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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.08.2018

Everything I Never Told You

Was ich euch nicht erzählte
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Everything i never told you erzählt die Geschichte vor und nach dem Tod von Lydia. Zunächst weiß keiner wie und warum sie sterben musste, ob es ein Unfall oder ein Verbrechen oder vielleicht sogar Selbstmord ...

Everything i never told you erzählt die Geschichte vor und nach dem Tod von Lydia. Zunächst weiß keiner wie und warum sie sterben musste, ob es ein Unfall oder ein Verbrechen oder vielleicht sogar Selbstmord war. Ihr Leben, wie es in der Schule oder zu Hause bei ihrer Familie stattfand, zeigt völlig unterschiedliche Bilder. Nach und nach werden die einzelnen Fäden ihres Lebens zu einem Gesamtbild verstrickt, dass die Probleme die sie selbst aber auch ihre Familie hat deutlich zeigt.

Dieses Buch behandelt sehr viele unterschiedliche Themen, Rassismus, unerfüllte Träume, der Wunsch nach Aufmerksamkeit, Vernachlässigung, Selbstverwirklichung, Akzeptanz, der Wunsch allem und jedem gerecht zu werden und viele mehr. Dabei wirkt die Geschichte trotzdem nicht überladen sondern eher genau richtig. Und obwohl alle Themen doch sehr ausführlich behandelt werden, geschieht das so subtil, dass es nie langatmig wird.

Dazu trägt vor allem auch der wundervolle Schreibstil der Autorin bei. Deswegen kann ich nur empfehlen, das Buch auf Englisch zu lesen. Sie beschreibt ausführlich und detailverliebt aber es wird trotzdem nie langatmig.
Ein absolut tolles Buch, das ich jedem empfehlen kann.

Veröffentlicht am 30.07.2018

Der Gefangene des Himmels

Der Gefangene des Himmels
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Der dritte Teil in der Reihe um den Friedhof der verlorenen Bücher beleuchtet nun vor allem das Leben von Fermin und das Erwachsenenleben von Daniel.
Endlich wird Fermins Vergangenheit, die er beinahe ...

Der dritte Teil in der Reihe um den Friedhof der verlorenen Bücher beleuchtet nun vor allem das Leben von Fermin und das Erwachsenenleben von Daniel.
Endlich wird Fermins Vergangenheit, die er beinahe täglich neu erfindet, aufgedeckt. Daniel und seine Familie helfen ihm durch die schwere Zeit durch die er gehen muss um diese aufzuarbeiten und mit sich auf sein Schicksal einzulassen.

Mit hat sehr gut gefallen, wie dieses Buch den Kreis aus den Geschehnissen der beiden ersten Bände schließt und zeigt wie eng verflochten die Leben von Fermin und Daniel von Anfang an war.

Die Sprache und der Schreibstil von Carlos Ruiz Zafon sind wie gewohnt melodisch und einzigartig mitreisend. Ich konnte von der Geschichte aber auch vor allem von der Erzählweise nicht genug bekommen. Zusätzlich zum Buch habe ich mir deshalb auch noch das Hörbuch gekauft, das auch wunderschön vertont ist und der gedruckten Fassung in nichts nachsteht.

Eine wunderschöne Fortsetzung einer großartigen Reihe!

Veröffentlicht am 30.07.2018

Die Dramatik des Krieges

Alles Licht, das wir nicht sehen
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Der zweite Weltkrieg bricht aus und entwurzelt das blinde Mädchen Marie-Laure und ihren Vater aus Paris nach Saint-Malo. Während sie versuchen ihr Leben zu ordnen und unauffällig zu bleiben, wird der deutsche ...

Der zweite Weltkrieg bricht aus und entwurzelt das blinde Mädchen Marie-Laure und ihren Vater aus Paris nach Saint-Malo. Während sie versuchen ihr Leben zu ordnen und unauffällig zu bleiben, wird der deutsche Junge Werner ausgebildet um Sender des Wiederstandes ausfindig zu machen. Die Beiden stehen also auf unterschiedlichen Seiten des Krieges, ihre Schicksale sind jedoch miteinander verstrickt. Nach und nach nähern sich ihre Geschichten aneinander an.

