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Veröffentlicht am 15.06.2022

Geld regiert die Welt...

Braunes Erbe
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Die Dynastien der Quandts, Dr. Oetkers, Riemanns, Porsche-Piëchs, der Flicks und derer von Finck zählen zu den reichsten Unternehmen Deutschlands. Und dennoch gibt es dunkle Flecken in der Vergangenheit. ...

Die Dynastien der Quandts, Dr. Oetkers, Riemanns, Porsche-Piëchs, der Flicks und derer von Finck zählen zu den reichsten Unternehmen Deutschlands. Und dennoch gibt es dunkle Flecken in der Vergangenheit. Besonders unter den Nationalsozialisten konnten sie profitieren und sich profilieren, ohne danach gross zur Verantwortung gezogen zu werden. Der Grundstein für den Ausbau der Familienimperien wurde damit gelegt.
Der Politwissenschaftler David de Jong geht in "Braunes Erbe" den Fragen nach, wie es die Unternehmen schafften, im Dritten Reich ihre Unternehmen auszubauen sowie Reichtum zu mehren, aber es trotz nachweislicher Sympathien und Zusammenarbeit mit den Nationalsozialisten, nach dem Krieg in der aufstrebenden jungen Bundesrepublik relativ unbehelligt Karriere zu machen.
Ausführlich und fundiert, mit zahlreichen persönlichen Dokumenten belegt, schildert de Jong tiefgründig, aber allgemeinverständlich diese Lebenswege. Auch wenn die Vielzahl der Personen und Handlungen zu Beginn erschlagen scheint, ist hiermit ein sehr lesenswertes und informatives Buch entstanden.
Während das Printexemplar mit Fotos bereichert wird, besticht das Hörexemplar durch die gelungene Umsetzung mit dem Sprecher Alexander Gamnitzer.
Klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 15.06.2022

Für ein konstruktives Miteinander

Gemeinsam schlau statt über Schule meckern
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Basis für erfolgreiches Lernen sowie stressfreies Miteinander zwischen Eltern und Lehrern ist ein Mit- statt Gegeneinander. Was leicht und einfach klingt ist jedoch mitunter harte Arbeit. Bea Beste und ...

Basis für erfolgreiches Lernen sowie stressfreies Miteinander zwischen Eltern und Lehrern ist ein Mit- statt Gegeneinander. Was leicht und einfach klingt ist jedoch mitunter harte Arbeit. Bea Beste und Stephanie Jansen, beide im Lehrbereich bzw. Schule tätig, haben in diesem Buch mit ihren Erfahrungen eine Grundlage für ein funktionierendes Miteinander geschaffen, wobei die aktive Mitarbeit bzw. Zusammenarbeit mit den Eltern ausdrücklich gewünscht wird. Auch wenn die ersten Kapitel zur Theorie etwas "trocken" sind, lohnt es sich durchzuhalten, denn alles weitere baut darauf auf bzw. wird dadurch plausibel. Sehr hilfreich finde ich die Checklisten zum Abschluss eines jeden Kapitels.

Abgerundet wird das Buch mit dem Teil 2 "Gemeinsam machen" mit vielen interessanten Ideen und Vorschlägen zur Umsetzung im (Schul)Alltag. Das theoretisch Erarbeitete findet hier praktische Anwendung.

Meiner Meinung nach ist dieses Buch jedoch eher für Lehrer bzw. Erzieher geeignet. Denn die Thematik ist einfach zu komplex bzw. ausführlich ausgearbeitet und deshalb für den einen "schnellen" Tipp suchenden Elternteil eher von Nachteil.

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Veröffentlicht am 03.06.2022

Die letzten Zeitzeugen - von den Erlebnissen der Kriegskinder

"Alles schaukelt, der ganze Bunker schaukelt"
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Mit der jetzigen Generation der über 80igjährigen sterben die letzten Augenzeugen des Nationalsozialismus
und Zweiten Weltkriegs. Die Autorin Barbara Halstenberg hat in diesem beeindruckenden Werk aus ...

