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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.09.2021

Nicht für den schnellen Hunger geeignet

Das HOW NOT TO DIET Kochbuch
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Ich hatte keinerlei Vorkenntnisse zu Autor Dr. Greger oder seinen anderen Büchern. Dementsprechend bin ich ohne jede Erwartung an die Sache rangegangen.

Das Buch sieht sehr ansprechend aus. Mir gefällt ...

Ich hatte keinerlei Vorkenntnisse zu Autor Dr. Greger oder seinen anderen Büchern. Dementsprechend bin ich ohne jede Erwartung an die Sache rangegangen.

Das Buch sieht sehr ansprechend aus. Mir gefällt sehr gut, dass jedem Rezept eine Doppelseite gewidmet wurde und auch jedes Rezept durch ein Foto abgebildet wird.
Ebenso positiv finde ich es, dass es ein komplettes Kapitel zu Pasta-Rezepten gibt. Pasta verbindet man ja eher nicht mit einer „schlanken“ Ernährung.

Alle Rezepte im Kochbuch sind vegan. Ich persönlich esse tierische Produkte, bin aber über jede neue Rezeptidee dankbar, die als vollwertige Mahlzeit funktioniert und man nicht das Gefühl hat, dass bei einem Standardgericht einfach das Fleisch oder der Käse weggelassen wurde.
Deshalb war ich auch etwas verwirrt, als ich bei einem Auflauf den Zusatz „mit Käsenote“ erspäht habe. Gemeint war in diesem Fall der Geschmack von Nährhefe. In meinen Augen schmeckte der Auflauf nicht nach Käse (vielleicht hatte ich eine weniger nach Käse schmeckende Sorte Nährhefe?). In meinen Augen muss ein Gericht aber auch nicht zwingend „nach Käse“ oder „nach Fleisch“ schmecken, um mir zu gefallen.

Ich koche jeden Tag frisch und würde sagen, dass ich recht affin darin bin, Gerichte schnell und strukturiert zuzubereiten. Bei den Gerichten in diesem Buch ist mir das nicht immer gelungen. Teilweise begann mein persönliches Chaos schon beim Einkauf der Zutaten. Von Mehl aus blauem Mais, weißer Misopaste und Nährhefe hatte ich zuvor noch nichts gehört. Zudem werden viele verschiedene Küchengeräte und Gefäße benötigt, um sich an die Anweisungen einzelner Rezepte zu halten.

Ich möchte gern gesund kochen, aber mir ist es auch wichtig, dass die Gerichte sich gut in meinen Alltag integrieren. Eine Tomatensauce, deren Zubereitung sich über 2 ½ Stunden zieht und dabei eine Auflaufform, einen Mixer und einen Topf benötigt, finde ich für mein Leben einfach zu unpraktisch.

Dennoch konnte ich durch die Rezepte auch Neues kennenlernen: Von Chia-Pudding habe ich bisher die Finger gelassen, weil ich dachte, dass die Zubereitung zu kompliziert sei. Durch das Kochbuch habe ich lernen können, wie einfach das Ganze ist und auch wie lecker (und zusätzlich auch gesund, netter Nebeneffekt!).

Die Rezepte, die ich ausprobiert habe, haben mir gut geschmeckt, ich kann mir aber nicht vorstellen, mich ausschließlich nach Dr. Gregers Anweisungen zu ernähren. Aber wenn man auch nur hier und da etwas von den Rezepten übernimmt, ist das ja vermutlich auch schon ein Schritt in ein etwas gesünderes Leben.

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Veröffentlicht am 02.08.2021

Es fehlt ein wenig an Tiefgang

Die Gottesmaschine
4

Der Thriller „Die Gottesmaschine“ von Reinhard Kleindl bringt von Grund auf viel Potenzial mit.
Ein abgeschottetes Kloster, eine Entdeckung, die entweder für die Kirche oder die Wissenschaft weitreichende ...

Der Thriller „Die Gottesmaschine“ von Reinhard Kleindl bringt von Grund auf viel Potenzial mit.
Ein abgeschottetes Kloster, eine Entdeckung, die entweder für die Kirche oder die Wissenschaft weitreichende Folgen haben könnte, ein Mörder innerhalb der Mauern, der anscheinend alles versucht, um eben diese Entdeckung vor der Welt zu verbergen.

