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Veröffentlicht am 13.06.2024

Etwas anders als gedacht

25 letzte Sommer
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"25 letzte Sommer" von Stephan Schäfer ist ein kurzes Buch und schnell gelesen. Der Inhalt spukt mir allerdings noch länger danach im Kopf herum.
Der Erzähler fährt ins Wochenende, wie jede Woche, doch ...

"25 letzte Sommer" von Stephan Schäfer ist ein kurzes Buch und schnell gelesen. Der Inhalt spukt mir allerdings noch länger danach im Kopf herum.
Der Erzähler fährt ins Wochenende, wie jede Woche, doch diesmal nicht mit Familie, sondern alleine. Und das ist erst die erste der Unterscheidungen.
Er geht laufen und als er am See vorbei kommt, lernt er einen anderen Mann kennen, Karl. Karl ermuntert ihn schwimmen zu gehen. Karl lädt ihn zum Kaffee ein. Und mit Karl findet er innerhalb weniger Stunden einen besten Freund, mit dem er über alles reden kann. Denn er kann zuhören, stellt aber auch die richtigen Fragen.
Karl hetzt nicht mehr durch sein Leben, will nicht immer mehr und schneller und weiter, er baut Kartoffeln an und ist glücklich in seinem Leben.
Beim lesen merkt man hier sehr schnell, wohin die Geschichte führen wird und trotzdem habe ich sie sehr gerne gelesen, sie war erfrischend leicht.
Es gibt weise Ratschläge zum Leben, zum einzelnen Moment, die man sicher schon kennt, die hier aber teils gut eingestreut sind.
Trotzdem war es mir ein wenig zu viel erhobener Zeigefinger, zu viel heile Welt und Kitsch. Ich mochte das Buch, man kann es wirklich gut lesen, aber es ist kein neuer Ansatz vorhanden.
Das Ende vom Buch hat mir dann allerdings wieder gut gefallen und alles etwas normalisiert.

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Veröffentlicht am 13.06.2024

Angeborene Schuld

Ich stelle mich schlafend
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"Ich stelle mich schlafend" von Deniz Ohde ist die Geschichte eines Frau-Seins, einer Jugend, die schon geprägt ist von Scham und Schuld.
Yasemin ist hier die Protagonistin, die ihre Geschichte erzählt. ...

"Ich stelle mich schlafend" von Deniz Ohde ist die Geschichte eines Frau-Seins, einer Jugend, die schon geprägt ist von Scham und Schuld.
Yasemin ist hier die Protagonistin, die ihre Geschichte erzählt. Yase hat schon viel erlebt und irgendwie versucht sie immer eine Schuld auf sich zu nehmen, die Schuld der anderen, auch der Männer. Yase fühlt sich minderwertig und in einer Opferrolle. Für mich wird hier nicht so klar, warum das so ist und deshalb kann ich ihre Gefühle und Reaktionen nur bedingt verstehen und nachvollziehen.
Vito ist der Freund von Yase, bis zu einem Unfall. Dann verlieren sie sich aus den Augen, ihr Leben klingt angenehmer, aber wieder schafft sie es nicht, das zuzulassen, als wollte sie sich selbst zerstören.
Vito tritt wieder in ihr Leben und es kommt zu Übergriffen, auch sexueller Art. Obwohl Yase verneint, nimmt sie doch wieder die Schuld auf sich, hier kann man jetzt die Entwicklung und Abwärtsspirale gut nachvollziehen.
Das Buch hat es geschafft mich zu fesseln, aber weniger durch die Protagonisten, als durch den Schreibstil, Den mochte ich sehr, man konnte gut folgen, war gespannt auf die Auflösung.
Die Protagonisten blieben mir beide etwas farblos und blass, nicht sympathisch und fern. Schade, ich hatte mir von diesem Buch viel versprochen.

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Veröffentlicht am 11.06.2024

Gute Idee, etwas langatmig

Mayfair House
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"Mayfair House" von Alex Hay ist ein Buch, dass eine Geschichte langsam erzählt.
Im London im Jahre 1905 in der gehobenen Gesellschaft verliert Mrs Kings ihre Anstellung in der Hauswirtschaft der Familie ...

