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Veröffentlicht am 12.01.2022

Rachefeldzug

Die Früchte, die man erntet
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"Die Früchte, die man erntet" von Michael Hjorth und Hans Rosenfeldt ist der siebte Teil der Reihe um Sebastian Bergman. Es ist eine Krimi-Serie ganz nach meinem Geschmack, die ich erst mit diesem Teil ...

"Die Früchte, die man erntet" von Michael Hjorth und Hans Rosenfeldt ist der siebte Teil der Reihe um Sebastian Bergman. Es ist eine Krimi-Serie ganz nach meinem Geschmack, die ich erst mit diesem Teil entdeckt habe und mich jetzt freue, die ersten Bände in der richtigen Reihenfolge nachzuholen. Besser sollte man es gleich in der richtigen Reihenfolge lesen, weil der Lebensweg der Protagonisten Hauptbestandteil ist.
Innerhalb weniger Tage werden in einer Kleinstadt in Schweden mehrere Menschen erschossen und Vanja, als neue Leiterin der Reichsmordkommission sucht fieberhaft nach den Zusammenhängen zwischen den Opfern. Es steht die große Befürchtung, dass es einen Serienkiller gibt und noch weitere Opfer folgen werden. Das ist die Handlung des hauptsächlichen Kriminalfalls, die sehr spannend aufgebaut wird.
Bergman arbeitet gar nicht mehr für die Polizei, nur noch ein wenig als Therapeut, er hat seine eigenen Trauma zu bewältigen und auch da gibt es einige spannende Wendungen. Vanja ist aber seine Tochter und er möchte ihr natürlich mit seinem großen Wissen und Können helfen und wird wieder tiefer in das Geschehen gezogen, als ihm lieb sein kann.
Der hauptsächliche Teil dieses Buches befasst sich aber gar nicht mit dem eigentlichen Kriminalfall, sondern um die Geschehnisse rund um die Teammitglieder und das alles ist unglaublich spannend geschrieben und geschickt miteinander verwoben. Sogar für mich, der ich die Vorgeschichten nicht kenne. Dieser Krimi ist eine absolute Empfehlung, aber mehr noch, die komplette Reihe vom Beginn an zu lesen, es lohnt sich.

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Veröffentlicht am 08.01.2022

Verwirrspiel

Perfect Day
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"Perfect Day" ist ein Song von Lou Reed und der erste Thriller von Romy Hausmann, den ich gelesen habe.
Schon seit vielen Jahren verschwinden in und um Berlin kleine Mädchen, zu deren toten Körpern eine ...

"Perfect Day" ist ein Song von Lou Reed und der erste Thriller von Romy Hausmann, den ich gelesen habe.
Schon seit vielen Jahren verschwinden in und um Berlin kleine Mädchen, zu deren toten Körpern eine Spur aus roten Schleifen führt. Ann ist dabei, als ihr geliebter Vater, Professor der Philosophie und Anthropologie, als einziger Verdächtiger verhaftet wird. Er sitzt in Haft und legt weder ein Geständnis ab, noch verteidigt er sich. Ann glaub ganz fest an seine Unschuld und will diese auch beweisen.
Die Geschichte breitet sich hier in verschiedenen Erzählebenen, die aber deutlich unterscheidbar gekennzeichnet sind, ganz langsam vor unseren Augen aus. Einmal haben wir hier Ann bei ihrer Suche nach dem wahren "Schleifenmörder", um ihren Vater zu entlasten. Dabei gibt es auch so einige Rückblicke in ihre Kindheit nd ihre innersten Gedanken und Gefühle. Besonders gefallen mir hier die Stellen, wo Gefühle mit kindlichen Worten aufsatzmäßig beschrieben werden.
Dann gibt es Passagen mit einer Person und einem Kind, das Prinzessin genannt wird und man ist hier wohl beim Täter, der aber ungenannt und unerkannt bleibt. Und auch sehr interessant sind Passagen aus einem Interview eines Reporters mit dem Mörder, dass zu einer späteren Zeit stattfindet und die immer wieder eingestreut werden.
Dadurch, dass bei Ann Träume und Wirklichkeit ineinander übergehen, muss man sehr aufmerksam lesen, um das unterscheiden zu können. Der Schreibstil ist durchaus spannend, verlangt dem Leser aber auch eine gewisse Aufmerksamkeit ab.
Die Protagonisten blieben mir fremd und auch nicht unbedingt sympathisch, was bei einem Thriller nicht unbedingt schadet. Es ist ein psychologisches Verwirrspiel, dass mir etwas sehr viel mit dem Zufall spielt, aber ein überraschendes Finale bietet.

