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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.09.2018

Der Fall tritt in den Hintergrund

The Numbers – Welche Zahl bringt dir den Tod?
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Der Thriller ist Auftakt einer Reihe um die Ermittler Law und Buckland. Arthur Law hat ein Alkoholproblem und steht sich oft selbst im Weg, die junge Ellie Buckland ist motiviert und integer – mir waren ...

Der Thriller ist Auftakt einer Reihe um die Ermittler Law und Buckland. Arthur Law hat ein Alkoholproblem und steht sich oft selbst im Weg, die junge Ellie Buckland ist motiviert und integer – mir waren trotzdem beide sympathisch.
Der eigentlich Fall beginnt rasant, denn es ist ein Serienmörder am Werk. Rund um London ermordet der Unbekannte Autofahrer und hinterlässt seine ganz eigenen Signatur. Er platziert einen Zettel mit Zahlenkombinationen und ein Kinderspielzeug am Tatort und variiert seine Tötungsarten. Scheinbar zufällig sucht er seine Opfer aus und kommt jedes Mal nahe genug an sie heran, um sie zu töten.

Ich bin leider mit falschen Erwartungen an das Buch herangegangen. Ich hatte ein Rätsel rund um die Morde und den Täter erwartet… vielleicht ein wenig Londoner Atmosphäre und viel Spannung. Spannend wurde es am Ende wirklich, aber anders als gedacht. Bis dahin gab es vor allem viel Drama rund um Laws (Familien-)Geschichte.
Die Ermittlungen waren für mich etwas zäh, was auch an den Begriffen lag, die mir das Lesen erschwert haben. Britische Dienstgerade und ihre Abkürzungen haben mich schon zur Verzweiflung gebracht, aber zu allem Überfluss bringt der Autor auch viel medizinisches Wissen in Form von Fachbegriffen ein. Der eigentlich gut lesbare Thriller wird dadurch stellenweise etwas anstrengend. Auch die Aufarbeitung der Vater-Tochter-Beziehung von Law hätte ich so nicht gebraucht, obwohl es ein Kernstück des Buches ist.

Am Ende bleibt einiges offen, denn anders als bei anderen Krimiserien (ein richtiger Triller ist das Buch wegen der Längen für mich eher nicht) ist der Fall nicht ganz abgeschlossen. Für Serienleser sicher ein gutes Buch, mich konnte es nicht ganz überzeugen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Figuren
  • Erzählstil
  • Spannung
Veröffentlicht am 30.08.2018

Große Erwartungen, schwacher Verlauf

The House - Du warst nie wirklich sicher
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Jack und Syd sind auf den ersten Blick ein sympathisches und normales Paar. Sie suchen ein gemeinsames Haus und werden schließlich überraschend ausgewählt, obwohl sie sicher die Bewerber mit dem geringsten ...

Jack und Syd sind auf den ersten Blick ein sympathisches und normales Paar. Sie suchen ein gemeinsames Haus und werden schließlich überraschend ausgewählt, obwohl sie sicher die Bewerber mit dem geringsten Budget waren. Syd liebt das Haus, Jack ist eher skeptisch. Schon nach kurzer Zeit geschehen einige seltsame Dinge, unter anderem findet Jack einen geheimnisvollen Karton auf dem Dachboden.
Eine große Rolle spielt auch das Nachbarmädchen Elsie, die Syd an ihre eigene – traurige – Kindheit erinnert.

Das Buch ist etwas besonderes, weil es in Tagebuchform geschrieben ist. Dabei wechseln sich Syd und Jack ab, antworten sich teilweise sogar gegenseitig auf ihre Einträge. Das hat mir sehr gefallen und ich konnte es gut lesen.
Leider bleibt die Geschichte hinter Stil, Beschreibung und Cover zurück. Anfangs war ich gefesselt, die Idee ist wirklich gut und weckt Erwartungen. Die wurden, da ich einen Thriller erwartet hatte, nicht erfüllt. Dabei ist das Buch interessant, driftet aber in ein verwirrendes und eher unrealistisches Szenario ab, ohne dass die Spannung wirklich aufrecht erhalten wird. Für mich war es ein großes Manko, dass das Haus eine eher untergeordnete Rolle spielt. Es ist ein Puzzleteil, aber mehr nicht.

Das ärgerliche ist, dass dieses Buch mit einer anderen Aufmachung sicher weniger Enttäuschung hervorgerufen hätte. So hat es mich leider nicht wirklich überzeugt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Psychologie
  • Erzählstil
  • Spannung
Veröffentlicht am 01.08.2018

Urkomischer Hamburg-Krimi

Meerjungfrauen morden besser
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Eigentlich dürfte man zu diesem Buch gar keine Rezension schreiben – man muss es selber lesen. Tatjana Kruse hat mit "Meerjungfrauen morden besser" eine würdige Fortsetzung zu "Gärtner war‘s nicht" geliefert. ...

Eigentlich dürfte man zu diesem Buch gar keine Rezension schreiben – man muss es selber lesen. Tatjana Kruse hat mit "Meerjungfrauen morden besser" eine würdige Fortsetzung zu "Gärtner war‘s nicht" geliefert. Der Kriminalfall ist in sich abgeschlossen, man kann ihn auch lesen ohne den Vorgänger zu kennen. Aber wer kann, sollte die Reihe in der richtigen Reihenfolge lesen. So viel sei schon verraten: Es wird weiter gehen mit den „Schnüffelschwestern“.

