Profilbild von SteffMcFly

SteffMcFly

Lesejury Star
offline

SteffMcFly ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit SteffMcFly über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.05.2024

Rasant und spannend

Der Mentor
0

Zwei Frauen sind ermordet und verstümmelt im Wald gefunden worden, während eine dritte Frau, die zur gleichen Zeit verschwunden ist, noch vermisst wird. Auf den Nacken der Opfer sind die Zahlen I und III ...

Zwei Frauen sind ermordet und verstümmelt im Wald gefunden worden, während eine dritte Frau, die zur gleichen Zeit verschwunden ist, noch vermisst wird. Auf den Nacken der Opfer sind die Zahlen I und III eingeritzt. Für Kommissar Jakob Krohn aus Heidelberg ist dies eine ungewöhnliche Situation. Er hofft auf Unterstützung von einer Sondereinheit des LKA München, aber Fallanalytikerin Nova Winter bevorzugt es, alleine zu ermitteln. Die beiden müssen jedoch zusammenarbeiten, denn die Spur führt zu einem studentischen Geheimbund und einem grausamen Täter, der gerade erst mit seinen Taten begonnen hat.

Ich bin total gut in die Geschichte gekommen und wurd direkt mit menschlichen Abgründen konfrontiert. Ich fand's super spannend, dass mit einer Szene aus der Vergangenheit gestartet wurde, die mich anfangs ein wenig ratlos zurückließ, sich aber nach und nach aufklarte.
Der Schreibstil hat mir unwahrscheinlich gut gefallen. Er ist angenehm zu lesen, flüssig und nimmt schnell an Fahrt auf. Lange, ausschweifende Erklärungen werden ausgespart, sodass man sich voll und ganz auf das Gelesene einlassen kann.

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, sodass wir vor allem Jakob Krohn und Nova Winter näher kennenlernen und dabei auch in ihr Privatleben abtauchen können. Ich mocht vor allem das Leben rund um Jakob sehr gern, weil seine besondere Situation mich nochmal emotional mehr einfangen konnte als zum Beispiel Nova. Schade fand ich, dass ich ihm nicht die ganze Zeit über die Schulter blicken konnte. Ich bin immer noch komplett in seinem Leben gefangen und würd gern so viel mehr über ihn erfahren.
Mit Nova hab ich mich anfangs ein wenig schwer getan, weil sie nicht unbedingt dafür kämpfte, Sympathieträgerin zu sein. Aber je näher ich sie kennenlernen durfte, desto wärmer wurden wir miteinander.
Ich wurd zwischendrin ganz kurz abgehängt, weil ich mich mit Namen schwertu und auf einmal viel zu viele Ermittler involviert gewesen sind. Bis mir dann auffiel, dass Jakob mal Krohn und mal Jakob genannt wird und es sich gar nicht um zwei verschiedene Charaktere handelt. Aber das war ein Me-Problem :D

Die vielen Wendungen und falschen Fährten taten ihr übriges, um mich in den Bann zu ziehen. Ich mocht die Auflösung, ich mocht den Weg dahin und hab wirklich den einen oder anderen SChauer in meinem Nacken gespürt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.05.2024

Zu konstruiert

Der heimliche Beobachter
0

In einem malerischen Cottage mit Whirlpool und einem Sternekoch freuen sich Hannah und ihr Ehemann Bruce auf ein besonderes Wochenende mit ihren Freunden. Doch schon bald spürt Hannah eine Spannung im ...

In einem malerischen Cottage mit Whirlpool und einem Sternekoch freuen sich Hannah und ihr Ehemann Bruce auf ein besonderes Wochenende mit ihren Freunden. Doch schon bald spürt Hannah eine Spannung im Cottage und hat das Gefühl, dass Bruce ihr etwas verheimlicht. Als der Koch unheimliche Geschichten über die Vergangenheit des Hauses erzählt und ein Sturm aufzieht, fühlt sich Hannah unbehaglich und möchte am liebsten abreisen. Dann verschwindet plötzlich eine der Frauen aus der Gruppe. Die Freunde beginnen verzweifelt nach ihr zu suchen, ohne zu ahnen, dass jemand darauf aus ist, ihr Traumwochenende in einen Alptraum zu verwandeln.

An sich war es ein tolles Setting und eine nette Idee, aber bereits der Einstieg hat sich in meinen Augen total gezogen. Es hat über 100 Seiten gebraucht, bis jede Person hinreichend vorgestellt wurde. Ich verstehe, dass Hintergründe wichtig für das Charakter-Building sind, aber bis dahin ist einfach gar nichts passiert und normalerweise hätte mich das schon verloren gehabt, wenn es danach nicht langsam an Fahrt aufgenommen hätte. Die Spannungen zwischen den Paaren werden durch das Unwetter verdeutlicht und so langsam merkt man: Oh, da könnte was anrollen. Als dann noch jemand verschwindet, hab ich mir die Hände gerieben, weil ich dachte, dass es langsam losgeht.

