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Veröffentlicht am 14.01.2022

Beeindruckender Weltenaufbau & Liebe zur Natur

Helles Land
3

In Helles Land scheinen gleichzeitig zwei Sonnen, was Hitze und Trockenheit mit sich bringt. Doch im Refugium mitten im Wald steht die Lichteiche, ein besonderer Baum, der mit der enormen Sonneneinstrahlung ...

In Helles Land scheinen gleichzeitig zwei Sonnen, was Hitze und Trockenheit mit sich bringt. Doch im Refugium mitten im Wald steht die Lichteiche, ein besonderer Baum, der mit der enormen Sonneneinstrahlung umgehen kann und alle Bäume um sich herum schützt. Damit der lebensnotwendigen Lichteiche kein Schaden zugefügt werden kann, kennt deren Standort nur die Hüterin des heiligen Baumes: Clay und ihre Nachfolgerin Camille. Daneben gibt es noch zwei weitere Orte: Weit entfernt befinden sich die Türme, unter deren Dach einige Menschen leben, sowie in der Wüste vereinzelt Siedlungen zu finden sind. Als einige Menschen im Refugium verschwinden und Mysteriöse geschieht, scheint die Lichteiche in Gefahr zu sein.

Ich finde den Weltenaufbau unheimlich toll! Im Refugium leben die Menschen im Einklang mit der Natur, an die sich auch die Sprache angepasst hat, und dort gibt es viele Pflanzen und Tiere, die noch bunter und bewundernswerter sind als in unserer Realität, z. B. der winzig kleine Vogel Tausänger, bei dem die orangenen Männchen das Morgenlied zwitschern und die grünen Weibchen am Abend singen. Ich liebe die Natur und bin oft draußen unterwegs, weshalb ich dieses Fantasywelt so gerne besuchen würde. Die Welt in Helles Land hat einige Parallelen zu unserer, finde ich: Wie wir leben die Türmer mit vielen Errungenschaften, Technik und Wissenschaft in ihrer Großstadt. Die Bewohner der Wüste Savannah führen das entbehrungsreiche Leben, das uns bevorstehen könnte, wenn wir nicht endlich mehr gegen den Klimawandel kämpfen. Und das Refugium, in dem die Natur geachtet und sogar verehrt wird, zeigt, dass wir Menschen mehr Liebe und einen respektvollen Umgang zu ihr entwickeln sollten.

》Die Blätter der Sträucher, die ich im Vorbeikommen mit den Fingerspitzen streifte, erglühten vor Lebensfreude. Pflanzen, das wusste ich seit meiner Kindheit, feiern jeden Morgen wie ein neues Leben. Nach der Kühle und Dunkelheit der Nacht erwachen sie mit dem Durst nach Licht und dem Drang, zu wachsen, zu blühen und zu duften.《, S. 148

Die Geschichte ist vor allem am Anfang enorm spannend, weil man einfach nicht weiß, wer nun der Feind ist. Anfangs ist noch alles offen, weil die Autorin geschickt die wenigen Hinweise in verschiedene Richtungen lenkt bzw. überhaupt kaum welche preisgibt. Auch dass man erst nach und nach die Lebensweise in den Türmen und der Wüste Savannah kennenlernt, macht das Geschehen interessant und spannend. Im Mittelteil macht Clay zwar ein paar Entdeckungen, aber trotzdem keine richtigen Fortschritte. Mary E. Garner hat weiterhin tolle Ideen und führt mehrere neue Charaktere ein, die vielleicht Misstrauen wecken, schockieren oder ich sie immer mehr ins Herz geschlossen habe.

Das Ende hat nochmal einiges zu bieten, weil es mich überrascht, schockiert und bestätigt hat. Es gibt Action, aber auch einen Aspekt, der mir zu einfach gelöst wurde und zu wenig Emotionen bei den Protagonisten vorhanden waren. Apropos Emotionen: Die Autorin hat mich zu Tränen gerührt und mein Herz zerstört, es aber zum Glück gleich wieder zusammengesetzt.

Fazit:
"Helles Land" besitzt einen unglaublichen Weltenaufbau, tolle Ideen und man spürt Mary E. Garners Liebe zur Natur. Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen und konnte mich am Ende sogar zu Tränen rühren.

