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Veröffentlicht am 18.03.2025

Dünen überall

Der Duft von Kuchen und Meer
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Uroma Undine, die erst knapp über 70 ist und oft Marens sechsjährige Tochter Leni hütet, eröffnet Maren, dass sie ein Haus auf Amrum besitzt und sie ihr das gerne übertragen möchte. Was Maren damit mache, ...

Uroma Undine, die erst knapp über 70 ist und oft Marens sechsjährige Tochter Leni hütet, eröffnet Maren, dass sie ein Haus auf Amrum besitzt und sie ihr das gerne übertragen möchte. Was Maren damit mache, sei ihr egal: verkaufen, vermieten, egal. Undine möchte nichts damit zu tun haben, doch da die jetzige Bewohnerin ausziehen will, müsse jemand sich drum kümmern.

Dieser Jemand soll Maren sein, die die Neuigkeiten dazu nutzt, zwei Wochen Ferien auf Amrum zu verbringen und sich dann zu entscheiden, was sie mit dem Haus vorhat. Als Maren dort ankommt, ist nicht nur sie bezaubert von dem schönen Haus an toller Lage nahe den Dünen.

Die Beschreibungen der Insellandschaft sind so schön, dass man sich alles bildlich vorstellen kann und gerne auch vor Ort wäre, um sich das mit eigenen Augen anzusehen. Maren lernt schnell ihre ihr bisher unbekannten Familienmitglieder kennen, dabei ist der eine oder andere Sturkopf. Da wir den Gegenwartsteil aus Marens Perspektive erleben, bekommen wir auch gleich ihre ersten Eindrücke von allen und allem mit.

In den wenigen Vergangenheitsteilen wird beschrieben, wie andere Frauen der Familie auf der Insel ankommen oder sie verlassen. Dabei erfährt man viel über die Familiengeschichte, über die weder Maren noch ihre Mutter Jella etwas wusste, weil Undine nie darüber gesprochen hat. Dies ist ein Punkt, den ich nicht wirklich glaubwürdig fand, dass über fünfzig Jahre lang niemand aus der Familie den Kontakt zueinander suchte. Sturkopf hin oder her.

Viel wurde immer wieder von "Öömrang" ins Deutsche übersetzt bzw. mit den beiden Sprachen gespielt. Dass das auf er Insel schon eine grosse Rolle spielt, ist mir klar, es brachte auch viel Inselfeeling mit sich, mir wars aber einen Ticken zu viel. Zu wenig hingegen ging es mir in die Tiefe, vielleicht auch, weil mir die Figuren insgesamt nicht ganz so nahe kamen, teils auch nicht so sympathisch waren, wie das in früheren Romanen der Autorin der Fall war. Leichter als sonst, aber trotzdem ist der Roman lesenswert.

Positiv aufgefallen ist mir, dass es am Ende nicht noch einen unnötigen Twist gab wie so oft in Romanen. Ebenfalls toll, dass am Ende des Buches die Rezepte der am meisten erwähnten Gebäckteile abgedruckt sind. Die Mandeltaler werde ich sicherlich bald nachbacken.

Fazit: Nette und leichte Lektüre mit (etwas zu) viel Geheimniskrämerei für den Urlaub auf Amrum und natürlich für alle ein Muss, die gerne backen.
3.5 Sterne.

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Veröffentlicht am 28.02.2025

Bisschen melancholisch

Winterzauber in der kleinen Traumküche in Cornwall
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St. Aidan bekommt Zuwachs. Diesmal ziehen Ella und Gwen nach Cornwall. Ella ist frisch getrennt und Gwen trauert um ihren Bruder, der wie früher ihre Mutter, in den Bergen verunglückt ist. Gwen und Ella ...

St. Aidan bekommt Zuwachs. Diesmal ziehen Ella und Gwen nach Cornwall. Ella ist frisch getrennt und Gwen trauert um ihren Bruder, der wie früher ihre Mutter, in den Bergen verunglückt ist. Gwen und Ella haben sich als Mieter für das Stargazey Cottage beworben und den Zuschlag erhalten. Zuerst ist es mal befristet, die Miete ist tief, dafür sollen sie es renovieren.

Vor Ort merken sie, dass das Cottage kleiner als gedacht ist und ihr Mut sinkt. War es ein Fehler hierher zu kommen? Doch dann greift ihnen der Meerjungfrauen-Club unter die Arme und bald ist zumindest Gwen motiviert, den Umbau zu starten. Ella arbeitet ausserhalb und so bleibt fast alles an Gwen hängen.

Gwen kommt in Kontakt zu ihrem Nachbar Ollie, der ebenfalls sehr neu im Ort ist. Es fliegen Funken, bevor sie überhaupt merke, dass sie etwas Ähnliches durchmachen.

Eigentlich eine ganz nette Geschichte mit dem Plus, die Truppe von Protagonistinnen (=Meerjungfrauen-Club) aus früheren Büchern wieder zu erleben.

