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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.12.2018

guter Ansatz, aber keine gute Umsetzung

Believe Me - Spiel Dein Spiel. Ich spiel es besser.
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Worum geht’s?
Um Geld für ihr teures Schauspielstudium zu verdienen, geht Claire einem interessanten Nebenjob nach: Durch ihr Schauspieltalent gesegnet ist sie eine sehr gute Treuetesterin und lässt sich ...

Worum geht’s?
Um Geld für ihr teures Schauspielstudium zu verdienen, geht Claire einem interessanten Nebenjob nach: Durch ihr Schauspieltalent gesegnet ist sie eine sehr gute Treuetesterin und lässt sich für das professionelle Flirten bezahlen. Doch dann wird Kundin ermordet aufgefunden, nur wenige Stunden nachdem Claire sich mit ihrem Ehemann Patrick getroffen hat. Jetzt kommt die Polizei auf Claire zu und will Claire für ihre eigenen Dienste engagieren: Sie soll herausfinden, ob Patrick seine Frau getötet hat. Claire willigt – auch aus eigenwilligen Motiven – ein und fängt an, ein umfassendes Spiel mit Patrick zu spielen. Doch der charismatische Patrick fasziniert Claire immer mehr und plötzlich ist sie gefangen in einem Schauspiel, was ihr alles abverlangt…

Schreibstil / Gestaltung
Das Cover ist farblich und gestalterisch gut geeignet für Believe Me. Es wirkt geheimnisvoll und weckt Interesse. Das Buch ist aus Sicht von Claire geschrieben. Es lässt sich relativ gut lesen. An vielen Stellen findet allerdings kein Dialog statt, sondern es wird vielmehr mit Mailverkehr und Schauspielskripten gearbeitet. Die Skriptstellen sind durch eine andere Schriftart deutlich hervorgehoben.

Mein Fazit
Zu Believe me habe ich aufgrund der sehr spannend klingenden Story gegriffen. Ich habe vorher bereits viel über JP Delaney gehört, aber noch keine Bücher von ihm gelesen. Allerdings habe ich häufiger Stimmen gehört, die seine Bücher mit Meisterwerken wie Gone Girl oder Girl on the Train gleichsetzen. Daher war meine Erwartung hoch.

Doch was soll ich sagen? Bereits am Anfang fiel es mir schwer, dauerhaft ins Buch einzusteigen. Meine Aufmerksamkeit wurde immer nur für kurze Zeit gefesselt. Bereits von Anfang an wird immer wieder mit Schauspielskripten gearbeitet, was für mich leider überhaupt nicht gepasst hat. Zwar hat JP Delaney wirklich die Gabe, mit kurzen Kapiteln und einer gewissen Geschwindigkeit eine angenehme Rasanz aufzubauen, doch spätestens gegen Mitte des Buches verfliegt der leichte Zauber wieder. Es wird alles verworren, teilweise abstrus, gelegentlich unlogisch. Ich habe leider häufiger den Faden verloren. Denn die Wahrheit ist: Den Großteil des Buches habe ich nicht verstanden, ob das jetzt die Realität oder Claires Vorstellungen ist.

Die Grundstory ist ja durchaus interessant. Claire ist ein interessanter Charakter, der sehr vielschichtig und undurchsichtig ist. Allerdings hat sie mich teilweise auch genervt. Sie ist eine gute Schauspielerin, aber irgendwann hatte ich nur noch das Gefühl, dass sie sich komplett in ihrer Rolle verloren hat. Oder ist es gar keine Rolle? Es war wirklich undurchsichtig. Aber leider nicht undurchsichtig in Sinne einer guten Unterhaltung, die so spannend ist, dass man an den Nägeln knabbern möchte, sondern undurchsichtig im Sinne von was soll das und wo soll das hinführen. Vielleicht wurde hier versucht, zu viel auf einmal zu erreichen, möglichst viele Twists und Turns einzubauen, Meisterwerke wie Gone Girl zu übertreffen. Doch meiner Meinung nach scheitert es hieran. Am Ende fühlt man sich nur noch wie eine Katze mit einem komplett verworrenen Haufen aus Handlungssträngen, die für mich nicht mehr wirklich realistisch erklärbar und vereinbar sind.
Alles in allem unterhält Believe me einen zwar ganz nett, für einen wirklich großartigen Thriller gibt es auch viel Stoff her, aber es scheitert an der Umsetzung und verliert sich in einem einzigen Chaoshaufen.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise von von dem Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 16.12.2018

