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Veröffentlicht am 03.09.2019

Wer hätte nicht auch gerne einen Nathan? ♥ Sehr süße, amüsante Liebesgeschichte zum Wohlfühlen!

Work Play Love
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Auf das Buch aufmerksam geworden bin ich durch das Cover, da es bereits andeutet, in welche Genre-Richtung das Buch einzuordnen ist. Mit Lesen des Klappentextes und der Leseprobe musste ich dann jedoch ...

Auf das Buch aufmerksam geworden bin ich durch das Cover, da es bereits andeutet, in welche Genre-Richtung das Buch einzuordnen ist. Mit Lesen des Klappentextes und der Leseprobe musste ich dann jedoch feststellen, dass das Cover dem Inhalt überhaupt nicht gerecht wird – genauso verhält es sich auch mit dem Buchtitel, der im englischen Original viel treffender und auch amüsanter ist: Animate Me („animieren“ = 1. jemandem Mut oder Lust zu etwas machen, ermuntern; 2. durch aufeinanderfolgende Bilder einen Film erzeugen). In diesem Titel wird viel besser eingefangen, worum es geht: Um einen geekigen Protagonisten, der Comics zeichnet, beim Zeichentrick arbeitet und es sich zum Ziel gemacht hat, die weibliche Protagonistin Brooke für sich zu gewinnen.

Man sollte sich daher von dem Cover nicht irritieren lassen und auf keinen Fall einen Protagonisten erwarten, wie man ihn sehr häufig in dem Genre serviert bekommt: Einen Sonnyboy, Bad Boy, Womanizer oder Playboy. Das alles ist Nathan nämlich nicht. Er ist ein Geek durch und durch, tritt mitunter unsicher und unbeholfen auf und ist in den Unterhaltungen mit Brooke anfangs ganz schön nervös. Gerade seine Unbeholfenheit macht ihn aber unglaublich liebenswert, sein Schwärmen für Brooke ist einfach nur hinreißend und er gibt so viele süße Dinge von sich, dass man beim Lesen einfach nur über ihn lächeln kann. Er trägt Brooke wirklich auf Händen. Neben all der Unsicherheit weiß er jedoch, was er will, und gibt sein Bestes, um es zu erreichen. Das hat mir ganz schön imponiert.

Durch das Cover könnte schnell die Befürchtung entstehen, dass Nathan sein geekiges Ich im Laufe des Buches „überwindet“ und zum Frauenschwarm mutiert – das ist … so teilweise der Fall. Es gibt eine (kleine) optische Veränderung, die auch weibliche Aufmerksamkeit auf sich zieht, aber – und das finde ich wirklich super! – im Inneren bleibt er derselbe. Er lässt sich nicht verändern und Brooke möchte das auch gar nicht. Das Buch vermittelt da eine schöne Botschaft.

Neben dem erfrischenden, recht ungewöhnlichen männlichen Protagonisten ist Brooke doch recht gewöhnlich – jedenfalls für mich, für Nathan sicher nicht. Sie ist bei allen Kollegen sehr beliebt, wunderschön, erfolgreich und eine sehr herzliche, liebe Person, die Nathan schließlich ihre Hilfe anbietet, um seinen Schwarm für sich zu gewinnen. Nur dass sie in Wahrheit selbst dieser Schwarm ist.

Hier werden zwei Plot-Elemente integriert, die ich auch schon in anderen Büchern gelesen habe: eine Lüge, die aus einem Missverständnis geboren wird, und etwas Nachhilfe in Liebesdingen. Der Autorin gelingt es jedoch, trotz allem ihr eigenes Ding zu machen, ohne dabei ins Klischeehafte abzudriften. Bestimmte Dinge werden unerwartet und deshalb umso erfrischender gelöst, weshalb ich an einer Stelle schon erleichtert war, dass die Handlung nicht in das typische Drama umschwingt.