Mich störte aber, dass Ella nicht wirklich fassbar war, selten da und ausserdem verwöhnt. Gwen geht irgendwann dagegen vor, aber mir hätte es gereicht, dass Ella einfach nicht vor Ort arbeitet, die Verwöhntheit-Schiene hätte man getrost streichen können.

Fazit: Unterhaltend, weniger humorvoll als auch schon bei Jane Linfoot, dafür mit einem melancholischen Schleier versehen.
3.5 Sterne.

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Veröffentlicht am 28.02.2025

Zu hektisch

Der Winter zaubert Träume am Meer
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Eigentlich dachte ich vor zweieinhalb Jahren, Band 3 wäre der krönende Abschluss der Lütteby-Reihe. Doch nun ist im Herbst 2024 überraschend noch ein vierter Band erschienen, der soll nun endgültig final ...

Eigentlich dachte ich vor zweieinhalb Jahren, Band 3 wäre der krönende Abschluss der Lütteby-Reihe. Doch nun ist im Herbst 2024 überraschend noch ein vierter Band erschienen, der soll nun endgültig final sein.

In "Der Winter zaubert Träume am Meer" wird erzählt, wie es Lina und Sinje in der Zwischenzeit ergangen ist und es gibt endlich auch ein Happy End für Amelie - natürlich über Umwege.

Jonas hat kaum Zeit für Lina, da er viel unterwegs ist. Wenn sie eine Familie gründen möchten, ist das nicht so ideal. Sinje hat sich getrennt, doch liebt ihren Sven immer noch. Amelie hat ein bisschen Heimweh und erhält plötzlich unerwarteten Besuch, doch auch sie fährt mit Herzklopfen in der Gegend herum.

Während Band 3 sehr emotional war, ist mir dieser letzte Band leider zu oberflächlich. Die Geschichte von Sinje kann ich noch nachvollziehen, obwohl es da sehr schnell geht. Schön dagegen fand ich die Geschichte um Amelie, die hätte von mir aus gerne mehr Platz bekommen können und dafür die von Lina und Jonas im Hintergrund auf wenige Sätze kürzen, da viel mehr auch nicht erzählt wird, einmal heisst es so, dann ist das Problem bei Ihnen plötzlich aus heiterem Himmel behoben.

Winterzauber hab ich mit den Protagonistinnen bei ihren Spaziergängen am Meer erlebt, ansonsten fehlte mir er. Zeit zum Träumen war auch keine da, da alles unglaublich hektisch ablief. Auch Linas Mutter und Grossmutter kommen zum Zug, aber auch bei ihnen läuft alles halb verborgen und oberflächlich ab.

Fazit: Für mich ist das ein nicht notwendiger vierter Band, der einzig durch den ansprechenden Schreibstil der Autorin lesenswert war. Inhaltlich hat er mich nicht überzeugt und ich finde es schade, dass die Reihe nun so hektisch endet.
3.5 Sterne.

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Veröffentlicht am 26.02.2025

Eine leichte Brise

Sommerhimmel über dem Möwenhof
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Diesen Roman hätte ich übersehen, wenn ich nicht gewusst hätte, dass es sich bei Frida Jacobsen um Frieda Bergmann handelt, deren Romane (z.B. Sommerblumentage) ich gerne lese.

In "Sommerhimmel über dem ...

Diesen Roman hätte ich übersehen, wenn ich nicht gewusst hätte, dass es sich bei Frida Jacobsen um Frieda Bergmann handelt, deren Romane (z.B. Sommerblumentage) ich gerne lese.

In "Sommerhimmel über dem Möwenhof" erzählt sie die Geschichte der geschiedenen Maren, die mit ihren drei Kindern von München zurück nach St. Peter-Ording zieht, wo sie aufgewachsen ist. Wohnen kann sie bei ihrer Mutter und Tante im Möwenhof, auch eine neue Arbeit wartet auf sie. Wobei - nicht so wie geplant, denn trotz Arbeitsvertrag lief da was schief. Stattdessen peppt sie den Möwenhof auf und renoviert die in die Jahre gekommenen Gästezimmer. Hilfe bekommt sie von ihrer Familie und neuen Bekannten, wie zum Beispiel Henning, der ihr sehr schnell den Kopf verdreht.

Es könnte alles gut sein, würde nicht plötzlich der im Ausland lebende Onkel Ludger den Hof verkaufen zu wollen. Doch der hat nicht mit den versammelten Kräfte der Möwenhof-Frauen gerechnet.

Die Autorin schildert das Einleben an der Nordsee mit allen Facetten. Maren, die sich Sorgen macht, ob ihre Kinder den Umzug gut wegstecken und der Plan der Hofbewohner, die Kids abzulenken, ist schön beschrieben. Da gibts auch öfters was zum Lachen. Sei es betreffend Essgewohnheiten oder den unterschiedlichen Dialekten.

