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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.07.2025

Emotional und mitreißend

Die Rettung
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Shearwater ist eine Insel im Nirgendwo zwischen Australien und der Antarktis. Auf der Insel ist eine Forschungsstation und es leben nur noch Dominic Salt und seine drei Kinder dort. Die Insel wird es bald ...

Shearwater ist eine Insel im Nirgendwo zwischen Australien und der Antarktis. Auf der Insel ist eine Forschungsstation und es leben nur noch Dominic Salt und seine drei Kinder dort. Die Insel wird es bald nicht mehr geben, das Meer verschlingt sie. Dann wird eines Tages während eines Sturms eine Frau an Land gespült. Rowan, so heißt die Fremde, ist verletzt und unterkühlt. Die Familie rettet sie und pflegt sie gesund. Alle Beteiligten begegnen sich mit Misstrauen, eines ist schnell klar, jeder von ihnen hat etwas zu verbergen. Hilfe kann nicht angefordert werden, denn alle Funkgeräte sind zerstört. Wer hat das getan?
Nach und nach dringen wir in die Geschichte der einzelnen Beteiligten ein, lernen die Vergangenheit und ihre Gefühlswelten kennen. Aber nicht nur die Protagonisten werden uns nähergebracht, auch die unglaubliche Natur wird in einer wunderbaren bildhaften Sprache beschrieben. Ich habe mich immer mehr in diese Insel im Nirgendwo verliebt.
Da die Insel bald im Meer versinkt, werden die Bewohner in naher Zukunft abgeholt, sie müssen ihre Sachen packen und sich von der Insel und der Tierwelt verabschieden. Die Autorin bringt uns die Gefühle der einzelnen zueinander, das Familiengeflecht und die Liebe zur Natur in einer eindringlichen emotionalen Sprache näher.
Ich habe das Buch mit dem sehr fesselnden Schreibstil sehr gerne gelesen. Es ist teilweise spannend wie ein Thriller, aber für mich keinem bestimmten Genre genau zuzuordnen. Ein großartiges Buch, daher eine absolute Leseempfehlung.
Seite 312: „Kann schon sein, dass wir eines Tages alle ertrinken, verbrennen oder verhungern, aber bis dahin können wir immer noch selber entscheiden, ob wir zur Vernichtung beitragen oder füreinander da sein wollen.“

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Veröffentlicht am 10.06.2025

Krimi und Romanze

Indigo Ridge | Die Edens 1 |
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Winslow kommt in die Kleinstadt Quincy in Montana und tritt dort den Posten als neue Polizeichefin an. Die Stadt kennt sie, denn ihr Großvater lebt dort und sie hat als Kind oft die Ferien dort verbracht. ...

Winslow kommt in die Kleinstadt Quincy in Montana und tritt dort den Posten als neue Polizeichefin an. Die Stadt kennt sie, denn ihr Großvater lebt dort und sie hat als Kind oft die Ferien dort verbracht. Sie kommt an und am ersten Abend hat Winslow einen One-Night-Stand mit Griffin, von dem sie glaubt, dass er nicht in der Stadt wohnt. Doch Griffin ist der Sohn der Familie Eden, die groß ist und viel in Quincy zu sagen hat.
Kurz darauf wird auf dem Grundstück der Edens eine tote junge Frau gefunden. Während fast alle glauben, dass Lily Greens Tod ein Suizid war, ist Winslow nicht davon überzeugt und sie fängt an Fragen zu stellen. Damit macht sie sich nicht gerade beliebt. Bei diesen Ermittlungen treffen Quincy und Griff immer wieder aufeinander, sie wollen es zwar nicht, aber die gegenseitige Anziehung ist sehr groß.
Die Autorin beschreibt das Leben in der Kleinstadt in Montana sehr anschaulich. Quincy muss sich ihren Platz auf dem Polizeirevier und in der Stadt erstmal erkämpfen, nicht alle begegnen ihr offen. Devney Perrys Schreibstil ist spannend, wo es passend ist emotional und die Protagonisten werden bildhaft beschrieben. Wir lernen die alltägliche Arbeit und die Ermittlungen kennen. Ich habe gerne die Annäherung von Quincy und Griffin begleitet, beide sind selbstbewusst und so sprühen schon mal die Funken.
Es ist das erste Buch der Edens, das zweite „Juniper Hill“ soll im Oktober 2025 erscheinen. Ich habe das Buch gerne gelesen, es verbindet geschickt einen Krimi und eine Romanze.

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Veröffentlicht am 09.06.2025

Routinierte spannende Ermittlungen

Die Toten auf Föhr
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Auf der Insel Föhr sind eine Mutter und ihre zwei Kinder getötet worden. Der Fall wird schnell als erweiterter Suizid zu den Akten gelegt. Doch der Vater der Getöteten glaubt nicht daran und besteht auf ...