Aber von vorn: Konny und Kriemhild sind ungleiche Zwillingen, die zusammen eine Pension betreiben. Mit ihnen wohnen dort noch Amenhotep (Konnys Nacktkater) und der Kommodore (Kriemhilds verstorbener Mann – er wohnt also sozusagen in seiner Urne).
Als die beiden von einer Hochzeit (der des Gärtners aus dem ersten Teil) nach Hause kommen, ist die Pension verwüstet. Alles ist kurz und klein geschlagen und sie finden eine Drohung vor: Die Schwestern sollen Geld aushändigen, dass der Kommodore den Verbrechern vorenthalten hat. Eigentlich kann das gar nicht sein, aber die beiden Schwestern forschen natürlich trotzdem nach.

Obwohl ich zugeben muss, dass ich so viele Morde gar nicht erwartet habe, ist dies natürlich kein typischer Krimi. Ich war allerdings ziemlich überrascht, wer letztendlich die Fäden gezogen hat… da hat mich die Autorin gründlich hinters Licht geführt. Es ist also spannend, aber vor allem ist das Buch urkomisch. Tatjana Kruse hat eine unglaublich gute Beobachtungsgabe und kann die Situationskomik grandios in ihrem Büchern umsetzen. Die Typen sind ein wenig überzeichnet, aber wenn man ehrlich ist, erkennt man sie alle aus dem eigenen Bekanntenkreis wieder.

Eine Sache darf nicht unerwähnt bleiben: Konny ist nicht nur Hobby-Ermittlerin, sondern sie ist die Kummerkasten-Konny für eine Frauenzeitschrift. Ihre Antworten auf die wichtigen Fragen des Lebens („Wann ist man zu alt um Poledance zu lernen?“) sind einfach schön!

Veröffentlicht am 31.07.2018

Cyberdrachen, Raumschiffe und Teeniewahnsinn

Gork der Schreckliche
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Vorname Gork, Mittelname der, Nachname Schreckliche. So stellt sich der Teenie-Drache vor, der auf die Militärakademie „WarWings“ geht und seine große Liebe sucht. Eigentlich hat er seine große Liebe schon ...

Vorname Gork, Mittelname der, Nachname Schreckliche. So stellt sich der Teenie-Drache vor, der auf die Militärakademie „WarWings“ geht und seine große Liebe sucht. Eigentlich hat er seine große Liebe schon gefunden, aber die Drachendame weiß noch nichts davon. Gork hat sich nicht getraut mit ihr zu reden, weil er nicht so bösartig und mächtig ist wie die anderen Drachen. Das liegt vor allem an seinem Herz, dass viel zu groß ist. Und an seinen Hörnern, die viel zu klein sind. So kann er niemanden beeindrucken. Hilfe erwartet er nicht nur von seinem Opa, Dr. Schrecklich, sondern auch von seinem Raumschiff und seiner Roboter-Drachen-Freundin Fribby.

Ich wollte dieses Buch unbedingt lesen, denn Cover, Klappentext und Leseprobe haben mich direkt angesprochen. Allerdings muss ich sagen, dass alle drei nicht sehr viel über das Buch aussagen. Auch wenn ich das Cover super finde, passt es einfach nicht. Es geht um Raumschiffe, Gewalt und Cyberdrachen. Die Beschreibungen sind manchmal verworren, meistens skurril und bizarr. Es gibt eine durchgehende Handlung, die einen einzigen Tag im Leben Gorks beschreibt. Unterbrochen wird die Geschichte allerdings immer wieder durch Einschübe oder Rückblenden.

Alles in allem ein Buch für alle, die auch Walter Moers „Hildgunst von Mythenmetz“ mögen – gepaart mit Raumschiffen, Robotern und Planeteneroberung.

Veröffentlicht am 23.07.2018

Meine Erwartungen waren zu hoch

A Stranger in the House
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Karen und Tom sind glücklich verheiratet und führen ein weitgehend sorgenfreies Leben. Tom kommt eines Tages nach Hause und Karen ist nicht da. Scheinbar hat sie gerade das Abendessen vorbereitet, als ...

Karen und Tom sind glücklich verheiratet und führen ein weitgehend sorgenfreies Leben. Tom kommt eines Tages nach Hause und Karen ist nicht da. Scheinbar hat sie gerade das Abendessen vorbereitet, als sie plötzlich aus dem Haus gelaufen und mit dem Auto weg gefahren ist. Nach einer Weile stellt sich heraus, dass sie einen Unfall hatte und nun unter einer Amnesie leidet.
Als in der Nähe des Unfallortes eine Leiche gefunden wird, gerät Karen unter Verdacht...

Das Buch ist gut lesbar und hat mich nicht durch zu viele Personen verwirrt. Außer Karen und Tom gibt es noch die Nachbarin Brigid und den ermittelnden Polizisten. Das war es eigentlich. Leider konnte ich zu keiner der Figuren eine richtige Bindung aufbauen. Mit niemandem habe ich mitgefiebert, eigentlich hätte es fast jeder sein können, da alle irgendwie schräg sind.
Wer letztendlich der Mörder ist und wer unschuldig, war bis zum Schluss nicht klar, man kann sehr gut miträtseln. Obwohl ich nicht auf der richtigen Spur war und das Buch einige Überraschungen bereit hielt, konnte es mich trotzdem nicht überzeugen. Mein großes Problem war, dass ich sowieso mit einer überraschenden Wendung gerechnet hatte. Die kam dann auch, hat bei mir aber nicht ausgereicht um dem Buch Spannung zu verleihen.

Trotzdem, es war unterhaltsam und nicht schlecht. Im Bereich Psychothriller gibt es zwar viele bessere, aber zum zwischendurch lesen ist dieser ganz gut.

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