Sehr toll für Einsteiger

Mein Bullet-Planer für Ideen, Ziele und Träume
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Was ist das?
Der Bullet Journal Trend ist – insbesondere auch dank Youtube und Instagram – mittlerweile sehr weit verbreitet. Hierbei geht es um die kreative und individuelle Gestaltung von einem Buch, ...

Was ist das?
Der Bullet Journal Trend ist – insbesondere auch dank Youtube und Instagram – mittlerweile sehr weit verbreitet. Hierbei geht es um die kreative und individuelle Gestaltung von einem Buch, was nach den eigenen Ansprüchen als Tagebuch, Gedankenbuch, To-Do-Buch und Kalender erstellt wird. Der Kreativität sind hierbei keine Grenzen gesetzt. Der Bullet Planer von Jasmin Arensmeier greift diesen Trend auf, indem er ein Buch präsentiert, was innen bereits sehr liebevoll vorgestaltet ist und Raum für Notizen bietet. Anders als beim klassischen Bujo muss man das Buch also nicht von der Pieke auf selbst gestalten, was Vor- und Nachteile haben kann.

Wie sieht es aus?
Der Bullet Planer ist etwas größer als das klassische A5-Format, aber kleiner als A4. Insgesamt empfinde ich die Größe als angenehm und vor allem handtaschentauglich, aber dennoch groß genug für viele Notizen. Bei dem Planer handelt es sich um ein broschiertes Buch mit einem Softcover. Die Haptik des Buches ist wirklich schön und fühlt sich hochwertig an. Allerdings befürchte ich, dass die Oberfläche sehr anfällig für Macken und Abfärbungen ist. Auf dem Cover und der Rückseite befinden sich zwei Aufkleber (einmal mit dem Hinweis, wer die Urheberin ist und auf der Rückseite mit der Beschreibung) – diese lassen sich rückstandslos abziehen. In meinen Augen ein großer Pluspunkt, weil der Planer dadurch eben nicht so gekauft wirkt.

Das Innere umfasst 187 Seiten. Jeder Seite ist sehr liebevoll und individuell gestaltet, es gibt neben farblichen Unterschieden auch kleine gemalte Symbole. Auf den ersten Seiten findet man eine Übersicht über den Inhalt sowie eine kurze Erklärung. Hier wurde sich wirklich umfassend ausgelebt: Jahresplan, Monatspläne, Wochenpläne, Dashboards, Platz für Notizen, Zielsetzungsseiten, Finanzplaner, Gewohnheitstracker, Packlisten, Leihlisten – hier findet man wirklich alles, was das Herz begehrt. Dadurch, dass das Buch allerdings gebunden ist, kann man nicht mehr benötigte Seiten nicht entfernen.

Primäres Augenmerk liegt auf einer Kalenderfunktion. Ein Jahresplaner ist ganz am Anfang, danach kommen immer ein Monatsplaner mit 4 Wochenplänen. Die Wochenplänen wechseln sich dabei horizontal (oben vorgefertigt Mo-So, unten Freiraum) und vertikal (links vorgefertigt Mo-So, rechts Freiraum) ab. Sämtliche Freiräume sind gepunktet und gewähren so ein sicheres und gleichmäßiges Schreiben. Es gibt wirklich viele Freiräume, die man eigenständig gestalten kann. Jeder Monat ist mit seinen Wochen farblich einhaltlich gestaltet, was mir wirklich sehr gefällt. Der Bullet Planer umfasst 12 Monate. Großer Pluspunkt ist zudem, dass Monate und Wochen unnummeriert sind, man also jederzeit starten kann und nicht mit Januar anfangen müsste.

