird. Dieses Opfer muss erbracht werden um in Frieden leben zu können. Dabei sieht man doch dass Gewalt Gegengewalt provoziert und es in einen Massaka endet. Die Gewaltorgie wird regelrecht zelebriert. Diesen Gewaltstrudel zu durchbrechen versucht die Autorin lediglich gegen Ende des Romans und das ist eindeutig zu spät.

Die Hauptpersonen sind leider viel zu sehr auf sich selbst fokussiert. Auch wenn jedes Kapitel aus Sicht einer anderen Hauptperson geschildert wird und man ihr Verhalten so in gewisser Weise nachvollziehen kann dreht sich bei allen Figuren alles immer nur um Gewalt, Macht und wie man diese erlangen kann ohne auch nur im Mindesten an seine Mitmenschen zu denken. Das Wort Diplomatie scheint im Wortschatz dieser Figuren gar nicht vorzukommen. Auch wenn die Figuren eine gewisse Entwicklung durchmachen, ist es doch fraglich oder doch bedenklich was Jungendliche daraus lernen. Gewalt ist ok um sein Ziel zu erreichen und seine Macht auszubauen? Puh. Da kann man nur hoffen das unsere Jugend erst ihr Hirn einschaltet bevor sie zur Gewalt greifen und bei Konflikten einen friedlichen Weg wählen.

Fazit: Dieser Band setzt ganz eindeutig auf Gewalt in all ihren Fassetten. Es kann gar nicht blutig genug werden. Die geschilderte Brutalität, die die Geschichte durchsieht lässt einen mehr als einmal schlucken. Jugendliche sollten unbedingt ein gewisses Alter haben bevor sie dieses Buch lesen und einen Erwachsenen an der Hand der mit ihnen über das Buch diskutiert. Ansonsten ist dieser Band leider wesentlich schwächer als Band 1 mal sehen was Band 3 bereithält.

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Veröffentlicht am 06.07.2020

Krimi mit Schwächen

Schwarzer August
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Im idyllischen und verschlafenen Fuseta kommt zu einer Bombenexplosion vor einer Bank. Das ruft das Team um Lost auf den Plan, des es gilt zu ermitteln wer und warum diese Bank attackiert hat. Doch zunächst ...

Im idyllischen und verschlafenen Fuseta kommt zu einer Bombenexplosion vor einer Bank. Das ruft das Team um Lost auf den Plan, des es gilt zu ermitteln wer und warum diese Bank attackiert hat. Doch zunächst tappen sie im Dunkeln. Den ersten Fall noch nicht mal abgeschlossen kommt es zu einer weiteren Explosion und damit wurde aus einem Einzelfall eine Serie. Zudem kommuniziert der Bombenlegen über einen Mittelsmann bei der Presse mit der Polizei vielmehr mit Lost, da dieser ein Schema erkannt hat. Do so einfach lässt sich der Bombenleger nicht aufhalten, er stellt Forderungen, die nicht so einfach zu erfüllen sind. Um seinen Forderungen den nötigen Nachdruck zu verleihen kommt es zu weiteren Bomben, bei denen nun auch Menschen zu Schaden kommen. Doch durch jede Bombe kommt das Team dem Bombenleger näher. Kurz bevor sie ihn eindeutig identifizieren können, schlägt der Bombenleger erneut zu und legt zwei Personen einen Gürtel um, die Fuseta schaden wollen. Lost und seine Kollegen müssen eine schwierige Entscheidung treffen, von denen ihr Leben abhängt.

Auch wenn der Autor einen flüssigen Schreibstil hat und mit seinen Beschreibungen und Schilderungen über Portugal das Fernweh befeuert, schafft er es auch mit dem allwissenden Erzähler den Leser erst mächtig zu nerven und dann einfach nur noch frustriert. Kaum hat er es nämlich geschafft einen Spannungsbogen aufzubauen, haut der Erzähler dazwischen und nimmt die Spannung prompt wieder raus. Und anstelle die Krimihandlung dann voranzutreiben ergibt sich der Autor in seitenlangen Schilderung von Land und Leute und Besonderheiten.

Nicht nur das der Autor den Krimi unnötig in die Länge zieht, nein er vergrämt den Leser regelrecht. Als Krimifreund freut man sich auf einen spannenden Krimi und was bekommt man? In erster Linie eher einen netten Reiseführer für Portugal, in dem ein seichter Krimi eingeflochten ist. Denn reduziert man die ganzen Naturbeschreibungen und Kulturhighlites raus hat man vom puren Krimi vielleicht grad mal 200 Seiten. Keine Frage würden die am Stück serviert wäre es ein genialer Krimi aber so? Auch wenn der Autor sich mit der Umweltproblematik, Korruption und „Ausverkauf“ eines Landes auseinandersetzt kommt der eigentliche Krimi viel zu kurz.

Dafür da der Asperger Lost, wie im Untertitel Lost in Fuseta, eine Hauptrolle spielen soll, verkommt er nach und nach zur Nebenrolle. Wirklich alle Teammitglieder kommen nach und nach in den Genus einer Hauptrolle auf Zeit. Und genau das kostet am Ende dem Krimi dann die Punkte.

Fazit: Im Großen und Ganzen bin ich schlichtweg von diesem Krimi enttäuscht. Die Handlung wurde schlichtweg unnötig in die Länge gezogen. Mal ganz abgesehen davon das der Autor den Leser in schöner Regelmäßigkeit einfach vergessen hat. Ihm war alles andere wichtiger als den Leser bei der Stange zu halten. Selbst die Ermittlungsaktivitäten wurden eher beiläufig abgehandelt und erst gegen Ende kam dann das ersehnte Tempo und Spannung auf. Der Autor hat schlichtweg zu viel Wert auf Reiseführer als auf einen spannenden Krimi gelegt. Von daher kann ich diesen Krimi nur bedingt empfehlen. Für einen guten Krimi ist er mir einfach zu schwach. Von daher wirklich eher was für Portugal Fans, die ihren nächsten Urlaub Planen. Für alle anderen ist wirklich Geduld gefragt und ausdrücklich angesagt.

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