Der zweite Handlungsstrang um Henry fühlte sich für mich fast wie eine neue Geschichte an und brauchte erstmal eine Weile, um warm zu werden. Die Enthüllung fand ich zwar spannend, aber irgendwie hat es mich einfach nicht abgeholt, weil es mir zu artifiziell vorgekommen ist.

Das Ganze endet dann in einem für mich stark konstruiertem Schlussteil. Die Motiventhüllung ist einfach SO wild, dass ich mich nicht mehr wirklich drauf einlassen konnte. Mir fehlten dann auch ein paar logische Elemente, womit Lücken geblieben sind, die ich gern anders gefüllt bekommen hätte. Dafür, dass sich die Geschichte über Monate oder Jahre hinweg aufgebaut hat, war das alles zu rasch, zu unüberlegt, zu wirr.

Leider einer der schwächeren Bände von Lisa Unger.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.05.2024

Lust auf mehr

Funny Story
0

Daphne befindet sich in einer schwierigen Situation. Sie ist gestrandet in der charmanten Heimatstadt ihres Ex-Verlobten Peter in Michigan, ohne Freunde oder Familie. Peter hat gestanden, dass er seine ...

Daphne befindet sich in einer schwierigen Situation. Sie ist gestrandet in der charmanten Heimatstadt ihres Ex-Verlobten Peter in Michigan, ohne Freunde oder Familie. Peter hat gestanden, dass er seine Kindheitsfreundin Petra liebt. Obwohl Daphne ihren Traumjob als Kinder-Bibliothekarin gefunden hat, verdient sie kaum genug, um über die Runden zu kommen. Die Lösung? Eine Wohngemeinschaft mit dem einzigen Menschen, der ihre Situation nachempfinden kann: Petras Ex-Verlobter Miles. Doch Miles, ein chaotischer Typ, der Trost in herzzerreißenden Liebesliedern sucht, ist das genaue Gegenteil von Daphne, die sehr pragmatisch ist. Also versuchen sie, sich aus dem Weg zu gehen, bis sie eines Abends gemeinsam ihre Sorgen ertränken und einen Plan schmieden, der das Posten einiger missverständlicher Fotos ihrer gemeinsamen Sommerabenteuer beinhaltet. Natürlich ist alles nur eine Show. Denn wer würde schon einen Neuanfang mit jemandem wagen, dessen Herz genauso gebrochen ist wie das eigene?

Die Geschichte war wie immer eine warme und herzliche Umarmung, die einfach nur gut getan hat. Ich mochte die Charaktere, die einfach alle mitten im Leben stehen und echt und ungeschönt mit demselben hadern wie jeder normale Mensch. Ich mag die Echtheit, die Authentizität, die Nahbarkeit und Sympathie, die die Charaktere allesamt ausstrahlen. Ich mag, dass sie alle so nachvollziehbar sind und in sich einfach schlüssig sind. Das Zusammenspiel von Daphne und Miles hat sich so toll angefühlt, ich wünschte, ich hät in ihrer WG gelebt und die Tage an ihren Seiten verbracht.

Der Schreibstil ist wie immer flüssig, locker, leicht und macht durch den eingewebten Humor einfach unfassbar Spaß. Besonders gefallen hat mir, dass diesmal auch ein paar schwere Themen wie die Verarbeitung von Traumata und die Zerrüttung von Familie eingewebt wurden. Sie wurden zwar nur oberflächlich behandelt, aber mehr hätte ich auch gar nicht gebraucht, um die Leichtigkeit nicht zu verlieren.

Ein klassisches Buch von Emily Henry, das einfach Lust auf mehr macht und aus dem man gar nicht mehr raus will.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.05.2024

Faszination Tod

Belladonna – Die Berührung des Todes (Belladonna 1)
0

Signa ist seit dem Tod ihrer Eltern von Tragödien geprägt. Ihre Verwandten betrachten sie als verflucht. Eines Tages wird sie von ihrem Cousin in das prächtige Herrenhaus Thorn Grove eingeladen. Signa ...

Signa ist seit dem Tod ihrer Eltern von Tragödien geprägt. Ihre Verwandten betrachten sie als verflucht. Eines Tages wird sie von ihrem Cousin in das prächtige Herrenhaus Thorn Grove eingeladen. Signa ist fasziniert von den rauschenden Bällen und den eleganten Gästen, aber hinter dem Glanz verbirgt sich ein düsteres Geheimnis. Die Tochter des Hauses, Blythe, wurde vergiftet, und der Täter ist jemand aus der Familie. Als der Tod selbst erscheint, um Signa bei der Lösung des Rätsels zu helfen, entstehen verbotene Gefühle in ihr, die sie in einen dunklen Abgrund ziehen könnten ...