Die Seiten sind aus festerem Papier, Kugelschreiber und normale Fineliner drücken bei mir nicht durch. Leider ist auf den Seiten offenbar eine leichte Beschichtung, da Textmarker bei mir lange zum Trocknen brauchen. Hier sollte man lieber vorsichtig sein und nicht zu euphorisch direkt das Buch zuschlagen.

Was mir leider etwas fehlt: Es gibt weder eine Stifthalterung noch eine Art Verschluss. Leider geht das Buch immer ganz leicht auf und läuft gerade in der Tasche dadurch Gefahr, zu verknicken. Hier hätte man eventuell noch ein Gummiband einziehen sollen. Zudem fehlt mir ein Lesezeichen oder eine andere Markierung im Sinne von „hier bist du aktuell“.

Mein Fazit
Der Bullet Planer von Jasmin Arensmeier ist wirklich ein optisch und inhaltlich ansprechendes Büchlein. Man merkt von der ersten bis zur letzten Seite, dass hier viel Liebe und Zeit reingesteckt wurde. Für Leute, die gerade erst mit dem Thema Bullet Journal anfangen oder sich vielleicht noch nicht an ein Blanko-Buch herantrauen, ist dieses Buch wirklich eine wunderschöne und praktikable Alternative. Ich selbst habe im Bereich Bujo auch noch keine Erfahrung und freue mich sehr, langfristig mit diesem Planer zu arbeiten. Bei mir wird er allerdings eher als Tagebuch und Gedankenbuch eingesetzt werden, anstelle eines Kalenders. Dafür fehlt mir dann doch zu sehr die Übersichtlichkeit. Ich kann den Bullet Planer aber auf jeden Fall – vor allem auch als Geschenk – sehr ans Herz legen.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, was mir freundlicherweise von dem Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 16.12.2018

belanglose Geschichte mit unsympathischen Charakteren und wenig Spannung

Private - Eine von euch
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„Weil sie alles haben, was ich immer wollte. Weil sie mir beibringen können, wie sie zu sein. Weil ich eine Zukunft habe, wenn ich zu ihnen gehöre.“ (Reed in Private – Eine von uns)

Worum geht’s?
Die ...

„Weil sie alles haben, was ich immer wollte. Weil sie mir beibringen können, wie sie zu sein. Weil ich eine Zukunft habe, wenn ich zu ihnen gehöre.“ (Reed in Private – Eine von uns)

Worum geht’s?
Die 15-jährige Reed hat es geschafft. Sie konnte ein Teilstipendium für das legendäre Easton-Academy-Internat ergattern. Von nun an wird sich alles ändern, da ist sich die Einserschülerin sicher. Doch frisch angekommen muss Reed schnell feststellen, dass das Leben hier anders ist, als sie sich vorgestellt hat. Und als Reed dann noch die Billings-Girls, eine Clique hübscher, reicher, selbstbewusster Mädels, kennenlernt und erkennt, dass sie das Sagen an der Schule haben, steht für sie fest: Sie muss eine von ihnen werden. Doch der Weg in diesen exklusiven Club ist schwer und Reed muss sich mehr als einmal fragen, ob all ihre Bemühungen und all die Demütigungen es am Ende wert sind…

„Private – Eine von uns“ ist Band 1 der mehrteiligen Private-Reihe von Kate Brian. Im Englischen sind insgesamt 16 Bände erschienen, bislang sind im Deutschen drei Bände erschienen bzw. angekündigt. Das Buch ist nicht in sich geschlossen und die Geschichte wird in Band 2 fortgeführt.