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  • Charaktere
  • Cover
  • Fantasie
Veröffentlicht am 23.09.2023

Verliert an Spannung

Der Porzellaner
1

Gleich zu Beginn des Buches begleiten wir 1719 den flüchtenden Samuel, was zugleich die Frage aufwirft, wie es dazu kommen konnte und somit direkt Spannung bringt. Denn danach folgen die Kapitel von 1706 ...

Gleich zu Beginn des Buches begleiten wir 1719 den flüchtenden Samuel, was zugleich die Frage aufwirft, wie es dazu kommen konnte und somit direkt Spannung bringt. Denn danach folgen die Kapitel von 1706 an chronologisch, während der Bergmann Samuel nach Meißen in die Albrechtsburg kommt, um dort mit Kollegen bei der Herstellung von Gold helfen soll. Böttger hat dies dem Kurfüsten von Sachsen demonstriert, der ihn seitdem gefangen hält und auf das ersehnte Gold wartet, dass er so dringend für seinen teuren Krieg benötigt. Doch was bisher nur ein Trick war, ist nicht leicht zu entwickeln, weswegen Böttger nun zusammen mit Tschirnhaus zunächst hinter das Geheimnis der Porzellanherstellung kommt – das erste Mal außerhalb Asiens. Doch Tschirnhaus stirbt und Böttger leitet die Porzellanmanufaktur mit Nehmitz, der das Bindeglied zum Kurfürsten darstellt, die sich beide ständig uneins sind und streiten. Die erfolgreiche Produktion von vergleichbarem Porzellan aus China geht einen langen Weg.

"Und doch ist es zerbrechlich, das Porzellan, wie unser Glück, der Reichtum, unser Leben. Im Streit und ohne Frieden bleibt davon nicht mehr als ein paar Scherben.", S. 226

In diesen Roman wird auch die politische Lage von Sachsen und das Leben des Kurfürsten August aufgegriffen. Denn Augusts Gier auf das Gold und sein Umgang mit der Manufaktur sind genauso ausschlaggebend für das weiße Gold, wie die Erfindungen von Böttger und die Leitung von Nehmitz, sowie schlussendlich auch die Flucht und der Verrat von Samuel Stöltzel. Die politische Lage und Samuels Leben werden durch unterschiedliche Perspektiven dargestellt. Neben dem eigentlichen Protagonisten Samuel, kommt auch seine große Liebe Sophie in einigen Kapiteln zu Wort, genauso wie Constantia, die Mätresse des Kurfürsten Sachsens, und August selbst. Die unterschiedliche Sichtweise der Kapitel gefällt mir und gibt der Geschichte ein umfassendes Bild. Man erfährt die Motive und Wünsche der Charaktere, deren Beziehungen verwoben und anschaulich dargestellt sind, sodass alle Reibereien, Streit und Eifersucht nachvollziehbar werden. Constantia ist dabei eine der interessantesten Charaktere im Buch. Sie ist klug und wissenschaftlich interessiert, kein Wunder also, dass sie als die Mätresse Augusts sogar politisch auf ihn eingewirkt hat. Durch ihre Abhängigkeit und Augusts Eifersucht zeichnet die Autorin hier ein sehr gutes Bild über Constantias Leben.

Leider wird die Geschichte dann irgendwann ermüdend, denn die erfolgreiche Porzellanherstellung lässt auf sich warten. Viele Probleme, die dem im Weg standen, werden auch ausgeräumt, doch irgendwie kommt trotzdem nicht richtig Fahrt auf, irgendein Hindernis ist zur Stelle und verhindert eine funktionierende Manufaktur. Vielleicht empfand ich die Geschichte auch irgendwann als langwierig, weil das Potenzial der europäischen Porzellanherstellung zum Greifen nah war, aber doch nie genutzt wurde. Weil aus heutiger Sicht so ein Drama bei der Führung der Manufaktur und die große Gier nach Gold in Akkordherstellung einfach unvorstellbar sind. Auch politisches oder die einzelnen Charaktere nehmen immer mehr Raum ein, weshalb das Thema der Porzellanherstellung noch mehr in den Hintergrund rückt. Die Geschichte zieht sich also, bis am Ende doch wieder mehr Spannung aufkommt und man endlich erfährt, wie es zu Samuels Verlassen der Meißner Manufaktur kam. Andererseits hat mir das Ende nicht ganz gefallen und ich hätte mir zumindest einen Epilog zur Manufaktur gewünscht. Was ich mir auch sehr gewünscht hätte und eigentlich essentiell für einen Roman mit wahrem Hintergrund ist, ist ein Nachwort: Welche Charaktere sind real? Was ist genauso passiert, was wurde für die Spannung des Romans verändert? Nicht einmal die Dankesworte der Autorin lassen die Recherche erkennen, die sie doch gemacht haben muss. Nach dem Beenden des Buches habe ich direkt die Geschichte des Meißner Porzellans auf deren Website und in Wikipedia nachgelesen.


