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Sophie_Jahn

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Veröffentlicht am 21.10.2018

Ich das Dunkle auch immer das Böse?

Aufbruch / Nachtlicht
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Sie, Heaven, weiß nichts über ihre Herkunft und die damit verbundene Entscheidung, die sie bald treffen muss. Als Aidan ihr dann Stück für Stück mehr über seine Welt, und vielleicht bald auch ihre, erzählt, ...

Sie, Heaven, weiß nichts über ihre Herkunft und die damit verbundene Entscheidung, die sie bald treffen muss. Als Aidan ihr dann Stück für Stück mehr über seine Welt, und vielleicht bald auch ihre, erzählt, kann sie nicht verhindern, gleichzeitig auch das Connors dunkle Seite eine ungeahnte Faszination auf sie ausübt, welcher sie sich nicht entziehen kann.

Dieser erste Band einer bisher zweiteiligen Reihe ist ein gelungener Auftakt und lies mich als Leser aufatmen, als ich sah, dass der zweite Teil bereits veröffentlicht worden war. (;

Haeven ist eine junge unsichere Frau. Ich konnte ihr machmal fehlendes Selbstbewusstsein zu Beginn sehr gut nachvollziehen, allerdings werden ihre Entscheidungen und auch Beweggründe immer undurchsichtiger. Natürlich kann man das ein oder andere mittels Vermutungen belegen, jedoch bevorzuge ich es, wenn die Attitüde der Protagonistin dem Leser durch direkte unmissverständliche Ausdrücke offenbart. An mancher Stelle wünschte ich sie mir so mutig, wie sie zum Teil auch wirkte, da sie nicht jemand ist, der schnell aufgibt.

Die Nebencharaktere Connor, als Vertreter der dunklen, und Aidan, als Vertreter der hellen Seite, mochte ich sehr, sie sind ehrlich und beide um Heavens Zuneigung bemüht, dennoch war dies keineswegs nervig, da Heaven nachdem sie ihre getroffen hat, Wahl standhaft bleibt. Hier stellte sich einem dann auch die Frage: Ist Connor automatisch der Böse und wäre somit die falsche Wahl?

Der Schreibstil war nicht immer flüssig, manchmal störte mich auch die Wortwahl, da sie nicht ganz das auszudrucken schien, was die Autorin wahrscheinlich beabsichtigt hatte. Ich hätte mir an manchen stellen eine differenziertere Betrachtung der Emotionen Haevens gewünscht, beispielsweise war sie nach neuen Erkenntnissen zum Teil einfach "verwirrt" oder es war ihr "zu hoch" und es wurde nicht erklärt, was genau sie dachte oder was sie überforderte.

Ich bewerte dieses Buch darum mit 3,5 von 5 Sternen, da mir das Grundkonstrukt der Geschichte sehr gefallen hat, ich die Protagonisten an manchen Stellen aber nicht ganz nachvollziehen konnte, ebenso die anderen Figuren. Ich hätte mir einfach präzisere Beschreibungen bzw. Erklärungen gewünscht.

Nichtsdestotrotz kann ich dieses Werk nur empfehlen, da das Lesevergnügen diese Kritikpunkte schon fast wieder aufwiegt.
Eine zum Nachdenken anregende Geschichte über die Entscheidungen anderer und der eigenen.... (:

Veröffentlicht am 13.10.2018

Wenn man nicht weiß, was war ist und was nicht...

Leben rückwärts lieben
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Als Nina aus dem Koma erwacht, erinnert sie sich nicht mehr an die vergangenen sechs Monate, nur in ihren Träumen durchlebt sie manchmal einzelne Momente, wenn sie jedoch ihren Eltern davon bereichtet, ...

Als Nina aus dem Koma erwacht, erinnert sie sich nicht mehr an die vergangenen sechs Monate, nur in ihren Träumen durchlebt sie manchmal einzelne Momente, wenn sie jedoch ihren Eltern davon bereichtet, behaupten diese, dass diese nicht der Realität entsprechen. Dann taucht plötzlich Arthur auf. Nina glaubt ihn bereits kennengelernt zu haben, er aber behauptet, ihr nie zuvor begegnet zu sein. Wer hat recht? Nina und ihr lädiertes Gedächtnis oder ihre Mitmenschen?

Der Schreibstil liest sich nicht nur angenehm und flüssig, sondern ist zu dem auch noch fesselnd, sodass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen möchte.
Man begibt sich mit Nina auf eine spannende Suche nach ihrer Vergangenheit, ihren Erlebnissen und weiß manchmal selbst nicht, was wahr und was falsch ist.