Leider habe ich mich da zu früh gefreut, denn letztendlich gibt es doch ein bisschen Drama. Das war dann leider auch der Moment, an dem mir Brooke ein bisschen unsympathisch geworden ist, weil sie sich einfach sehr … egoistisch und melodramatisch verhalten hat, was ich mir anders gewünscht hätte. Nathan hätte definitiv auch etwas anderes verdient gehabt. Aufgrund dessen hat mir das Ende leider nicht ganz so gut gefallen wie die lockerleichten, amüsanten und auch spannenden ersten zwei Drittel.

Nichtsdestotrotz wusste mich Nathans und Brookes Geschichte, die komplett aus der Sicht von Nathan geschrieben ist (auch ein Highlight für mich!), definitiv zu überzeugen. Ich habe Nathan sofort ins Herz geschlossen, mit ihm auf seiner „Gewinne-Brooke-als-Freundin“-Mission mitgefiebert und sehr häufig gegrinst – vor allem auch über die wahnsinnig schönen Zeichnungen, die sich immer wieder im Buch finden. Das war ein sehr schönes Extra und hat den Spaß beim Lesen noch etwas verstärkt. Ich würde definitiv noch mehr von der Autorin lesen – sehr gerne auch aus diesem Universum und sei es nur, um Nathan noch einmal zu begegnen.

Fazit

Ein sehr unterhaltsames und süßes Buch mit einem etwas ungewöhnlichen, aber absolut wunderbaren Protagonisten. Mir hat das Lesen, abgesehen von einem Aspekt gegen Ende, sehr viel Spaß gemacht und ich würde gerne noch sehr viel mehr von der Autorin lesen. Trotz des doch sehr hohen Seitenumfangs für einen Liebesroman fühlte ich mich nie gelangweilt und hatte stets den Drang, weiterzulesen. Schön! Von mir gibt es 4 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
  • Gefühl/Erotik
Veröffentlicht am 06.08.2019

Berührende Momente, Spannung und Herzklopfen - was will man mehr?

Keiner trennt uns
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Klappentext

Was von ihrer Familie geblieben ist, darf Hanna nicht auch noch verlieren. Deshalb kämpft die 21-Jährige darum, nach dem Tod der Eltern die Vormundschaft für ihre jüngeren Geschwister zu übernehmen. ...

Klappentext

Was von ihrer Familie geblieben ist, darf Hanna nicht auch noch verlieren. Deshalb kämpft die 21-Jährige darum, nach dem Tod der Eltern die Vormundschaft für ihre jüngeren Geschwister zu übernehmen. Eine Tante will Mika und Emma ebenfalls zu sich holen. Kann Zufallsbekanntschaft Mark Hannas Chancen vor Gericht verbessern? Doch der hilfsbereite Polizist verschweigt ihr etwas ...

Meine Meinung

Mit „Keiner trennt uns“ hat Jana von Bergner wieder einmal bewiesen, dass man mit ihren Büchern nie etwas falsch machen kann, wenn man einen Liebesroman zum Wohlfühlen lesen möchte. Denn auch ihr neuer Roman überzeugt wieder auf ganzer Linie.

Wie auch in ihren anderen Büchern besticht sie hier wieder durch ihren angenehmen, flüssigen Schreibstil, bei dem die Seiten nur so dahinfliegen. Zu diesem reibungslosen Lesefluss trägt auch die Tatsache bei, dass es einem leichtfällt, die Protagonisten ins Herz zu schließen und deren Handeln nachzuvollziehen, selbst, wenn man an ihrer Stelle ganz anders gehandelt hätte.

Wir lesen die Geschehnisse abwechselnd aus der Sicht von Hanna und Mark, die sich auf recht unkonventionelle Weise kennenlernen. Mark muss ihr nämlich die Nachricht vom Tod ihres Vaters überbringen. Gleich zu Anfang werden wir in diese heikle Situation hineingestoßen und sehen uns mit Hannas Trauer und Marks Einfühlungsvermögen konfrontiert. Dadurch wird schon hier deutlich, dass sich da etwas Besonderes zwischen den beiden anbahnen könnte, scheinen sie doch Ähnliches durchgemacht zu haben.