Ich hatte echt große Schwierigkeiten mit Signa warm zu werden. Ich fand sie unwahrscheinlich unsympathisch und war komplett verwirrt, wenn sie ihre Meinung komplett änderte und dann wieder ganz anders agierte.
Der Charakter von Blythe hingegen hat mir wirklich gut gefallen. Sie wusste, wer sie ist, was sie will und wofür sie stehen möchte. Ich mochte, dass sie sich gegen die Gesellschaft aufgelehnt hat und für ihre Freiheit kämpfte.
Den Tod fand ich faszinierend, wenn auch anfangs sehr blass, aber mir hat das Zusammenspiel zwischen ihm und Signa nicht wirklich gefallen. Sie schien nicht zu wissen, was sie will, aber dann irgendwie doch und dieses Hin und Her war für mich einfach unfassbar anstrengend.

Die Idee der Geschichte hat mir wirklich gut gefallen. Dass Signa den Tod sehen und mit ihm agieren kann, hatte unterhaltsame und faszinierende Facetten, für die noch so viel mehr Potenzial im Raum gestanden wär.
Ich wusste nur nicht so ganz, was das Buch sein wollte. Eine Kriminalgeschichte, bei der man den Spuren des Mörders folgt oder doch eine Liebesgeschichte? An sich spricht nichts dagegen, die beiden Elemente zu vermischen, aber die Anteile waren mir einfach zu viel, um es wirklich einordnen oder mich auch allgemein darauf einlassen zu können.

Alles in allem eine nette Geschichte mit viel Potenzial, das in meinen Augen nicht ausreichend genutzt wurde. Ich kann den Hype total verstehen, aber für mich war's einfach ein bisschen zu wenig.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.05.2024

Ein bisschen too much von allem

Ein langes Wochenende
0

Drei Frauen erreichen ein abgelegenes Ferienhaus in der Moorlandschaft von Northumbria an der schottischen Grenze für ein langes Wochenende. Sie erwarten ihre Ehemänner am nächsten Morgen. Doch als sie ...

Drei Frauen erreichen ein abgelegenes Ferienhaus in der Moorlandschaft von Northumbria an der schottischen Grenze für ein langes Wochenende. Sie erwarten ihre Ehemänner am nächsten Morgen. Doch als sie einen Brief auf dem Küchentisch finden, der behauptet, einer ihrer Ehemänner sei ermordet worden, denken sie zunächst an einen makabren Scherz. Ohne Handyempfang oder Internet und mit einem aufziehenden Sturm sind sie von der Außenwelt abgeschnitten. Jede Frau versucht herauszufinden, was wirklich passiert ist, und ihre Freundschaften werden auf eine harte Probe gestellt, als die Situation droht zu eskalieren.

Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, bei denen eigentlich jeder Charakter mal zu Wort kommt. Normalerweise lernt man durch die wechselnden Perspektiven die Charaktere immer besser kennen und erhält Einblicke in ihre Gefühls- und Gedankenwelt, aber irgendwie bin ich dieses Mal so auf Distanz gehalten worden, dass ich mich keinem Charakter so wirklich nah fühlen konnte. Es wurde so weit ausgeholt und so viel angesprochen, dass man gar nicht die Chance hatte, einen der Charaktere näher oder tiefer zu beleuchten. Ich find's immer schwierig, wenn man nur die Oberflächen kennenlernt und auch davon nur einen minimalen Ausschnitt bekommt, weil sie mir so einfach alle relativ egal gewesen sind. Jede:r von ihnen hatte sein Päckchen zu tragen, aber bei keinem interessierte es mich so wirklich, was aus ihm wurde.

Natürlich hat mich die Story an sich gepackt und ich wollte unbedingt wissen, welcher Ehemann ermordert worden sein soll, aber das zog sich so in die Länge, dass ich zwischendurch fast verloren wurde.
Nichtsdestotrotz war der Schreibstil wirklich angenehm und las sich angenehm flüssig. Wenn das nicht gegeben gewesen wäre, hätte das Buch mich wahrscheinlich wirklich verloren.
Ich mochte die verschiedenen Pageturner, von denen zwar manche erahnbar gewesen sind, aber dennoch für nette Abwechslung sorgten.

Ein etwas konstruierter und übertriebener Roman mit Spannungselementen, der mir ein wenig zu viel und zu breit gefächert gewesen ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere