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Veröffentlicht am 19.11.2021

Interessantes Thema aber mit der Umsetzung nicht zufrieden

Goldenes Gift
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Ich habe mich schon sehr auf Xavier Kieffer gefreut. Nach "Bitterer Schokolade" ist dies mein 2. Roman mit dem sehr sympathischen Antihelden. Doch es konnte mich nicht überzeugen, obwohl das Thema hochinteressant ...

Ich habe mich schon sehr auf Xavier Kieffer gefreut. Nach "Bitterer Schokolade" ist dies mein 2. Roman mit dem sehr sympathischen Antihelden. Doch es konnte mich nicht überzeugen, obwohl das Thema hochinteressant war und auch mein Held seine Rolle gut gespielt hat... Doch zur

Geschichte: Pol Schneider ist Imker und hat seine Bienenstöcke in der gesamten Hauptstadt verteilt. Auf Firmendächern, in Klostergärten und überall wo die Bienen den Stadthonig erzeugen können. Als er eines Tages Tod und völlig zerstochen aufgefunden wird, kommt Xavier Kieffer ins Spiel, der ebenfalls Bienenstöcke bei Schneider deponiert hat und bei dem Schneider schon weit im Rückstand mit den Lieferungen war. Doch wo sind seine ganzen Bienenstöcke und warum wird ein Profi-Imker so zerstochen aufgefunden ? Zeitgleich macht seine Lebensgefährtin in den USA ebenfalls Ihre Erfahrungen mit Bienenstöcken und beobachtet aus Zufall wie scheinbar in der Nacht Bienenstöcke einfach gestohlen werden und verfolgt das Fahrzeug...

Handlung und Personen: Hier fängt wahrscheinlich mein Hauptproblem an. Der Koch steht außer Frage, da er eine unnachahmliche Art hat, durch Neugier, Durchhaltevermögen und eine schöne Tappsigkeit zum Ziel zu gelangen. In diesem Buch steht ihm seine französische Lebensgefährtin leider mehr im Weg und ermittelt auf Ihre Art und bringt sich ein ums andere mal in große Gefahren. Xaviers Freund und permanent-Besucher seines Restaurants , der Finne Pekka ist dabei wie immer ein wunderbarer Zeitgenosse, mit dem die besten Gespräche stattfinden und der immer, wie er kann, auch hilfreich ist. Das Thema Honig , Bienen und die Zerstörung der Bienenvölker ist lehrreich und macht wahnsinnig Lust auf das Thema. Doch die Handlung ist oft sehr konstruiert und für mich leider nicht immer stimmig, da es einfach zu viele Zufälle gibt, die das ganze vorantreiben. Valerie , die Freundin kostet mich dabei einfach auch zu viele Nerven und stört mich richtig gehend. Dabei wäre ein Ersatz in Form von Kommissarin Lobato eine so viel bessere Alternative.

Schreibstil : Wie immer große Klasse und ich halte Tom Hillenbrand für einen großartigen Schriftsteller, der aber bislang schon viel besseres geschrieben hat und ich das irgendwie nicht so ganz in Einklang bringe mit dem was ich bisher schon gelesen habe. Es unterhält, gar keine Frage und wer nicht so kritisch auf Logik Fragen steht, kommt wunderbar mit dem Roman klar, doch leider bin ich etwas anders gestrickt in der Beziehung.

Fazit : Leider nicht das große Kino, das ich erwartet hatte und im Vergleich mit den Kriminalistischen Veröffentlichungen dieses Jahres eher im Mittelfeld angesiedelt und daher nur 3 Sterne an dieser Stelle von mir und eine Empfehlung an Freunde der Serie auf jeden Fall, allen anderen würde ich ein früheres Buch oder den ersten Teil eher als Einstieg empfehlen. Nach diesem Buch, wüsste ich nicht ob ich die Serie weiter verfolgen würde.

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Veröffentlicht am 03.06.2021

Gute Idee aber viel Potential liegen gelassen

Die Stadt der Seher
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Der Autor berühmter Reihen wie die Trolle und Sturmwelten und ich darf bei der Leserunde zum Auftakt einer vielleicht neuen Reihe teilnehmen. Das Cover ist wunderbar und ich freue mich wie ein kleines ...

