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Veröffentlicht am 01.06.2020

Herzig

Pandatage
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Danny hat´s nicht leicht. Seine Frau starb vor mehr als einem Jahr durch einen Verkehrsunfall, und er vermisst sie sehr. Sein Sohn Will spricht seitdem nicht mehr und wird in der Schule gemobbt. Danny ...

Danny hat´s nicht leicht. Seine Frau starb vor mehr als einem Jahr durch einen Verkehrsunfall, und er vermisst sie sehr. Sein Sohn Will spricht seitdem nicht mehr und wird in der Schule gemobbt. Danny hat keine Ahnung, was in seinem Sohn vorgeht. Dann verliert er auch noch seinen Job auf der Baustelle und sein Vermieter droht ihm Gewalt an, weil er mit der Miete im Rückstand ist. Er macht sich auf Jobsuche und findet nichts. Nachdem er im Park sieht, wieviel Geld die Straßenkünstler verdienen, kommt ihm eine Idee. Er kauft vom letzten Geld ein Panda-Kostüm. Jetzt braucht er nur noch eine Lizenz und Talent. Denn tanzen kann er auch nicht. Gut, dass er auf die kratzbürstige Krystal und trifft und sich immer auf seinen Kumpel Ivan verlassen kann..

Stil, Machart, Meinung
Dieser Roman ist gleichzeitig komisch und tragisch. Tragikomödie würde nicht passen, ich sage eher: Komödik. Denn obwohl die Hauptpersonen in einer beschissenen Lage sind, ist die Geschichte wirklich lustig und möchte zeigen, dass das Leben schön ist und alles gut wird.
Die Personen gefallen mir sehr. Neben Vater und Sohn gibt es eine Menge schillernder Nebenfiguren, die jedoch nicht die Show stehlen. Es gibt auch 2 Bösewichte, wovon einer jedoch eher der Belustigung dient. Ir ist aufgefallen, dass der Autor auch bei kleinen Rollen sehr viel Liebe in die Figuren gelegt hat und sie treffend beschreibt.
Der Plot gefällt mir gut. Es plätschert nicht nur so dahin, Figuren und Leser werden von einer Deadline getrieben und so kommt auch in diesem lustigen Roman mit traurigem Hintergrund Spannung auf. Ich habe dieses Buch sehr schnell beendet, konnte die nächste Seite kaum erwarten und habe das eine – oder andere Mal herzlich gelacht.

Fazit
Ich vergebe, man ahnt es schon, 5 Sterne. Die Geschichte hat mich gut unterhalten, ich habe gelacht, ich war traurig und es war einfach eine runde Sache. Wenn man traurig ist, nachdem man die letzte Seite gelesen hat, dann ist das immer ein gutes Zeichen. Und ein Roman über eine Vater- Sohn- Beziehung ist auch etwas besonderes.
Hier geht´s zur Verlagsseite mit mehr Infos zum Buch.

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Veröffentlicht am 17.04.2020

Ganz wunderbar!

Nachttiger
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In Britisch –Malaya hat der chinesische Houseboy Ren in den 1930er - Jahren eine unglaubliche Mission: Auf dem Sterbebett musste er seinem Master versprechen, seinen vor Jahren amputierten Finger zu ...


In Britisch –Malaya hat der chinesische Houseboy Ren in den 1930er - Jahren eine unglaubliche Mission: Auf dem Sterbebett musste er seinem Master versprechen, seinen vor Jahren amputierten Finger zu finden und mit ihm zu begraben. Denn nur so kann seine Seele nach dem Tod ihre Ruhe finden. Er hat 49 Tage Zeit für die Mission, und wird mit einem Brief zu einem Freund des verstorbenen Doktors geschickt, um dort zu arbeiten und sich auf die Suche zu machen..
Dann ist da noch Ji Lin, die in einer Tanzhalle arbeitet, um die Mah-Jongg – Schulden ihrer Mutter zu begleichen. Davon darf jedoch keiner aus ihrer Familie erfahren, denn offiziell macht sie eine Schneiderlehre, nachdem ihr weitere Schulbildung wohl auf Grund ihres Geschlechts von ihrem Stiefvater untersagt wurde. Und eines Tages hält sie zufällig einen in Salz konservierten Finger in einem kleinen Gläschen in der Hand. Während sie den Finger loswerden möchte, sind mehrere Leute auf der Suche nach genau dem Finger. Dann hilft ihr Bruder bei der Sache und sie steckt mitten in einem Drama. Außerdem sterben Menschen, denn ein Tiger geht um. Ist es ein normaler Tiger, ein Mensch oder gar ein Wertiger (Wertiger sind verwandelte Menschen)?