Hanna hat vor Jahren bereits ihre Mutter verloren und musste aufgrund der Tatsache, dass ihr Vater sehr viel arbeitet, mehr oder weniger ihren Platz einnehmen. Als ihr Vater stirbt, ist sie am Boden zerstört und muss gleichzeitig darum fürchten, dass ihre jüngeren Geschwister Mika und Emma von ihr getrennt werden. Obwohl sie mit ihrem Medizinstudium einiges zu tun hat, setzt sie sich dennoch vehement dafür ein, dass die beiden bei ihr wohnen bleiben dürfen – diese Entschlossenheit und Aufopferung hat mich sofort für sie eingenommen. Vor allem gefiel mir aber auch ihre Direktheit gegenüber Mark, die amüsante und aufregende Momente zur Folge hatte.

Mark ist ein sehr spannender Gegenpart, denn im Vergleich zu Hannas Offenheit, ist er jemand, der mit seinen Gefühlen hinter dem Berg hält und Probleme eher mit sich selbst ausmacht. Dadurch, dass Mark einige Lügenkonstrukte um sich herum aufbaut, die in vielen heiklen Situationen einzubrechen drohen, wird es unerwartet spannend. Man weiß nie so recht, ob man mit Mark bangen oder doch lieber hoffen soll, dass sich endlich alles aufklärt. Wie Hanna habe ich auch Mark sehr schnell ins Herz geschlossen, da er trotz seiner Verschlossenheit sofort für Hanna da ist – und das, obwohl er sie noch nicht lange kennt.

Ist die Atmosphäre zu Beginn des Buches vor allem etwas bedrückend und berührend, sodass man mit Hanna und ihren Geschwistern mitfühlt, so ändert sich dies, sobald Mark mehr oder weniger seine Hilfe anbietet und in das Problem hineingezogen wird. Die Annäherung zwischen ihm und Hanna ist aufregend und bereitet richtig viel Lesespaß, sodass ich das Buch innerhalb weniger Stunden ausgelesen hatte.

Zurückgelassen hat mich „Keiner trennt uns“ mit einem rundum zufriedenen, glücklichen Gefühl und einem Lächeln auf dem Gesicht – genau, wie sich das für einen Liebesroman gehört!

Fazit

Auch dieser Roman der Autorin hat mir wieder wahnsinnig gut gefallen, weil er sowohl berührende Momente zum Mitfühlen als auch Spannung, Prickeln und Herzklopfen für den Leser bereithält. Ich kann „Keiner trennt uns“ allen Liebhabern des Genres nur wärmstens empfehlen und vergebe die volle Punktzahl.

Veröffentlicht am 31.05.2019

Jane Austen, eine toughe Devon und ein undurchschaubarer Ezra ergeben eine süße Lovestory!

Jane & Miss Tennyson
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Ich muss zugeben, dass ich gar nicht mal so große Erwartungen hatte – deshalb bin ich jetzt relativ überrascht. „Jane & Miss Tennyson“ ist von der Sorte jugendlicher Liebesroman, der einen bis in die ...

Ich muss zugeben, dass ich gar nicht mal so große Erwartungen hatte – deshalb bin ich jetzt relativ überrascht. „Jane & Miss Tennyson“ ist von der Sorte jugendlicher Liebesroman, der einen bis in die Nacht wach hält, viel zu breit zum Grinsen bringt (ich bin froh, dass ich das Buch nicht in der Öffentlichkeit gelesen habe) und das innere Fangirl nach außen kehrt. Devon und Ezras Liebesgeschichte ist einfach unfassbar süß.

