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Veröffentlicht am 28.06.2021

Schreiben im Kaffeehaus

Nur der Tod ist unsterblich
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"Nur der Tod ist unsterblich" von Reinhard Gnettner ist ein mörderischer Literaturkrimi, der es wirklich in sich hat. Das Lesen hat mir hier von der ersten bis zur letzten Seite sehr viel Vergnügen gebracht, ...

"Nur der Tod ist unsterblich" von Reinhard Gnettner ist ein mörderischer Literaturkrimi, der es wirklich in sich hat. Das Lesen hat mir hier von der ersten bis zur letzten Seite sehr viel Vergnügen gebracht, obwohl es auch um Mord geht.
Die Autoren Friedrich Torberg, Stefan Zweig, Erich Fried, Leo Perutz und Heimito von Doderer treffen sich in der Gegenwart in einem Kaffeehaus in Wien und trauern den alten Zeiten nach. Nicht mal mehr die Kaffeehauskultur ist mehr das, was sie mal war, also wollen sie ihr ganz eigenes Kaffeehaus eröffnen. Sie suchen eine geeignete Wohnung und schon gibt es eine Altherren-WG mit professioneller Betreuung durch eine private Pflegekraft. Diese Ella ist auch eine sehr außergewöhnliche Frau, der die Arbeit und das Leben mit diesen streitsüchtigen älteren Herren sehr gut gefällt.
Damit die schon geschriebenen Klassiker nicht in Vergessenheit geraten und vielleicht auch die Verkaufszahlen wieder steigen, wird beschlossen noch ein großes gemeinsames Werk zu verfassen. Anbetracht des Alters der Autoren gibt es für sie nur ein ernstzunehmendes Thema: den Tod.
Zu diesem Zeitpunkt wird einer der Autoren tot aufgefunden und die Suche nach dem Täter beginnt.
Selten hat mir ein Buch so viel Freude bereitet, dessen Thema auch der Tod ist, es ist mit viel Humor und Feingefühl verfasst. Ja, man bekommt sogar Lust einige der im Buch angesprochenen Klassiker zu lesen und mehr über die einzelnen Autoren zu erfahren.
Dieses Buch kann ich jedem Literaturliebhaber nur empfehlen, die Lektüre lohnt sich und wirkt noch länger im Kopf nach.

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Veröffentlicht am 28.06.2021

Der Weg des Geldes

Lautlos nach unten
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"Lautlos nach unten" von Manfred Cibura, ist ein Buch, dass mich von der ersten Seite an begeistert hat. Der Autor versteht es, sehr rasch die Spannung aufzubauen und dann auch bis zum Schluß zu halten.
Manager, ...

"Lautlos nach unten" von Manfred Cibura, ist ein Buch, dass mich von der ersten Seite an begeistert hat. Der Autor versteht es, sehr rasch die Spannung aufzubauen und dann auch bis zum Schluß zu halten.
Manager, Bankeninhaber, Geschäftsmänner, von ihren Konten verschwindet das Geld, einfach so, von jetzt auf gleich und das nicht nur von ihren bekannten Konten, sondern auch von Schweizer Geheimkonten und Immobilienanlagen und anderen Finanzformen. Der Weg des Geldes mündet in so vielen, kleinen Einzelaktionen, dass sie sich kaum nachverfolgen, geschweige denn rückgängig machen lassen. Diese ganzen Transaktionen zur gleichen Zeit, es scheint menschenunmöglich, das so durchzuführen.
Zeitgleich tauchen auf sehr vielen Konten Geldbeträge auf, Konten von Arbeitslosen, chronisch Kranken, armen Rentnern, Alleinerziehenden ohne Job und vielen weiteren Bedürftigen. Teilweise lernen wir diese Personen und ihre Lebensumstände im Buch näher kennen.
Die Suche nach den Tätern wird immer dringender und an oberste Stelle gesetzt, da ja auch alle Größen aus Politik und Wirtschaft selbst betroffen sind. Ein wahnsinnig spannender Wettlauf gegen die Zeit kommt in gang. Wer wohl hinter allem steckt?
Das Buch ist eine absolute Leseempfehlung, rasant und spannend, topaktuell und nicht mal undenkbar.

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Veröffentlicht am 26.06.2021

Eine Kämpferin der Wikinger

Jeder Tag ist eine Schlacht, mein Herz
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"Jeder Tag ist eine Schlacht, mein Herz" von Andrew David MacDonald ist ein Debütroman, mit dessen Wucht ich so überhaupt nicht gerechnet hätte. Es ist sehr spannend geschrieben, emotional und mitreißend. ...

