Profilbild von TaGe

TaGe

Lesejury Profi
offline

TaGe ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit TaGe über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.02.2024

Sehr spannend

Waiseninsel
0

Dies war mein erster Thriller von Max Seeck und ich muss gestehen, dass ich seine Kommissarin Jessica Niemi zunächst nicht einzuordnen wusste. Irgendetwas stimmt mit ihr nicht, das war mir von Anfang an ...

Dies war mein erster Thriller von Max Seeck und ich muss gestehen, dass ich seine Kommissarin Jessica Niemi zunächst nicht einzuordnen wusste. Irgendetwas stimmt mit ihr nicht, das war mir von Anfang an klar, ich konnte mir nur nicht erschließen, was es war. Der Autor hat es allerdings hervorragend verstanden mir die Kommissarin nach und nach vorzustellen, mit ihren ganzen Ecken, und Kanten, so dass sich letztlich ein sehr gutes Gesamtbild ergab. Was ich am Anfang nicht vermutet hätte war, dass ich sie, mitsamt ihrer Eigenheiten, irgendwann sehr mochte.
Wie man schon im Inhaltstext erfährt wird Jessica irgendwann beurlaubt, da sie sich nicht dienstkonform verhalten hat. Um abzuschalten fährt sie auf eine Insel, die zwischen Finnland und Schweden liegt, doch ihr Beruf scheint ihr unwissentlich zu folgen.
Die Atmosphäre der Hauptgeschichte war düster, wie ich sie von einem nordischen Thriller erwartet habe und die Geschichte geheimnisvoll, mysteriös und spannend. Es geht um ein ehemaliges Waisenhaus, eine Seniorengruppe, die Legende um ein Mädchen im blauen Mantel und um Mord.
Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt, daher erfährt man in Rückblenden viel über das Leben im Waisenhaus, welches nicht immer unproblematisch war und auch über die Schicksale der einzelnen Kinder. Die Ereignisse von damals haben Auswirkungen bis in die Gegenwart. Als Jessica dies klar wird, fängt sie instinktiv an zu ermitteln und deckt nach und nach die Zusammenhänge auf. Dabei hat der Autor einige Plot-Twists eingebaut.
Die Figuren, so unterschiedlich sie auch waren, fand ich alle gut bis sehr gut dargestellt. Manche hätten noch etwas mehr Tiefe haben können, aber das ist jammern auf hohem Niveau. Insgesamt passte alles sehr gut.

Ein düsterer, sehr spannender Thriller, der bis zum Schluss fesselt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.02.2024

Kurzweilig mit versöhnlichem Ende

All The Right Reasons
0

Hier bekommt man es mit einer emotionsgeladenen Geschichte zu tun. Direkt am Anfang geht es schon relativ hoch her, denn Caras Eltern haben sich getrennt, was nicht ganz problemlos vonstatten geht. Cara ...

Hier bekommt man es mit einer emotionsgeladenen Geschichte zu tun. Direkt am Anfang geht es schon relativ hoch her, denn Caras Eltern haben sich getrennt, was nicht ganz problemlos vonstatten geht. Cara sitzt dabei quasi zwischen den Stühlen, lässt ihrem Frust in einem Videotagebuch raus. Dieses wird aus Versehen veröffentlicht, was den Grundstein für den Hauptteil Geschichte legt.

