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Veröffentlicht am 02.12.2018

Sehr gut recherchierter historischer Roman über ein dunkles Kapitel...

Der Hexenjäger
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Wer vielleicht schon einmal ansatzweise vom Hexenhammer gehört oder sich auch damit beschäftigt hat, weiß, welche Grausamkeiten sich in diesem Werk verbergen.
Susanna eine recht selbstbewusste junge Frau, ...

Wer vielleicht schon einmal ansatzweise vom Hexenhammer gehört oder sich auch damit beschäftigt hat, weiß, welche Grausamkeiten sich in diesem Werk verbergen.
Susanna eine recht selbstbewusste junge Frau, die sich nicht so leicht den Wünschen bzw. Erwartungen der damaligen Zeit fügt. Nur durch ihr Geschlecht in die ihr vorgesehene Rolle gedrängt, wird sie als Mensch (der noch dazu alles in der Familie macht) gar nicht akzeptiert. Eine Heirat kommt für sie nur aus Liebe und nicht aus Vernunftgründen in Frage. Ihre beste Freundin Elsbeth ist für sie ein warnendes Beispiel Sie wird jedoch nur als das „dumme“ Weib, welches zu gehorchen hat, angesehen. Das tragische Unglück des Todes der Mutter Margaretha überschattet die Familie, ihr Vater versinkt in Selbstmitleid und ihr älterer Bruder Gregor bevormundet sie. Einzig ihr Bruder Martin ist ihr eine Stütze. Es bleibt etwas offen, ob es ein Unfall oder Selbstmord war - was jedoch für Mitmenschen entscheidend ist - als Selbstmörderin würde ihr ein Begräbnis in geweihter Erde verwehrt. Da (er)scheint der bereits in Kindertagen mit Margaretha befreundete Prior Heinrich der rettende Helfer zu sein, denn mit Hilfe seines Einflusses fügt sich alles ohne Probleme - der Tod wird als tragischer Unfall eingeschätzt. Jedoch klingen hier bereits mit seinem Einzelgängertum und seinen Ansichten zukünftige Probleme an.
Wie schon damals in Margaretha ist er in Susanna vernarrt. Es ist schon sehr erstaunlich, dass er als eigentlich gebildeter Mann so eine primitive und für Susanna bösartige Erklärung für SEIN Verhalten sucht. Dass eine Frau in der damaligen Zeit nichts wert war, ist ja bekannt. Auch das Verleumdung und üble Nachrede dazu führten, dass zahlreiche Frauen als Hexen angeschwärzt wurden. Doch dieser Ablauf ist für meine Begriffe noch etwas krasser: als Freund der Familie erschleicht er sich das Vertrauen und nutzt nach der Zurückweisung seine Macht als Inquisitor um Susanna zu bestrafen. Ihr gelingt zwar durch Heirat mit einem ungeliebten Mann (der sich jedoch als sehr verständnisvoll und - auch für die heutige Zeit - sehr tolerant zeigt) die Flucht in eine andere Stadt, jedoch wird er sie auch dort aufspüren...
Astrid Fritz ist es mit diesem Buch wunderbar gelungen, die Entstehungsgeschichte des Hexenhammers sowie Einblicke in die Denkweisen des Verfassers Heinrich Kramers mit der fiktiven Figur Susanna zu verweben, welche auf tragische Weise Heinrichs verquere Ansichten und Auslegungen zu spüren bekommt. Mir hat das Buch super gefallen, ich konnte es kaum aus der Hand legen - was ja schon für sich spricht! Von mir gibt es deshalb eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 23.11.2018

Phänomenaler und actionreicher Hörgenuss der anderen Art

Tuesday Falling
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Wie ein Taifun wirbelt Tuesday durch die Story – und gleichsam wird man mitgerissen. Sie wirkt als Rächerin der Gefallenen und Geschändeten, denen die Polizei nur zu wenig Aufmerksamkeit schenkt. Dabei ...

Wie ein Taifun wirbelt Tuesday durch die Story – und gleichsam wird man mitgerissen. Sie wirkt als Rächerin der Gefallenen und Geschändeten, denen die Polizei nur zu wenig Aufmerksamkeit schenkt. Dabei geht sie brutal und rücksichtslos, jedoch mit ausgefeilten Methoden zu Werke und ist allen immer einen Schritt voraus. Technisch überlegen greift sie mitunter aus dem Hinterhalt an, lockt die Täter in die Falle bzw. täuscht sie mit ihrer mädchenhaften „Opferrolle“.
Erst im Laufe der Handlung wird deutlich, dass alles nicht (nur) aus reiner Hilfsbereitschaft geschieht, sondern das auch ihr sehr übel mitgespielt wurde und Korruption bis in höhere Polizeiebenen reicht.
Hervorzuheben ist die direkte respektlose Art von Tuesday, in ihrer Sprache, Handeln und Denken, welche durch die Sprecherin sehr authentisch rübergebracht wird.
Mir hat es sehr viel Spaß gemacht dieses Buch zu hören – deshalb von mir dafür eine klare Hörempfehlung!

