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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.02.2023

Sprachlich anspruchsvoll, aber inhaltlich schwach

Ein Geist in der Kehle
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Zuerst einmal möchte ich erwähnen, dass ich die Gestaltung des Buchcovers sehr schlicht und durchaus ansprechend finde. Der Einstieg in die Geschichte ist mir zunächst leicht gefallen und vor allem die ...

Zuerst einmal möchte ich erwähnen, dass ich die Gestaltung des Buchcovers sehr schlicht und durchaus ansprechend finde. Der Einstieg in die Geschichte ist mir zunächst leicht gefallen und vor allem die Mutterrolle der Hauptprotagonistin ist in den ersten Seiten sehr gut dargestellt. So wird der Alltag als Mutter realistisch wiedergegeben und nichts wird romantisiert. Schon zu Beginn ist mir der poetische Schreibstil der Autorin ins Auge gefallen, der sich durch das ganze Buch hindurch zieht. Das hat mich einerseits zum Nachdenken angeregt, andererseits war es durch die anspruchsvollere Sprache häufig nicht ganz so einfach den Inhalt aufzunehmen und zu verstehen. Allgemein gibt es meiner Meinung nach zu wenig Handlung und alles verläuft nur sehr langsam. Zudem besteht die Geschichte aus sehr langen Gedankengängen der Hauptprotagonistin und es gibt kaum Dialoge. Die Zeitsprünge und wechselnden Perspektiven haben mich nicht selten etwas verwirrt. Schade fand ich auch, dass man fast nichts über ihre eigene Familie erfährt, diese wird zwar immer wieder beiläufig erwähnt, allerdings nie so, dass ich mir ein richtiges Bild machen konnte. Außerdem habe ich als Leserin nicht nachvollziehen können, wie jemand so besessen von der Vergangenheit und dem Leben einer anderen Person sein kann. Als positiv empfunden habe ich, dass die Hauptprotagonistin eine starke Persönlichkeit hat und zu sich und ihrem weiblichen Körper mit all seinen „Macken“ steht. Und auch die kurzen Sprüche unter jedem Kapitel konnten mir oft ein Lächeln ins Gesicht zaubern.
Im Großen und Ganzen ist es ein lyrisches Buch, welches mich inhaltlich leider nicht überzeugen konnte, aber eine Empfehlung für alle, die sich an einem poetischen Schreibstil erfreuen können.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.02.2023

Ein Buch mit Suchtfaktor!

Kannibal. Jagdrausch
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Ich bin auf das Buch aufmerksam geworden durch die tolle Cover-Gestaltung und den Autor Mark Benecke, der mir schon davor bekannt war. Dadurch wollte ich unbedingt erfahren, wie er sein Wissen und seine ...

Ich bin auf das Buch aufmerksam geworden durch die tolle Cover-Gestaltung und den Autor Mark Benecke, der mir schon davor bekannt war. Dadurch wollte ich unbedingt erfahren, wie er sein Wissen und seine Erfahrungen als Kriminalbiologe in diesem Buch verpackt hat. Der Kannibalismus, welcher eine ganz zentrale Rolle spielt, wurde meiner Meinung nach sehr gut aufgearbeitet. So gibt es beispielsweise Informationen über den geschichtlichen Hintergrund und auch Fakten und Bezüge zu echten Kannibalismus-Fällen. Mehrfach wird der japanische Frauenmörder und Kannibale Issei Sagawa erwähnt.
Und auch Beneckes Wissen im Bereich der Insektenkunde kam in diesem Werk nicht zu kurz.
Besonders gut gefallen hat mir, dass es im Verlauf mehrere Perspektiven gibt: die Perspektiven der beiden Ermittler und die Sichtweise des Täters.
Die Geschichte konnte mich fesseln und ich habe das Buch innerhalb von zwei Tagen durchgelesen, weil es unglaublich spannend war. Außerdem ist der Schreibstil sehr angenehm zu lesen und ich bin nur so durch die Seiten geflogen!
Die Figuren sind sympathisch und authentisch, allerdings fand ich das Verhalten von dem Ermittler Becker häufig unprofessionell und er bewahrt teilweise nicht die nötige Distanz zu dem Fall. Andererseits macht ihn genau das menschlich und als Leser kann man die Gefühle des Ermittlers gut nachvollziehen.
Das Buch ist der zweite Band einer Reihe, aber man kann es durchaus lesen, ohne dass man die Handlung vom ersten Teil kennt. Einen Stern Abzug gibt es von mir, weil das Ende meiner Meinung nach zu abrupt kam und zu schnell abgehandelt wurde. Da hätten ein paar Seiten mehr sicherlich nicht geschadet.
Ansonsten ist es für mich ein grandioses Buch mit absolutem Suchtfaktor!
Ich empfehle es jedem, der gerne spannende Bücher liest und/oder sich für True Crime interessiert.

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