Eine Trennung mit derart viel Streitigkeiten wirkt vordergründig erstmal recht klischeehaft. Ich muss der Autorin allerdings zugute halten, dass sie alles sehr glaubhaft und nicht überzogen rübergebracht hat.
Ich konnte besonders Caras Gefühle sehr gut nachvollziehen und fand die Beziehung zu ihrer Mutter ebenso authentisch wie bewundernswert.
Als die beiden in die Castingshow hineingeschlittert sind, nahm die Geschichte dann richtig Fahrt auf, denn hier trafen Charaktere aufeinander die es in sich hatten. Die Autorin hat es geschafft sehr greifbare Figuren zu erschaffen, alle mit ihren persönlichen Ecken und Kanten, dabei aber sehr glaubhaft.
Es war sehr interessant zu lesen, wie es bei diesen Shows abgeht, wobei ich davon ausgehe, dass die Autorin alles nur etwas abgeschwächt dargestellt hat. Aber auch so bekam man schon einen guten Eindruck. Die vielen kleinen Nebengeschichten fand ich sehr schön zu lesen und brachten noch mehr drive in die Story. Leider wurden hier einige Szenen nicht wirklich aufgelöst und hinterließen zum Schluss ein Fragezeichen. Mich hat das nicht nachhaltig gestört, aber ich hätte es schön gefunden, wenn die Geschichte insgesamt rund gewesen wäre.
Ganz wunderbar und versöhnlich fand ich das Ende, aber hier möchte ich nicht zu viel vorwegnehmen.
Was mich irritiert hat war die nahezu fehlende Liebesgeschichte zwischen Cara und Connor. Nach dem Lesen des Inhaltstextes hätte ich erwartet, dass hier das Hauptaugenmerk liegt, dem war allerdings nicht so. Wenn überhaupt, dann handelte es sich um eine kleine Liebelei. Nicht schlimm, aber meine Erwartungshaltung war eine andere.

Der Schreibstil ist insgesamt sehr flüssig zu lesen, aber an manchen Stellen wirkte die Geschichtsführung etwas gehetzt. Anderen Szenen hingegen hätte es gut getan, wenn diese etwas abgekürzt worden wären. Für meinen Geschmack hatte die Geschichte ihre Höhen und Tiefen, einige Szenen wurden leider nicht aufgeklärt, aber das Ende hat mich dann doch versöhnt. Insgesamt bescherte sie mir kurzweilige Lesestunden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.07.2020

Ein Wohlfühl-Hörbuch

Man wird ja wohl noch träumen dürfen
0

Tolle Figuren, super in Szene gesetzt
Die Hausgemeinschaft, die man hier zunächst kennenlernt, ist einfach Zucker. Alle Figuren haben etwas Eigenes, wirken auf unterschiedliche Weise leicht exzentrisch ...

Tolle Figuren, super in Szene gesetzt
Die Hausgemeinschaft, die man hier zunächst kennenlernt, ist einfach Zucker. Alle Figuren haben etwas Eigenes, wirken auf unterschiedliche Weise leicht exzentrisch und sind dabei so liebenswert, dass man sie einfach nur gerne haben kann.
In ihrer Unterschiedlichkeit passen sie wunderbar zusammen und ergänzen sich hervorragend.
Die Hauptfigur ist zunächst Physiotherapeuten Thea, wobei ihr Nachbar Schröder nach und nach die zweite Hauptfigurenrolle einnimmt. Ich fand von Anfang an, dass sie hervorragend zueinander passen würden, aber irgendwie wollte das nicht so wirklich gelingen. Stattdessen verlässt sich Thea auf Weissagungen ihrer Oma, was zu sehr lustigen und interessanten Begegnungen mit anderen Männern führt.
Apropos: auch die Nebenfiguren haben es wirklich in sich. Auch diese sind sehr liebevoll ausgestaltet, wobei "liebevoll" jetzt nicht unbedingt bedeutet, dass ich alle gemocht habe. Es gab auch Nebendarsteller, wo ich mich gezwungen sah genervt mit den Augen zu rollen. Nichtsdestotrotz wirkten sie absolut authentisch in ihrer Rolle. Es gibt ja auch im wahren Leben Menschen, mit denen möchte man freiwillig nichts zu tun haben. Genau so war es hier auch.


Abwechslungsreich und turbulent
Neben dem Zusammenleben der Hausgemeinschaft ist Theas "Männersuche" ein Bestandteil der Geschichte. Außerdem geht es, wie im Klappentext beschrieben auch darum, dass der Hausgemeinschaft gekündigt wurde, was auch zu sehr merkwürdigen, teils unfreiwillig lustigen Situationen und zu viel Aktionismus seitens der Hausgemeinschaft führt.
Wäre ich bisher nicht schon von der Geschichte sehr begeistert gewesen, so hätte mich spätestens das letzte Drittel gepackt. Denn hier ging es noch mal richtig zur Sache und neben einem ziemlichen Gefühlshinundher kam es auch zu so einigen Aha-Effekten. Einiges davon hatte ich schon im Vorfeld vermutet, aber auch hier ergab das Gesamtpaket, dass mir beim Hören keineswegs langweilig wurde.