Der Autor berühmter Reihen wie die Trolle und Sturmwelten und ich darf bei der Leserunde zum Auftakt einer vielleicht neuen Reihe teilnehmen. Das Cover ist wunderbar und ich freue mich wie ein kleines Kind auf Weihnachten.

Doch die Enttäuschung auf meiner Seite ist umso größer, da ich wirklich einfach mehr erwartet habe, was vielleicht mein Problem ist. Doch warum ....

Vastona ist eine große Stadt, irgendwo und Marco ein 16 Jähriger Straßenjunge ohne jegliche Chance, versteckt sich Nachts so gut er kann und tagsüber raubt er sich seinen Lebensunterhalt so gut er kann. Doch dann ändert sich alles, als er vom Orden der Seher aufgenommen wird und auf der untersten Stufe beginnt. Doch es gibt immer genug zu essen und auch die Kleidung wird gestellt. Bei seinen Botengängen lernt er Elena kennen , eine Wäscherin ohne Familie, die sich auch durchboxen muss. Als Marco entdeckt, dass nicht alles Gold ist was glänzt, fangen die Schwierigkeiten an.....

Was gut klingt, ist auch sehr gut geschrieben und die Seiten weichen nicht mit Widerwillen sondern die Kapitel sind schnell und einfach gelesen, doch je länger das Buch geht umso höher wird das Tempo des Autors. Man kann es schwer beschreiben. Ich lese ein Buch mit einer guten Idee, doch die Hauptpersonen erreichen mich nicht. Ich lese wie ein Zuschauer, der eine fremde Szene betrachtet aber nicht in der Geschichte eingetaucht ist. Weniger ist oftmals mehr und dieses Buch wäre vielleicht doppelt so dick, wenn das Potential ausgenutzt würde, dass diese Idee in sich trägt. Doch die Personen bleiben blass und die Szenarien wechseln so schnell wie in einem Buch für 7 Jährige mit dem Ergebnis dass alles viel zu schnell abgewickelt wird. Als ich denke , dass es ja noch kein Ende geben kann, wird das Ende in diesem Buch auf den gefühlt letzten Seiten einfach hin gewischt und ich staune einfach nur...

Das Buch steht zumindest ohne Cliffhanger da und kann durchaus alleine für sich gelesen werden, da es einen Abschluss hat. Mir persönlich ist es leider keine Empfehlung wert und nur gut gemeinte 3 Sterne, da es jetzt nicht wirklich schlecht ist, aber ich bin sooooo enttäuscht...

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Veröffentlicht am 07.03.2021

Na Ja , die Freude beim Haus der Freude, hält sich in Grenzen

Das Haus der Freude
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Bislang hatte ich für das Genre kein Auge und erst durch ein Ebook, dass erstaunlicherweise richtig gut und erotisch war, dachte ich das könnte für ab und an, eine neue Richtung sein, die mich begeistern ...

Bislang hatte ich für das Genre kein Auge und erst durch ein Ebook, dass erstaunlicherweise richtig gut und erotisch war, dachte ich das könnte für ab und an, eine neue Richtung sein, die mich begeistern könnte. Doch dieses Buch trägt nicht wirklich dazu bei...

Mitte des 17. Jahrhunderts in Versailles lebt Sophie am Königshof als eine der unzähligen Hofdamen, die versuchen sich in reiche Häuser zu verheiraten. Da Sie nicht Jung und Unschuldig ist, und Ihr Ex Geliebter sie mit der Aussicht erpresst, nackte Portraits von ihr zu veröffentlichen, sucht Sophie Hilfe bei Farid, einem Bordellbesitzer, der für sie den Ex finden soll. Doch Farid akzeptiert als Bezahlung nur den Körper von Sophie....

Eine Liebesgeschichte im alten Frankreich, die eigentlich sehr gut geschrieben wurde und auch von der Idee oder Logik durchaus gefallen könnte. Die Erotik kommt nicht zu kurz aber auch die Geschichte hat einen Sinn und dient nicht nur als Mittel zum Zweck, aber ...

Farid als der Unwiderstehlichste und beste Liebhaber der Welt ist schon an der Grenze für einen männlichen Leser, doch als dann noch Mystik in Form von einer unglaublichen Gabe der Krankheitsheilung hinzu kommt, war ab der Mitte das Buch eigentlich bereits für mich erledigt.