Fazit:
„Der Porzellaner“ ist die Geschichte über Samuel, der maßgeblich an der Erfindung und Entwicklung des europäischen Porzellans beteiligt war. Darüber hinaus wird auch die politische Seite zu Beginn des 18. Jahrhunderts durch den Kurfürsten August und seiner Maträsse Constantia erläutert, die auch in eigenen Kapiteln zu Wort kommen und den Aufbau der Porzellanmanufaktur beeinflusst haben. In diesem Buch geht es aber vielmehr über die erste Entdeck des Porzellans außerhalb Asiens, als um die Erfolgsgeschichte der Meißner Manufaktur. Mit der Zeit wird die Geschichte langwieriger und gipfelt in einem unzufrieden stellenden Ende. Das fehlende Nachwort und damit Informationen über tatsächliche Begebenheiten und Personen ist leider auch ein Defizit.

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  • Charaktere
  • Cover
  • Thema
Veröffentlicht am 27.08.2023

Enttäuschend langweilig

Cleopatra und Frankenstein
1

Cleo und Frank treffen sich auf einer Silvesterparty, verbringen einen Spaziergang im nächtlichen New York und beginnen danach eine Beziehung. Von dieser Begebenheit springt das Buch direkt 6 Monate in ...

Cleo und Frank treffen sich auf einer Silvesterparty, verbringen einen Spaziergang im nächtlichen New York und beginnen danach eine Beziehung. Von dieser Begebenheit springt das Buch direkt 6 Monate in die Zukunft zur Hochzeit von Cleo und Frank. Da die Mittzwanzigerin für ein Kunststipendium nach Amerika kam, heiraten die beiden unter anderem um ihre Zukunft in New York zu sichern. Und von hier an erfahren wir viel über die Beziehung, die beiden einzeln und ihre Freundschaften.

Obwohl Frank schon Mitte 40 ist und seit Jahren seine eigene Werbeagentur leitet, scheint er nicht viel erwachsener als die 20 Jahre jüngere Cloe. Die beiden und ihr gesamtes Umfeld nehmen Drogen und sind unbeschwert. Von exzessiver Trinkerei, Drogen, Depressionen und Sucht ist alles dabei. Dies macht die Geschichte ungemein düster, weil bald nicht mehr viel von Cleo und Franks Liebeshoch übrig bleibt, und mindert das Lesevergnügen. Ich hab ja keine romantische Liebesgeschichte erwartet, weil man die Kennenlernphase der Protagonisten gar nicht mitbekommt, aber doch mehr als nur lieblose Eheprobleme.

Der Erzählstil geht irgendwann einen Bruch ein, wodurch man sich erst orientieren muss. Aber somit fühlt man sich einem Charakter ungemein näher und es gibt der Geschichte etwas Besonderes. Habe ich so noch nie gelesen und finde die Idee und Umsetzung toll.

Die Wendung zum Ende hin hat mich überhaupt nicht berührt, weil es einfach keine Charaktere in dieser Geschichte gibt, die mir sympathisch und wichtig genug wären. Hier wurde mir bewusst, wie langweilig und gleichförmig die Geschichte verläuft, trotz einiger eher belangloser Ereignisse. Die einzige Protagonistin, die mir sehr sympathisch war, ist Eleonor. Doch am Schluss kommt sie meiner Meinung nach nicht gut weg, weshalb ich noch enttäuschter von der Geschichte bin. Santiago ist ein Charakter, der fast schon untergeht, aber so eine wichtige Botschaft vermittelt und neben den anderen abgefu*ten Figuren etwas Positives ausstrahlt.