Die Figuren wurden sehr authentisch beschrieben, wobei jede Nuance mir als Leser wichtig erschien, ich jedoch nicht mit Sicherheit sagen konnte, wie die Geschichte tatsächlich ausgegen würde.
Ein unerwartetes Ende ist also garantiert. (;

Ich bewerte dieses Buch mit 4,5 von 5 Sternen, da die gesamte Sitution zwar logisch aufgelöst, mir das Ende dann aber doch etwas zu schnell abgehandelt wurde.

Ich kann dieses Buch jedem nur empfehlen! (:

Veröffentlicht am 08.10.2018

Eine Geschichte zum Schwelgen und Wohlfühlen.

Lied des Lebens
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Diese Erzählung ist der Beginn einer Reihe, deren Bände jedoch unabhängig voneinander gelesen werden können.
Dieser Auftakt thematisiert Noras Suche nach ihrer Herkunft, genauer gesagt nach ihrem Vater. ...

Diese Erzählung ist der Beginn einer Reihe, deren Bände jedoch unabhängig voneinander gelesen werden können.
Dieser Auftakt thematisiert Noras Suche nach ihrer Herkunft, genauer gesagt nach ihrem Vater. Als die Briefe ihrer kürzlich verstorbenen Mutter sie nach Kopenhagen führen, lernt sie dort nicht nur Jonathan kennen, sondern kommt auch der Identität ihres Vaters immer näher.

Die handelnden Personen waren mir alle sehr sympathisch, jeder hatte so seine Eigenart und half den Protagonisten auf die ein oder andere Weise, sein/ihr Glück zu erkennen und dieses dann auch anzunehmen.
Auch wenn Nora häufig die Rettung in der Flucht sucht, muss ich doch sagen, dass ich sie sehr gut verstehen konnte und es an ihrer Stelle vielleicht genauso versucht hätte. Jonathan allerdings lässt sich von diesem Verhalten zwar zunehmend verunsichern, aber wer hätte das nicht? Da er aber nicht so leicht seine Ziele auzugeben scheint, besteht Hoffnung für die zwei. (: Besonders die Liebe beider zum Jazz spürt man sehr.

Der Scheibstil war nicht sehr ausschweifend und auch wurden manche Szenen nicht direkt erzählt, sondern man erfuhr nur durch kurze Bemerkungen davon. Jedoch führten genau diese beiden Punkte dazu, dass sich die Geschichte nicht scheinbar unendlich in die Länge zog und somit kurz, prägnant und trotzdem anschlich dargelegt werden konnte. Auch die Perspektivwechsel ermöglichten einem, sich ein klares Bild der Gefühle mancher handelnden Personen zu machen und erhielten die Spannung aufrecht.

Ich bewerte dieses Buch darum mit 5 von 5 Sternen, da es mir sehr gut gefallen hat und ich keinen Anlass sehe, Abstiche wegen fehlender aufühlicherer Szenen, die die Geschichte vielleicht nur unnötig gezogen hätten, zu machen. Schlussendlich hat mich auch der gelungene Gesamteindruck zu dieser Bewertung verleitet, da die im Anhang zu findenden dänischen Rezepte sehr den Eindruck einer virtuellen Reise nach Dänemark verstärkt haben.

Ich kann dieses Buch jedem nur empfehlen, der gerne eine interessante Liebesgeschichte verfolgen möchte, bei der die Seiten einfach nur dahinfliegen, die Liebe zu Musik aber auch nicht zu kurz kommt. (;

Veröffentlicht am 07.10.2018

Manchmal muss man sein Leben selbst in die Hand nehmen!

Was für immer zählt
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Wenn man bei einem Autounfall seinen Ehegatten verliert, die Tochter danach im Rollstuhl sitzt und man selbst, als Fahrerin, physisch unverletzt hervorgeht, scheint es nur logisch, die Schuld bei sich ...

Wenn man bei einem Autounfall seinen Ehegatten verliert, die Tochter danach im Rollstuhl sitzt und man selbst, als Fahrerin, physisch unverletzt hervorgeht, scheint es nur logisch, die Schuld bei sich selbst zu suchen. Insbesondere, wenn man sich nicht vollständig an diesen lebensverändernden Moment erinnern kann und somit nur den Polizeibericht als zuverlässige Quelle hat.
Genau so geht es der Protagonistin dieses Romans, Ivonne.
Als sie dann nach sechs Jahren des Alleinseins Patrick kennenlernt, stellt sich u.a. Leonie, ihre Tochter, quer, sodass beide sich den aufkommenden oder vielleicht auch nur verdrängten Problemen erst stellen müssen, ehe sie etwas Neues gemeinsam beginnen können.