Sämtliche Charakter (auch die Tiere) sind toll gezeichnet, ich konnte sie mir gut vorstellen. Henning bringt eine weitere Komponente mit ins Spiel, über sein Leben vor der Bootswerft spricht er aber nicht so gerne.

Auf etwas, was sein früheres Privatleben betrifft, hätte die Geschichte aber getrost verzichten können. Für Henning war das eine wichtige Sache, aber dies lief im Roman eher nebenbei und hatte für mich keinen Mehrwert. Auch die spleenige Nachbarin war mir zu viel - bzw. zu wenig, sie hätte mehr Platz bekommen müssen, um Teil des Ganzen zu sein und hätte vermehrt einbezogen werden müssen, damit es für mich stimmiger gewesen wäre. Da kommt man schnell auf den Gedanken, es wäre eine oberflächliche Geschichte, was es aber nicht war. Doch im Gegensatz zu anderen Büchern der Autorin, wird mir der Möwenhof deshalb wohl nicht lange in Erinnerung bleiben.

Fazit: "Sommerhimmel über dem Möwenhof" ist ein leichter, vergnüglich zu lesender Liebesroman, der mir aber zu viele Nebensächlichkeiten beinhaltete.
3.5 Sterne.

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Veröffentlicht am 18.02.2025

Un'estate in Italia

Die kleine Villa in Italien
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Eine Info zuerst: Dieser Band kann problemlos als Einzelband gelesen werden, da keine bisher bekannten Figuren dabei sind. Im kommenden Prag-Band ist dies dann anders, denn eine hier auftretende Figur ...

Eine Info zuerst: Dieser Band kann problemlos als Einzelband gelesen werden, da keine bisher bekannten Figuren dabei sind. Im kommenden Prag-Band ist dies dann anders, denn eine hier auftretende Figur wird dort den grossen Auftritt erst noch haben.

Zurück nach Italien: das blaue Meer, pittoreske Häuser, Sommerfeeling - Lia hofft, sich an der Amalfiküste inspirieren zu lassen für einen grossen Auftrag. Lias erste Idee zur Inneneinrichtung eines neuen Restaurants in London kam beim Auftraggeber nicht an, weshalb sie sich an der Amalfiküste inspirieren lassen möchte, um mit einer zweiten Idee den Auftrag an Land zu ziehen. Doch dies ist nicht der einzige Grund, weshalb Lia im kleinen Dachatelier eines Bekannten für einige Wochen nächtigt. Vor kurzem erst hat sie erfahren, dass ihr leiblicher Vater nicht der ist, der sie aufgezogen hat, sondern ein Mann namens Ernesto, der hier den Sommer verbringen soll.

Sein Manager, Raphael Knight, hat Lias erste Kontaktversuche in London abgeblockt, weswegen sie hofft, vor Ort erfolgreicher zu sein. Doch auch hier begegnet sie Ralph, der jeglichen Kontakt mit Ernesto verbietet, denn er hält sie für eine Erbschleicherin, da Ernesto ein weltweit bekannter Schauspieler ist. Immerhin lernt Lia vor Ort schnell einige Menschen kennen, darunter Leo, der für Unterhaltung sorgt, so fühlt sie sich nicht zu einsam. Doch das Schicksal meint es bald gut mit Lia, die schon bald in Ernestos Villa eingeladen wird. Das, was nun passiert, haben weder Lia noch Raphael erwartet.

Neben Lias Kunst, italienischem Essen (Lia lernt kochen!) und Amore geht es hauptsächlich um Patchworkfamilien unterschiedlicher Couleur. Damit hat Julie Caplin mich gepackt, da es zum Zeitpunkt der Lektüre in meinem Umfeld gerade auch stark thematisiert wurde.

Raphaels Misstrauen und Beschützerinstinkt; Lias Sehnsucht ihren leiblichen Vater kennenzulernen und damit umzugehen; Leos Unbekümmertheit; Aurelias Liebe zum Kochen und zu Ernesto und einiges mehr hat die Autorin sehr glaubhaft und realistisch geschildert. Auch das Knistern zwischen Lia und Raphael war deutlich zu spüren. Lia scheint die erste Frau zu sein, die Raphael Kontra gibt. Einerseits ist Raphael misstrauisch, andererseits fasziniert von Lia. Er wird gezwungen, immer öfters und länger Zeit mit ihr zu verbringen, doch ob sich die Vorurteile auch in Luft auflösen?

Es gab nicht nur viel zu essen, sondern auch viel zu lachen, während man Seite an Seite mit Lia Positano und die Amalfiküste entdeckt. Gefühlvoll geschrieben, wie gewohnt bei Julie Caplin, und somit ein Pageturner, bei dem ich bestens unterhalten wurde.

Fazit: Dieser Roman bringt den Sommer zurück in den tristen mitteleuropäischen Winter und sorgt für tolle Lesestunden!
5 Sterne.

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