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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.01.2021

Nicht sonderlich überzeugend

Nickel: Roman
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Nickel ist hart im Nehmen. Aufgewachsen in staatlicher Obhut, flüchtet er im Alter von zehn Jahren, um sein Leben zu leben, wie es sein Vater wollte: nicht als Zivilist, sondern als Krieger. Nickel kommt ...

Nickel ist hart im Nehmen. Aufgewachsen in staatlicher Obhut, flüchtet er im Alter von zehn Jahren, um sein Leben zu leben, wie es sein Vater wollte: nicht als Zivilist, sondern als Krieger. Nickel kommt für seinen Lebensunterhalt auf, indem er Pädophile erpresst, die er online aufspürt, Marihuana an Gymnasiasten verkauft und zwischendurch als Privatdetektiv arbeitet.

Die Geschichte an sich hat einen angenehmen Schreibstil und liest sich sehr einfach und flüssig, auch wenn die Geschichte erst im Laufe der Zeit ein wenig Fahrt aufnimmt.
Ich bin mir nicht sicher, inwieweit ich Nickel als Charakter ernst nehmen oder authentisch finden kann. Ich weiß, Kinder soll man nicht unterschätzen, aber beim Lesen hatte ich aufgrund der komplexen Gedankengänge eigentlich nie das Gefühl, dass es sich um einen Jungen handelt.

Mein Fazit: Die Geschichte ist mal etwas anderes, aber wer sonst auf realitätsbezogene Inhalte steht, ist hier nicht perfekt aufgehoben. Aber ein Buch für zwischendurch ist es allemal.

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Veröffentlicht am 04.01.2021

Langatmig & wenig mitreissend

Stigma
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Mehrere Stunden lang war 13jährige Tom einem Kindermöder hilflos ausgesetzt. Physisch konnte er gerettet werden, doch seine Psyche leidet noch heute. 13 Jahre später wird eine Mädchenleiche mit einer Botschaft ...

Mehrere Stunden lang war 13jährige Tom einem Kindermöder hilflos ausgesetzt. Physisch konnte er gerettet werden, doch seine Psyche leidet noch heute. 13 Jahre später wird eine Mädchenleiche mit einer Botschaft gefunden, die sich an Tom richtet.

Tom ist ein von Angst- und Panikattacken beherrschter junger Schriftsteller, der mit seiner Frau Karin und seinem Sohn Mark sehr zurück gezogen lebt. Der Alltag von Tom beschränkt sich auf seine eigenen vier Wände und gelegentlichen Therapiesitzungen, die ihm helfen sollen, sein Trauma zu überwinden.
Tom war für mich ein Charakter, zu dem ich keinerlei Zugang hatte. Vielleicht hängt es mit seiner ablehnenden Haltung seinen Freunden und seiner Familie gegenüber zusammen oder dem Fakt, dass es 3/4 des Buches immer wieder nur darum ging, wie sehr er unter seinem Trauma leidet, aber ich konnte in keiner Situation eine Beziehung zu ihm aufbauen.

Das Buch kam für mich sehr langsam in Fahrt und war bis ca Seite 300 sehr langatmig. Ich hatte das Gefühl auf der Stelle zu stehen und keinerlei nennenswerte Entwicklung durchzumachen.

Gegen Ende gibt es viele Wendungen, die für mich zwar teilweise Spannung aufkommen ließen, jedoch waren nicht alle für mich nachvollziehbar.

Die Auflösung war überraschend, dennoch für meine Verhältnisse ein wenig überzogen.

Leider konnte mich das Buch überhaupt nicht abholen.

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Veröffentlicht am 04.01.2021

Leider sehr viel verschwendetes Potenzial

Hexenjäger
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Stell dir vor, du schreibst einen Thriller, in dem Hexen auf perfideste Weise umgebracht werden – und plötzlich wird er zu deiner Realität.

Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt. Einmal ...

Stell dir vor, du schreibst einen Thriller, in dem Hexen auf perfideste Weise umgebracht werden – und plötzlich wird er zu deiner Realität.

Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt. Einmal in der Gegenwart, in der Jessica und ihr Team dem Mörder auf der Spur sind und einmal in der Vergangenheit, die sich mit einem Venedigaufenthalt von Jessica befasst.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Die Sätze flogen nur so an mir vorbei, was sicherlich auch mit der extrem angenehmen Sprecherin zu tun hat. Sie verzichtete auf unnötige Stimmennachahmungen und zog damit das Gelesene nicht ins Lächerliche.

Die Charaktere blieben für mich leider durch die komplette Geschichte hindurch sehr blass. Die Protagonistin hätte so viel Potenzial gehabt, meine Empathie zu wecken, aber durch ihre Unnahbarkeit und das Ausbleiben von Hintergrundinformationen zu ihrem Leben, blieb sie für mich ein sehr flacher Charakter.
Auch die Nebendarsteller waren nicht so einschneidend, als dass ich mich im Nachhinein noch sonderlich gut an sie erinnern könnte.

Fing die Geschichte spannend und voller Potenzial an, so wurde ich leider bald enttäuscht. Die vielen Wendungen, die ich anfangs noch als spannend empfand, wurden von Minute zu Minute so abstrus, dass ich zeitweilen schon fast keine Lust mehr hatte, mitzuermitteln.
Das Ende verpasste mir dann den kompletten Dämpfer und ließ mich mit einem „schade, so viele verschwendete Chancen, die einfach nicht genutzt wurden" zurück. Die ständigen Rückblenden verwebten sich leider nur mehr als lose mit der Gegenwart, was sie für mich komplett irrelevant machten. Im Buch sind die Sprünge zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit sicherlich kenntlich gemacht, aber im Hörbuch war mir eine Einordnung der Zeiten gar nicht möglich, was das Zuhören sehr anstrengend machte.