Auf der Insel Föhr sind eine Mutter und ihre zwei Kinder getötet worden. Der Fall wird schnell als erweiterter Suizid zu den Akten gelegt. Doch der Vater der Getöteten glaubt nicht daran und besteht auf einer Obduktion. Der Fall wird neu aufgerollt und Lena Lorenzen und ihr Team, Naya und Johann, werden mit den Ermittlungen beauftragt.
Das Team stellt schnell fest, dass ein Tötungsdelikt vorliegt und routiniert begeben sich die drei auf Spurensuche. Spannend in packender flüssiger Sprache führt uns die Autorin durch den Fall. Er ist gut durchdacht, immer wieder mit Wendungen und falschen Fährten. Die Ermittler kennen sich gut und wir erfahren, wie immer in den Krimis, einiges über ihr Privatleben. Das macht die Arbeit der drei unterschiedlichen Charaktere authentischer.
Es war nicht mein erstes Buch der Autorin und ich werde sicherlich noch einige Fälle gemeinsam mit der Inselkommissarin lösen.

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Veröffentlicht am 09.06.2025

Zwei Frauen auf dem Weg zu sich selbst

Tage wie Salzwasser
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Die Mathematikerin Atlanta ist schwanger und wartet auf dem Bahnsteig auf die Ankunft ihres Freundes Maltes. Doch Malte kommt nicht, stattdessen erhält sie die Nachricht, dass er tot ist, er hat sich selbst ...

Die Mathematikerin Atlanta ist schwanger und wartet auf dem Bahnsteig auf die Ankunft ihres Freundes Maltes. Doch Malte kommt nicht, stattdessen erhält sie die Nachricht, dass er tot ist, er hat sich selbst umgebracht. Ihre Welt bricht völlig auseinander. Zufällig findet sie vier Adressen die er auf einem Zettel notiert hat und beschließt diese Personen aufzusuchen.
Enza ist Radhändlerin und hat ein sehr inniges Verhältnis zu ihrer Mutter Hilde. Hilde erkrankt schwer und drängt Enza dazu zur Schwester ihres verstorbenen Vaters nach Sizilien zu fahren.
Der Zufall treffen sich die beiden sehr unterschiedlichen Frauen aufeinander. Die gemeinsame Reise auf einem Motorrad Richtung Süden beginnt. Ich bin kein Freund von Road-Movies, doch hier schafft die Autorin es mich von Beginn an zu fesseln. Zwei auf den ersten Blick sehr unterschiedliche Frauen begeben sich auf eine Reise, die eine auf der Suche nach Antworten und die andere wird von ihrer Mutter dazu gedrängt. Nach und nach öffnen sie sich der Anderen. Sita Maria Frey bringt uns Atlanta und Enza und ihre Gefühlswelt unprätentiös und feinsinnig näher. Mein merkt deutlich, dass der Weg das Ziel ist. Am Ende des Buches sind sie angekommen, auf jeden Fall bei sich selbst.
Ich habe das Buch mit dem für sich fesselnden Schreibstil sehr gerne gelesen, die Protagonisten konnte ich mir gut vorstellen. Bei den einzelnen Stationen und Fahrten auf den verschiedenen Fortbewegungsmitteln war ich immer mit dabei. Vor allem die Beschreibung der Reisestation Barcelona und die Annäherung der beiden Hauptprotagonistinnen bleiben bei mir Gedächtnis. Ein beeindruckendes Debüt, von der Autorin wünsche ich mir mehr Bücher.

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Veröffentlicht am 18.04.2025

Intensiv und emotional

Before I Let Go
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Yasmen und Josiah haben sich gemeinsam ein Leben aufgebaut, haben zwei Kinder und ein Restaurant. Doch dann bringen zwei schmerzhafte Verluste das Leben der Familie aus den Fugen. Beide gehen sehr unterschiedlich ...

Yasmen und Josiah haben sich gemeinsam ein Leben aufgebaut, haben zwei Kinder und ein Restaurant. Doch dann bringen zwei schmerzhafte Verluste das Leben der Familie aus den Fugen. Beide gehen sehr unterschiedlich damit um. Yasmen fällt in eine Depression und Josiah arbeitet wie besessen, damit sie finanziell über die Runden kommen. Sie finden keinen gemeinsamen Weg und es folgt die Trennung. Für ihre Kinder und das Restaurant sind beide weiterhin zusammen da.
Die Autorin beschreibt uns in einer intensiven und emotionalen Sprache den Weg wie das Paar wieder den Weg zu einem Wir zurückfindet. Dabei spielen Verlust, Trauer, Depression und Trauma eine Rolle. Die Geschichte der Wiederannäherung wird aus verschiedenen Perspektiven dargestellt. Es entsteht ein ehrliches Bild darüber was die schmerzhaften Verluste mit den Beteiligten gemacht hat. Kennedy Ryan zeichnet die Figuren in einem flüssigen und kraftvollen Schreibstil, sie sind gut dargestellt.
Der Weg der Wiederannäherung wird ehrlich und nicht romantisch beschrieben. Sie setzen sich im ihrer gemeinsamen Geschichte auseinander und nähern sich wieder an, sie reden endlich ehrlich über ihre Gefühle. Im letzten Drittel des Buches steht allerdings deutlich die physische Anziehung, für mich zu sehr, im Vordergrund. Die expliziten Szenen drängen dann die emotionale Entwicklung von Yasmen und Josiah leider in den Hintergrund. Da wäre etwas weniger, mehr gewesen. Es ist eine emotionale Geschichte über die Bewältigung von Verlust und das finden eines neuen gemeinsamen Weges.

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