"So muss sich Liebe anfühlen. […] Sie erdet dich. Dieser ganze Blödsinn von wegen Liebe ist wie eine Droge und macht dich high – Unsinn. Sie soll dir Halt geben wie die Erde.", S. 466


Fazit:
„Cleopatra und Frankenstein“ hat mich enttäuscht, weil ich mit den Protagonisten nicht mitfühlen konnte und die gesamte Geschichte sehr düster, problembehaftet und auch langweilig daher kommt.

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Veröffentlicht am 13.11.2022

Wunderschön geschriebene Geschichte mit zu wenig Spannung

Zirkus der Wunder
1

Nell wohnt in einem kleinen Dorf, das vom Anbau von Blumen lebt. Die junge Frau ist eine Außenseiterin, wurde ihr Leben lang wegen ihrer Muttermale am ganzen Körper gemobbt und ausgegrenzt. Nur ihr Bruder ...

Nell wohnt in einem kleinen Dorf, das vom Anbau von Blumen lebt. Die junge Frau ist eine Außenseiterin, wurde ihr Leben lang wegen ihrer Muttermale am ganzen Körper gemobbt und ausgegrenzt. Nur ihr Bruder akzeptiert sie, wie sie ist, doch als Jasper Jupiters Zirkus der Wunder in der Nähe gastiert, verkauft ihr Vater sie an Jupiter. Bald spielt die Geschichte im Zirkus, wo Nell zum ersten Mal im Leben Bewunderung statt Spott für ihre Andersartigkeit erfährt. Dort gibt es noch viele andere einzigartige Artisten mit besonderen körperlichen Merkmalen. Zunehmend geraten nun der Impresario Jupiter und dessen Bruder Jasper immer mehr in den Fokus der Geschehnisse. Das Buch wird aus den Sichtweisen von Nell, Jasper und Jupiter geschildert.

Der Schreibstil der Autorin ist einfach toll. Ihre Beschreibungen vermitteln eine gewisse Atmosphäre, wodurch man Gefühle durch die Stimmung erfährt, statt dass beschrieben wird wie sich die Protagonist/innen fühlen. Insgesamt ist die Geschichte etwas düster, weil auch oft Abhängigkeiten und Herabsetzung eine Rolle spielen, und entwickelt sich eher langsam. Elizabeth Macneal konzentriert sich vielmehr auf die Charaktere und deren Entwicklung, als viele spannende Szenen zu nutzen. In einigen Situationen waren mir aber trotzdem die Gefühle einiger Charaktere zu wenig beschrieben, insbesondere bei Nell. Und auch ihre weitere Entwicklung mochte ich gar nicht.

Im Mittelteil gibt es kaum Spannung und es geschehen Dinge, mit denen man schon gerechnet hat. Hier haben mich der Schreibstil, die faszinierende Figur des Impresarios und mein Lieblingscharakter Toby durch die Geschichte getragen. Während nicht nur vom Zirkus, sondern auch Jasper und Tobys unausgeglichener Beziehung berichtet wird, gibt es immer wieder Rückblenden in deren Vergangenheit, wo ein Geheimnis angedeutet wird. Es wurde so oft erwähnt, dass ich so gespannt war, was damals wirklich passiert ist. Die Auflösung dieser Situation ist aber sehr unspektakulär, da die Andeutungen eigentlich schon alles gesagt haben. Noch enttäuschender ist, dass man die Wahrheit darüber auch anders auslegen könnte. Auch wenn ein anderer wichtiger Aspekt über Jaspers Lage am Ende gefehlt hat, hat mir der Schluss wieder viel mehr zugesagt. Es ist spannend, turbulent, bittersüß und endet für mich genau richtig - weder zu negativ, noch zu rosarot. Die Anmerkungen der Autorin zu ihren Recherchen und dem Umgang mit Menschen Ende des 19. Jahrhunderts, deren Körper anders sind als gewohnt, sind sehr interessant und verleiten dazu, den Roman nicht nur als Unterhaltung zu sehen, sondern auch zwischen den Zeilen zu lesen.


Fazit:
Die Geschichte beginnt mit Nell, handelt im weiteren Verlauf aber hauptsächlich vom Zirkus und der Beziehung der beiden Brüder Jasper und Toby. Die Atmosphäre ist zwar etwas düster, aber unglaublich gut beschrieben. Insgesamt ist das Geschehen aber zu unspektakulär und kaum spannend, da konnte das passende Ende auch nicht mehr viel für mich rausreißen.