Sie inhaliert die Bücher von Jane Austen, hält sich selbst für durchschnittlich und weiß nicht, was sie mit ihrer Zukunft anstellen geschweige denn wie sie ihren Bewerbungsaufsatz fürs College aufziehen soll. Seine Zukunft ist dagegen schon vorgeschrieben, denn er ist der Footballstar der Schule, sein Foto hängt in jeder Toilette der Stadt und Colleges gehen auf ihn zu und nicht umgekehrt. Eigentlich haben sie rein gar nichts miteinander zu tun, aber als sie beide als einzige Zwölftklässler Sport der 9. Klasse wiederholen bzw. nachholen, treffen sie auf einmal immer häufiger aufeinander. Devon hält Ezra für arrogant, wortkarg und distanziert, muss aber feststellen, dass er vielleicht gar nicht das "Riesenarschloch" ist, für das ihn die meisten halten. Warum sonst würde er ihren Cousin Foster im Football fördern?

Ich habe mich mehrmals dabei ertappt, wie ich laut lachen musste. Manches kam richtig unerwartet. Das Buch ist angenehm leicht und humorvoll geschrieben, perfekt zum Entspannen und Wohlfühlen, obwohl sich tatsächlich mehrmals auch bedrückende Gefühle untermischen. Das lag zum einen daran, dass die Handlung mit den typischen vorhersehbaren Hindernissen gespickt ist, und zum anderen an der Tatsache, dass die Figuren alles andere als oberflächlich entworfen sind. Die meisten, beziehungsweise die wichtigen, Charaktere haben eine Vorgeschichte, die erklärt, warum sie so sind, wie sie sind.

Aufgrund dessen sind auch einige der Charaktere für Überraschungen gut. Von Ezra erwartet man ja fast, dass er ganz anders ist, als es den Anschein macht – anfangs fällt er durch seine wortkarge, distanzierte Art eher negativ auf, ist dadurch aber auch ein spannendes Mysterium. Gerade wegen dieser geheimnisvollen Art haben mir die Szenen, in denen sein wahres Ich durchschimmert, richtig gut gefallen. Man konnte ein bisschen miträtseln und ein bisschen schwärmen. Letztendlich hätte ich am Anfang nie gedacht, dass ich Ezra mal als … süß bezeichnen würde, aber, tja, es ist passiert. Neben Foster, den ich auch fest ins Herz geschlossen habe, ist er für mich ein Highlight des Buches – trotz Ahnung, dass hinter seiner Fassade mehr stecken muss, war er die meiste Zeit undurchschaubar. Besonders liebgewonnen habe ich aber auch noch andere Charaktere aus Devons Freundeskreis wie Cas, Lindsay und Jordan, obwohl es auch dort ein paar … Überraschungen gab. Eine Fanclub-Mitgliedschaft musste ich bis auf unbestimmte Zeit pausieren.

Devon mochte ich als Protagonistin schon auf den ersten Seiten sehr gerne, weil sie Humor hat, offen auf andere Menschen zugeht und tough ist. Dennoch ist sie nicht perfekt und sagt (oder denkt) auch die eine oder andere Sache, bei der ich unzufrieden das Gesicht verzogen habe (besonders in Bezug auf Foster), um sich aber letztendlich im Laufe des Buches weiterzuentwickeln. Auch wenn ich nicht jede ihrer Aussagen unterschreiben konnte, war ich bezüglich ihrer Handlungen meistens zufrieden – ich konnte ihre Beweggründe nachvollziehen und habe in kritischen Momenten mit ihr mitgefühlt (und dabei sogar bei einem eigentlichen Lieblingscharakter die Fanclub-Mitgliedschaft gekündigt).

