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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.11.2020

Überzeugend

Der Staat an seinen Grenzen
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edes Buch von Sarrazin polarisiert und wird oft in die rechte Ecke gesteckt, dabei ist der SPD Mann alles andere als das. Sarrazin erhebt keinen Anspruch darauf alles zu wissen, aber er recherchiert sehr ...

edes Buch von Sarrazin polarisiert und wird oft in die rechte Ecke gesteckt, dabei ist der SPD Mann alles andere als das. Sarrazin erhebt keinen Anspruch darauf alles zu wissen, aber er recherchiert sehr gut und kann alles mit Fakten untermauern, an denen es nichts zu rütteln gibt, aber jeder der die Wahrheit nicht gerne hört, wird das Buch ohne zu lesen, zerreißen, doch gebt dem Buch eine Chance, da es Sachbuch ist und niemand überzeugen will.

Es geht im ersten Teil um die gesamten Völkerwanderungen und ist eher Geschichte von vor vielen 1000 Jahren bis in die heutige Zeit. Eindrucksvoll berichtet von Indogermanischen Stämmen bis zum Hunneneinfall. Dann setzt es sich mit der Bevölkerung und der Entwicklung der ehemaligen Kolonien Afrikas oder auch den Staaten des nahen Osten und mittleren Osten auseinander und vergleicht die Entwicklung und erklärt bis zur Gegenwart die einzelnen Positionen der westlichen Länder und die Erwartungshaltung der Entwicklungsländer und erklärt auch die genauen Daten der Asylgesetzgebung etc...

Erst zum Schluss formuliert er mögliche Lösungen, um die Entwicklungsländer weiter voran zu treiben und eine Auswanderung zu verhindern, die uns allen das Leben schwer machen würde. Das Buch ist sehr verständlich geschrieben und vom Aufbau sehr logisch.

Für mich die absolute Empfehlung als Sachbuch des Jahres !

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Veröffentlicht am 14.11.2020

Stark aber ungewöhnlich geschrieben

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Historische Krimis können extrem spannend aber auch extrem langweilig sein und die Frage ist immer, wie gut wurde recherchiert und wie interessant ist das entsprechende Thema. Dieser Krimi hier macht alles ...

Historische Krimis können extrem spannend aber auch extrem langweilig sein und die Frage ist immer, wie gut wurde recherchiert und wie interessant ist das entsprechende Thema. Dieser Krimi hier macht alles anders als andere historische Krimis und das ist vielleicht gut so....

Geschichte: Es beginnt mit den Resten einer Leiche, die im Hafen von Stockholm entdeckt wird und für die sich unter normalen Umständen niemand interessieren würde. Der Kammerdirektor bittet allerdings Cecile Winge um Hilfe. Winge, an Schwindsucht leidend und mit seinem Leben bereits abgeschlossen nimmt den letzten Auftrag seines Freundes an, sofern die Zeit ihm bleibt um die Ermittlungen zu führen. Vielleicht Zufall, dass der Mann, der die Leiche gefunden hat, Jean Michael Cardell, ein Kriregsverserter mit nur noch einer Hand, als Häscher arbeitet und sich nebenbei Geld als Kneipenaufsicht verdienen muss, um zu überleben, von Winge um Hilfe gebeten wird bei der Aufklärung. Das ungleiche Paar mit den sehr unterschiedliche Methoden versteht sich auf Anhieb...

Erzählform und Personen: Soweit ich verstanden habe, bezieht Natt och Dag seine Ideen aus der wirklichen Geschichte Schweden und lässt Personen wie den Kammerdirektor Norlin und seinen Kontrahenten, die es wirklich gab, in seine Geschichte einfließen. Ungewöhnlich an der Geschichte ist, dass wir in der Gegenwart starten, dann im nächsten Kapitel erzählt wird, was 3 Monate vorher passiert, das nächste Kapitel noch früher ansetzt um dann wieder in der Gegenwart zu landen. Die Charaktere sind stark und spannend zu entdecken. Das zurückweichen in der Zeit hat mich am Anfang irritiert und mich 2 x aus dem Rhythmus geworfen, zumal der brutale Mord, somit in seiner Entstehung erklärt wird, habe ich verstanden, dann wird der Strang gewechselt und eine Frau spielt darin eine Rolle, die mit Ihrer Geschichte am Ende bei unseren Helden ankommt, aber vorher erst einmal Fragezeichen aufwirft.

Fazit: Ein sehr ungewöhnliches Buch, das aber durch seinen ausgezeichneten Schreibstil brilliert. Am Anfang dachte ich, dass es stark in eine brutale Ecke drängt, aber das nur der Aufhänger ist, um wirklich Platz für Gefühle, Spannung und Freundschaft zu schaffen. Ich war am Anfang unschlüssig ob mich das Thema begeistern wird, wurde aber im Laufe des Buches überzeugt und am Schluss musste ich zugeben, dass es mich auch noch nach Wochen, nachdem ich es gelesen habe, beschäftigt hat. Die Personen haben mich nicht kalt gelassen und der eine Stern Abzug ist wirklich nur dafür, dass ich bis jetzt noch nicht verstanden habe, warum ausgerechnet dieser Tote vom Kammerdirektor untersucht werden soll, zumal es sicherlich zu dieser Zeit, mehr als 1 Toten pro Monat in Stockholm gab. Dass die Atmosphäre so dicht wie immer in skandinavischen Krimis nach einem greift, ist fast müßig zu erwähnen. Der Leser ist sofort in dem teilweise dreckigen Mief Stockholms gefangen. Für mich eine absolute Empfehlung !