Schreibstil / Gestaltung
Das Cover von Private wird von drei jungen Mädchen geziert. Man erhält hier bereits den ersten Eindruck von reichen, bösen Mädchen. Das Cover ist weder aufregend noch etwas Besonderes, passt aber zum Buch. Von der Aufmachung her erinnert die Gestaltung lose an die Gossip Girl-Romane.

Das Buch besteht aus vielen, teils sehr kurzen Kapiteln. Die Kapitel tragen alle eine thematisch passendende, oftmals aber leicht spoilernde Überschrift. Die kurzen Kapitel von einer Länge zwischen 3 und 7 Seiten (es gibt wenige längere) lassen sich sehr schnell lesen. Das Buch wird aus der Sicht von Reed erzählt, es gibt keinen Perspektivwechsel. Der Schreibstil ist sehr locker und flüssig. Das Buch lässt sich sehr gut über längere Zeit lesen, es ist weder anspruchsvoll noch kompliziert geschrieben.

Mein Fazit
Für Private habe ich mich aufgrund des doch relativ spannend klingenden Klappentextes entschieden. Eine elitäre Clique an einer Highschool, ein armes Mäuschen, was unbedingt dazu gehören möchte, Geheimnisse und Intrigen? Habe ich schon bei Gossip Girl geliebt. Daher war Freude und Erwartung groß.

In das Buch habe ich sehr schnell gefunden. Das Geschichte ist leicht zu lesen, die kurzen Kapitel lassen das Buch wie im Fluge vergehen. Die Geschichte startet direkt mit der Ankunft von Reed in Easton. Ab da geht alles dann wirklich sehr schnell. Man lernt viele Charaktere, meist aber nur sehr oberflächlich, kennen. Anfangs kam ich mit den vielen Namen überhaupt nicht klar. Andauernd passiert etwas, sei es der erste Schultag, sei es irgendein Gerücht, irgendein Erlebnis. Bereits ab dem Zeitpunkt, wo die Billings-Girls das erste Mal auftreten, weiß man, wohin der Hase hoppelt. Reed ist wie besessen von diesen Mädchen, die so anders sind als sie, die alles zu haben scheinen. Und Reed, die bisher keine Freundinnen hatte und eher ein zurückhaltender Mensch ist, will unbedingt dazugehören. Soweit, sogut.

Aber, das große Aber: Es passt alles nicht. Die Obsession, die Reed entwickelt, passt weder zur Beschreibung von Reed noch ist sie für mich als Leser nachvollziehbar. Man merkt relativ schnell, dass die Billings-Mädels keine wirklichen Freundinnen sind, dass hier gemobbt, gepiesackt, gelästert und gedemütigt wird. Mehr als einmal trifft es auch Reed. Und dennoch: Sie will es trotzdem unbedingt. Das ist so unlogisch, da neben Reed einige Mädels bereitstehen, die wirklich das Potenzial haben, Freundinnen zu werden. Alle paar Seiten fragte ich mich, ob das Verhalten von Reed nachvollziehbar ist. Fast immer sagte die Stimme in meinem Kopf: Nein, ist es nicht. An einigen Stellen reflektiert Reed ihr Verhalten selbst, kommt sogar selbst zum Schluss, dass es dumm ist und springt dann dennoch direkt, wenn die Billings-Mädels schnipsen. Dazu kommt, dass Reed unbedingt mit diesen Mädels befreundet sein will, ohne sie überhaupt wirklich zu kennen. Vielleicht bin ich mittlerweile zu alt, um ein derartiges Verhalten nachvollziehen zu können.

