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Steffi1611

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.08.2017

Eine lange Suche

Nulllinie
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Der Franzose Oscar Malraux ist der Hauptcharakter dieses packenden Thrillers. Sein Bruder Alain ist auf einer Reise in Osteuropa verschwunden. Warum hat Alain sich nicht mehr gemeldet und wo steckt er? ...

Der Franzose Oscar Malraux ist der Hauptcharakter dieses packenden Thrillers. Sein Bruder Alain ist auf einer Reise in Osteuropa verschwunden. Warum hat Alain sich nicht mehr gemeldet und wo steckt er? Kurz entschlossen macht sich Oscar auf den Weg und will seinen Bruder finden. Die jahrelange Erfahrung als Legionär kommt Oscar bei seiner Reise zu Gute.

Der Schreibstil ist wie erwartet flüssig und lässt sich zügig lesen. Kaum eine Pause zum Luft holen, bleibt dem Protagonisten, sowie dem Leser. Wie in einem Rausch rast man durch die Geschichte und möchte einfach nur wissen wie es weitergeht. Es wird sich zum Glück nicht viel mit Nebensächlichkeiten oder Kleinigkeiten aufgehalten. Die Reise und Suche scheint endlos und das Ende kam für mich fast überraschend. Grade durch das Ende werden viele Fragen aufgeworfen und wie auch im restlichen Buch gibt es einige moralisch fragwürdige Entscheidungen von Oscar über welche man als Leser einmal nachdenken sollte. Hätte ich ebenfalls so gehandelt? War das richtig so oder hätte er anders reagieren müssen? War das jetzt wirklich nötig? Aber Moral ist so eine Sache für sich und jeder muss diese mit sich selbst ausmachen.

Der Titel sowie das Cover passen super zur Story. Man muss als Leser aber erst bis zum Ende der Geschichte kommen um diesen Zusammenhang zu verstehen.

Für mich war „Nulllinie“ nach „Mercenary“ der zweite Thriller aus der Feder von Felix A. Münter und ich wurde nicht enttäuscht. Wieder ein sehr gelungener Thriller, welchen ich nur jedem Fan empfehlen kann.

Veröffentlicht am 18.08.2017

Anders und hörenswert

Was man von hier aus sehen kann
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Ein kleines Dorf im Westerwald bildet den Mittelpunkt dieser Geschichte. Hier lebt neben Selma auch deren Enkelin Luise aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird.
Der Hörer begleitet Luise von klein ...

Ein kleines Dorf im Westerwald bildet den Mittelpunkt dieser Geschichte. Hier lebt neben Selma auch deren Enkelin Luise aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird.
Der Hörer begleitet Luise von klein auf an. Nach und nach lernt man weitere Dorfbewohner kennen und jeder für sich ist speziell oder besonders. Aber die meisten sind zufrieden. Außer wenn Selma von einem Okapi träumt, dann stirbt nämlich einer von ihnen. 24 Stunden befindet sich das Dorf in einem Ausnahmezustand und alle überlegen, was sie noch zu tun haben oder mit wem sie noch reden wollen oder müssen.
Aber dann trifft es jemanden, wo man es nicht erwartet hat. Was macht das mit den Bewohnern? Wie verändert sie das Ereignis?

Mit viel Herz und einer unglaublichen Nähe zu den Charakteren wird diese Geschichte erzählt. Während des Hörens habe ich mich fast wie ein Dorfbesucher gefühlt, welcher die Leute wirklich kennen gelernt hat.

Sandra Hüller als Sprecherin war mir vorher nicht bekannt, aber sie hat diesem Buch so viel Leben eingehaucht und die richtigen Stimmlagen für die Situationen gefunden. Es macht Spaß ihr beim Lesen zuzuhören.

Mariana Leky ist ein wunderbares Buch gelungen, welches keinen deutlichen roten Faden hat aber dafür einen tollen Schreibstil. Auch nachdem Ende des Buches ist es nicht einfach vorbei. Ein wenig von dem Gehörten bleibt und man denkt mit einem lachenden und einem weinenden Auge an die Geschichte zurück.

Veröffentlicht am 03.08.2017

Der Job als „Söldner“

Mercenary
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Carter, dies ist nicht sein richtiger Name, nimmt den Leser mit zu einem seiner Aufträge. Es geht nach New York, wo ein wohlhabender alter Mann einen Auftrag für ihn hat. Bei einem Bankraub wurde etwas ...

Carter, dies ist nicht sein richtiger Name, nimmt den Leser mit zu einem seiner Aufträge. Es geht nach New York, wo ein wohlhabender alter Mann einen Auftrag für ihn hat. Bei einem Bankraub wurde etwas gestohlen etwas wichtiges für den Mandanten. Carter ist egal um was es sich handelt, Hauptsache er wird bezahlt. Als Söldner kann man nicht wählerisch sein oder etwa doch?