Es fällt vielen Männern schwer, sich für diese Art Romantik oder Erotik zu begeistern und ja, es ist verdammt schwer etwas neues und Kreatives zu formen und das auch so, dass es den Leser unruhig werden lässt und ihn auch in Erregung versetzen kann. Dazu muss man Situationen schaffen, die nachvollziehbar sind und die Phantasie anregt. Farid... klingt nach 1001 Nächte und ist exotisch, doch bei der mystischen Gabe, klingt am Ende eben einfach eher ein Märchen in mir nach, als das mich der Gedanke an ein erotisches Buch erregen würde. Somit gut geschrieben, aber absolut nicht mein Fall.

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Veröffentlicht am 27.12.2020

Düsteres Märchen für Erwachsene

Todessamen
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Was, wenn Deine Eltern durch einen Autounfall ums Leben kommen, Was wenn du ein Waisenkind bist und du dir einen imaginären Freund ausdenkst? Was, wenn dieser Freund plötzlich nach vielen Jahren im Grubinger ...

Was, wenn Deine Eltern durch einen Autounfall ums Leben kommen, Was wenn du ein Waisenkind bist und du dir einen imaginären Freund ausdenkst? Was, wenn dieser Freund plötzlich nach vielen Jahren im Grubinger Wald zuwinkt, obwohl du mittlerweile Erwachsen bist ? Was nach einer sehr guten Idee aussieht und auch vom Klappentext sehr gut klingt, hat mich persönlich ein bisschen ratlos zurück gelassen. Jessie ist eine sehr in sich zurückgezogene Person , die ihrer Umwelt am liebsten aus dem Weg geht. Die Erfahrungen aus dem Waisenhaus, hatten ihr nur gezeigt, wie gemein und Böse Menschen zu ihr sein können. Jetzt mit 21 Jahren soll sie in Ihrer eigenen Wohnung mit einem Job, Ihr Leben anfangen. Doch immer wieder verfolgen Sie die Träume Ihrer Vergangenheit und machen ihr das Leben zur Qual ? Als Sie ihrem imaginären Freund Sam in eine andere Welt folgt, scheint Ihr Leben eine Wendung zu nehmen ....

Obwohl die Idee gut ist und die Grundatmosphäre so richtig düster daher kommt, habe ich wirklich immer wieder mit mir gerungen, das Buch in die Hand zu nehmen und weiter zu lesen. Das Schwierige daran, ist eine vernünftige Kritik dafür zu finden. Technisch war es gut geschrieben. Die Charaktere sind alle sehr gut und nachvollziehbar herausgearbeitet und auch das Motiv ist absolut klar und eindeutig. Und dennoch....

Es hat mich nicht mitgenommen auf diese Reise. Es war ein Reisebericht über eine fremde Person, die man eine Weile begleitet und nach der gerade am Anfang 5. Wiederholung der Träume erst einmal zur Seite legt. Mir hatte dann die Spannung gefehlt und plötzlich ging es doch weiter. Nachdem Zwischenspiel mit Heinrich, bekommt man eine Vorahnung, die sich spätestens nach dem Unglück in der Küche und der Verbannung Ihres Freundes kenntlich macht und Erahnen lässt, dass nicht alles so ist, wie es scheint...Doch irgendwie war ich nach wie vor außen vor und bin nicht hinein gelangt in diese Geschichte und so hatte es etwas permanent von einem Fremdkörper an sich.

Die Moral ist klar und die Aussage steht für sich, so dass sich auch etwas positives mitnehmen lässt. Auch schön die Veränderung der Freundin, die sich in der Zwischenzeit um die Katze kümmert und anfängt zu verstehen, dass nicht immer alles um Sie spielen muss.

Ich glaube, dass hier viel Potential steckt. Ich habe das Buch an verschiedenen Tagen immer wieder aufgenommen und bin leider zu keinem Zeitpunkt mit der Geschichte warm geworden oder auch nur im Ansatz berührt worden, daher kann ich nur Maximal 3 Sterne aus meiner Sicht geben. Diese Geschichte ist reine Geschmackssache und was jetzt für mich gilt, kann ein Anderer völlig aus einer anderen Sicht wahrnehmen. Für mich reicht es leider nicht zu einer Empfehlung

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Veröffentlicht am 23.08.2020

Gastroführer oder Krimi oder Beides ?

