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Veröffentlicht am 22.09.2017

Philosophie für Einsteiger

Zwei Jahre, acht Monate und achtundzwanzig Nächte
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„Zwei Jahre, acht Monate und 28 Nächte“ von Saleman Rushdie ist ein philosophisch angehauchter Fantasyroman, welcher 2015 erschienen ist.
Nach hunderten von Jahren sind die Risse zur Parallelwelt, der ...

„Zwei Jahre, acht Monate und 28 Nächte“ von Saleman Rushdie ist ein philosophisch angehauchter Fantasyroman, welcher 2015 erschienen ist.
Nach hunderten von Jahren sind die Risse zur Parallelwelt, der Märchenwelt, in der die Dschinn, ähnlich der arabischen Mythologie, herrschen.
Dies ermöglicht einer Gruppe von dunklen Dschinni Rache auf die Menschheit zu nehmen, nach dem diese selber über Jahrhunderte hinweg von Menschen eingesperrt wurden.
Die einzige Hoffnung der Menschheit sind die Duniazat, die Nachfahren aus einer Liebesbeziehung einer Dschinnaya und eines arabischen Philosophen, welche sich erst ihrer Fähigkeiten bewusst werden müssen.
Jedoch ist dies nur eine Verkleidung für den wahren Inhalt des Buches, viel mehr eine Metapher für die Geschehnisse.
Die Dschinni sind Verbildlichung der rohen und einfachen menschlichen Natur, nur geleitet durch niederere Bedürfnisse.
Diese müssen zerstört werden um die Menschheit zu befreien, somit muss der Mensch in sich selber etwas töten um sich nicht mehr selber weiter zu versklaven und dem Massenmord zu entgehen.
Hierbei spielen die Duniazat eine entscheidende Rolle, da auf ihrem Werdegang und ihrer Selbstfindung viele Moralische wie auch philosophische Konflikte angesprochen. Sei es ob Morden für das Gute einen nicht selber vergiftet, aber auch ob man einen verstorbenen Geliebten für ein Ebenbild ersetzen darf und kann.
Dabei spielt ein allwissender Erzähler eine entscheidende rolle, der in manchen Passagen aus einer zukünftigen utopischen Zeit erzählt, welche vollkommen von den menschlichen Lastern und Religion befreit ist.
Hierbei werden die Duniazat als Retter der Menschheit erwähnt, da diese durch ihre erlangte Vernunft die Menschheit rettet.
Denn diese ist durch die Dschinni erniedrigt, korrumpiert und an ihrer Rach- und Wollust am Verrecken, welche schon seit zeitbeginn die Menschheit vergiftet haben.
Auch als einer der großen dunklen Dschinni, angetrieben durch einen seit Jahrhunderten toten religiösen Philosophen, angestachelt wird die Menschen als Gott zu verängstigen, wird auch die Religion als Grund für die Zerstörung des Menschen genannt.
Auch, da die Kinder der Dunia rein Atheistisch sind.
Das Buch ist unendlich Tief, in jeder Zeile wird direkt wie auch indirekt zum Nachdenken aufgefordert, wobei auch stark die Meinung des Autors deutlich wird.
Sprachlich ist es größtenteils einfach, wobei trotzdem gelegentlich Fremdwörter fallen.
Ich persönlich brauchte ab und zu meine Zeit wie auch Ruhe um Nachzudenken, weshalb es auch schwer war das Buch nur wegen dem Unterhaltungswert zu lesen.
Gerade deswegen kann ich aber auch das Buch vollkommen weiterempfehlen, wenn auch nicht unbedingt für die Handlung, dann aber für die Erfahrungen die man durch dieses Buch macht.
Da muss man auch dem Autor nicht bei allem zustimmen.
Es ist ein philosophisches Werk, dass gerade jetzt wertvoll ist.

Peace out

Veröffentlicht am 25.08.2017

Ein Blick auf unsere Zukunft

Der Circle
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Der Roman„Der Circle“ von Dave Eggers aus dem Jahr 2014 handelt von der Hauptfigur Maebelline Holland, welche sich beim „Circle“, dem weltweit Marktführenden Socialmediaunternehmen, beworben hat und durch ...

