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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.05.2025

Es kommt auf die Betrachtung an

Dunkle Momente
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Eva Herbergen ist Strafverteidigerin mit Leib und Seele. Doch nicht immer ist der Fall so klar wie es scheint und ist die Schuld - vor allem aus menschlich-emphatischer Betrachtung so einfach zu beurteilen. ...


Eva Herbergen ist Strafverteidigerin mit Leib und Seele. Doch nicht immer ist der Fall so klar wie es scheint und ist die Schuld - vor allem aus menschlich-emphatischer Betrachtung so einfach zu beurteilen. Mit grossem, auch für nicht Juristen, verständlichen Fachwissen schildert die Professorin für Strafrecht an der Universität Leipzig verschiedene Fälle, in deren Verlauf ich mehr als einmal meine Meinung um 180° geändert habe. Von diesen sehr interessanten Aspekten der Rechtsprechung würde ich gern mehr lesen. Klare Empfehlung!

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Veröffentlicht am 14.02.2025

Spannender Plot der einen nicht loslässt

Der Totenarzt (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 13)
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Ein vermutlicher Autounfall, der sich als verdeckter Mord entpuppt. Ein weiterer Mann der von einer Brücke springt, aber schon vorher seit Tagen tot war. Die Opfer lebten einsam und zurückgezogen, niemand ...

Ein vermutlicher Autounfall, der sich als verdeckter Mord entpuppt. Ein weiterer Mann der von einer Brücke springt, aber schon vorher seit Tagen tot war. Die Opfer lebten einsam und zurückgezogen, niemand scheint sie zu vermissen. Sind diese beiden nur Zufälle, oder steckt mehr dahinter. Aber wo ist die Verbindung? LAPD Ermittler Hunter und sein Kollege Garcia tappen im Dunkeln bis ein schrecklicher Verdacht sie auf die erste Fährte bringt: jemand nimmt Rache für etwas, was die Toten taten.
Definitiv ein spannender Plot, der einen Sog zum Weiterhören entwickelt. Während die Ermittler angenehm herüberkommen, finde ich die Modulation der Stimme ihrer Chefin sehr nervig und war fast davor das Buch zu stoppen. Zum Glück jedoch nicht! Denn die Handlung überzeugt und mit der Auflösung ist es ein gelungenes Buch. Ich wurde damit sehr gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 14.02.2025

Dahinplätschernde, wirre Story

Frightened – Zwei Schwestern und ein Mord
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Nora will ihre Schwester Rachel besuchen und findet diese, genauso wie deren Hund, ermordet vor. Da Rachel vor Jahren überfallen und vergewaltigt wurde und beide Schwestern seitdem nach dem Täter suchen, ...

Nora will ihre Schwester Rachel besuchen und findet diese, genauso wie deren Hund, ermordet vor. Da Rachel vor Jahren überfallen und vergewaltigt wurde und beide Schwestern seitdem nach dem Täter suchen, ist für Nora sofort klar, daß nur dieser dafür verantwortlich sein kann.
Schon fast fanatisch verfolgt sie die von ihr auserkorenen vermutlichen Täter mit ihrer Anwesenheit.
Es fällt mir sehr schwer für die Schwestern Sympathien zu entwickeln. Beide scheinen keine Kinder von Traurigkeit zu sein.
Die Handlung in Vergangenheit und Gegenwart pendelt überwiegend zwischen Besuchen in Restaurants, Kneipen und Pubs. Eine richtig fesselnde Handlung gibt es für mich nicht wirklich. Gefühlt hat man die geschilderten Szenarien schon zigmal gehört, ständige Wiederholungen von "... ich frage mich.." ".. Ich stelle mir vor.." werden mit der Zeit echt nervig.
Nach Beenden des Buches steht für mich die Frage: "Das wars jetzt? " Der
letztendlich bleibende Eindruck ist der einer dahinplätschernden wirren Story ohne Tiefen.
Ein Buch was einige Fragen hinterlässt und - von der Handlung her - bei mir definitiv nicht in Erinnerung bleibt.