Das Buch hat nicht viele Stärken, ganz im Gegenteil. Zwar ist es wirklich easy to read, aber es bleibt auf einem absolut seichten, oberflächlichen Niveau. Die Charaktere sind wahlweise naiv, unsympathisch, sprunghaft oder gern auch einmal alles zusammen. Vor allem Reed fand ich von der ersten bis zur letzten Seite unsympathisch. Die Billings-Mädels sind größtenteils kleine Tyranninnen, Reed steht regelmäßig vor Aufgaben, die ihre akademische Laufbahn für immer begraben könnten. Dazu kommt mit der Storyline um Thomas eine kleine romantische Geschichte dazu. Aber auch hier ist das Problem: Plötzlich ist er da, plötzlich ist sie in ihn verliebt, plötzlich wird es ernst. Man lernt ihn kaum kennen, Reed kennt ihn kaum und verliebt sich trotzdem und man sitzt wie bei einem Autounfall daneben, weil man eine Vorahnung hat, was Thomas für ein Geheimnis haben könnte (ich habe mit meiner Vermutung absolut ins Schwarze getroffen).

Ich denke, dass Private ein großes Problem hat: Das Buch wurde bereits 2006 geschrieben. Damals, als soziale Medien noch kein Thema waren, wo Gossip Girl gerade geboomt hat, da ist dieses Buch noch etwas nachvollziehbarer als in der gegenwärtigen Zeit. Gerade die fehlenden modernen Elemente fand ich schade. Leider wirkt Private jetzt aber nur wie etwas Halbgares, was absolut in die Breite, nie aber in die Tiefe geht. Sobald ein Problem entsteht, wird bereits zwei Seiten später entweder eine Lösung gefunden oder das Problem kommentarlos begraben. Einzig ein kleiner Cliffhanger in der Storyline um Thomas gegen Ende hin baut noch einen kleinen Spannungsbogen auf. Bei den allerletzten Seiten im Buch musste ich dann allerdings nur noch müde lachen. Hier hat die Autorin eine fast schon sektenartige Welt aufgezeigt, die als begehrenswert von Reed empfunden wird, und ohne Rücksicht auf Verluste zu verfolgen ist. Vor dem Hintergrund, dass hier ein Jugendbuch vorliegt, finde ich diese Message schon fast fatal.

Es ist nicht so, dass Private mich nicht unterhalten hat. Das hat es. Ich habe es gern gelesen. Aber die Story hat keinen Tiefgang, die Story hat keine sympathischen Charaktere, die Story hat nur einen minimale Spannungsbogen und hinzu kommen noch mehr als zweifelhafte Verhaltensweisen. Wer damit leben kann, kann hier also gefahrenlos zugreifen.


[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise von dem Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 09.12.2018

Nur für Leute, die Historical Romance mögen

Victorian Rebels - Mein schwarzes Herz
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„Es gab keine Worte, die beschrieben hätte, was sie in seinen Augen las. Begierde war nicht stark genug, Verlagen traf es nicht einmal zur Hälfte. Verletzlichkeit konnte die stille, brennende Tiefe darin ...

„Es gab keine Worte, die beschrieben hätte, was sie in seinen Augen las. Begierde war nicht stark genug, Verlagen traf es nicht einmal zur Hälfte. Verletzlichkeit konnte die stille, brennende Tiefe darin nicht einmal annährend beschreiben.“

(Millie über Christopher in Victorian Rebels 2)


Worum geht’s?


Christopher Argent ist eine Killermaschine. Nach einem traumatischen Erlebnis in der Kindheit wird sein Herz von Dunkelheit und Emotionslosigkeit beherrscht. Er ist der beste Auftragskiller des Landes, effektiv und zuverlässig. Das Warum seiner Aufträge ist ihm egal und er hat nur wenige Regeln: Keine Folter, keine Vergewaltigung, keine Kinder. Als er einen neuen Auftrag erhält, die Theaterschauspielerin Millie LeCour zu töten, denkt er, dass es eine schnelle und einfache Sache ist. Doch bereits, als er sie zum ersten Mal sieht, ist da etwas, was er nicht erklären kann. Und plötzlich gerät seine ruhige, problemlose Welt ohne Gefühle und mit viel Zielstrebigkeit aus den Fugen und – statt Millie zu töten – ist er plötzlich ihr Beschützer und die schwarze Leere in seiner Brust verändert sich…

Victorian Rebels 2 – Ein Herz voller dunkler Schatten ist Band 2 der Victorian Rebels Reihe. Er kann problemlos ohne Vorkenntnisse gelesen werden, es gibt wenige Bezugpunkte zu Band 1.

