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Veröffentlicht am 28.04.2025

Futuristische Fantasy

A Curious Kiss (Gildenjäger Chroniken 1)
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Dieser Roman ist dystopisches Fantasy-Abenteuer. Es ist die überarbeitete Neuauflage der »Monster Geek«- Reihe, die unter dem Pseudonym May Raven erschien.

Die Geschichte spielt in der Zukunft, Werwölfe, ...

Dieser Roman ist dystopisches Fantasy-Abenteuer. Es ist die überarbeitete Neuauflage der »Monster Geek«- Reihe, die unter dem Pseudonym May Raven erschien.

Die Geschichte spielt in der Zukunft, Werwölfe, Vampire, Fae etc. gehören wie selbstverständlich zum Leben dazu, müssen jedoch in Zaum gehalten werden.
Hier kommt die Gildenjägerin Jess ins Spiel. Sie ist die weibliche Hauptfigur der Geschichte und eine der besten ihres Fachs, aber sie hat hohe Ambitionen und möchte auf Platz eins vorrücken. Dafür nimmt sie einen gefährlichen aber vielversprechenden Auftrag im Ausland (Tschechien) an. Dort kommt mit Matej ein weiterer Hauptcharakter hinzu, von dem man in den Folgebänden bestimmt noch mehr hören wird.
Es ging sehr spannend los, hier noch relativ kampfbetont. Auch später gab es noch den einen oder anderen Kampf, die Suche nach den Kindern gestaltete sich spannend und auch der Spice fehlte nicht. Von den Waffen, die Jess zur Verfügung standen, wurde ich das eine oder andere mal überrascht, denn sie waren zum Teil sehr futuristisch und manche hatten ein gewisses Eigenleben.
Eins muss man der Geschichte außerdem lassen: sie hat Humor... und davon eine ganze Menge. Manchmal war es mir etwas zu viel, aber das ist Geschmackssache.
Was mich etwas mehr gestört hat war, das die Geschichte nicht ganz wie aus einem Guss wirkte. Es war zwar ein roter Faden erkennenbar, aber manche Entscheidungen, Handlungen, Entdeckungen etc. wirkten auf mich dennoch nicht natürlich und folgerichtig, sondern eher erzwungen, nur um "noch einen drauf zu setzen". Aber auch das ist natürlich Ansichtsssache.
Insgesamt hat mich die Geschichte gut unterhalten und wer auf urbane, futuristische, humorvolle Fantasy mit unterschiedlichsten Wesen steht und etwas Spice nicht abgeneigt ist, der wird hier auf seine Kosten kommen

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Veröffentlicht am 28.04.2025

Spannend

ENEMY – Stunde der Wahrheit
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Der Autor greift in diesem Thriller mit dem Klimawandel auf ein daueraktuelles Thema zurück. Dieses bildet allerdings nur den Rahmen, denn ich würde die Geschichte als sehr fesselnd und spannend beschreiben, ...

Der Autor greift in diesem Thriller mit dem Klimawandel auf ein daueraktuelles Thema zurück. Dieses bildet allerdings nur den Rahmen, denn ich würde die Geschichte als sehr fesselnd und spannend beschreiben, aber nicht als Politthriller sehen.
Im Naturschutzgebiet „Schwarzes Moor“ ist der Abbau eines Kohlevorkommens geplant und hier treffen die beiden Hauptcharaktere mit ihren unterschiedlichen Interessen aufeinander.
Anouk Grunwaldt ist Umweltaktivistin. Sie ist jung, durchsetzungsstark und kämpft mit Leidenschaft gegen die Interessen eines Stromkonzerns. Ihr Gegenpart ist Utz Mildenberger, der Chef dieses Energiekonzernz. Was ich von ihm halten sollte, wusste ich offen gestanden bis zum Schluss nicht so richtig. Für mich war er eine Art gespaltener Persönlichkeit, was das ganze aber nicht uninteressant machte.
Auf einen der beiden ist ein Auftragskiller angesetzt und hier kommt dann auch die Polizei in Form von Ermittlerin Karla Beneventi (BKA) ins Spiel. Sie muss innerhalb kürzester Zeit herausfinden wer es ist und wann/wo die Tat stattfinden soll.