Durch den Titel "Die Gottesmaschine" sollten sich potentielle Leser nicht abschrecken lassen. Die Handlung befasst sich weder zu sehr mit Gott, noch mit Maschinen bzw. Computern. Dem Autor ist eine gute Mischung aus Action und Wissensvermittlung gelungen. Reinhard Kleindl ist selbst Physiker, wodurch die wissenschaftlichen Grundlagen des Thrillers sehr gut recherchiert und dargestellt werden.
Meiner Meinung nach hätte der Autor ruhig noch etwas näher auf die technischen Grundlagen eingehen können, da mich das Thema sehr interessiert, aber ich denke, da sind die Geschmäcker verschieden.

Ich habe den Thriller als sehr kurzweilig empfunden: Die Handlung war durchweg spannend und actionreich. Meiner Meinung nach hat darunter jedoch der Tiefgang der einzelnen Personen gelitten. Die Figuren sind nur sehr oberflächlich beschrieben und charakterisiert, wodurch Sympathien zu den einzelnen Personen bei mir nicht aufgekommen sind. Auch die Dialoge zwischen den einzelnen Figuren wirkten auf mich bisweilen hölzern und oberflächlich, weswegen auch dadurch kein besseres Verständnis der einzelnen Figuren geschaffen wurde.

Generell würde ich den Thriller solchen Lesern empfehlen, die Lust auf eine Reise in eine etwas andere Welt haben. Andere Welt deshalb, weil für die Meisten von uns vermutlich weder Religion noch Wissenschaft in einem solchen Ausmaß wie im Thriller beschrieben alltäglich sind. Der Thriller beleuchtet beide Seiten sehr nachvollziehbar und ich habe einige neue Dinge gelernt ohne dass der Thriller belehrend gewirkt hätte.

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Veröffentlicht am 23.12.2020

Manchmal muss man Böses tun, um Gutes zu bewirken.

Die treue Freundin
5

Ob ein solches Handeln zu rechtfertigen ist, ist meiner Meinung nach eine der zentralen Fragen, auf die der Thriller "Die treue Freundin" von Lisa Unger versucht eine Antwort zu finden.

Rain Winter ist ...

Ob ein solches Handeln zu rechtfertigen ist, ist meiner Meinung nach eine der zentralen Fragen, auf die der Thriller "Die treue Freundin" von Lisa Unger versucht eine Antwort zu finden.

Rain Winter ist Journalistin in Elternzeit und nimmt uns mit in ihre neue, teils chaotische Welt als Mutter. So ganz kann sie sich jedoch nicht mit der Tatsache anfreunden, nun vollends Hausfrau zu sein und als ein Mord ihre Aufmerksamkeit erregt, beginnt sie mit einer privaten Recherche, bei der sie zu Beginn nicht ahnt, wie nah sie damit ihrer eigenen Vergangenheit kommt.

Der Thriller wird aus zwei Perspektiven erzählt, wodurch sich nach und nach das ganze Bild zusammensetzt. Die Flashbacks in Rains Vergangenheit fand ich persönlich am spannendsten. Zu keinem Zeitpunkt musste ich mich zwingen, das Buch in die Hand zu nehmen, da der Thriller sehr flüssig geschrieben ist. Auch in den Szenen, in denen Rains Familienleben beschrieben wird, habe ich mich gut unterhalten gefühlt und wurde am Ball gehalten.

Obwohl an manchen Stellen des Thrillers womöglich ein wenig vom "Thrill" gefehlt hat, hat mich das Buch gut unterhalten.
Leider hat mich das Ende ein wenig ratlos zurückgelassen, weil nicht alle Handlungsstränge zu 100% beendet wurden (Möglichkeit für einen zweiten Teil?). Aber das lässt natürlich auch Freiheiten für die eigene Fantasie zu.

Ich würde den Thriller Lesern empfehlen, die sich gerne mit einer fesselnden Geschichte und interessanten Charakteren befassen wollen, allerdings nicht zu viel Spannung erwarten.