Schreibstil / Gestaltung


Das Buch besticht mit einem thematisch passenden, schlichten Cover. Im Hinblick auf das englischsprachige Original kann man hier nur dankbar sein, dass ein derartiges Cover gewählt wurde. Die Geschichte wird aus Sicht eines Erzählers präsentiert. Der Schreibstil ist sehr detailliert und extrem bildgewaltig. Ich empfand das Buch sowohl sprachlich als auch aufgrund der Zeit und Thematik als eher anstrengend zu lesen. Es kam mir so vor, als würde ich ein Theaterstück lesen. Bei mir konnte sich nicht wirklich ein Lesefluss einstellen, immer wieder trieben mich die detailreichen Sätze gedanklich vom Buch weg anstatt mich zu fesseln.

Mein Fazit


Mehrfach habe ich mich gefragt, was ich mir dabei gedacht habe, dieses Buch zu lesen. Den Klappentext fand ich sehr ansprechend und – trotz Titel und Aufmachung – war mir irgendwie nicht klar, dass es sich um einen Historical Romance Roman handelt, der im späten 19. Jahrhundert spielt. Dieses Buch war mein erster Ausflug in die Rubrik historisch angehauter Liebesroman und wird definitiv auch mein letzter bleiben. Dies liegt allerdings nicht daran, dass das Buch schlecht ist, definitiv nicht. Die Geschichte ist relativ spannend und vor allem Christopher ist ein interessanter Charakter. Leider kam ich aber sowohl sprachlich als auch mit dem Setting des Buches nicht klar und quälte mich daher leider eher durch das Buch.

Der Einstieg in das Buch mit einem Blick auf Christophers Vergangenheit gefiel mir noch sehr gut. Schonungslos und emotional erfährt man direkt, wieso Christopher so ist, wie er ist. Der „Gegenwartsteil“ des Buches startet 22 Jahre später und steigt direkt an der Stelle ein, wo Christopher den Auftrag zur Ermordung von Millie erhält, und kurz darauf begegnen sich beide auch. Die Geschichte nimmt nun ihren Lauf, es kommen dramatische und actionreiche, aber auch emotionale Elemente dazu. Garniert wird alles mit einer Krimistory, die tatsächlich nicht unspannend ist. Dennoch konnte bei mir der Funke leider nicht überspringen, weil ich einfach nicht in das Buch gefunden habe und vielleicht auch die Grenzen meiner Vorstellungskraft den Detailreichtum des Buches nicht verarbeiten und in den richtigen Kontext setzen konnten.

Ich denke, Victorian Rebels 2 ist für Leute, die in dem Genre Historical Romance zuhause sind oder es zumindest mögen, sehr gut geeignet und ein tolles Buch, was viel bietet. Jemand, der mit dem Genre aber nichts anfangen kann, sollte vielleicht eher Abstand von dem Buch nehmen.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, was mir freundlicherweise von Netgalley und dem Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 29.11.2018

liebenswerte Charaktere in einer nicht neuen, aber unterhaltsamen Geschichte

Deep Passion (2)
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“Aber als ich mich an den Schmerz in seinem Blick erinnere, muss ich mich einfach fragen, welchen Preis er auf dem Weg gezahlt hat“ (Laine über Lyle in Deep Passion)

Worum geht’s?
Laine ist in großer ...