Ich fand den Plot sehr abwechslungsreich, spannend und fesselnd, teils mit überraschenden Wendungen.
Die Erzählstränge wechseln zwischen den einzelnen Akteuren (Anouk, Utz, Karla, Auftragskiller) hin und her und die unterschiedlichen, teils brisanten Themen, wie z.B. Umweltaktivismus, Politik, Macht, organisiertes Verbrechen und Moral bringen zusätzlichen drive in die Geschichte.
Auch die Charaktere konnten begeistern. Gut gezeichnet, mit Ecken und Kanten, nicht immer geradeaus, sondern auch mal überraschend und in einer Vielfalt die seinesgleichen sucht, wenn man Haupt- und Nebencharaktere zusammen nimmt.

Mir hat dieser Thriller gut gefallen und daher empfehle ich ihn gerne weiter!

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Veröffentlicht am 28.04.2025

Authentisch

Das Herz kennt keine Demenz
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Ich kenne den Autor schon von Tiktok und mag seine slapstickartigen Beiträge sehr gerne.
In diesem Buch erzählt er von seinem Werdegang, bei dem er erst orientierungslos ist, dann als Alltagsbetreuer ...

Ich kenne den Autor schon von Tiktok und mag seine slapstickartigen Beiträge sehr gerne.
In diesem Buch erzählt er von seinem Werdegang, bei dem er erst orientierungslos ist, dann als Alltagsbetreuer anfängt, um letztendlich Pflegekraft zu werden. Er beschreibt viele Alltagssituationen aus seinem Berufsleben und alles klingt ehrlich und nachvollziehbar. "Frau Tippelkamp", die ich auch schon von Tiktok kannte, ist dabei die Hauptperson in den Geschichten, wobei er ganz klar herausstellt dass hiermit niemand bestimmtes gemeint ist. Es ist einfach ein Name für viele Personen. Sie gibt ebenfalls einiges aus ihrem inneren Erleben Preis und auch hier muss ich sagen, dass ich es gut dargestellt fand.
Die auch vorkommenden, negativen Seiten der Demenz bzw. Pflegeproblemen im allgemeinen blendet Jim Ayag dabei vielfach aus und auch viel Hintergrundwissen zu diesen Themen gibt es in dem Buch nicht. Ich glaube aber, dass dies auch nicht Sinn und Zweck des Buches ist.
Es ist eher eine Lektüre für Laien, pflegende Angehörige oder Berufsanfänger und auf jeden Fall ein Plädoyer für mehr Menschlichkeit im Umgang mit Senioren. Schon beim lesen des Buchttikels dachte ich mir:
"Ein wenig mehr Humor und Respekt täte uns allen mal wieder gut, nicht nur beim Thema Demenz."

Abschließend bietet das Buch noch einen Ausblick auf das Thema Pflege in der Zukunft. In der Coronapandemie gefeiert, danach mehr oder weniger vergessen... so fühlen sich viele, das kenne ich auch. Aber es wird sich etwas ändern müssen, um ein würdevolles Altern für alle zu ermöglichen. Darauf hofft Jim und nicht zuletzt auch ich. Doch trotz allen Widrigkeiten behalten wir unseren Humor, den Respekt und das Durchhaltevermögen.

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Veröffentlicht am 17.03.2025

Toller historischer Roman

Im Auftrag der Fugger - Der Burgunderschatz
1

Den Autor Peter Dempf kannte ich vorher noch nicht und ich wurde von seinem historischen Roman mehr als positiv überrascht.
Im Fokus stehen drei Personen: Afra, deren Vergangenheit mich sehr bewegte und ...