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Veröffentlicht am 08.11.2020

Künstliche Intelligenz oder einfach nur Magie

Ein weißer Schwan in Tabernacle Street
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Beim inzwischen 8. Band der Serie angelangt überzeugt wieder das Cover, nicht jedoch die Übersetzung des Titels aus dem englischen, der gar nichts mit dem Inhalt zu tun hat... doch zur Geschichte die zwischen ...

Beim inzwischen 8. Band der Serie angelangt überzeugt wieder das Cover, nicht jedoch die Übersetzung des Titels aus dem englischen, der gar nichts mit dem Inhalt zu tun hat... doch zur Geschichte die zwischen den Zeiten wechselt und gerade am Anfang scheinbar verwirrt, doch....

Peter wurde suspendiert und hat sich bei einer High Tech Firma mit Namen SCC beworben, die einen ehemaligen Polizistin für die Sicherheitsabteilung unter Tyson Johnson, ebenfalls einem ehemaligen Polizisten, suchen. Peter soll überprüfen, ob es Mitarbeiter gibt, die eigene Wege verfolgen, doch das Problem ist, dass niemand Zugang zur obersten Etage hat. Was verbirgt sich da oben unter der Leitung des Inhabers Skinner.

Wie man sich denken kann, verfolgt Peter das ganze natürlich Undercover, was auch für ihn sehr neu ist und der Gedanke, die Menschen zu betrügen, die er gerade kennengelernt hat, erscheint nicht gerade gut zu seinem Charakter zu passen. Wir springen in der Zeit zurück und stellen fest, dass eine alte Maschine gestohlen wurde und der Bezug der Maschine führt über Charly Babbage und Ada Lovelace und wilden Spekulationen zu einer Maschine, die von einem Orgelbauer und einer Rechenkünstlerin entworfen zu sein schien und mit Magie erfüllt ist. Diese Maschine ruft auch Personen aus den USA auf den Plan und bald weiß keiner mehr genau, wer alles hinter der Maschine her ist und warum ...

Nach wie vor mit sehr guten Ideen gespickt, war mir dieser fast schon historisch herausgearbeitete Plot, doch fast eine Spur zu komplex, die am Ende viel zu leicht endet. Nach den ganzen Vorbereitungen hatte ich da irgendwie doch mehr erwartet aber das ist jammern auf hohem Niveau.

Die Nebengeschichte geht munter weiter und Peter und seine Flussgöttin Beverley erwarten Zwillinge. Zuck Zuck werden alle Beteiligten und neuen Kollegen, sowie die Eltern zu einem Fest genötigt und umso schwerer wird Peter die Auflösung gefallen, wenn er sich zu erkennen geben muss.

Unterm Strich war eigentlich alles wieder wie man es liebt und auch beim achten teil kommt sicherlich keine Langeweile auf. Wer allerdings mit diesem Band starten will, kennt eigentlich die Hintergründe und Personen die ebenfalls auftauchen gar nicht. Die ersten Teile der Reihe sollte man gelesen haben, damit das ganze wirklich Spaß machen kann. Für alle anderen die es kennen, wird dieser Buch ein Auftakt sein, da doch noch viele Fragen ungeklärt zurück bleiben und man darf gespannt sein....

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Veröffentlicht am 19.10.2020

Spannend aber zum Teil Unrealistisch

DRAUSSEN
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Dies ist das erste Mal das ich die beiden Autoren höre und ich gebe zu, dass ich zwiegespalten bin. Einerseits sehr gut erzählt, aber die Idee dahinter überzeugt mich nicht 100%.

Geschichte: Ein sehr ...

Dies ist das erste Mal das ich die beiden Autoren höre und ich gebe zu, dass ich zwiegespalten bin. Einerseits sehr gut erzählt, aber die Idee dahinter überzeugt mich nicht 100%.

Geschichte: Ein sehr narbiger und teils verbrannter Mann, der im Wald eine Gruppe Menschen im Überleben unterrichtet und den Bogen etwas überzieht. 2 Kinder , die im Wohnwagen leben, und von der restlichen Welt komplett abgeschnitten sind. Stephan ist vor irgend etwas oder irgendwem auf der Flucht und versucht Cayenne und Joshua von allem fern zu halten und unterrichtet die beiden selbst nach militärischen Regeln. Als Cayenne plötzlich von einem fremden Mann im Wald überfallen wird, gerät Ihre halbwegs heile Welt ins totale Chaos und Stephan kann Cayenne gerade so retten und ins Krankenhaus bringen. Doch wer hat es auf die drei abgesehen und warum ...

