Es braut sich was zusammen
Fünf Tage in ParisSowohl in Paris, das von Starkregen so heimgesucht ist, dass die Seine außer Rand und Band zu geraten droht, als auch in der Familie Malegarde. Diese nämlich - Eltern und die beiden längst erwachsenen ...
Sowohl in Paris, das von Starkregen so heimgesucht ist, dass die Seine außer Rand und Band zu geraten droht, als auch in der Familie Malegarde. Diese nämlich - Eltern und die beiden längst erwachsenen Kinder Tilia und Linden - hat sich zusammengefunden, um in kleiner Runde ein umso bedeutungsvolleres Fest zu feiern, für das es einen doppelten Anlass gibt: den siebzigsten Geburtstag des Vaters Paul sowie den vierzigsten Hochzeitstag der Eltern.
Doch schon am ersten Abend fühlt sich der Vater unwohl und beide Eltern - Paul und Lauren - bleiben auf dem Zimmer, erst am nächsten Tag trifft sich die Familie zu einem ersten Rundgang, der in Teilen im wahrsten Sinne ins Wasser fällt. Und im übertragenen dann nochmal am Abend, als der Vater ausgerechnet am Abend seines 70sten Geburtstags einen Schlaganfall erleidet.
Schnell wird er ins Krankenhaus gebracht, der Zustand ist ernst. Parallel dazu erkrankt Mutter Lauren an einem starken Grippevirus, Tilia kümmert sich um sie, Linden um den Vater und um die Gesamtsituation.
Linden ist es auch, aus dessen Perspektive die Handlung geschildert wird: ein erfolgreicher Fotograf Mitte dreißig, der es aus verschiedenen Gründen schwer hatte in der Kindheit und Jugend und in Teilen bei seiner mittlerweile verstorbenen Tante, der älteren Schwester seiner Mutter aufwuchs.
Mit Tilia verbindet ihn eine enge Beziehung, auch wenn sie auf verschiedenen Kontinenten leben, mit den Eltern ist er eher auf Abstand - eine emotionale Annäherung vor allem zunächst an Vater Paul erfolgt in dieser absoluten Extremsituation.
Autorin Tatiana de Rosnay legt hier einen perfekt komponierten Roman vor, in dem sich Naturgewalt und die Situation der Familie Malegarde parallel zu einem dramatischen, eskalierenden Höhepunkt entwickeln. Ein Roman mit einer überaus starken Symbolik und einer enormen Kraft, der nicht so leicht vergessen werden kann.