Den Autor Peter Dempf kannte ich vorher noch nicht und ich wurde von seinem historischen Roman mehr als positiv überrascht.
Im Fokus stehen drei Personen: Afra, deren Vergangenheit mich sehr bewegte und die ich sehr taff fand. Sie bestimmte die Geschichte von Anfang an mit. Im Verlauf kommt Herwart, ein Fuggerbote dazu. Ihn mochte ich, weil er nicht nur unerschrocken, sondern auch unvoreingenommen auftrat. Dann war da noch Zeno, ein sehr geheimnis- und unheilvoller, fast gruseliger Charakter, aus dem ich bis zum Schluss nicht ganz schlau wurde. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten.
Diese drei begeben sich auf eine nicht ungefährliche, turbulente Reise. Es gleicht einer Art Wettlauf und wird maßgeblich von den Begehrlichkeiten und Ränkespielen der reichen Handelsleute untereinander gelenkt/begleitet. Sehr interessant, fesselnd und manchmal auch überraschend oder schockierend.
Der angenehme Schreibstil ist sehr lebendig und so bildhaft, das alles direkt vor meinem geistigen Auge erschien. Die Protas sind, wie man an den Hauptfiguren schon sehen kann, sehr unterschiedlicher Natur, vielschichtig gezeichnet und authentisch. Sogar in einige Nebenfiguren habe ich mich regelrecht verliebt, weil sie so wunderbar dargestellt waren.
Die historische Kulisse und Geschichtsführung des Buches "Im Auftrag der Fugger" hat mich anhaltend gefesselt und aufgrund des offenen Endes hoffe ich sehr auf eine Fortsetzung. Gerne mehr davon!

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Veröffentlicht am 15.02.2025

Furioses Ende

Deep Fake
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Seit die ersten Programme mit künstlicher Intelligenz auf den Markt kamen war mir schon klar, dass das irgendwann Fluch und Segen zugleich sein kann.
Für Mira, eine der Hauptfiguren des Buches, ist es ...

Seit die ersten Programme mit künstlicher Intelligenz auf den Markt kamen war mir schon klar, dass das irgendwann Fluch und Segen zugleich sein kann.
Für Mira, eine der Hauptfiguren des Buches, ist es definitiv das erstere. Von ihr macht plötzlich ein DeepFake-Video die Runde, dass sie privat und beruflich alles kosten kann. Wie man später feststellt ist sie auch nicht die einzige Betroffene. Die große Frage ist: wer steckt dahinter und warum tut man ihnen das an?
Schnell wird klar, dass es mit der Vergangenheit zu tun hat....

Der Schreibstil gefiel mir von Anfang an gut. Er ist flüssig zu lesen, die Figuren und Umgebung werden sehr bildhaft beschrieben und auch Emotionen werden gut herausgearbeitet.
Sehr gut hat mir gefallen, dass der Thriller in zwei Zeitebenen erzählt wird. Man erfährt durch zwischengeschaltete Tagebucheinträge viel über die frühere Beziehung der Protas untereinander. Es dauert aber etwas, bis man wirklich eine Beziehung der beiden Erzählungen herstellen kann, was einen Teil der Spannung ausmacht.
Im Mittelteil flachte diese Spannung leider etwas ab. Es war nicht uninteressant und weiterhin gut zu lesen, aber leider nicht mehr so spannend, wie ich es erwartet habe und glich hier eher einem Schicksalsroman.
Dies war aber nur vorübergehend so, denn gegen Ende nahm die Spannung wieder stark zu und es passierte sogar so viel, dass ich mich zwischendurch fast überfahren fühlte. Die ganzen Gefühle und Gedanken, die mir durch den Kopf schossen, musste ich erstmal sortieren. Ich kam gar nicht mehr aus dem Nachdenken heraus, wer mit wem und warum irgendwelche Bande geschmiedet hat, wer gut, wer böse, unschuldig oder sonst was ist. Ständig produzierte mein Kopf neue Thesen, die kurze Zeit später wieder verworfen werden mussten. Dafür konnte ich gar nicht so schnell lesen, wie man Verstand wissen wollte wie es ausgeht.

Fazit: lesenswert, mit kleinen Längen in der Mitte und einem furiosen, (von mir) völlig unerwartetem Ende.

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