Stil, Machart, Meinung
Dieses Buch in ein Genre einzuordnen, ist nicht so einfach. Es ist ein Roman. Ein historischer Roman der mich in eine komplett neue Welt geführt hat. Denn ich war weder physisch noch gedanklich jemals in dem Malaysia der 1930er –Jahre. Ich hatte wohl auch nicht erwartet, jemals einen Gedanken über den Ort zu der Zeit zu haben und habe so viel von der damaligen Lebensweise, dem Aberglauben und den dort lebenden Personen erfahren. Diese Geschichte ist aber auch ein Krimi, mit Elementen eines Thrillers. Menschen sterben und man möchte erfahren, warum und durch wen. Und neben diesen eher „normalen“ Elementen der Geschichte spielt noch etwas anderes eine große Rolle: Mystisches, Aberglauben, Traumwelten und eine große überirdische Kraft. Die Geschichte ist mit dieser Mischung etwas ganz besonderes, und ich war von der ersten- bis zur letzten Seite wirklich Feuer und Flamme. Und das, obwohl ich so dicke Romane mit vielen Beschreibungen und auch so mystische Elemente nicht gerade mein Steckenpferd nennen würde (Ich denke, bei den meisten Büchern, würde ich genau das kritisieren..).
Die Geschichte wird aus 2 Perspektiven erzählt, einmal der Houseboy Ren und dann Ji Lin. Sie erzählen parallel die gleiche Geschichte, die natürlich bei beiden ganz anders ist. Die beiden müssen unbedingt zusammen finden. Ich mochte beide Figuren sehr. Während Ji Lin wirklich klingt wie eine junge Frau, die auch viel aus der Vergangenheit erzählt und nur Gutes im Sinn hat, jedoch auf Grund ihres Geschlechts nicht immer Gutes erfährt. Und Ren ist ein Junge, der in seinen Erzählungen natürlich diese kindliche Naivität an den Tag legt, jedoch auch sehr schlau ist und viele Dinge einfach auch spürt.Man erhält von beiden eine recht gute Einschätzung der anderen Figuren und kann sich alles sehr gut vorstellen.

Fazit
Wie man schon ahnen könnte, vergebe ich begeistert 5 Sterne. Ganz verschiedene Elemente wurden zu einer stimmigen Geschichte verwoben, sodass dieses dicke Buch mich zu keiner Zeit gelangweilt hatte. Das Buch selbst ist so schön aufgemacht wie die Geschichte. Daher empfehle ich dieses Buch uneingeschränkt an Fans von schönen Geschichten, Romanen, historischen Romanen, Krimis, Asien, Tigern, Aberglauben, Traumwelten, Liebesromanen und einfach guten Büchern.

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Veröffentlicht am 30.03.2020

Über sieben Lügen musst du lesen..

Sieben Lügen
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Marnie und Jane sind schon ewig beste Freundinnen. Klar, nach der gemeinsamen WG – Zeit und mit neuen Männern an ihrer Seite ist die Verbindung nicht immer so dicke wie einst in der Schule. Aber doch hält ...

Marnie und Jane sind schon ewig beste Freundinnen. Klar, nach der gemeinsamen WG – Zeit und mit neuen Männern an ihrer Seite ist die Verbindung nicht immer so dicke wie einst in der Schule. Aber doch hält die Freundschaft, auch als einer von beiden ein schwerer Schicksalsschlag widerfährt. Tja, und dann beginnen die Lügen. Die erste Lüge ist noch ganz harmlos, eine Menge Freundinnen auf dieser Welt mussten wohl schon ähnliche Notlügen von sich geben. Aber dann wird es von Lüge zu Lüge doch gänzlich unnormal – und sogar tödlich!