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Veröffentlicht am 05.02.2025

Glück auf, Glück auf

Kohle, Stahl und Mord: Das 13. Opfer
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Nach einem Wassereinbruch gibt der Berg die seit Jahrzehnten vermissten Bergleute, bezeichnet als das "Wandernde Dutzend" frei - doch neben den zwölf sterblichen Überresten findet sich die von einer weiteren ...

Nach einem Wassereinbruch gibt der Berg die seit Jahrzehnten vermissten Bergleute, bezeichnet als das "Wandernde Dutzend" frei - doch neben den zwölf sterblichen Überresten findet sich die von einer weiteren Person, mit einem Schussloch im Schädel. So wie der Berg die Bergleute aus seinem tief verschüttet Inneren freigibt, so kommen nach und nach die Geheimnisse der Überlebenden ans Licht. Und einer davon ist ein Mörder.
Das Buch fesselt von Beginn an, es ist flüssig und verständlich geschrieben und somit angenehm zu lesen. Trotz einiger fachlichen Termini bleibt der Text trotzdem verständlich. Die Figuren sind gut gezeichnet und spannenderweise gibt es zahlreiche Hinweise auf Konflikte bzw. Probleme hinter der jeweiligen Akteuren.
Mit zunehmenden Lesefortschritt kristallisieren sich bei so einigen mögliche Mordmotive mit falschen Fährten heraus.
Doch wie immer in einem guten Krimi ist letztendlich der der Täter, den man am wenigsten auf dem Schirm hat.
Fazit: eine spannende Geschichte mit verständlich geschilderten Lokalkolorit. Klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 30.09.2024

Ernüchternd

Dorf ohne Franz
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In einem österreichischen Dorf Mitte der 1960er Jahre erkennt Maria, einzige Tochter und mittleres Kind einer Bauernfamilie schon früh ihren Stellenwert. Während der älteste Bruder Josef den Hof weiterführt, ...

In einem österreichischen Dorf Mitte der 1960er Jahre erkennt Maria, einzige Tochter und mittleres Kind einer Bauernfamilie schon früh ihren Stellenwert. Während der älteste Bruder Josef den Hof weiterführt, kann der jüngere Bruder mit seinem ausgezahlten Erbteil sein Leben weitab vom Dorf gestalten. Für Maria, der eine Erbverzichtseeklärung regelrecht zur Unterzeichnung untergejubelt wurde, bleibt nur das typische Leben im Patriarch: unbezahlte Arbeitskraft auf dem Hof und im zu niedrig eingeheirateten Familiengasthof, neben Haushalt und Pflege dahinsiechender Angehöriger. Ihr Mann Toni (der falsch erwählt von zwei Brüdern) ein Trinker und Weiberheld, die Mutter eine boshafte Alte und ein Vater der ihr kaum Beachtung schenkt. Aber Maria fügt sich klaglos, nur manchmal dämmert ihr bei Besuchen ihrer ehemaligen Freundin Therese oder ihres Bruders Franz, die dem Dorfleben entkommen konnten, welches Leben auch möglich gewesen wäre. Und dann bekommt sie mit Toni's Tod ihre Chance dem Ganzen zu entfliehen.
So nüchtern gehalten wie der Titel ist die gesamte Erzählung.
Das harte Landleben und die Unterdrückung der Frauen wird schonungslos geschildert - der Leser erfährt viel über die Eigendynamik und Hierarchie im geschichtlichen Kontext. Und trotzdem fehlt mir ein gewisser Sog.
Mehr oder weniger zusammenhanglose Schilderungen schließen aneinander an, so das ich mehrere Male zurückblättern bzw. lesen musste, ob ich nicht einen wichtigen Aspekt überlesen habe.
Hatte ich beim Lesen noch gehofft und mir gewünscht das Maria ihre Chance bekommt, so ist für mich das offene Ende mehr als unbefriedigend.
Dieses Buch wurde für den Österreichischen Buchpreis 2024 nominiert und ich muss sagen, dass ich wieder einmal von dieser Ehrung enttäuscht war. Leider ein Buch welches bei mir keinen bleibenden Eindruck hinterlassen hat.

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