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Veröffentlicht am 10.11.2020

Spannende Fälle, aber für Fans des Podcasts nichts neues

ZEIT Verbrechen
0

Das Hörbuch zum Podcast besteht aus 12 von Sabine Rückert verfassten Artikeln über Mord, Totschlag und noch schlimmeren Verbrechen, die von verschiedenen Sprechern vorgelesenen werden.

Direkt vorweg: ...

Das Hörbuch zum Podcast besteht aus 12 von Sabine Rückert verfassten Artikeln über Mord, Totschlag und noch schlimmeren Verbrechen, die von verschiedenen Sprechern vorgelesenen werden.

Direkt vorweg: Wer schon seit geraumer Zeit die ZEIT abonniert hat bzw. ein treuer Fan des Podcasts ZEIT Verbrechen ist, der wird hier keine neuen Fälle zu hören bekommen. Jeder Artikel, der hier vorgelesen wird, war bereits Grundlage einer Podcastfolge, was mich persönlich leider enttäuscht hat, weil ich gehofft hatte, von neuen Fällen zu hören. Deshalb auch "nur" drei Sterne für die Spannung von mir.

Ich habe mich für die digitale Version entschieden und war bei den 153 Tracks leider oft verwirrt, wenn ich das Hören zwischendurch pausieren musste, da sie lediglich fortlaufend nummeriert sind und man sich deshalb schlecht zwischen den Fällen zurechtfindet.. Man sollte deshalb unbedingt darauf achten, sein Handy so einzustellen, dass es sich die letzte Position merkt. Dann ist das kein Problem.

Das Hörerlebnis war angenehm, die Sprecher haben sehr deutlich und in einem Tempo gelesen, bei dem man mühelos zuhören konnte.

Für True Crime Fans ist dieses Hörbuch hervorragend geeignet.

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Veröffentlicht am 03.10.2020

Mischung aus Desperate Housewives und Pretty Little Liars

Das Gift deiner Lügen
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Wir befinden uns in Severn Oaks, einem Villenviertel, das umzäunt und gut gesichert ist und in dem die meiste Zeit nicht mehr passiert, als dass sich die Bewohner hinter vorgehaltener Hand den neuesten ...

Wir befinden uns in Severn Oaks, einem Villenviertel, das umzäunt und gut gesichert ist und in dem die meiste Zeit nicht mehr passiert, als dass sich die Bewohner hinter vorgehaltener Hand den neuesten Klatsch und Tratsch aus der Nachbarschaft erzählen. Vor einem knappen Jahr kam es dann zu einem Todesfall: eine Bewohnerin ist während einer Party zu Tode gekommen, was aber schon bald von der ansässigen Polizei als Unfall abgetan wird. Der unschöne Vorfall wäre schon fast vergessen worden, wären da nicht zunächst rätselhafte Facebook-Posts und anschließend ein ominöser Podcaster, der behauptet, dass der Unfall gar kein solcher war, sondern Mord. In seinem Podcast möchte er sich vor allem den engen Bekannten bzw. Freunden der Toten widmen, denn die hätten laut seiner Aussage, sprichwörtlich nicht nur eine Leiche im Keller...

Die Hauptfiguren erinnern stark an die Frauen aus Desperate Housewives, jedoch hatte ich zu Beginn Probleme damit, mir zu merken, wer wer ist, wer mit wem verheiratet ist und welche Kinder zu welchem Paar gehören. Nach einigen Kapiteln hat man das aber gut raus, weil man rasch jede der Figuren mit ihren Eigenheiten und Macken kennenlernt und sie so besser unterscheiden kann.
Als dann der anonyme Podcaster erscheint, der mehr zu wissen scheint, als den Frauen lieb ist, erinnert der Plot etwas an Pretty Little Liars.

Insgesamt fand ich die Handlung spannend, allerdings würde ich das ganze nicht als Psychothriller betiteln. Immer wieder werden im Verlauf der Geschichte Geheimnisse der Protagonisten enthüllt, wodurch keine Langeweile aufkommt. Besonders das letzte Drittel hat mich vollkommen überzeugt.

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