Stil, Machart, Meinung
Bei der Inhaltsangabe fiel es mir schon sehr schwer, nicht zu spoilern. Und das ist nicht einfach, denn der Leser möchte ja ungefähr wissen was ihn erwartet, ohne Spoilergefahr. Hier ist es schwierig, denn eigentlich weiß man von vorne herein, wer lügt.
Denn Jane erzählt offen und ehrlich die ganze Geschichte, unterteilt immer in die Lügen. Der Titel „Sieben Lügen“ könnte erahnen lassen, wie viele Teile die Geschichte hat. Wem sie die Geschichte erzählt, wird erst zum Ende hin klar. Zunächst dachte ich, sie erzählt sie mir, der Leserin, ganz direkt. Aber schnell wurde klar, dass sie jemand ganz bestimmten in ihre Gedanken einweiht. Janes Perspektive ist die einzige Perspektive, sie wechselt jedoch zwischen Vergangenheit und Gegenwart und ist eine sehr gute Erzählerin. Sie erzählt relativ detailreich und ausschweifend, jedoch recht locker und interessant. Es finden sich auch sehr schöne Beobachtungen und Weisheiten in ihren Erzählungen, man könnte viele Zitate herausgreifen. Das Buch ist kein Teil einer Reihe.
Es geht in dieser Geschichte um Frauenfreundschaften, Eifersucht, Familie und natürlich auch um Tod. Ich kann da nicht viel zu sagen ohne zu spoilern, möchte aber zur Bezeichnung „Thriller“ etwas sagen. Es ist schon ein Thriller, jedoch ein Psychothriller der teilweise auch in sehr ruhigem Fahrwasser schwimmt. Zum Ende hin ist es wirklich ein Thriller, und irgendwie kann es sich alles auch nur so abspielen, weil man das eher lange und informative „Vorspiel“ der Erzählung gelesen hat.
Es ist kein blutiger Thriller und es gibt auch keine Verfolgungsjagden mit brennenden Autos. Aber die Geschichte braucht das auch gar nicht- denn was sich in einem Kopf abspielen kann und welche Taten daraus resultieren, ist schon spannend und dramatisch genug. Das Finale war dann wirklich der Höhepunkt und ich las atemlos durch die letzten Seiten.
Was lernen wir daraus?
Ich fand es super, dass wirklich die ganze Geschichte von zwei Freundinnen und mehreren anderen Figuren erzählt wurde, sodass man sich wirklich gut hineinversetzen kann. Von Anfang an schwang eine ganz unheilvolle Atmosphäre mit. Aussagen der Erzählerin, ich spoilere immer noch nicht, ließen schlimme Ereignisse erahnen. Sowas finde ich irgendwie immer sehr gut. Man weiß, dass etwas passiert. Man weiß vielleicht, was passiert. Aber man muss einfach immer weiterlesen, und die Spannung ist hoch. Vor ein paar Wochen beispielsweise las ich Neuschnee von Lucy Foley. Dort weiß man nur, dass jemand stirbt. Aber bis zum Schluss weiß man nicht, wer stirbt und wer der Mörder ist. Relativ am Anfang erfährt man durch Zeitsprünge jedoch, dass eine Leiche gefunden wird und wie sie starb. Dass baut einfach Spannung auf und der Leser geht gedanklich selbst mit auf die Reise und überlegt, was passieren könnte. Es muss natürlich zur Geschichte passen, aber es ist ein sehr reizvolles stilistisches Mittel.
Fazit
Ich vergebe 4 Sterne. So langsam wie sich die Thriller – Handlung entwickelte, so tiefgehend wurde erzählt. Durch die spezielle Erzählweise baute sich Spannung auf, die in einem erschreckenden Finale gipfelte. Der Thriller geht unter die Haut, und das mit sehr wenig Blut und Action. Es war mal was anderes, und es hat geklappt. Für die volle Punktzahl war es mir teilweise etwas zu ausschweifend – wobei das meiste irgendwie doch die Geschichte vorangebracht hat. Aber die Auflösung von 2 Personen und deren Perspektiven hat mir dann am Ende irgendwie noch gefehlt. Ich kann leider nix verraten.