Neben der Liebesgeschichte geht es auch um die sich langsam entwickelnde, süße Geschwisterbeziehung zwischen Devon und Foster, wobei der Fokus aber doch schon eher auf Devon und Ezra lag. Das fand ich auch gut so, denn … hach. Ja, eigentlich ist die Geschichte nichts Besonderes. Es gibt keine großen Überraschungen und wirklich innovativ ist hier auch nichts. Aber! Es ist zum Hinknien süß. Eine typische Highschool-Lovestory gebaut auf Missverständnissen, Eifersucht, schwer einzuschätzenden Reaktionen und allerhand anderen Komplikationen wie die unerwiderte Liebe zum besten Freund. Ich fühlte mich trotz Klischees unglaublich gut unterhalten, weil die Geschichte auch nicht an der Oberfläche kratzt, sondern eben auch tiefer eintaucht und schwierige Familienverhältnisse und Schicksalsschläge verarbeitet. Das alles aber in einem die meiste Zeit leichten Ton.

Fazit

Eine sehr süße Liebesgeschichte mit einem männlichen Protagonisten, der herrlich undurchschaubar ist und zum Miträtseln und Schwärmen einlädt. Ich konnte das Buch nicht zur Seite legen, bis ich am Ende angekommen war. Vielleicht wird es sogar ein Reread. Von mir gibt es eine Leseempfehlung für all jene, die eine süße jugendliche Liebesgeschichte (für zwischendurch) schätzen, und 4 Sterne.

Veröffentlicht am 24.02.2019

Trotz lästigem Perspektivenwechsel hochspannend - genial!

Böses Herz
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Klappentext

Vor zwei Jahren verlor Honor ihren geliebten Ehemann Eddie bei einem tragischen Unfall das glaubt sie zumindest. Doch dann taucht plötzlich ein fremder Mann blutüberströmt in ihrem Vorgarten ...

Klappentext

Vor zwei Jahren verlor Honor ihren geliebten Ehemann Eddie bei einem tragischen Unfall das glaubt sie zumindest. Doch dann taucht plötzlich ein fremder Mann blutüberströmt in ihrem Vorgarten auf und behauptet, Eddies Tod sei kein Unfall gewesen und Honor selbst sei in großer Gefahr. Sie ahnt nicht, dass es sich um Lee Coburn handelt, der wegen Mordes an sieben Menschen gesucht wird bis er sie und ihre kleine Tochter als Geiseln nimmt. Honor hat keine andere Wahl: Sie muss Coburn vertrauen und tun, was er verlangt ...

Meine Meinung

Ich weiß gerade nicht, was ich von dem Ende des Buches halten soll. Bin ich unzufrieden? Zufrieden? Wütend? Erleichtert? Ich denke, das lässt sich nicht so leicht beantworten. Hätte ich vorher gewusst, wie es enden würde, hätte ich das Buch vielleicht gar nicht erst gelesen. Auf der anderen Seite finde ich das Ende aber auch stimmig, realistisch und für das Buch passend. Ich kann mich nicht entscheiden.

Trotzdem ist mein Eindruck definitiv positiv, obgleich mich „Böses Herz“ mit gemischten Gefühlen zurückgelassen hat. Das Buch ist unglaublich spannend geschrieben und ich konnte es kaum zur Seite legen, weil ich einfach wissen musste, was als Nächstes passiert. Dies gilt hauptsächlich für die Szenen mit Coburn und Honor, in denen ich fast durchgehend unter Hochspannung stand. Einerseits, weil sich dort die spannende Haupthandlung abspielte und ich wissen wollte, was vorgefallen ist, was Coburn bei Honor sucht, und was Honor versuchen würde, um sich und ihr Kind zu schützen, denn dass sie ihr Leben für ihre Tochter Emily geben würde, spürte ich durch jede Zeile. Andererseits wusste ich, auch ohne je ein Buch von ihr gelesen zu haben, dass man sich von Sandra Browns Thrillern auch eine kleine Liebesgeschichte erwarten kann – sodass hier noch zusätzlich Spannung aufgebaut wurde, denn Coburns und Honors Kennenlernen ist ja doch recht … ungewöhnlich. Neben den Thrillerelementen hat mir auch dieser Aspekt sehr gut gefallen, vor allem weil er sich im Hintergrund hält und gerade dadurch besonders Eindruck macht.