Veröffentlicht am 16.11.2018

Fesselnde Geschichte zu Mythen und Mystik der Rauhnächte

Das Erbe der Rauhnacht
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Dieses Buch liest sich wirklich super. Ich bin gefesselt von der Story, von Mystik und Aberglauben die in eine stimmige Geschichte eingekleidet sind. Wie die wilde Jagd jagt man durch die Handlung, immer ...

Dieses Buch liest sich wirklich super. Ich bin gefesselt von der Story, von Mystik und Aberglauben die in eine stimmige Geschichte eingekleidet sind. Wie die wilde Jagd jagt man durch die Handlung, immer darauf gespannt, wie es weiter geht. Zwei Handlungsstränge in Vergangenheit und Gegenwart verbinden die Mythen „zwischen den Jahren“ mit einer tragischen Geschichte. Und am Ende wirkt der Zauber der Weihnacht. Für mich ein Buch mit „Schmacht“-Effekt, denn irgendwie hat diese Zeit für mich auch immer etwas ganz Besonderes!
Deshalb von mir eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 14.11.2018

Positive Gedanken für sich selbst

Du bist umwerfend!
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Eigentlich ist es ganz einfach – man muss sich nur die Zeit nehmen und auf und in sich hören, sich seiner selbst bewusstwerden, dann ist der Rest quasi ein Kinderspiel. Sandra Tissot gibt auf kurzweilige ...

Eigentlich ist es ganz einfach – man muss sich nur die Zeit nehmen und auf und in sich hören, sich seiner selbst bewusstwerden, dann ist der Rest quasi ein Kinderspiel. Sandra Tissot gibt auf kurzweilige Art und Weise mit zahlreichen „Schmunzelmomenten der Selbsterkenntnis“ mit diesem Buch eine Richtschnur in die Hand, die es jedem ermöglich, die Sicht auf sich selbst und damit verbunden die Ausstrahlung auf andere zu erkennen und zu ändern. Als sehr hilfreich erachte ich die Impulse und Übungen, die es dem Leser unkompliziert ermöglichen, das Gelesene anzuwenden.
Ich hatte beim Lesen dieses Buches sehr viele A-ha-Erlebnisse und konnte für mich viel herausziehen. Deshalb gibt es von mir dafür eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 14.11.2018

Ein erschütterndes Buch was zur Pflichtlektüre an Schulen werden sollte

Marion, für immer 13
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Dieses Buch ist harter Tobak! Fast schlimmer noch als der Tod des eigenen Kindes ist der gleichgültige, verharmlosende bzw. fast negierende Umgang damit durch Schule, Mitmenschen und Politik. Gerechtigkeit ...

Dieses Buch ist harter Tobak! Fast schlimmer noch als der Tod des eigenen Kindes ist der gleichgültige, verharmlosende bzw. fast negierende Umgang damit durch Schule, Mitmenschen und Politik. Gerechtigkeit – gibt es so etwas überhaupt dafür – erfährt die Familie erst nach dem Gang an die Presse! Ein Mädchen musste sterben (bzw. wählte freiwillig den Tod), weil es von anderen gemobbt und gehänselt wurde. Ihr „Fehler“ – sie war u.a. strebsam und eine gute Schülerin.
Als Mutter einer Teenagertochter hat mich das Thema gleich angesprochen. Ich fühle mit den Eltern, und bin über die Ignoranz der Schule und aller verantwortlichen Stellen sehr entsetzt.
Nora Fraisse beschreibt sehr eindringlich, den Spießrutenlauf den sie erleben muss, nachdem sie den Freitod ihrer Tochter infolge Mobbing nicht stillschweigend hinnimmt. Sie – das Opfer – wird zur Querulantin, gar zu Verleumderin! Es ist bewundernswert, das sie daran nicht zerbricht, sondern noch den Mut und die Kraft findet, schonungslos darüber ein Buch zu verfassen – um endlich wachzurütteln und um für das Thema Mobbing unter Kindern und Jugendlichen zu sensibilisieren. Und sie spricht weiterhin ein paar sehr wichtige Punkte hinsichtlich Prävention an, die auch m.E. oft nur zur „Beruhigung“ dienen.
Meiner Meinung nach sollte dieses Buch Pflichtlektüre in der Schule werden – damit die Jugendliche das ganze Ausmaß erfahren und selbst spüren können, was sie mit – vielleicht sogar unüberlegten – Äußerungen anrichten können. Es sollte sich jeder in die Opfer-Rolle versetzen können!
Für mich eine klare Leseempfehlung für alle!


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