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Veröffentlicht am 08.01.2022

Das unmenschliche Anlitz des Krieges

Der Gesang der Berge
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"Der Gesang der Berge" von Nguyễn Phan Quế Mai ist ein sehr aufwühlendes Familienepos.
Huong lebt bei ihrer Großmutter und erzählt hier ihre Familiengeschichte,teils als Erzählung der Großmutter aus ihrem ...

"Der Gesang der Berge" von Nguyễn Phan Quế Mai ist ein sehr aufwühlendes Familienepos.
Huong lebt bei ihrer Großmutter und erzählt hier ihre Familiengeschichte,teils als Erzählung der Großmutter aus ihrem Erleben, teils ihre eigenen Erfahrungen. Jedes einzelne Mitglied der Familie bekommt hier ein Gesicht und eine Stimme. Nach und nach setzt sich aus diesen Erzählungen die Vergangenheit und auch die Gegenwart zusammen.
Die Autorin verwendet teils sehr poetische Worte, um ihr wunderschönes Land zu beschreiben und auch sehr kraftvolle, durch die die Schrecken des Vietnamkrieges vor den Augen des Lesers entstehen. Schonungslos wird hier der Schrecken des Krieges offenbart mit den furchtbaren Folgen für die Bevölkerung, auch noch in den folgenden Generationen.
Es ist aber auch eine Erzählung über Stärke und Mut, den die Frauen in dieser Familie bewiesen haben, die nie aufgegeben haben und immer positiv in die Zukunft schauen konnten.
Man lernt hier sehr viel über das Land und seine Bewohner, die Geschichte und Kultur, man bekommt eine ganz besondere, fast intime Sicht auf die Geschehnisse. Es ist kein Wohlfühlbuch, es macht Bauchschmerzen, hat mich aber tief berührt.

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Veröffentlicht am 05.01.2022

Großartige Fantasy in Parallelwelten

Serera - Erstes Buch
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"Serera: Erstes Buch: Die zwei Welten" von Bruno Hof ist das Romandebüt von Bruno Hof und für mich mein Lesehighlight von 2021. Es ist ein Fantasyepos, angelegt auf zwei Bände, dessen zweiter, "Die zwei ...