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Veröffentlicht am 20.03.2020

Graustufen

Westwall
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Julia ist Polizeischülerin, obwohl sie mit ihrem Vater in einer Kommune groß geworden ist, die von der Polizei nicht wirklich etwas hält. Eines Abends lernt sie Nick kennen. Die beiden verstehen sich gut, ...

Julia ist Polizeischülerin, obwohl sie mit ihrem Vater in einer Kommune groß geworden ist, die von der Polizei nicht wirklich etwas hält. Eines Abends lernt sie Nick kennen. Die beiden verstehen sich gut, doch irgendetwas stimmt an der ganzen Sache nicht.; beispielsweise das riesige Hakenkreuz auf seinem Rücken und die Tatsache, dass er Julia einen falschen Namen gesagt hat.Und dann passieren mehrere schlimme Dinge in Julias Umgebung und mit Menschen, die sie mag. Es scheint irgendwie alles mit Julia zusammen zu hängen, aber sie hat keine Ahnung was überhaupt los ist. Und so muss sie sich entscheiden, wem sie traut und was sie tut. Der Westwall spielt eine große Rolle in der Geschichte.
Stil, Machart, Meinung
Zunächst muss ich einmal sagen, dass der Westwall, Namensgeber des Buches und wichtiger Schauplatz, mir nicht so vertraut war. Klar, man hat das mal gehört, Verteidigungslinie, Hitler und Krieg fallen mir zuerst ein. Ein paar Bilder hatte ich im Kopf, aber sonst eher keine Ahnung. Das hat sich jetzt geändert, denn dieses Buch baut den Westwall nicht nur als Schauplatz passend und informativ ein – im Anschluss gibt es sogar noch ein schnelles Briefing vom Autor.
Der Westwall ist nicht nur Schauplatz, einige Protagonisten tragen Westwallringe und überhaupt findet man eine Menge „rechtes Gedankengut“ in der Geschichte. Natürlich so, dass es nicht gefeiert sondern verurteilt wird! Es hat definitiv eine politische Dimension, rechte Gruppierungen und der Verfassungsschutz spielen eine Rolle. Mehr möchte ich nicht verraten.
Trotz der eben genannten Dimension geht es in dem Thriller um die Menschen und ihre Beziehungen zueinander. Besonders erwähnen möchte ich, dass ich die Graustufen sehr mag. Mehrere Leute spielen ein doppeltes Spiel. Man kann sie einerseits verstehen, andererseits aber auch wieder nicht. Das finde ich sehr gelungen.
Nun zu den wichtigsten Elementen eines Thrillers: Spannung und Plot. Zunächst kam ich nicht recht in die Geschichte rein, aber irgendwann hatte sie mich dann doch gepackt. Man hätte zwar schon etwas kürzen können, aber im Nachhinein bin ich froh, diesen Thriller gelesen zu haben. Der Plot ist gut aufgebaut, die Ziele und Verbindungen der Personen werden langsam enthüllt und fügen sich zum Ende hin gut zusammen. Die Spannung steigt kontinuierlich, zwischendurch gibt’s kleine Längen. Das Finale ist gut gemacht und bietet definitiv auch die Chance eines zweiten Teils.

Fazit
Ich kam zwar schwer rein, mein Interesse stieg jedoch proportional zur Seitenzahl. Es war Spannend, die Figuren waren sehr gut angelegt und der Plot war gut gemacht. Nach und nach dröselten sich die Verbindungen und Motive auf, das Ende war fulminant. Manchmal war bei mir etwas die Luft raus und es war ein wenig zu langatmig, aber ich bin wirklich froh, diesen Thriller gelesen zu haben. Einen zweiten Teil würde ich auch gern lesen. Dieser Thriller ist nichts für schwache Nerven, aber auch nicht unsagbar blutig. Wer politisches und interessante Charaktere in seinem Thriller mag, der muss hier zuschlagen..

