Nicht ganz das, was ich nach dem spannenden Prolog erwartet hatte, aber dennoch unterhaltsam und auf andere Weise spannend.
Bangkok RhapsodyMeinung:
Ich muss ja sagen, dass mich der Klappentext sofort angesprochen hat. Und als ich dann auch noch im spannenden Prolog einen kleinen Ausschnitt aus dem Repertoire des Folterspezialisten erhalten ...
Meinung:
Ich muss ja sagen, dass mich der Klappentext sofort angesprochen hat. Und als ich dann auch noch im spannenden Prolog einen kleinen Ausschnitt aus dem Repertoire des Folterspezialisten erhalten habe, war ich total gefesselt.
Jedoch schaltet der Autor nach diesem packenden Start dann einige Gänge zurück und die Folterungen selbst sind nur noch Vergangenheit. Im Thriller geht es eher darum, herauszufinden, in welchen neuen Namen der Folterspezialist Mazzini geschlüpft ist und vor allem, ob es sich bei der Zielperson, dann auch wirklich um Mazzini handelt.
Die Zielperson leitet nämlich ein auf den ersten Blick barmherziges Seniorenheim, hinter dem aber doch mehr steckt, als man anfangs vermuten könnte. Außerdem spielen auch die Vergangenheit und die persönliche Entwicklung von FBI-Agent William, die Vergangenheit von Juristin Penelope Owens und die Entwicklung der Liebesgeschichte eine Rolle.
Die durchgängig packende Spannung, die ich nach der Kurzbeschreibung und des Prologs erwartet hatte, habe ich dadurch eher nicht erhalten. Jedoch ist der Handlungsverlauf selbst immer noch ziemlich anregend aufgebaut, wenn auch zumeist eher mit subtiler und unterschwelliger Spannung. Es geht um langsames herantasten und dem Aufdecken der ganzen Hintergründe und Zusammenhänge. Dabei ist das Setting von Bangkok und teilweise China auch recht nett gestaltet und unterstützt den Lesefluss.
Der Autor nimmt sich auch viel Zeit für seine Charaktere. Nicht nur Protagonist William ist tiefgründig, vielschichtig und macht im Verlauf eine große Entwicklung durch, sondern vor allem der Antagonist hat eine wirklich faszinierende Persönlichkeit. Ich war oft hin und hergerissen, ob es sich bei der Zielperson nun wirklich um den Gesuchten handelt und über die Ansichten und Entdeckungen erstaunt.
Erzählt wird die Geschichte aus mehreren Perspektiven. Das fand ich recht gut, da so verschiedene Seiten beleuchtet werden und der Leser einen guten Gesamtüberblick erhält. Anfangs hab ich mich mit den thailändischen Namen und begriffen ein bisschen schwer getan, aber das hat sich schnell gegeben und der Thriller hat sich flüssig lesen lassen.
Das Ende ist auf jeden Fall ein Showdown, bei dem alle losen Fäden zusammenlaufen, die Spannung nochmal einen Kick bekommt und die Geschichte auch zufriedenstellend beendet wird.
Fazit:
Nicht ganz das, was ich nach dem spannenden Prolog erwartet hatte, aber dennoch unterhaltsam und auf andere Weise spannend. Vor allem die Darstellung der Psyche des Antagonisten und die ganzen Zusammenhängen haben mich ziemlich beeindruckt und doch öfters mal aufs Glatteis geführt. Somit vergebe ich 4 Buchherzen und eine Leseempfehlung für Thriller-Fans.