Die Geschichte ist einfach sehr gut erzählt und der Sprecher macht seine Arbeit richtig gut. Natürlich sind die mittlerweile 16 Jährige Cayenne und ihr jüngerer Bruder Joshua mittlerweile nicht mehr besonders amüsiert darüber wie sie leben und vorn allen Menschen abgeschottet zu sein. Sowie sich jemand zu sehr für de Drei interessiert, müssen alle wieder umziehen oder sich im Wald verstecken und auf ihre Art überleben. Ganz langsam erfährt man durch Tagebucheinträge eines deutschen, der sich der französischen Fremdenlegion angeschlossen hat , über die Ausbildung und die Verlegung auf eine der Überseeinseln Frankreichs. Irgendwann schließt sich der Kreis...

Auch wenn mir die Geschichte weit hergeholt ist, kann man sich der Spannung nicht entziehen und auch den Charakteren nicht. Ich ertappe mich dabei, wie ich Cayenne für ihren Blödsinn anschreien möchte und mit wieviel Geduld Stephan versucht eine heile Welt zu schaffen, die es von Anfang an nicht war und auch ihm könnte man sagen, warum erzählst du den beiden nicht einfach die ganze Wahrheit, die langsam aber sicher ans Licht kommt.

Fazit: Etwas Unrealistisch aber sehr gut erzählt und selbst nach Wochen bei mir noch sehr präsent im Unterbewusstsein, damit in jedem Fall 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 18.10.2020

Heldin oder einfach nur Kriminelle ?

Capitana
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Suhrkamp schafft es immer wieder neue Autoren zu gewinnen, die mich komplett überzeugen können. Aber auch immer wieder Autoren, die etwas besonders macht oder eine ungewöhnliche oder neue Art an sich haben. ...

Suhrkamp schafft es immer wieder neue Autoren zu gewinnen, die mich komplett überzeugen können. Aber auch immer wieder Autoren, die etwas besonders macht oder eine ungewöhnliche oder neue Art an sich haben. So auch dieser Roman der mich beeindruckt.

Lola eine junge Latina ist die Anführerin einer kleinen Gang in Los Angeles, die hauptsächlich mit Drogen handelt und diese auch an Latinos in ihrer Gegend verkauft. Zusätzlich sorgt sie sich sich um die Menschen in Ihrem Viertel und erfüllt Ihnen Gefallen, die sie bei Gelegenheit als Gegengefallen wieder einfordert. Dieses System ist für alle ein Gewinn und stärkt die Zusammengehörigkeit. Ihre angenommene Tochter Lucy versucht sie dagegen, vom Gang-Leben abzuschirmen und lässt sie auf eine teure Privatschule gehen. Als eines Tages eine Frau kommt, und sich beklagt, dass Ihr Mann sie immer geschlagen hat und sie nicht will dass er aus dem Gefängnis zu ihr zurück kommt, nimmt Lola den Auftrag an. Als sich herausstellt, dass diese Frau eine falsche Geschichte erzählt hat, gehen die Schwierigkeiten erst richtig los, da Lola den Auftrag nicht mehr stoppen kann....

Wunderbar geschrieben und mit Sicherheit nicht an die Realität grenzender Thriller, der von einer Frau mit viel Herz und Leidenschaft ausgeht, die für andere kämpft und das Drogengeschäft alles am laufen hält. Die Realität würde sicherlich anders aussehen. Doch dieser Roman ist spannend, entwickelt wunderbare Charaktere und hat eine Geschichte, die einmal am Rollen, nicht mehr zu stoppen ist. Lola eine Frau die zwischen allen Welten hängt. Früh auf sich gestellt, mit der Verantwortung für Ihre Angestellten ( Soldaten), dem Willen Ihrer Tochter ein gutes Leben zu bieten, Ihren Soldaten gegenüber keine Schwäche zu zeigen und da stellt Ihr Plötzlich jemand eine Falle und Lola muss überlegen, wer Ihre Freunde sind und wer versucht sie zu manipulieren....

Ich kann es normalerweise nicht mehr ertragen, dass jeder Autor, jeder Film , jede Serie aus den USA versucht, die verschiedenen Kulturen immer als beste Freunde darzustellen. Keine Serie, in der nicht eine Weiße mit einer Asiatin, Farbigen und möglichst noch einer Latina befreundet ist, damit das alles ausgewogen ist. Dieses Gefühl hatte ich hier nicht, obwohl Lola wirklich gerne der Welt der Weißen angehören würde und teilweise nicht mal an einem Tisch mit ihnen sitzen sollte,
ist der Patriotismus nicht sehr ausgeprägt und gefällt mir sehr gut.

Fazit: Ein Thriller mit absoluter Empfehlung. Ich wurde blendend unterhalten. Die Geschichte hat mich beschäftigt und war sehr spannend. Auch Tage nach dem lesen, war die Geschichte noch präsent, so dass für mich 5 Sterne klar sind.

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