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Veröffentlicht am 12.11.2019

Serienmörder auf Föhr

Kalte See
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Die Leiche einer jungen Frau wird am Strand der Insel Föhr entdeckt. Kommissar Krumme und seine Kollegin Pat werden zur Unterstützung auf die Nachbarinsel geschickt, um die Ermittlungen zu leiten. Dort ...

Die Leiche einer jungen Frau wird am Strand der Insel Föhr entdeckt. Kommissar Krumme und seine Kollegin Pat werden zur Unterstützung auf die Nachbarinsel geschickt, um die Ermittlungen zu leiten. Dort gibt es wenig Manpower und trotzdem schnell einen Verdächtigen. Krumme traut der fixen Lösung nicht, macht sich allerdings nicht nur Freunde. Denn die Föhrer haben Hochsaison und das wichtigste Fest des Jahres steht bevor – ganz ungünstig für Mordermittlungen. Bald stellt sich heraus, dass ein Serienkiller auf der Insel ist.

Stil, Machart, Meinung
Im nun schon 5. Fall von Kommissar Krumme geht es nach Föhr. Und da möchte ich gleich die liebevollen Details dieses Regionalkrimis hervorheben: Dieses Buch ist der Insel Föhr gewidmet und glänzt mit sehr viel Lokalkolorit. Jeder, der die Insel kennt, wird dieses Buch wahrscheinlich sehr gern lesen. Man merkt, dass der Autor die Insel und die Menschen des Nordens mag und ist schon irgendwie etwas im Urlaub.
Nun aber zur Handlung. Der Nordsee – Krimi nimmt den Leser nicht nur mit auf eine Insel, sondern auch auf die Suche nach einem Mörder. Dabei bringen verschiedene Perspektiven Abwechslung in die Geschichte. Neben Kommissar Krumme, der in diesem Band erstmals irgendwie unsympathisch rüberkommt, erfährt der Leser das Geschehen auch aus der Sicht von Mörder und Opfer. So hat der Leser einen Wissensvorsprung gegenüber den Ermittlern.
Wer da wann wie viel weiß, ist aber eigentlich auch egal. Denn man hat hier nicht die Chance selbst auf die Jagd nach dem Mörder zu gehen. Der für mich erste Band der Serie war genau deswegen so gut, weil man auf der Hallig Hooge eine kleine Auswahl an Verdächtigen hatte, über die man sich eigene Gedanken machen konnte. Hier wird einem alles vorgekaut und man hat keine Chance, sich selbst zu überlegen, was dahinter steckt. Der Plot ist schlüssig, aber nicht besonders herausragend oder so. Trotzdem ist das Buch auch spannend.
Der Schreibstil kam mir irgendwie sehr simpel vor. Die regionalen Besonderheiten und einige humoristische Einlagen werden sehr liebevoll dargestellt, beim Rest fehlte es mir irgendwie an Substanz. Es könnte allerdings auch an dem Buch liegen, welches ich vor diesem hier gelesen habe. Nach der unvergleichen sprachlichen Brillanz -und Poesie im Thriller „Geblendet“ wirkt dieses Buch hier irgendwie recht kümmerlich. Daher muss ich ausdrücklich sagen, dass ich hier vielleicht etwas verwöhnt war.

Fazit
Nachdem ich für einen Band aus dieser Reihe schon einmal begeistert 5 Sterne vergeben habe, bin ich nach diesem Band eher enttäuscht und vergebe nur 3 Sterne. Gerade der „Whodunnit“ – Aspekt kommt hier zu kurz . Aber die Geschichte wird mir jetzt auch wenig in Erinnerung bleiben und ich war wenig überrascht von den Geschehnissen. Ich hab wirklich mehr erwartet. Trotzdem ist der Regionalkrimi nicht schlecht und wird bestimmt gerade Leuten gefallen, die die Insel Föhr kennen. Die Reihe insgesamt finde ich immer noch lesenswert.