So bleibt mir nur zu sagen: Schade, denn die Grundidee war wirklich gut.

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Veröffentlicht am 03.06.2024

Nicht meins

Little Sister - Kannst du ihr vergeben?
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Sechzehn Jahre ist es her, seitdem sich die beiden Schwestern Jess und Emily das letzte Mal gesehen haben. Nach einem tragischen Ereignis verließ Jess das Elternhaus fluchtartig und brach den Kontakt zu ...

Sechzehn Jahre ist es her, seitdem sich die beiden Schwestern Jess und Emily das letzte Mal gesehen haben. Nach einem tragischen Ereignis verließ Jess das Elternhaus fluchtartig und brach den Kontakt zu ihrer Familie ab. Als ihre Mutter stribt, sieht sie ihre Schwester auf der Beeridgung das erste Mal wieder und sie nähern sich erneut an. Die Vergangenheit scheinen die beiden Schwestern hinter sich geladden zu haben. Emily lädt Jess ein, in ihrem Haus zu wohnen. Als jedoch Emilys kleine Tochter Daisy verschwindet, während Jess eigentlich auf sie hätte aufpassen sollen, wird das Tor zur Vergangenheit geöffnet.

Die Geschichte wird abwechselnd aus den beiden Perspektiven der Schwestern erzählt, sodass man beide Seiten und beide Charaktere näher kennenlernt. Auch wenn wir Einblicke in die beiden bekommen haben, so blieben sie für mich immer auf Distanz. Ich hab mich zu keiner von beiden so wirklich hingezogen gefühlt bzw. konnte Sympathien aufbauen, weswegen es mir wirklich schwerfiel, die Geschichte zu lesen.

Auch das Thema an sich war einfach nicht meins. Das Baby verschwindet und es geht eigentlich nur darum, herauszufinden, was passiert ist und wo sich das Baby aufhalten könnte. Zwischendurch werden ein paar Geheimnisse aus der Vergangenheit gelüftet, die mehr oder weniger schockierend gewesen sind. Auch alte Bekannte aus dieser Zeit tauchen stellenweise auf.

Mich konnte die Geschichte leider nicht wirklich packen. Die Thematik war schon nicht meins, zwischendurch passiert einfach sehr wenig, weswegen die Spannung nicht wirklich aufrechterhalten werden konnte. Ein Wendepunkt hat mich kurz in seinen Bann ziehen können, um dann aber mit einer konstruiert wirkenden Handlung direkt wieder abzuflachen.

Schade, aber die Geschichte scheint einfach nicht meins gewesen zu sein.

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Veröffentlicht am 02.05.2024

Zu konstruiert

Der heimliche Beobachter
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In einem malerischen Cottage mit Whirlpool und einem Sternekoch freuen sich Hannah und ihr Ehemann Bruce auf ein besonderes Wochenende mit ihren Freunden. Doch schon bald spürt Hannah eine Spannung im ...

In einem malerischen Cottage mit Whirlpool und einem Sternekoch freuen sich Hannah und ihr Ehemann Bruce auf ein besonderes Wochenende mit ihren Freunden. Doch schon bald spürt Hannah eine Spannung im Cottage und hat das Gefühl, dass Bruce ihr etwas verheimlicht. Als der Koch unheimliche Geschichten über die Vergangenheit des Hauses erzählt und ein Sturm aufzieht, fühlt sich Hannah unbehaglich und möchte am liebsten abreisen. Dann verschwindet plötzlich eine der Frauen aus der Gruppe. Die Freunde beginnen verzweifelt nach ihr zu suchen, ohne zu ahnen, dass jemand darauf aus ist, ihr Traumwochenende in einen Alptraum zu verwandeln.

An sich war es ein tolles Setting und eine nette Idee, aber bereits der Einstieg hat sich in meinen Augen total gezogen. Es hat über 100 Seiten gebraucht, bis jede Person hinreichend vorgestellt wurde. Ich verstehe, dass Hintergründe wichtig für das Charakter-Building sind, aber bis dahin ist einfach gar nichts passiert und normalerweise hätte mich das schon verloren gehabt, wenn es danach nicht langsam an Fahrt aufgenommen hätte. Die Spannungen zwischen den Paaren werden durch das Unwetter verdeutlicht und so langsam merkt man: Oh, da könnte was anrollen. Als dann noch jemand verschwindet, hab ich mir die Hände gerieben, weil ich dachte, dass es langsam losgeht.

Der zweite Handlungsstrang um Henry fühlte sich für mich fast wie eine neue Geschichte an und brauchte erstmal eine Weile, um warm zu werden. Die Enthüllung fand ich zwar spannend, aber irgendwie hat es mich einfach nicht abgeholt, weil es mir zu artifiziell vorgekommen ist.

Das Ganze endet dann in einem für mich stark konstruiertem Schlussteil. Die Motiventhüllung ist einfach SO wild, dass ich mich nicht mehr wirklich drauf einlassen konnte. Mir fehlten dann auch ein paar logische Elemente, womit Lücken geblieben sind, die ich gern anders gefüllt bekommen hätte. Dafür, dass sich die Geschichte über Monate oder Jahre hinweg aufgebaut hat, war das alles zu rasch, zu unüberlegt, zu wirr.

Leider einer der schwächeren Bände von Lisa Unger.

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