Die sehr kurzen Kapitel, die teilweise nur zwei Seiten lang sind machen den Einstieg nicht ganz leicht, sorgen aber auch für viel Abwechslung. Mir hat es dabei geholfen, das Buch teilweise als Hörbuch zu hören, das auch großartig vertont ist. Die Sprache des Autors ist wunderschön und macht den Unterschied zwischen einem guten und einem großartigen Roman aus. Die Geschehnisse werden sehr bildlich und ausführlich beschrieben, so dass man sich gut in die Geschichte „hineinträumen“ kann.

Mir hat gut gefallen, wie vielseitig die Geschichte ist, die Schicksale der Protagonisten sind dramatisch, spannend und gehen sehr ans Herz.
Ein absolut lesenswerter Roman!

Veröffentlicht am 08.07.2018

Die Gerechte

Die Gerechte
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Das Gute an einem Hörbuch ist ja, dass man es in Situation nutzen kann, in denen man nebenher kein Buch lesen kann. Und genau das ist besonders praktisch, wenn es um ein Buch wie dieses hier geht, dass ...

Das Gute an einem Hörbuch ist ja, dass man es in Situation nutzen kann, in denen man nebenher kein Buch lesen kann. Und genau das ist besonders praktisch, wenn es um ein Buch wie dieses hier geht, dass man nämlich wirklich keine Sekunde aus der Hand legen könnte.

Man trifft scheinbar zufällig auf eine Frau, die einem hilft, die untreue Ehefrau und deren Liebhaber umzubringen. Das klang schon nach der ersten Zeile aufregend und nach etwas Neuem. Und genau das bekam ich dann auch. Auf ungewöhnliche und einfallsreiche Art erfährt der Leser, wie es zu diesem bizarren Zusammentreffen kam und was ab dann passiert. Planung, Ausführung, Probleme, Lösungen, all das findet seinen Platz.

Einen Mord aus der Perspektive des Täters und deren Werdegang zu betrachten gestaltet die Geschichte noch interessanter als die Tat selbst. Die verschiedenen Sprecher machen die Sprünge zwischen den Protagonisten leicht zu verstehen und jeder von ihnen trägt zu der aufregenden Geschichte seinen Teil bei. Und um der Spannung keinen Abbruch zu tun, bleibt das Ende dann sogar mit einem letzten Satz offen.

Veröffentlicht am 08.07.2018

Die andere Schwester

Die andere Schwester
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Wie viele andere wahrscheinlich auch, wurde ich auf dieses Buch aufmerksam, weil ich schon „Die Nachtigall“ gelesen hatte, das für mich eines der besten Bücher war, die ich in diesem Genre bis jetzt gelesen ...

Wie viele andere wahrscheinlich auch, wurde ich auf dieses Buch aufmerksam, weil ich schon „Die Nachtigall“ gelesen hatte, das für mich eines der besten Bücher war, die ich in diesem Genre bis jetzt gelesen habe.

Wichtig ist deshalb aber schon ganz zu Anfang, dass die beiden Bücher bis auf die Tatsache, dass die Hauptprotagonisten Schwestern sind, nichts miteinander gemeinsam haben.

Das Einzige, was Meghann und Claire miteinander verbindet ist ihre schwierige Kindheit. Für ihre Mutter kamen die Kinder, wenn überhaupt an zweiter Stelle, weswegen sie immer auf sich allein gestellt waren. Als Claires Vater schließlich Claire zu sich nimmt, bricht die Bindung zwischen den Beiden und sie führen von da an getrennte Leben, die sie in gegensätzliche Richtungen führen. Als Claire beschließt einen Mann zu heiraten, den sie seit ein paar Wochen kennt, will Meghan ihre Schwester „retten“.

Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und besitzen viel Tiefe. Beide haben eine klar verständliche Vergangenheit und der Leser kann gut nachvollziehen, wie sie zu diesen Menschen geworden sind. Beide gehen eine Entwicklung durch, die ich allerdings nicht immer ganz nachvollziehen konnte. Was mich allerdings gestört hat war das doch sehr vorhersehbare Ende. Schon etwa aber der Mitte lässt sich erkennen, dass am Ende eine heile Welt zurückbleibt, in der die Schwestern mit sich und ihren Leben glücklich sein werden, auch wenn auf dem Weg dahin noch einige Kämpfe auszutragen sind. Hier hätte etwas mehr Raffinesse nicht geschadet!

Alles in allem ist es aber trotzdem eine interessante und lesenswerte Geschichte.