Ich gestehe: Die Handlungsstränge, die sich zwischen den Coburn-Honor-Emily-Strang schieben, haben mir weniger gut gefallen. Ich hatte den Eindruck, dass dadurch Spannung verloren ging, weil die Hochspannung der Geiselnahme durch diese Stränge unterbrochen wurde. Während ich aus der Perspektive anderer Personen las, hatte ich die ganze Zeit im Hinterkopf, dass ich diese schnell weglesen wollte, um so schnell wie möglich wieder zur Haupthandlung zu gelangen. Daran konnte auch die Tatsache nichts ändern, dass sich nur durch sämtliche Handlungsstränge und Perspektiven ein verständliches Gesamtbild ergibt. Gegen Ende, je mehr es sich in Richtung Auflösung bewegte, wurde das aber besser.

Was die Auflösung des Falles angeht, in den unglaublich viele verschiedene Personen verstrickt sind, hält das Buch auch die eine oder andere kleine Überraschung bereit (die mich teilweise sogar echt wütend gemacht hat), und es passiert – jedenfalls bei Coburn, Honor und Emily – immer etwas Spannendes, sodass mir zu keinem Zeitpunkt langweilig wurde. Trotz des Endes, dem ich zwiespältig gegenüberstehe, hat mir das Buch wirklich unglaublich gut gefallen und ich kann mir gut vorstellen, dass ich es nach einiger Zeit nochmal lesen werde.

Fazit

Ein wirklich spannendes und unglaublich fesselndes Buch, das von mir den halben Punkt nur aus dem Grund abgezogen bekommt, weil ich den Perspektivenwechsel größtenteils lästig fand. Auch wenn mich das Ende mit einem mulmigen Gefühl zurücklässt, gibt es von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung – Sandra Brown werde ich jetzt definitiv im Auge behalten. Von mir gibt es 4,5 Sterne!

Veröffentlicht am 09.02.2019

Eindringlich. Gefühlvoll. Authentisch. Ein berührendes Buch.

RegenTropfenGlück
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Klappentext

Was ist Liebe? Für Nisha bedeutet Liebe vor allem Gefahr. Was man liebt, kann man auch verlieren. Doch als sie im Bus den sechzehnjährigen Ben trifft, kann sie ihn nicht mehr vergessen. Ben ...

Klappentext

Was ist Liebe? Für Nisha bedeutet Liebe vor allem Gefahr. Was man liebt, kann man auch verlieren. Doch als sie im Bus den sechzehnjährigen Ben trifft, kann sie ihn nicht mehr vergessen. Ben mit den blättergrünen Augen, der für sie Spaghetti im Regen kocht. Ben, der ihr mitten auf der Straße und einfach so ein Liebeslied vorsingt. Ben, der sie buchstäblich von den Füßen reißt. Nisha kann nicht anders, sie muss ihn zurücklieben. Und sie möchte ihm das Kostbarste vorstellen, was sie hat: ihre Familie. Doch kann Ben mit Nishas Version von unendlicher Liebe umgehen?

Meine Meinung

Durch Lesen einiger Rezensionen bin ich mit der Erwartung ans Lesen gegangen, dass es sich bei RegenTropfenGlück um ein tiefsinniges, romantisches Jugendbuch handelt – so mutet auch das hübsch aufgemachte Cover an, das in der Printversion durch die glänzenden Regentropfen noch eindrucksvoller ist. Ich habe mich in das Cover sofort verliebt und mir von dem Inhalt des Buches viel versprochen. Leider muss ich sagen, dass das Buch meinen hohen Erwartungen nicht ganz gerecht werden konnte.