Bretonische Verhältnisse
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Da die regionalen Krimis immer populärer werden, habe ich mich lange zurückgehalten und mir keinen der in Frankreich / Italien oder Portugal spielenden Romane eines deutschen Autors angeschaut. Zumal ...

Da die regionalen Krimis immer populärer werden, habe ich mich lange zurückgehalten und mir keinen der in Frankreich / Italien oder Portugal spielenden Romane eines deutschen Autors angeschaut. Zumal ich die Verfilmungen Donna Leons absolut fürchterlich finde und auch diese Serie wurde seitens der ARD sehr erfolgreich verfilmt. Also da ich das Ebook geschenkt bekomme habe, sollte ich es auch lesen ...

Geschichte: Der 91 jährige Hotelier Jean Louis Pennec wird in seinem Hotel erstochen und Kommissar Dupin muss den Fall übernehmen und ermitteln. Dupin vor 3 Jahren aus Paris in die Bretagne versetzt, ist sehr speziell, was jedoch für die Menschen aus der Bretagne allgemein gilt, so dass er eigentlich recht zufrieden sein kann. Der 91 Jährige war sehr aktiv in vielen Vereinen und auch ein Kunstliebhaber. In einer Stadt in der Gauguin vor 100 Jahren gelebt und gemalt hat, kein Wunder. Doch warum tötet man einen 91 Jährigen, der anscheinend keine Feinde hatte und einen sehr geregelten Tagesablauf. Doch es gibt einen weiteren Toten und die Rätsel nehmen zu.....

Das Buch ist gut geschrieben und es wimmelt von Klischees, die aber nicht so aufdringlich wirken, wie in manch anderen Krimis aus anderen Ländern. Die Person wird umgebracht und alle werden befragt und jedes kleine Detail das ans Tageslicht kommt oder weiter unerklärt bleibt, gibt Anlass zur Spekulation und wird weiter erforscht. Sehr gut gemacht, die Aufteilung in 4 Kapitel, welches 4 Tagen entspricht und in denen Dupin wirklich ungewöhnlich und mit viel Nachdenken die Zeit verbringt, was ihn irgendwie sympathisch macht. Es ist kein Action geladener Krimi, sondern besticht vielmehr durch die leisen Töne. Wie schon fast nicht zu verhindern, wird alles an Gastronomie aufgefahren, wobei einzig der Cidre vergessen wurde, ansonsten so ziemlich alles aufgefahren wurde, was geht.

Neutral bleibend und unabhängig von allem anderen ist es ein guter Roman, der viel zu hoch gejubelt wurde aber auch nicht schlecht ist. Die Figur des Dupin ist sehr gut. Die vielen Personen wurden mit einem Namensverzeichnis am Ende des Buchs dargestellt, was gut war, da mir doch der ein oder andere wieder entglitten war. Klug auch die Sequenzen, in denen eine Frau im Leben des Kommissars angedeutet wurde aber somit viel Luft lässt, für Folgebände. Natürlich gibt es auch die perfekten Helfer, wie seine Assistentin die im Prinzip die Bretagne vollkommen verkörpert und ihm hilft, der entsprechenden Situation zurecht zu kommen und auch in die Geschichte Einblick zu nehmen. Unterm Strich wurde ich gut unterhalten !



P.S: Unabhängig jeglicher Bewertung...

Nachdem sich herausgestellt hatte, dass der einstige Chef der Fischer Verlage Jörg Bong, hinter der Pseudonym steckt, stellte sich schon damals die Frage, warum der KIWI Verlag einen unbekannten Autor so ins Rampenlicht rückte. Wenn man dabei bedenkt, dass beide Verlage zur selben Gruppe gehören, macht es das schon deutlicher, dass hier jemand von seinen Beziehungen arg profitiert hat, doch mittlerweile spielt das anscheinend keine Rolle, da diese Bücher mit vielen Auszeichnungen bedacht wurden und die Bretagne den Autor mehrfach als Botschafter gewürdigt hat. Das muss jeder selbst für sich einordnen, ob das gegenüber jedem X-beliebigen Autor gegenüber korrekt ist oder nicht.

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