“Aber als ich mich an den Schmerz in seinem Blick erinnere, muss ich mich einfach fragen, welchen Preis er auf dem Weg gezahlt hat“ (Laine über Lyle in Deep Passion)

Worum geht’s?
Laine ist in großer Geldnot. Sie muss eine hohe Rechnung für das Haus, was ihr als einzige Erinnerung an ihren Bruder und ihre Mutter geblieben ist, abbezahlen, sonst droht ihr die Zwangsversteigerung. Durch ihre Freundin Joy erhält sie ein unmoralisches Angebot, was ihr bei den Geldproblemen stark helfen würde. Schweren Herzens entscheidet sich Laine, für eine Nacht als Escort-Dame zur Verfügung zu stehen. Doch als sie das Zimmer betritt, trifft sie auf Lyle, einer der angesagtesten Schauspieler in Hollywood. Als am nächsten Tag von den beiden zusammen ein Foto auftaucht, ist guter Rat teuer: Lyle überredet Laine, seine Freundin zu spielen. Schon bald verschwimmen die Grenzen zwischen Wahrheit und Lüge. Doch Lyle hat schockierende Geheimnisse und Laine Angst, ihr Herz zu verlieren...

Deep Passion ist Band 2 der Deep-Reihe. Das Buch kann problemlos ohne Vorkenntnisse von Band 1 gelesen werden, die Story ist in sich geschlossen. Zwar kommen Personen aus Band 1 vor und man lernt bereits die Hauptfigur aus Band 3 kurz kennen, dennoch kann das Buch sehr gut als Stand Alone gelesen werden.

Schreibstil / Gestaltung
Deep Passion besticht mit einem wirklich hübschen Cover, was passend zur Deep-Reihe gestaltet ist, jedoch keinen inhaltlichen Bezug zum Buch hat. Der Schreibstil von J. Kenner ist knackig, leicht zu lesen und sehr angenehm. Ich habe das Buch an zwei Abenden jeweils in einem Rutsch über 2 Stunden durchgelesen. Bei der Wortwahl wird es gelegentlich etwas deftiger, hält sich aber alles im absolut vertretbaren Rahmen.

Bei dem Buch wechseln teilweise die Erzählperspektiven, allerdings nicht mit jemandem Kapitel. Zeitweise wird aus Laines Sicht in der Ich-Perspektive erzählt, zeitweise hingegen werden durch den Erzähler Lyles Erlebnisse beschrieben. Hierdurch erfährt man zur jeder Zeit Laines Gedanken, bleibt aber im Unklaren über Lyles Gedanken. Das fand ich anfangs etwas schade, aber auf der anderen Seite auch sehr reizvoll.

Mein Fazit
Zu Deep Passion habe ich primär aufgrund des Klappentextes gegriffen. Ich habe bisher von J. Kenner keine Bücher gelesen und kenne auch das Vorgängerbuch nicht. Natürlich gab es bereits häufiger Geschichten, wo eine Fake-Beziehung aus Medienzwecken vorgespielt wurde, dennoch fand ich die Idee, dass ein berühmter Schauspieler auf ein Callgirl trifft, sehr interessant. Ich bin allerdings mit der Erwartung an das Buch gegangen, dass Laine den Beruf hauptberuflich betreibt. Bereits am Anfang war ich daher sehr angetan, dass Laine sich gerade erst für den Weg entschieden hat.

Lyle und Laine gestalten sich von Anfang an als sehr sympathische Charaktere. Laine ist kein naives Dummchen, was sich einlullen lässt, sondern eine starke Frau, die versucht, ihr Leben selbst zu meistern. Lyle ist von Anfang an darauf ausgelegt, dass man weiß, er hat Geheimnisse. Was und wie schlimm, das erfährt man erst später. Zwischenzeitlich tat ich mich ein wenig schwer zu verstehen, wieso der beliebte Superschauspieler Escorts braucht, bin von der Erklärung im Buch aber zufriedengestellt worden. Spätestens, als sein Geheimnis aufgeklärt wird, erscheint alles im anderen Licht. Überraschend war für mich, dass der Erotikanteil am Buch doch sehr gering ausfällt. Dies stört mich nicht, aber war vor dem Hintergrund des Escorts doch nicht zu erwarten.

