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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.08.2025

Spannender Reihenauftakt mit Herzklopfen

Merciful Death - Erbarme dich ihrer
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Mit Mercy Kilpatrick startet Kendra Elliot eine neue Reihe – und schon der Klappentext hat mich neugierig gemacht. Zum Glück hält der Roman genau das, was er verspricht. Mercy ist eine faszinierende Hauptfigur: ...

Mit Mercy Kilpatrick startet Kendra Elliot eine neue Reihe – und schon der Klappentext hat mich neugierig gemacht. Zum Glück hält der Roman genau das, was er verspricht. Mercy ist eine faszinierende Hauptfigur: klug, aufmerksam, mit einer geheimnisvollen Vergangenheit und einer sensiblen Seite, die man sofort spürt. Sie geht ihren Job mit Präzision und Herz an, und gerade diese Mischung macht sie so greifbar.

Von Anfang an knistert es zwischen ihr und Truman Daly – und zwar nicht nur auf beruflicher Ebene. Die beiden ergänzen sich perfekt: professionell sind sie ein eingespieltes Team, privat spürt man sofort, dass da mehr mitschwingt. Ich habe ihre Dialoge und die kleinen unausgesprochenen Momente zwischen ihnen geliebt und bin sehr gespannt, wie sich ihre Beziehung im Laufe der Reihe entwickeln wird.

Die Handlung selbst ist wendungsreich und durchgehend mit Spannungsmomenten gespickt. Ich habe bis zum Schluss keinen klaren Verdacht gehabt, wer hinter den Taten steckt, und genau dieses Rätselraten hat für mich den Reiz ausgemacht. Besonders gelungen fand ich die Einbindung der Prepper-Thematik – sie gibt der Geschichte nicht nur einen ungewöhnlichen Hintergrund, sondern sorgt auch für zusätzliche Spannung und Tiefe.

Kendra Elliot schafft es meisterhaft, Action, Emotion und eine Prise unterschwelliger Romantik zu verbinden. Für mich ist dieser Auftakt ein echtes Highlight: packend, atmosphärisch und mit Figuren, die man sofort ins Herz schließt. Ich freue mich schon riesig darauf, Mercy und Truman in den kommenden Bänden wiederzutreffen und mehr über sie zu erfahren.

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Veröffentlicht am 12.08.2025

Eine Geschichte wie eine warme Umarmung

Dieser Sommer wird anders
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Es gibt Geschichten, die schmecken nach Salz auf der Haut, nach warmem Sommerwind und ein bisschen nach verbotenem Glück – genau so fühlt sich dieser Roman an.

Lucy und Bridget lernen sich zufällig in ...

Es gibt Geschichten, die schmecken nach Salz auf der Haut, nach warmem Sommerwind und ein bisschen nach verbotenem Glück – genau so fühlt sich dieser Roman an.

Lucy und Bridget lernen sich zufällig in Toronto kennen, und zwischen ihnen knistert es sofort – rein freundschaftlich natürlich. Aus Bridgets Vergangenheit wissen wir jedoch: Nähe ist für sie kostbar, aber auch zerbrechlich. Deshalb erfinden die beiden drei goldene Freundschaftsregeln. Blöd nur, dass Lucy schon vor der ersten gemeinsamen Reise gegen eine davon verstößt – ohne es zu merken.

Die Reise führt sie auf Bridgets zauberhafte Heimatinsel Prince Edward Island. Lucy ist einen Tag früher da, schlendert an den Strandbars entlang … und begegnet einem charmanten Austernschäler, der ihr Herz und mehr als nur ein paar Stunden stiehlt. Sein Name: Felix. Sein Verhältnis zu Bridget: Bruder. Sein Status laut Regel Nummer drei: absolut tabu.

Was als harmloser Sommerflirt beginnt, wird zu einer leisen, hartnäckigen Anziehungskraft, die sich über Jahre hinweg immer wieder in heimlichen Blicken, zufälligen Treffen und unausgesprochenen Gesten zeigt. Und dann – kurz vor Bridgets Hochzeit – verschwindet sie plötzlich auf ihre Insel. Lucy folgt sofort, ahnt aber, dass es diesmal um mehr geht als nur kalte Füße. Und noch mehr fürchtet sie, dass das jahrelange Geheimnis zwischen ihr und Felix ans Licht kommen könnte.

Carley Fortune hat ein Händchen dafür, Stimmungen wie Sonnenuntergänge festzuhalten – warm, strahlend, ein bisschen melancholisch. Ihre Beschreibungen von Küsten, Sommernächten und flüchtigen Momenten sind so lebendig, dass man fast glaubt, die salzige Luft zu riechen. Dabei verwebt sie Freundschaft, Leidenschaft und unerfüllte Sehnsucht zu einer Geschichte, bei der jede Begegnung elektrisiert.

Ich habe mich durch Rückblenden und Gegenwartskapitel treiben lassen, habe mitgerätselt, gefiebert, gehofft – und beim Zuklappen des Buches dieses bittersüße Gefühl gehabt, das man nur bei Geschichten hat, die einen tief berühren. Für mich ist das die Sorte Sommerroman, die man nicht einfach liest, sondern ein Stück weit erlebt.

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Veröffentlicht am 12.08.2025

Ein leises und intensives Porträt der Trauer

Die Frau und der Fjord
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Am äußersten Rand Norwegens, auf den windumtosten Lofoten, sucht die Geologin Gro nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes Zuflucht in einem einsamen roten Holzhaus am Fjord. Sie hat ihren angesehenen Job ...