"Serera: Erstes Buch: Die zwei Welten" von Bruno Hof ist das Romandebüt von Bruno Hof und für mich mein Lesehighlight von 2021. Es ist ein Fantasyepos, angelegt auf zwei Bände, dessen zweiter, "Die zwei Kriege" noch erscheint.
Das Buch an sich. ist von der Ausgabe her sehr liebevoll gestaltet, ein wunderbares Cover mit einer besonderen Haptik, passendes Vorsatzpapier, Landkarten und ein Wörterverzeichnis einer eigens für diese Welt erschaffenen Sprache.
Wir tauchen hier tief ein in ein Fantasyepos, dass auf zwei Welten angelegt ist, deren Handlung sich zur gleichen Zeit abspielt. Wir befinden uns in unserer gewohnten Welt, in die das Böse einen Zugang findet und in der Parallelwelt Serera, in der das Böse schon Armeen aufstellt, um beide Welten zu übernehmen.
Zwischen den Welten befinden sich Tore, versteckt und bewacht von Torwächtern, verschlossen seit Ewigkeiten. Doch ein Schlüsselwächter wird gejagt, getötet und der Schlüssel fällt an Robin, einem ziemlich normalen Jugendlichen. Er ahnt nicht, in was für eine Geschichte er hier reingezogen wird, denn der Seelenlose, der in der anderen Welt wacht, will nichts anderes als diesen Schlüssel, um sich beide Welten anzueignen und in trostloses Land zu verwandeln. Es wäre das Ende unserer Welt.
Viel mehr möchte ich von der wirklich fantastischen Story auch nicht verraten. Das Buch glänzt durch den sehr abwechslungsreichen Sprachstil. Der Fortlauf der Handlung wird uns hier aus sehr unterschiedlichen Perspektiven erzählt, einmal Robins oder seiner Freunde und Familie und dann einer abgrundtief bösen. Das Böse ist hier auch sehr bildgewaltig, grausam und voller Brutalität wiedergegeben. Man gewinnt eine sehr gute Vorstellung von der Bedrohung. Trotz der dadurch entstehenden Wiederholungen wird hier ein gewaltiger Spannungsbogen aufgebaut.
Die Charaktere entwickeln sich weiter, haben Schwächen und Stärken und wirken dadurch sehr lebensecht, man kann Sympathien aufbauen und mitfühlen, Angst und Freude empfinden. Für mich waren die Welten so gut beschrieben, dass ich immer Bilder dazu im Kopf hatte, ein Fantasybuch, wie ich es lange nicht mehr gelesen habe.
Trotz des Umfangs von über 800 Seiten, war ich jetzt traurig, mich aus dieser Welt verabschieden zu müssen und warte jetzt sehr gespannt auf den Abschluß dieses Abenteuers um die zwei Welten. Ich empfehle dieses Buch jedem Liebhaber von guten und epischen Fantasywelten, es ist mehr als einen Blick wert.

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Veröffentlicht am 05.01.2022

Umfassend und gewaltig

David Bowie - Alle Songs
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"David Bowie - Alle Songs: Die Geschichten hinter den Tracks" von Benoît Clerc ist ein gewichtiges Meisterwerk über einen der größten Ausnahmekünstler. Es ist schwer diesem Menschen und seinem Werk gerecht ...

"David Bowie - Alle Songs: Die Geschichten hinter den Tracks" von Benoît Clerc ist ein gewichtiges Meisterwerk über einen der größten Ausnahmekünstler. Es ist schwer diesem Menschen und seinem Werk gerecht zu werden, aber mit diesem Buch vor Augen und den richtigen Alben auf dem Plattenteller dazu, ist man da schon ganz nah dran.
David Bowie hätte 2022 seinen 75. Geburtstag gefeiert, wenn er nicht leider viel zu früh verstorben wäre. Seine Hinterlassenschaft an uns ist riesig, er war ein sehr fleißiger Künstler, der sich sehr oft neu erschaffen hat und etwas gänzlich anderes herausbrachte.
Mit diesem Buch gewinnt man den perfekten Überblick über das Leben und Lebenswerk von Bowie. Hier kann man in Hunderten von Seiten blättern, Fakten lesen und auch kleine Anekdoten. Es sind sehr viele Bilder enthalten, von Plattencovern, aber auch Fotos, teilweise auch unbekannte.
Der Aufbau dieser Enzyklopädie orientiert sich an den Alben von Bowie, zu denen es jeweils alle wichtigen Informationen gibt und die dann Song für Song besprochen werden. Grade diese ganzen kleinen Geschichten und Informationen lassen Bowie hier wiederauferstehen, als Mensch und als Künstler. Jeweils die passende Musik dazu aufgelegt und man kann hier tagelang lesen und in Erinnerungen abtauchen.
Dieses Buch hat meine Erwartungen voll erfüllt und übertroffen, ich werde es sicher noch so manches Mal zur Hand nehmen und mir jetzt die anderen Künstler, die hier verlegt worden sind, mal ansehen.

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