Ehrlicherweise ist die Geschichte natürlich nicht neu. Ein wenig inspiriert von Pretty Woman mit der natürlich unvermeidbaren Katastrophe, dass auffliegt, dass Lyle Frauenbesuch hatte und natürlich kein anderer Ausweg als eine Fakebeziehung im Raum steht, bekommt man hier keine innovative Story geliefert. Die Art und Weise, wie sich die Beziehung aber entwickelt, kann dies herausreißen. Hier und da muss man über kleinere Logikfehler hinwegschauen – etwa, dass die Escort-Vermittlerin ein komplett neues Mädchen, was sie nur durch ein Familienmitglied kennt, direkt an ihren bedeutendsten, berühmtesten Kunden heranlässt, bei dem Diskretion wirklich wichtig ist. Hierdurch wird meiner Meinung nach das Lesevergnügen aber nicht geschmälert.

Nur zum Ende hin war ich etwas unzufrieden, weil die finale Katastrophe, die Folgen hiervon und auch die Bedeutung für Lyle und sein Geheimnis sehr schnell abgehandelt werden. Hier hätte ich mir etwas mehr Zeit und mehr Differenziertheit gewünscht, leider wurde es doch dann alles sehr fix abgebügelt und vor allem Lyles größte Entscheidung wird nur durch ein kurzes Gespräch mit seinem besten Freund beeinflusst.

Dennoch gilt: Bei Deep Passion kann man problemlos für ein unterhaltsames Buch mit tollen Charakteren und einer soliden Liebesgeschichte mit Hindernissen zugreifen.

*** im weiteren Folgen mögliche Spoiler ***

J. Kenner konnte mich mit einer hohen Detailliebe überzeugen. So fand ich zum Beispiel den Ausflug ins Disneyland sehr schön gestaltet und man fühlte sich wirklich live dabei. Auch sehr gut dargestellt ist die innere Zerrissenheit der Charaktere.

Bereits von Anfang an weiß man, dass Lyle seine Freundin verloren hat. Wie tief die Verbindung der beiden war, wird aber erst durch Lyles Geheimnis deutlich. Davon, dass das Geheimnis das Leben in einem Bordell und zB das Miterleben der Tötung seiner Mutter umfasst, habe ich nichts geahnt. Diese Wendung kam für mich überraschend, funktioniert aber sehr gut. Lyle wird nämlich von Anfang an als ein sehr netter Kunde beschrieben, der den Escortmädels Wünsche erfüllt und mit hohen Trinkgeldern hilft. Vor dem Hintergrund seiner Erlebnisse ist dies auch nachvollziehbar.

Laine hingegen zweifelt anfangs sehr am Escortjob und zweifelt selbst, als sie Lyle besucht, weiterhin. Ich finde es gut gelungen, dass hier der Protagonistin Raum gegeben wurde, den inneren Zwiespalt zu haben. Oftmals wird hier leider mit „Augen zu und durch“ rübergebügelt. Cool fand ich aber auch Laines Einstellung später, dass es ihr egal ist, dass jemand weiß, dass sie als Escort zu Lyle ging. Sie steht dazu und lässt sich selbst von der Veröffentlichung nicht unterkriegen.

Dass am Ende die Wege von Lyle und Laine für immer zusammenführen, war natürlich maximal vorhersehbar und für so ein Buch typisch. Dennoch gibt es das befriedigende Gefühl beim Zumache des Buches, weil beide Charaktere gegen ihre Dämonen (Geldprobleme, familiäre Probleme, Vergangenheit) angekämpft haben und nun gemeinsam Frieden finden dürfen.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]