Der Roman„Der Circle“ von Dave Eggers aus dem Jahr 2014 handelt von der Hauptfigur Maebelline Holland, welche sich beim „Circle“, dem weltweit Marktführenden Socialmediaunternehmen, beworben hat und durch ihre dortige Freundin die perfekte Arbeitsstelle erhalten hat. Krankenversicherung für sich und ihre Familie, frei zur Verfügung stehende Luxusgüter und ein einmaliges Sozialleben inklusive.
Sie merkt gar nicht, will es sogar nicht sehen, dass ihre Abhängigkeit von Socialmedia, die sofortige selbstbestetigung, sie, aber auch ihr Umfeld, nach und nach sozial wie auch psychisch zerstören.
Es wird aufgezeigt wie die Abhängigkeit von Aufmerksamkeit im Internet wie auch der Schrei nach dem gläsernen Menschen wider die Menschliche Natur sind und ihn zu einem unreflektierten Kind zurückentwickeln lassen.
Aber auch, dass es Dinge gibt die besser hätten verborgen bleiben sollten.
Dies alles beginnt mit Mae, welche zu Beginn kaum ihre Socialmediakanäle verwendet und ihre Arbeit auf ihren Arbeitsplatz reduziert.
Dies führt jedoch zu Gesprächen, welche eher einer Gehirnwäsche ähneln. Es wird suggeriert das ihr leben nur so viel wert ist wie sie es online teilt, dass ihre Erlebnisse mit der ganzen Welt geteilt werden müssen, dass Privatsphäre Diebstahl ist und ihre Meinung etwas wert ist.
Mae beginnt immer mehr und mehr ihr Leben online zu offenbaren, nur im Internet zu leben und Erlebnisse anderer als ihre zu empfinden. Selbst bei einem Essen mir ihren Eltern und Ex beginnt sie sogar diese zu ignorieren und in einem Strudeln aus Posts über dieses zu ertrinken.
Durch diesen Einfluss den das soziale Netzwerk in ihrem, aber auch anderen Leben spielt, denkt sie, dass dies der Weg zu einer perfekten Welt ist. Besonders als begonnen wird weltweit Kameras zu verteilen um so die Ultimative freiwillige Überwachung bereitzustellen.
Sie merken nicht wie dünnhäutig und abhängig sind, nahezu wirkt es als würden sie sich zurück zu naiven und dummen Kindern entwickeln mit unrealistischen Lebensvorstellungen, nur das Handys und PCs ihre Erzieher sind.
Charaktere werden nur durch ihre Smileys und Frowns definiert. Wenn einem einer einen Frown gibt ist er der Fein, will einen vernichten. Es geht sogar so weit das die Macht dieser so hoch geschätzt wird, dass angenommen wird, dass diese Menschenrechtsverletzungen in Kriegsgebieten stoppen kann.
Der Klimax ist Maes Vergläserung und die Übernahme politischer Institutionen erreicht, welche mich an George Owelll erinnert hat.
Nur, dass die Menschen sich selber ihren Untergang gewählt haben, bis hin diese Bewegung einer Religion ähnelt. Jedoch spielen die Menschen Gott in dem sie sich gegenseitig beobachten, bestraffen und belohnen.
Sprachlich ist das Buch einfach gehalten und lässt sich schnell lesen, Begriffe werden nebenbei erklärt.
Interessant ist das Thema besonders jetzt, wo Kinder mit Smartphones in der Krippe aufwachen und wir uns immer mehr dem dargestellten Szenario nähern.
Was 1984 in der Nachkriegszeit an Bedeutung hatte, har der Circle jetzt.
Jedoch lässt sich die Qualität nicht vergleichen. Die Welt die durch Mae versucht wurde darzustellen war zu klein, es hätten mehr Sichten dargestellt werden sollen. Kapitel aus der Sicht von Maes Ex währen gut gewesen.
Auch sind die Charaktere einfach gehalten, sie alle wirken schwach und zerbrechlich, aber spielen deswegen umso mehr den heutigen Zeitgeist unserer Jugend nach.
Es wird ein realer Einblick auf eine mögliche Zukunft geboten, von der es einfach erschreckend ist wie sich die Menschheit geistig zurückentwickelt hat.