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  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 21.05.2022

Fabelahftes und magisches Abenteuer

Fabula - Das Portal der dreizehn Reiche
1

Bei einer Biologie-Exkursion im Central Park fällt dem dreizehnjährigen Will ein Baum auf, den er noch nie gesehen hat, deren Blätter einen tiefen Schatten werfen und fliegen da nicht komische Wesen davon, ...

Bei einer Biologie-Exkursion im Central Park fällt dem dreizehnjährigen Will ein Baum auf, den er noch nie gesehen hat, deren Blätter einen tiefen Schatten werfen und fliegen da nicht komische Wesen davon, die unglaubliches können? Will ist verblüfft! Noch mehr, als er mit seiner Zwillingsschwester Charlotte nach Hause zurückkehrt und dort nicht ihre Mutter, sondern eine Furie vorfindet. Auf der Flucht vor ihr und auf der Suche nach ihrer Mutter kommen die zwei ungleichen Geschwister nach Fabula, einem fantastischen Land voller unzähliger Geschöpfe: Elfen, Zwerge, Einhörner, kopflose Reiter und viele mehr.

Wie gewohnt hat der Autor wieder eine sehr mitreißende und fantasievolle Geschichte geschrieben. Selbst Kleinigkeiten, wie der Nachname Grimm und der Beruf des Vaters der Zwillinge als Autor tragen zu der fantastischen Erzählung bei. Akram El-Bahays Ideen erschaffen hier eine großartige Fabelwelt mit der Magie des Geschichtenerzählens. Die Zwillinge finden eine beeindruckende Welt vor, bestehen Abenteuer und müssen auch selbst ihren Mut und Begabungen unter Beweis stellen. Auch der Schreibstil ist gewohnt leicht, detailliert und ideenreich. Vorgelesen bekommt die Geschichte eine richtig tolle Atmosphäre, denn ich habe selbst im Kopf die Worte betont. Es ging gar nicht anders und Akram El-Bahays Worte haben dabei eine angenehme Sprachmelodie geschaffen.

Auch die Buchgestaltung passt perfekt zu der Geschichte voller Fantasywesen, Magie und Abenteuer. Während des Lesens lassen sich immer mehr Details auf dem Cover erkennen, die eine tragende Rolle spielen. Und das Vorsatzpapier, das ebenfalls wie das Cover von Max Meinzold illustriert wurde, lädt schon vor dem Lesen ein, die Zwerge und Sirenenelfen kennenzulernen. Akram El-Bahays Buch hinterlässt einen bleibenden Eindruck, dazu passt es gut, dass am Ende des Buches ein Diagramm enthalten ist, mit dem man seine eigene Rolle im Buch ermitteln und sich somit noch länger mit den Charakteren der Geschichte befassen kann. Zum Schluss werden noch die dreizehn Feenkreiszeichen abgebildet und erklärt, sodass man auch während des Lesens immer wieder darauf zurückgreifen kann.

Das Ende des Abenteuers gipfelt in spannende, gefährliche und beeindruckende Erlebnisse. Einzig eine nähere Erklärung zu dem Autor Grimm hat mir schlussendlich gefehlt (in einem Kinderbuch reicht aber sicherlich eine Andeutung). Aber so ein kleines Detail mindert definitiv nicht das Lesevergnügen, denn ich hatte sehr viel Spaß und wer weiß, vielleicht kehren Will und Charlotte mit uns wieder in die Welt Fabulas zurück.

Fazit:
Fabula ist eine großartige und fantasievolle Welt, die nicht nur von unzähligen Fabelwesen erzählt, sondern auch von der Magie der Geschichten. Akram El-Bahay hat wie gewohnt eine großartige und ideenreiche Erzählung geschaffen, die Groß und Klein beeindruckt. Ob zum Selbstentdecken oder Vorlesen trägt das Buch auch mit seinen passenden und schönen Illustrationen auf dem Cover und Vorsatzpapier, sowie die weiteren Seiten am Ende der Geschichte bei. Vor allem Vorgelesen entfalten Akram El-Bahays Worte erst ihren vollen Zauber.

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