Am äußersten Rand Norwegens, auf den windumtosten Lofoten, sucht die Geologin Gro nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes Zuflucht in einem einsamen roten Holzhaus am Fjord. Sie hat ihren angesehenen Job auf einer Ölplattform aufgegeben, ihr bisheriges Leben hinter sich gelassen und zieht sich in die Abgeschiedenheit der arktischen Natur zurück – begleitet nur von der Urne ihres Mannes und ihren Erinnerungen.

Annette Strohmeyer zeichnet in ihrem Debüt ein leises, intensives Porträt einer Frau, die in tiefer Trauer steckt und Schritt für Schritt den Weg zurück ins Leben findet. Begegnungen mit einem verletzten Vogel und dem Fischer Jens öffnen Gro zögerlich für menschliche Nähe, während sie die Natur der Lofoten immer tiefer zu schätzen lernt.

Besonders eindrucksvoll sind Strohmeyers Schilderungen der Landschaft: karg, wild und gleichzeitig voller feiner Schönheit. Der Roman verbindet die Themen Verlust, Selbstfindung und Neuanfang mit einer sensiblen Naturschilderung und authentischer Gefühlsdarstellung. Ein stiller, nachwirkender Roman, der zeigt, wie Heilung in kleinen Schritten geschieht.

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Veröffentlicht am 30.07.2025

Wunderschöne Kulisse, aber auf Abstand erzählt

Wilder Honig
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„Wilder Honig“ besticht durch eine sanfte, melancholische Grundstimmung und ein Setting, das sofort eine besondere Atmosphäre erzeugt. Der abgelegene Hof in Wales, eingebettet in die Natur, wirkt wie ein ...

„Wilder Honig“ besticht durch eine sanfte, melancholische Grundstimmung und ein Setting, das sofort eine besondere Atmosphäre erzeugt. Der abgelegene Hof in Wales, eingebettet in die Natur, wirkt wie ein Ort außerhalb der Zeit – ein Rückzugsraum voller stiller Schönheit. Besonders gelungen fand ich die naturbezogenen Passagen: die poetischen Beschreibungen des Obstgartens, das leise Summen der Bienen, die kleinen biologischen und symbolischen Verweise – all das verleiht dem Roman eine gewisse Tiefe und Ruhe, die mich sehr angesprochen haben.

Leider konnte mich die Handlung emotional nicht so recht erreichen. Die Figuren – allen voran Hannah – bleiben seltsam schemenhaft. Obwohl angedeutet wird, dass sich bei ihr innerlich etwas verändert, konnte ich diese Entwicklung nicht wirklich mitfühlen. Es war, als würde man die Charaktere immer nur durch eine Glasscheibe beobachten – man sieht ihre Bewegungen, hört ihre Worte, aber kommt ihnen nie wirklich nahe. Dadurch fiel es mir schwer, eine Verbindung zu ihnen aufzubauen oder echtes Mitgefühl zu empfinden.

Ein weiterer Punkt, der mich gestört hat, waren die sprunghaften Zeitsprünge. Immer wieder vergehen Tage, manchmal Wochen, ohne dass klar wird, was dazwischen passiert ist – und ohne dass diese Auslassungen erzählerisch aufgefangen werden. Das ließ den Erzählfluss mitunter holprig wirken und erschwerte es, emotional dranzubleiben. Vieles blieb an der Oberfläche, als würde man durch ein schönes, aber leicht beschlagenes Fenster auf die Geschichte schauen – man erkennt die Umrisse, aber nicht die Details.

Unterm Strich ist Wilder Honig ein Roman mit starkem Setting und atmosphärischer Dichte, der inhaltlich aber leider nicht das hält, was er sprachlich und thematisch verspricht. Wer sich gern in Naturbildern verliert, findet hier schöne Stellen zum Verweilen. Wer jedoch eine tiefgehende Charakterentwicklung und emotionale Nähe sucht, wird womöglich eher enttäuscht sein. Für mich war es ein solides, aber nicht bleibendes Leseerlebnis – daher 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 23.07.2025

Atmosphärisch und fesselnd

Schattengrünes Tal
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Lisa ist eine hilfsbereite Allrounderin und das Rückgrat des alten Familienhotels im Schwarzwald. Sie hält den maroden Betrieb ihres griesgrämigen Vaters Carl am Leben, bekommt dafür aber keine Anerkennung ...

Lisa ist eine hilfsbereite Allrounderin und das Rückgrat des alten Familienhotels im Schwarzwald. Sie hält den maroden Betrieb ihres griesgrämigen Vaters Carl am Leben, bekommt dafür aber keine Anerkennung – denn er wartet lieber darauf, dass ihr verschollener Bruder Felix zurückkehrt und das Hotel übernimmt. Obwohl Lisa ständig einspringt, kann sich Carl nicht vorstellen, die Führung des Hotels an Lisa zu übergeben. Als dann auch noch eine fremde Frau im überschaubaren Dorf aufkreuzt, beginnt ein wildes Auf und Ab.

Das Setting des Buches war genau meins – ich habe die Atmosphäre regelrecht aufgesogen. Kristina Hauff beschreibt die Natur so eindringlich, dass ich mich beim Lesen mitten im Schwarzwald gefühlt habe. Alles wirkte fast haptisch – wirklich, wirklich stark.

Diese Stimmung und Atmosphäre des Settings hat perfekt zur Handlung gepasst, die sich immer weiter zuspitzt und zunehmend bedrohlicher wurde.

Auch die Charaktere habe ich als sehr authentisch empfunden – sie wirkten durchweg glaubwürdig und lebendig. Ich konnte sie mir bildlich vorstellen und war von ihren Dynamiken sehr eingenommen.

Zwar gab es ein paar kleinere Schwachstellen, an denen mir die Geschichte fast schon etwas zu überzogen erschien, aber insgesamt war es nicht störend und ich habe die Geschichte vollends genießen können.

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