Ein Hörgenuss
Dass dieses Hörbuch so unterhaltsam war, liegt natürlich an der Schreib- und Ausdrucksweise von Kristina Günak. Allerdings hat auch die Sprecherin maßgeblichen Anteil daran.
Ich mag Vanida Karun als Sprecherin ohnehin, aber hier hat sie sich wieder mal selbst übertroffen. Sie liest das Buch auf der einen Seite so unaufgeregt, schafft es aber immer wieder mit kleinen Veränderungen in der Stimmfarbe den einzelnen Figuren und Szenen das richtige Gewicht und den passenden Raum zu geben. Ich finde sie war für dieses Hörbuch genau die richtige Wahl.

Wem die Geschichte bekannt vorkommt dem sei noch gesagt, dass sie ursprünglich schon 2014 unter dem Titel "Verliebt noch mal" erschienen ist. Ich kannte sie allerdings noch nicht und ich finde es schön, dass dieser tollen Geschichte eine zweite Chance gegeben wurde. Außerdem wurde das Cover geändert, so dass es perfekt zu den anderen Büchern von Kristina Günak passt.

Es war mir eine große Freude dieses Hörbuch zu hören. Ich fühlte mich bestens unterhalten und empfehle es daher sehr gerne weiter!

Leider wurden die Rezis auf Amazon, Thalia und Weltbild bis heute nicht freigeschaltet

  • Einzelne Kategorien
  • Sprecherin
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Gefühl
  • Cover
Veröffentlicht am 28.06.2020

Ich habe mir etwas mehr erwartet

Als du mich sahst
0

Liebe kennt kein Alter
Im Wesentlichen geht es in dieser Geschichte um die Liebesbeziehung zwischen einer Frau und einem deutlich jüngeren Mann, der zudem aus einer Boyband stammt. Ähnliche Geschichten ...

Liebe kennt kein Alter
Im Wesentlichen geht es in dieser Geschichte um die Liebesbeziehung zwischen einer Frau und einem deutlich jüngeren Mann, der zudem aus einer Boyband stammt. Ähnliche Geschichten kennt man aus dem realen Leben, aktuell z.b. von Heidi Klum und Tom Kaulitz.
Die Autorin hat dies in eine sehr schöne Geschichte verpackt, die sich leicht und sehr locker liest, was nicht zuletzt am Sprach- und Schreibstil liegt.

Rockstar-Leben
Die Geschichte hat mich direkt am Anfang gepackt, weil ich mich wunderbar mit der weiblichen Hauptfigur (Solène) identifizieren konnte. Direkt zu Beginn gab es schon eine Szene, die ich in ähnlicher Form erlebt habe. Meine damaligen Gedanken dazu waren fast dieselben wie Solènes, was mich einerseits sehr schmunzeln lies und mir den Einstieg in die Geschichte darüber hinaus sehr einfach machte. Überhaupt muss ich sagen, dass Solène bestimmt für viele Frauen um die 40 Jahre reichlich Identifizierungspotenzial bietet.
Ihr gegenüber steht der Boyband-Star Hayes, den ich auch einfach nur toll fand. Er ist gut 20 Jahre jünger, wirkt aber überhaupt nicht so. Er wirkt reifer und abgeklärter, was vermutlich seiner Erziehung zu verdanken ist. Ich konnte schon verstehen, warum sich Solène von ihm angezogen fühlt.
Man reist in relativ kurzen Kapiteln mit ihnen um die ganze Welt, da Hayes mit seinen Jungs auf Tournee geht. Nicht nur das macht das Lesen kurzweilig und abwechslungsreich.