Der verwendete Schreibstil war weitesgehend flüssig und angenehm zu lesen, auch durch die ein oder andere Metapher, konnte man sich besser in die Situation einfühlen. Man bemerkte auch jeden Perspektivwechseln sofort, sodass diese nie Verwirrung aufkommen ließen.

Die Charaktere hingegen regten mich des öfteren zum Nachdenken an, da sie nicht immer so handelten, wie man es vielleicht selbst getan hätte. Besonders Patrick enttäuschte mich, da er seine Charakterschwäche zwar erkannte, dann aber kaum an ihr arbeitete. Leonie und Ivonne hingegen entwickelten sich merkbar, versuchten ihre Fehler zu finden und zu korriegieren, um in eine harmonischere bessere Zukunft blicken zu können.
Schade fand ich, dass die Begleitfiguren zunehmend in den Hintergrund rückten, sodass ich sie am Ende zu vermissen began.

Die Handlung hatte zwar einige Lücken, jedoch waren diese nicht immer von Nachteil, da sie vielleicht die Geschichte nur unnötig gezogen hätten. Am Ende wünschte ich mir dann aber doch eine etwas ausschweifendere Beschreibung der Situation. Nichtsdestotrotz konnte man die einzelnen Handlungen in einen logischen Zusammenhang setzen und auch der Spannungaufbau wurde zu keinem Zeitpunkt vernachlässigt.

Ich bewerte diesen Roman darum mit 4 von 5 Sternen, da mir zwar das Ende etwas zu kurz ausviel, ich jedoch ansonsten (außer bei Patrick) kaum Abzüge machen musste.
Ich empfehle dieses Buch jedem, der sich mit dieser Thematik auseinandersetzen möchte und auch eine fragile aufkeimende Liebe nur zu gern miterlebt.

Veröffentlicht am 05.10.2018

Nahtoderfahrungen, wahr oder nur Einbildung?

Verdammt nah am Himmel
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Im neuen Roman von Lina Schipp wird eine nicht weniger spannende Handlung thematisiert als in ihrem Roman "Memories to do".
In "Verdammt nah am Himmel" trifft Jack, der Protagonist, auf Rose, welche es ...

Im neuen Roman von Lina Schipp wird eine nicht weniger spannende Handlung thematisiert als in ihrem Roman "Memories to do".
In "Verdammt nah am Himmel" trifft Jack, der Protagonist, auf Rose, welche es sich zum Ziel gemacht hat, ihm zu zeigen, dass sein Leben voller Potential steckt und es keineswegs verantwortbar ist, dass er dieses aufgrund einiger schlechter und unumkehrbarer vergangener Entscheidungen einfach aufgibt.

Solltest du jetzt denken, dieser Roman sei nur wieder eine Liebesgeschichte wie jede andere auch, voller Klischees, Romantik und kitschigen Gesten, dann liegst du falsch, denn trotz der Verbundenheit zwischen Rose und Jack ist deren Beziehung nicht Hauptgegenstand der Handlung sondern deren Erlebnisse, Attitüde sowie deren Wissen und Wünsche.

Der Scheibstil ist meiner Meinung nach unvergleichbar, denn er ist voller Metaphern, ausdrucksstarker Formulierungen und stets flüssig.

Über die Charaktere möchte ich noch nicht zu viel verraten, da man sie im Laufe des Buches immer besser einzuschätzen und zu verstehen lernt und ich aufgrund meines bereits erworbenen Wissens fürchte, zu viel zu verraten.
Jack hadert mit seiner Vergangenheit und hat den Glauben in sich selbst und das Gute bereits verloren, da scheint es wie ein glücklicher Zufall, dass Rose genug Vertrauen in die Welt für Jack und sich selbst hat. Beide sind sehr realitätsnahe Figuren, welche sehr überzeugend und nachvollziehbar beschrieben werden. (:

Ich bewerte dieses Werk mit 5 von 5 Sternen, da ich die Markierfunktion meines Tolinos bestimmt selten so häufig genutzt habe, wie bei diesem Roman. Die Charaktere wirken sehr authentisch und ihre Worte regen den Leser nicht nur einmal zum Nachdenken an. Sehr interessant fand ich auch den Einbezug aktueller Forschungsergebnisse, welche aber nie trocken vermittelt wurden.
Ich kann diese bewegende Geschichte Jacks darum nur empfehlen, da sie voller Spannung, unerwarteten Wendungen und Wissen einfach nur schön zu lesen ist.