Mit der jetzigen Generation der über 80igjährigen sterben die letzten Augenzeugen des Nationalsozialismus
und Zweiten Weltkriegs. Die Autorin Barbara Halstenberg hat in diesem beeindruckenden Werk aus ca. 100 Zeitzeugen Interviews die Erlebnisse der damals noch Kinder bzw. Heranwachsenden schriftlich für die Nachwelt festgehalten.
Zusammengefasst nach Schwerpunktthemen werden die einzelnen Kapitel mit weiterführenden Hintergrundinformationen ergänzt.
Erschüttert hat mich neben den zahlreichen erschreckenden Erlebnissen, berührenden Schilderungen und furchtbaren Traumata der Betroffenen vor allem die bildhafte Sprache der damals Jüngsten, sowie mitunter fast zu nüchternen Schilderungen, der etwas Älteren. Dies verdeutlicht die falsche Normalität unter der die Betroffenen aufwachsen mussten.
Dieses Buch habe ich abschnittsweise lesen müssen, denn noch lange hallte das Gelesene in mir nach.
Meiner Meinung nach sollte dieses Buch zur Pflichtschullektüre werden, denn nichts berührt mehr als Zeitzeugen Schilderungen.
Klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 03.06.2022

Starker Anfang, schwaches Ende

Todesglut
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Ex-Kommissar Henry Zornik kehrt, aus Brasilien zurück, um den Sohn einer im Dienst getöteten Kollegin zu adoptieren. An der privaten «Akademie des Verbrechens», erhält er die Chance zu unterrichten.
Als ...

Ex-Kommissar Henry Zornik kehrt, aus Brasilien zurück, um den Sohn einer im Dienst getöteten Kollegin zu adoptieren. An der privaten «Akademie des Verbrechens», erhält er die Chance zu unterrichten.
Als Mann der Praxis bietet er seinen Studenten einen ungelösten, realen Fall an, mit der Aussicht, das derjenige, der die Lösung findet, ohne Prüfung seinen Kurs bestanden hat. Noch ahnt keiner, das damit für Alle ein Kampf um Leben und Tod beginnt..
Das (Hör)Buch beginnt spannend und kann etwa über 2/3 auch sehr gut fesseln. Alle Abläufe sind stimmig und plausibel. Leider kippt dann für meine Begriffe alles immer mehr ins Unrealistische, zu viel mögliche Tatabläufe bzw. Verdächtige verwirren mehr als gut ist und vor allem die Motivation und Handlungsweise des Täters wirken auf mich zu konstruiert. Inakzeptabel ist für mich weiterhin Henrys "Schlusslösung" zum Täter, mit der sich alle anderen bestehenden Probleme in Wohlgefallen auflösen.
Letztendlich hat mich "Todesglut" mehr enttäuscht, als begeistert. Schade, denn der Ansatz bzw. die Idee der Akademie ist nicht schlecht.

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Veröffentlicht am 03.06.2022

Mehr als nur die Autorin von "Frankenstein"...

Mary Shelley
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Mary Shelley ist allen durch ihr Meisterwerk "Frankenstein" ein Begriff, das sie jedoch viel mehr verkörperte, zeigt diese Biografie von Barbara Sichtermann auf: eine gelungene Hommage an eine Frau die ...

Mary Shelley ist allen durch ihr Meisterwerk "Frankenstein" ein Begriff, das sie jedoch viel mehr verkörperte, zeigt diese Biografie von Barbara Sichtermann auf: eine gelungene Hommage an eine Frau die mit ihrer unkonventionellen Lebensweise zu Beginn des 19.Jahrhundert für Aufsehen sorgte.
Mary, Tochter des Philosophen William Godwin und der bekannten Frauenrechtlerin und Schriftstellerin Mary Wollstonecraft, ist 16, als sie mit dem Bewunderer ihres Vaters Percy Bysshe Shelley ihre große Liebe trifft. Obwohl er verheiratet und Vater eines Kindes, seine Frau erneut schwanger, ist, brennt sie mit ihm und ihrer Schwester Claire, sehr zum Leidwesen des Vaters, durch. Auf ihren Reisen durch Europa pflegen sie einen unkonventionellen Lebensstil, stets geprägt von Geldmangel, aber liberalen Idealen und Percy's Traum einer Kommune mit "seinen" Frauen. Wenn man diesen Lebensweg im Kontext mit der Zeitgeschichte betrachtet, ist dieses Gebaren mehr als anrüchig und Mary eine sehr moderne und mutige junge Frau, die ihrer Zeit weit voraus ist.
Doch der Tod vieler nahestehenden Angehöriger (die Mutter starb wenige Tage nach ihrer Geburt, 3 der 4 gemeinsamen Kinder mit Percy sterben jung, Percy verunglückt nach 8 gemeinsamen Jahren beim Segeln) trübt ihr Lebensglück, lässt sie auch immer wieder am Schicksal zweifeln. Somit ist es kaum verwunderlich, dass ihre Werke von einer düster-dystopischen Stimmung geprägt sind.
Die Liebes- und Leidensgeschichte Mary's wurde mit viele belegten Zitaten bzw. Tagebuchauszügen unterlegt und durch den flüssigen Romanstil zu einem angenehm zu lesenden Buch. Klare Leseempfehlung.
Ein sehr gelungene, lesenswerte Biografie!

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