Ein hin und her der Gefühle
Die Liebesgeschichte führt durch diverse Höhen und Tiefen. Dabei werden die beiden Hauptfiguren mit diversen Vorurteilen/Klischees konfrontiert und müssen damit umgehen. Die vielen kleineren Begebenheiten und vor allem die Sichtweisen der Fans, als auch des Umfeldes von Solene sorgen dafür, dass es nie langweilig wird und man immer wieder etwas zum Nachdenken hat. Manchmal konnte ich es nachvollziehen, manchmal war ich auch wirklich schockiert.
Auch Solene selber wirkt manchmal hin und hergerissen. Das konnte ich auf der einen Seite natürlich sehr gut nachvollziehen, auf der anderen Seite ging mir ihr Verhalten manchmal gehörig auf den Nerven Punkt immer wieder betonte sie, wie viel jünger Hayes doch wäre. Ich habe mir dann immer gedacht "naja, das wusste sie ja vorher". Ich konnte ihr Gejammer in diesem Punkt nicht nachvollziehen und fand es auch ein wenig übertrieben.
Zu gerne würde ich noch etwas über das Ende schreiben, aber das lasse ich an dieser Stelle, da ich nicht spoilern möchte.
Hier bekommt man eine schöne, allerdings nicht unkomplizierte Liebesgeschichte. Ich fühlte mich sehr gut unterhalten und empfehle das Buch deshalb gerne weiter.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Gefühl
  • Figuren
Veröffentlicht am 08.11.2019

Insgesamt betrachtet fand ich den Krimi gut

Verborgen im Gletscher
0

Interessanter Anfang

Der Einstieg in dieses Buch versprach sehr viel. Es kam ziemlich zügig zum Fund der Leiche, wobei es sich der Autor nicht hat nehmen lassen, ein klein wenig Klimawandel in die Geschichte ...

Interessanter Anfang

Der Einstieg in dieses Buch versprach sehr viel. Es kam ziemlich zügig zum Fund der Leiche, wobei es sich der Autor nicht hat nehmen lassen, ein klein wenig Klimawandel in die Geschichte einzuflechten. Ein Thema, welches die Isländer in besonderem Maße betreffen dürfte, von daher fand ich das o.k. und den Hergang mehr als vorstellbar.

Eckige Figuren

Ich finde es immer schön, wenn Figuren in einer Geschichte etwas Besonderes haben. Was alle Figuren dieser Geschichte gemeinsam hatten war, dass sie irgendwie eine negative Grundstimmung ausstrahlten. Sie wirkten in weiten Teilen düster, ein wenig verkniffen und mit ihrem Leben nicht ganz im Einklang. Hinzu kam, dass es wirklich viele Figuren waren, die hier eine Rolle spielten. Das machte das Lesen nicht gerade einfacher, denn man hatte sich viele Namen und die entsprechenden Hintergrundinformationen zu merken. Teilweise stammten diese aus der Gegenwart, teilweise aber auch aus der Vergangenheit und ich habe mich manchmal im Nachhinein gefragt, ob diese ganzen Informationen mich wirklich in der Geschichte weitergebracht haben. Ich bin immer noch unschlüssig, denke aber, dass dem Buch 50 Seiten weniger auch nicht unbedingt geschadet hätten.

Ruhiger als erwartet

Wie schon erwähnt, fand ich den Einstieg in die Geschichte wirklich gut und so ging es mir auch mit dem Ende, wie ich schon mal vorweg nehmen möchte. Diese beiden Abschnitte fand ich spannend, so wie ich es von einem Krimi erwarte.
Der Mittelteil, damit meine ich gleichzeitig den Hauptpart der Geschichte, war eher erzählender Natur. Hier wurde sehr viel über die Ermittlungsarbeit geschrieben, die ich allerdings etwas zäh fand, außerdem gibt es Rückblicke, die den Ermittler a.D. Konráð betrafen. Zugegebenermaßen war das nicht uninteressant, aber es zog sich etwas in die Länge und nam der Geschichte dadurch einen Teil der Spannung, was ich sehr schade fand.

Insgesamt betrachtet fand ich den Krimi gut. Man muss sich damit arrangieren können, das die Geschichte in weiten Teilen von Hintergrunderzählungen begleitet wird. Auch die teilweise vorherrschende Düsterheit der Figuren sollte man aushalten können, dann wird man diesen Krimi bestimmt gerne lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Stimmung
  • Figuren