"Mayfair House" von Alex Hay ist ein Buch, dass eine Geschichte langsam erzählt.
Im London im Jahre 1905 in der gehobenen Gesellschaft verliert Mrs Kings ihre Anstellung in der Hauswirtschaft der Familie de Vries, da der Hausherr verstorben ist. Doch statt zu verzweifeln, schmiedet sie Pläne, große Pläne.
Der Autor nimmt die Leserschaft hier mit in eine ganz andere Welt, alles wird so beschrieben, dass ich es mir auch gut vorstellen kann. Die Villa und der Reichtum darin und auch die Armut der Angestellten.
Es macht viel Spaß die akribischen Vorbereitungen zu einem großen Raubzug mitzuerleben. Auch gerade die Beteiligten lernt man hier nach und nach besser kennen. Die Frauen haben viel Mut und gute Ideen, es ist allerdings auch ihre Verzweiflung spürbar.
Was der ganzen Erzählung etwas abgeht, ist die Spannung. Die Idee dahinter und die Beschreibungen sind grandios, aber das Buch hat seine Längen und es dauert schon etwas, bis Bewegung in die Geschichte kommt.
Das Buch bietet gute Unterhaltung, bleibt aber leider etwas seicht und oberflächig, da hatte ich mir von der Idee mehr versprochen.

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Veröffentlicht am 01.06.2024

Anstrengend der Handlung zu folgen

Die Doppelte Frau
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"Die doppelte Frau" von Beate Thalberg ist eine Geschichte, die hier in mehreren Ebenen aufgebaut wird. Das besondere daran ist, sie wird mit originalen Fotos gestützt und mit gezeichneten Comicseiten ...

"Die doppelte Frau" von Beate Thalberg ist eine Geschichte, die hier in mehreren Ebenen aufgebaut wird. Das besondere daran ist, sie wird mit originalen Fotos gestützt und mit gezeichneten Comicseiten mitgetragen. Gerade das hat mich an dem Buch gereizt und das war auch sehr gut gemacht.
In Salzburg arbeitete eine außergewöhnliche Frau als Fotografin, Betty Steinhart und ihr Leben ist hier eng mit der Geschichte verwoben.
Es ist die Nachkriegszeit 1946, und auch ein Zug mit Nazigold und ein hochdekorierter Militär spielen hier ihre Rolle. Die Geschichte ist total interessant und auch spannend, auch genial, dass hier Realität und Fiktion verwoben sind.
Die einzelnen Kapitel werden aus verschiedenen Perspektiven erzählt, die auch rasch durchwechseln. Vielleicht zu rasch, ich konnte mich in einige davon schwer einlesen und habe mich darin immer mal wieder verirrt. Lange habe ich gebraucht, die Zusammenhänge zu erfassen, das machte die Lektüre für mich schwierig.
Für mich ist es eine interessante Geschichte geblieben mit einer umwerfenden Buchform, ich meine die Fotos und Comics, aber einer Erzählstruktur, mit der ich bis zum Ende nicht zurechtkam. Ich musste mich teils zum weiterlesen zwingen, wenn ich mal wieder den roten Faden verloren hatte.

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Veröffentlicht am 15.05.2024

Verwirrspiel

Gestehe
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"Gestehe" von Henri Faber ist schon mein dritter Thriller des Autors und ich gestehe, hier waren wohl meine Erwartungen etwas hoch. Das Buch war sehr gut, hat in meinen Augen an die beiden ersten aber ...

"Gestehe" von Henri Faber ist schon mein dritter Thriller des Autors und ich gestehe, hier waren wohl meine Erwartungen etwas hoch. Das Buch war sehr gut, hat in meinen Augen an die beiden ersten aber nicht ganz herangereicht.
Jacket ist ein Held, jedenfalls wird er als solcher dargestellt und auch gefeiert. Er hat alleine einen Organhändlerring ausgeräumt und ein kleines Mädchen befreit. Nur leider kam sein Kollege ums Leben.
Jacket schreibt ein Buch über seine Erlebnisse und ist jetzt zudem ein gefeierter Autor. Seine Arbeit bei der Kriminalpolizei ist mehr Fassade.
Allerdings ist er jetzt an grausamen Tatorten als Erster zur Stelle und mischt sich in die Ermittlungen. Dann werden auch an allen Tatorten Spuren von ihm gefunden und es dauert nicht lange bis er selber der Hauptverdächtige ist.
Von der Grundidee mal ganz was anderes und klasse durchdacht. Allerdings sind es hier sehr viele Wendungen und falsche Spuren, Täuschungen und Irrwege. Ich hatte zu tun, da mitzukommen und bei mancher Auflösung habe ich schon leicht den Kopf geschüttelt.
Keine Frage, das Buch ist spannend bis zum Schluss, aber mir war das hier zu viel, was gewollt wurde.

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