Das lag nicht am Schreibstil, denn dieser verzauberte mich von der ersten Seite. Er ist ruhig und träumerisch, mal bedrückend, mal aufatmend leicht und poetisch. Jana Frey weiß definitiv mit Worten umzugehen und hat das ernste Thema, das in diesem Buch anklingt, in einfühlsame, verständnisvolle Worte gepackt und eine gänzlich andere Seite aufgezeigt. Durch ihre feinsinnigen Worte konnte ich mich sowohl in Nisha als auch in Ben gut hineinversetzen, ich habe mit ihnen gelebt, gefühlt und auch gelitten, weil Jana Frey ihr Gefühlsleben eindringlich und authentisch schildert.

Beide Charaktere habe ich sofort ins Herz geschlossen: Ben, den Normalo mit den Wahnsinnsaugen, der sich Hals über Kopf in Nisha verliebt und hartnäckig dafür kämpft, um ihr näherzukommen und sie kennenzulernen. Der ein ungeheures Durchhalte- und Einfühlungsvermögen beweist. Und Nisha, das rothaarige Mädchen mit den sturmgrauen Augen und den schwarzen Klamotten, das verschlossen, vorsichtig und tieftraurig scheint und doch viel stärker ist, als es den Anschein hat. Zwischen den beiden entspinnt sich eine zarte Liebesgeschichte, langsam und behutsam, bei der sowohl Ben als auch der Leser einiges an Geduld mitbringen muss.

Die ganze Zeit lag während des Lesens eine unterschwellige Spannung in der Luft, da Nisha irgendein Geheimnis umgibt, dem sowohl Ben als auch der Leser auf die Spur kommen möchte. Viele Rezensionen sprechen von einer überraschenden Wendung, von der ich mir viel versprochen hatte. Tatsächlich gibt es eine Wendung – eine erschütternde, bedrückende Wendung, die ich jedoch nicht überraschend fand, da zuvor einige Hinweise ausgelegt wurden, anhand derer man sich schon selbst etwas zusammenspinnen konnte. Trotzdem war ich bis zur Auflösung unruhig und angespannt und dann positiv beeindruckt davon, wie am Ende mit diesem besonderen Thema umgegangen wurde. Auf den letzten Seiten hat mich das Buch sehr berührt und mir sogar die eine oder andere Träne entlockt.

Um nicht zu spoilern, werde ich nicht verraten, um welches Thema es sich handelt, aber es ist eines, dem ich in Büchern bisher selten begegnet bin und wenn, dann wurde es nicht so gefühlvoll und eindringlich dargestellt wie hier in RegenTropfenGlück. Jana Freys Jugendbuch greift neben diesem weitere wichtige Themen auf wie Autismus, Drogensucht, ungewöhnliche Familienkonstellationen und schwere Schicksalsschläge, von denen manche nur zaghaft anklingen und andere wiederum das ganze Buch durchziehen. Stark im Fokus stehen jedoch Hoffnung und Liebe – sowohl die familiäre Liebe als auch die erste große Liebe, wie sie Nisha und Ben füreinander empfinden. Obwohl das Buch wirklich einige bedrückende und hoffnungslose Töne enthält, erzählt das Ende jedoch von Hoffnung und Glück – und lässt den Leser mit eben diesem Gefühl auch zurück.

„Nur“ 4 Sterne sind es geworden, da ich mir doch etwas mehr von dem Buch versprochen habe. Vor der großen Wendung, die relativ spät kommt, da schließlich erst einmal Spannung aufgebaut werden musste, plätscherte die Handlung etwas gewöhnlich vor sich hin, obwohl hier und da schon die eine oder andere Besonderheit anklang. Aufgrund dessen ist mein Gesamteindruck von dem Buch, dass es eine schöne, berührende Lektüre für zwischendurch, aber kein Highlight ist – daran konnten leider weder der poetische Schreibstil noch die gefühlvollen letzten Seiten etwas ändern.

Fazit

Eine ruhige, manchmal leicht bedrückende Geschichte über die erste Liebe, Hoffnung und einem ganz besonderen Thema, das feinsinnig, gefühlvoll und authentisch dargestellt wird. Zwar kein Highlight, aber trotzdem ein schönes Buch. Ich vergebe 4 Sterne.