"Jeder Tag ist eine Schlacht, mein Herz" von Andrew David MacDonald ist ein Debütroman, mit dessen Wucht ich so überhaupt nicht gerechnet hätte. Es ist sehr spannend geschrieben, emotional und mitreißend. Es ist ein Buch, dass noch lange in mir nachwirken wird.
Erzählt wird hier die Geschichte der Geschwister Zelda und Gert aus der Sicht von Zelda. Zelda liebt Wikinger, ihre Sippe, feste Strukturen in ihrem Leben und Zelda wurde mit dem fetalen Alkoholsyndrom geboren, da ihre Mutter während der Schwangerschaft Alkohol trank. Aber Zelda ist so ein besonderer Mensch, dass es viel Spaß macht das Leben durch ihre Augen zu sehen. Sie ist mutig, treu und viel stärker, als ihr alle zutrauen.
Gert liebt seine kleine Schwester sehr, wohnt mit ihr zusammen und kümmert sich um sie. Gert hat aber seine eigenen Probleme, die ihn schnell in die falschen Kreise ziehen, er verstrickt sich in kriminelle Machenschaften und das bleibt nicht ohne Auswirkungen auf sein Familienleben.
Durch Zeldas Augen werden in diesem Buch sehr viele Themen betrachtet und angesprochen, auf ihre ganz spezielle Art. Das Buch macht sehr viel Mut, es mit allen Schwierigkeiten aufzunehmen und nicht aufzugeben und nebenbei lernt man noch einiges über die Wikinger.

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Veröffentlicht am 26.06.2021

Dantes Höllenkreise

Höllenkind
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"Höllenkind" von Veit Etzold ist der achte Fall der Reihe rund um die Patho-Psychologin Clara Vidalis. Ich habe nicht alle vorherigen Bücher der Reihe gelesen, das ist hier zum Verständnis auch nicht notwendig, ...

"Höllenkind" von Veit Etzold ist der achte Fall der Reihe rund um die Patho-Psychologin Clara Vidalis. Ich habe nicht alle vorherigen Bücher der Reihe gelesen, das ist hier zum Verständnis auch nicht notwendig, ab und an wird aber Bezug genommen auf ältere Fälle.
Hier wird sie aufgrund der Ergebnisse ihres letzten Falles vom Dienst freigestellt, fliegt zur Erholung nach Florenz und schon wird sie vom Vatikan zu neuen Ermittlungen um Hilfe gebeten. Bei einer Hochzeit innerhalb zweier alten Adelsfamilien bricht die Braut blutüberströmt mitten in der Sixtinischen Kapelle zusammen. Anhaltspunkte gibt es wenig, die berühmte Familie ist nicht grade hilfreich.
Ein anderer Handlungsstrang führt zu einer entführten jungen Frau in Rumänien, die in schrecklichen Verhältnissen schmutzige Arbeiten verrichten muss und zur Prostitution gezwungen wird. Sie tut alles, um zu überleben. Wie alles zusammenpaßt, wird am Ende der Buches aufgeklärt.
Mich hat dieses Buch etwas zu sehr an die Thriller von Dan Brown erinnert, durch die ganzen historischen und kirchlichen Hintergründe und Beschreibungen, ohne jedoch an dessen Klasse heranzureichen. Ansonsten fand ich es etwas störend, dass man den Täter so früh kannte und es dadurch etwas an Spannung fehlte. Für mich ein guter, aber nicht herausragender Teil der Reihe.

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Veröffentlicht am 24.06.2021

Klug investiert

Selbst investiert die Frau
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"Selbst investiert die Frau" von Christiane von Hardenberg habe ich als Hörbuch mit einer Laufzeit von 455 Minuten, gelesen von Beate Rysopp gehört.
Versprochen habe ich mir hier eine verständliche Einführung ...

"Selbst investiert die Frau" von Christiane von Hardenberg habe ich als Hörbuch mit einer Laufzeit von 455 Minuten, gelesen von Beate Rysopp gehört.
Versprochen habe ich mir hier eine verständliche Einführung in die einfachsten Grundlagen der Geldanlage und des Finanzwesens, wie man sich traut sein sauer verdientes Geld selber anzulegen, bestenfalls so, dass frau mit den Jahren ein Vermögen aufbauen kann.
Erhalten habe ich ganz viel Informationen über die Lebensgeschichte und Situation von Frau von Hardenberg, die aber schon sehr interessant und amüsant erzählt wird.
Sie erklärt dann aber auch gut verständlich Fachbegriffe aus der Finanzwelt und verschiedene Arten der Geldanlage und Finanzstrategien und zeigt einige Möglichkeiten auf und erklärt Risiken. Das alles in sehr unterhaltsamen Kontext.
Was mich etwas verunsichert hat, ist die Tatsache, dass die Frau Geld und Immobilien besitzt, größtenteils schon vererbt bekommen hat und mit ganz anderen Summen und Erwartungen an den Kapitalaufbau herangehen kann, als ich persönlich es könnte.
Gelohnt hat sich das Hörbuch für mich auf jeden Fall, da ich viele Zusammenhänge und Begriffe jetzt besser verstehe. Die Precherin macht ihre Sache ausgezeichnet, aber ein gedrucktes Buch würde sich hier fürs zurückblättern oder Anmerkungen besser eignen.

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