Der hier geschaffene Einblick in die Welt und den Job des Söldners ist dem Autor Felix A. Münter sehr gut gelungen. Erzählt wird aus der Ich-Perspektive von Carter, dieser wird dem Leser nicht näher beschrieben als unbedingt nötig. Es gibt keine emotionale Nähe zum Charakter, wie man das aus anderen Büchern gewohnt ist. Hier wird in klarer, sauberer und gefühlsloser Schreibweise erzählt. Sehr passend zu der Geschichte und dem Beruf von Carter.

Die Länge der Geschichte erschien mir zu Beginn sehr kurz mit knapp 200 Seiten, aber mehr braucht dieser Thriller gar nicht. Die Spannung baut sich schnell auf und hält sich über das Buch. Vermutlich hätten mehr Seiten eher dazu beigetragen, dass es zeitweise langatmig wird.

Für diesen gelungenen Thriller kann ich ruhigen Gewissens eine Leseempfehlung aussprechen.

Veröffentlicht am 02.08.2017

Wenn die Vergangenheit dich einholt

Das Mädchen aus Brooklyn
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Raphael und Anna kennen sich ein halbes Jahr und wollen heiraten. Sie sind verliebt und glücklich. Grade Raphael hat an so eine Liebe gar nicht mehr geglaubt, aber Anna macht ein großes Geheimnis um ihre ...

Raphael und Anna kennen sich ein halbes Jahr und wollen heiraten. Sie sind verliebt und glücklich. Grade Raphael hat an so eine Liebe gar nicht mehr geglaubt, aber Anna macht ein großes Geheimnis um ihre Vergangenheit. Was hat sie getan, was sie ihm nicht sagen kann?
Anders als von Anna gehofft und erwartet, reagiert ihr Liebster sehr negativ auf ihr Geständnis. Bevor Raphael sich entschuldigen und mit ihr reden kann, verschwindet Anna. Wo ist sie? Und was spielt New York für eine Rolle? Wird Raphael Anna finden?

Viele Fragen mit denen der Leser gleich nach dem Klappentext und den ersten Kapiteln konfrontiert wird. Aber um es vorwegzunehmen, alles wir aufgeklärt in diesem Buch. Diesen Punkt finde ich unglaublich wichtig. Immerhin handelt es sich um einen einzelnen Roman und nicht eine Reihe, somit sollte der Abschluss rund sein. Dem Autor ist das mit „Das Mädchen aus Brooklyn“ gelungen. Er hat mich als Leser mit auf eine Reise von Frankreich nach Amerika genommen.
Des Weiteren gibt es wechselnde Erzählperspektiven, was dazu führt, dass keine großen Längen in der Geschichte entstehen. Zeitlich gibt es ein paar Sprünge in die Vergangenheit um einige Details und Situationen besser zu erklären und verständlich zu machen. Diese sind sehr passend und toll geschrieben.
Es war mein erstes Werk von Guillaume Musso und wird wohl nicht das letzte sein. Die Art wie er schreibt, lässt sich einfach flüssig und leicht lesen. Es gibt einen Spannungsbogen, welcher nie komplett nachlässt. Auch wenn das Ende bei dem Buch ein wenig schnell vorüber war, haben mich grade die letzten Seiten nochmals überrascht.
Einziger negativer Punkt in der Geschichte für mich waren die doch etwas vielen Infos über die amerikanische Politik. Das ganze Politikthema hätte man meiner Meinung nach einfach kürzen müssen.

Aber alles in allem kann ich das Buch nur jedem empfehlen, der die oberen Fragen gerne geklärt haben möchte.

Veröffentlicht am 17.07.2017

Wo Thriller drauf steht, steckt nicht immer einer drin

Bis du alles verlierst
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Der Titel „Bis du alles verlierst“ sowie das Cover des Buches wirken sehr gelungen und deuten auf einen spannenden Thriller hin. Leider stellt der Lese relativ schnell fest, dass es sich nicht um einen ...

Der Titel „Bis du alles verlierst“ sowie das Cover des Buches wirken sehr gelungen und deuten auf einen spannenden Thriller hin. Leider stellt der Lese relativ schnell fest, dass es sich nicht um einen Thriller handelt. Ich habe beim Lesen immer wieder gehofft, dass es jetzt los geht oder jetzt, aber leider wurde ich enttäuscht. Die Einteilung in das Genre Thriller ist hier fehl am Platz und haben bei mir falsche Vorstellungen geweckt.

Die Hauptperson Alison aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird, hat mich nach den ersten 100 Seiten schon fast in den Wahnsinn getrieben. Sie ist einfach nur langweilig, naiv und anstrengend. Leider gibt es keine anderen Sichtweisen, diese hätten der Story aber sehr gut getan. So verbringt man 400 Seiten in Alison´s Kopf. Zwischenzeitlich musste ich mich wirklich anstrengen um beim Lesen nicht aufzustöhnen, weil sie wieder etwas Dummes tut.
Zum Ende hin wird die Geschichte ein wenig besser, aber alles was dort dann an Spannung entsteht, wird sofort wieder im Keim erschickt.

Mich konnte das Buch nicht überzeugen, auch wenn ich die Idee der Geschichte interessant finde.