Veröffentlicht am 03.08.2017

Eine Midlife-Crisis

Wie wir begehren
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„Wie wir begehren“ von Carolin Emcke handelt von ihrem erwachsen werden und dem finden ihrer Sexualität, während der Suizid eines schwulen Klassenkameraden als Leitfaden dient.
Es wird das Aufnehmen der ...

„Wie wir begehren“ von Carolin Emcke handelt von ihrem erwachsen werden und dem finden ihrer Sexualität, während der Suizid eines schwulen Klassenkameraden als Leitfaden dient.
Es wird das Aufnehmen der Homosexualität in den 80er Jahren thematisiert, wobei man in dieser Zeit auf Unwissen wie auch Verdrängung des Themas stößt.
Selbst wenn es sich bei diesen um Übergriffe auf Minderjährigen bei diesen handelt.
Es ist wie eine Erzählung gestaltet, welche im Grundschulalter beginnt, wobei sich die Zeiten später überschneiden was jedoch nicht unübersichtlich wirkt.
Oft gibt es sozialkritische Kommentare, sei es die Badeanzugpflicht für kleine Mädchen in der Schule obwohl keine Weiblichkeit vorhanden ist oder, dass Schwule mit perversen gleichgesetzt werden.
Dies wirkt jedoch aufgesetzt und versucht politisch korrekt, was die Situationen ins lächerliche zieht.
Das Buch hat mich vollkommen enttäuscht. Spätestens als sie über das Lesbischsein philosophiert und den Selbstmord des Klassenkammeraden glorifiziert hat war es eine Qual dieses Buch weiter zu lesen.
Es wirkt als würde sie versuchen ihre Pubertät zu mystifizieren und sich in einer Midlife-Crisis selbst zu finden, da sie dies als Jugendliche nicht geschafft hat.
Auf den Titel geht sie nicht ein, sie bietet keinen Gedanken- oder Lösungsansatz, sondern wirft ab und zu die Frage in den Raum.
Vielmehr versucht sie einen Sinn zu finden, sei es auch in der kleinsten unnötigen Scheiße.
Zudem ist es widerwertig, dass sie den Suizid eines verzweifelten Jungen als Roten Faden verwendet, denn ihre Lebensgeschichte allein hätt dieses nicht geschafft.
Ich habe ein kritisches und wissenschaftlich orientiertes Buch erwartet, bekommen habe ich eine Midlife-Crisis.
Ein weiterer Beweis, dass Deutsche keine Bücher schreiben sollten.

Veröffentlicht am 24.07.2017

Nichts besonderes

Das Blut
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Der Horrorroman „Das Blut“ von Guillermo del Toro und Chuck Hogan aus dem Jahr 2010 ist der zweite Teil der „The Strain“-Reihe.
Denn die Welt ist dabei an ihrer eigenen Arroganz zusammenzubrechen, als ...

Der Horrorroman „Das Blut“ von Guillermo del Toro und Chuck Hogan aus dem Jahr 2010 ist der zweite Teil der „The Strain“-Reihe.
Denn die Welt ist dabei an ihrer eigenen Arroganz zusammenzubrechen, als durch alte Mächte ein Vampirvirus die Erde überrollt und die Menschen durch Unwissen und Unglaube nicht wehren können.
Jedoch hat sich eine Gruppe aus Menschen zusammengeschlossen anzukämpfen. Darunter Virologen, ein Kammerjäger, ein Vampirjäger in Pension und wütende Mexikaner.
Das Buch verdeutlicht wie wichtig es ist für Liebe wie auch ein selbstbestimmtes Leben.
Die Handlung wie auch das Buch an sich wirkt als hätte man versucht einen typisch amerikanischen Actionfilm in ein Buch zu pressen.
Seien es die Charakterinteraktionen mir leeren heldenhaften Phrasen oder die Handlung welche auf heldenhafte Märtyrertode enden müsste aber immer im letzten Moment abgewandt werden konnte.
Und klar, ein alter Rentner und ein Studierter Virologe können locker einen Haufen Vampire nur mit Silberschwertern besiegen.
Auch wirkt die Umwelt surreal, denn wenn die Welt am Verrecken ist, würden wohl kaum noch U-Bahnen weiterfahren und Auktionshäuser weiter im Betrieb sein.
Nichtsdestotrotz hat mich das Buch sehr unterhalten, gerade will es ein Actionfilm in Buchformat ist.
Es gab oft Stellen an denen ich nicht aufhören wollte zu lesen, weil es so spannend war. Auch konnte man nicht immer die Handlung hervorsehen, vielleicht aber auch weil sie ab und zu so absurd war.
Besonders gefiel mir, dass es eine wissenschaftliche Begründung für den Vampirismus gab, da dies nicht oft der Fall ist und die Herkunft der Vampire interessant erklärt wurde.
Insgesamt ist dieses Buch nichts Besonderes, ein Zombieactionfilm bloß mit Vamps.
Dennoch kann es mit dem Unterhaltungspotenzial punkten, was nicht viel Bücher mehr können. Auch ist der Aspekt der Liebe interessant gestaltet, denn es geht vielmehr um familiäre Liebe als um Affären und Partner, was auch berühren konnte.
Peace out

Veröffentlicht am 23.07.2017

Man kanns lesen

Das Blut der Gläubigen
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Der historische Roman „Das Blut der Gläubigen“ von Sandra Ann Fortner aus dem Jahr 2011 handelt von Mechthild Bruegelin, einer Sarazenen Tochter, und spielt im 13. Jahrhundert in der deutschen Stadt Augsburg.
Die ...

Der historische Roman „Das Blut der Gläubigen“ von Sandra Ann Fortner aus dem Jahr 2011 handelt von Mechthild Bruegelin, einer Sarazenen Tochter, und spielt im 13. Jahrhundert in der deutschen Stadt Augsburg.
Die Lebensbedingungen für diese sind dementsprechend schlecht, als sie aufgrund ihrer Vergangenheit sich im Netz der Verdächtigen verheddert, als Augsburg durch Serienmorde erschüttert wird, welche einen dämonischen Hintergrund zu haben scheint. Nach und nach spitz sich die Lage zusammen bis auch Mechthild an ihrer Unschuld zu zweifeln beginnt.
Jedoch sich heraus, dass im Menschen das wahre Böse steckt.
Die Geschichte an sich ist aufgrund ihrer Idee seht interessant, da auf interessante Weise gezeigt wird wie sich die christliche Welt der Wissenschaft öffnet.
Jedoch ist dies auch eines Mankos, denn es wird zu viel er- und aufgeklärt. Es nimmt einem die Möglichkeit selber nachzudenken oder auch sich auf die Situationen einzulassen was auch die Spannung tötet.
Man könnte meinen es wird versucht die Existenz Übernatürichem verzweifelt mit Wissenschaft zu belegen um so die Menschen in diesem Zeitalter noch dümmer darzustellen als es mit ihrem Wissensstand geht.
Dies sorgt dafür, dass das Buch sich enorm in die Länge zieht, welches dafür gesorgt hatte, dass ich an manchen Stellen aufgeben wollte. Spätestens mit dem Anfang der Sicht des Alchemisten, welche so gewirkt hat als würde man versuchen das Buch in die Länge zu ziehen, wo es die Handlung nicht konnte.
Das trifft auch die anderen Hintergrundgeschichten der Charaktere oder auch ewig lange Beschreibungen einer Situation, welche im Nachhinein vollkommen nutzlos waren.
Zugutehalten kann man, dass sich die Charaktere voneinander unterscheiden und eigene Charakterzüge haben.
Trotzdem wirken diese ziemlich platt und wirken leblos, da diese nie die Chance hatten für sich selber stehen und immer nur von anderen beschrieben werden. Auch vor Klischees wird kein haltgemacht.
Sprachlich ist das Buch gut da viele altertümliche Floskeln wie auch Grammatik angewandt werden, welche auch nicht schwer zum Lesen sind.
Mich jedoch konnte das Buch nicht überzeugen, da durch die vielen Sichten wie auch das viele belanglose drum herum keine Charakterbindung entstehen konnte und die Hintergründe einer Tat nicht immer ersichtlich waren.
Trotz allem bin ich froh über diese Erfahrung, da sie mir eine interessante Sichtweise auf das Mittelalter geben konnte.

Peace out