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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.02.2024

Habe nicht so richtig hineingefunden

Die Spiele
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Obwohl mir die Thematik vielversprechend und spannend erschien, habe ich in den Krimi nicht hineinfinden können, was ganz sicher deutlich mehr an mir bzw. an meinen Erwartungen lag als am Autor.

Es ...

Obwohl mir die Thematik vielversprechend und spannend erschien, habe ich in den Krimi nicht hineinfinden können, was ganz sicher deutlich mehr an mir bzw. an meinen Erwartungen lag als am Autor.

Es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich mich auf den Stil und die Handlung einlassen konnte, mir war es zu ruhig und ja - zu sperrig irgendwie.

Ich hoffte immer wieder, dass ein Bruch, eine Änderung, ein Umschwung erfolgen würde, aber leider war das nicht der Fall.

Ein bisschen erschien es mir, als ob gewisse Restriktionen eingehalten werden müssten. Ich hatte sehr auf die junge Botschaftsangestellte Lena Hochfellner als auflockernden und belebenden Faktor gesetzt, doch leider hat auch sie nichts Grundlegendes für mich geändert.

Leser, die sich für Politkrimis interessieren, sollten sich dennoch nicht von meiner Ansicht abhalten lassen, ich bin sicher, dass viele das anders sehen - bzw. lesen!

Veröffentlicht am 27.10.2023

Driftet mir zu sehr ab

Drifter
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Ich kenne Ulrike Sterblich bereits von ihrem vor mehreren Jahren veröfflichten Memoir "Die halbe Stadt, die es nicht mehr gibt" über ihre Jugend im Westteil des geteilten Berlin. Dieses Buch empfand ich ...

Ich kenne Ulrike Sterblich bereits von ihrem vor mehreren Jahren veröfflichten Memoir "Die halbe Stadt, die es nicht mehr gibt" über ihre Jugend im Westteil des geteilten Berlin. Dieses Buch empfand ich als witzig, einfallsreich, herzerwärmend und berührend - um nur einige von den Worten des Lobes, die mir dazu einfallen, zu nennen. Daher freute ich mich sehr auf ihren vielgerühmten Roman, erwartete Ähnliches.

Doch leider konnte ich mit diesem so gar nichts anfangen - eine Art modernes Märchen über KI, neue Lebensformen und eine Art Gruppenbildung im Stil von Querdenkern: die Autorin verlor mich früh und bekam mich auch nicht zurück, obwohl ich tapfer durchhielt bis zum bitteren Ende, das mir ebenfalls wenig weiterhalf.

Veröffentlicht am 27.08.2023

Warum so viel Sex?

Und wir tanzen, und wir fallen
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Wahrscheinlich habe nur ich damit so meine Probleme: Eine Frau im besten Alter, Edi nämlich, ist unheilbar an Krebs erkrankt und ihre beste Freundin Ash, die sie bereits ein ganzes Leben lang ...

Wahrscheinlich habe nur ich damit so meine Probleme: Eine Frau im besten Alter, Edi nämlich, ist unheilbar an Krebs erkrankt und ihre beste Freundin Ash, die sie bereits ein ganzes Leben lang begleitet, kümmert sich um sie, als sie ins Hospiz kommt.

Wir alle haben schon mit dieser Einrichtung auf eine gewisse Art unsere Erfahrungen gemacht, sei es, dass wir nur davon gehört haben. Bei mir ist es so, dass eine meiner engsten Freundinnen über zehn Jahre in einer solchen tätig war und ich durch sie die unterschiedlichsten Eindrücke, Erfahrungen und Episoden darüber übermittelt bekam.

Aber eines war darin niemals enthalten: dass eine Angehörige und ein behandelnder Arzt dort wilden Sex auf dem Gang praktizieren und das nicht nur einmal. Auch ist Ash, ebenfalls bereits im besten Alter und getrennt lebend, offenbar eine, der Sex ebenso wichtig ist wie ihr täglich Brot (und das ist ihr als Journalistin, die über Lebensmittel und Speisen schreibt, wirklich SEHR wichtig).

Bin ich denn wirklich der einzige Mensch auf der großen weiten Welt, dem dieser viele Sex in unpassenden Zusammenhängen unglaublich auf die Nerven geht? Denn genau das ist passiert: ich habe einfach keine Lust mehr, nach diesem Buch zu greifen, wer weiß schon, wer als nächstes über wen herfallen wird und wie oft. Und das in einem Roman, in dem es um das Füreinander-Einstehen gehen soll - so dachte ich zumindest!

Veröffentlicht am 12.05.2023

Die drei P's

Zwischen Himmel und Erde
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Vereint in einem Roman: nämlich Poesie, Politik und (Frauen)Power, das ich aber fast - wenig schmeichelhaft - durch Phlegma ersetzt hätte. Wäre durchaus eine Option, die sicht aber nicht auf ...

Vereint in einem Roman: nämlich Poesie, Politik und (Frauen)Power, das ich aber fast - wenig schmeichelhaft - durch Phlegma ersetzt hätte. Wäre durchaus eine Option, die sicht aber nicht auf die mutmaßlichen Zielsetzungen der Autorin Yara Rodrigues Fowler, sondern auf meine Empfindungen als Leserin bezieht.

Der Roman ist ganz klar ein London-Roman - diese Stadt, in der sich Melissa und Catarina als Teile einer willkürlich zusammengewürfelten WG kennenlernen, ist eindeutig Dreh-und Angelpunkt aller Handlungen, auch wenn andere Länder, vor allem Brasilien. eine nicht unwichtige Rolle spielen.

Melissa und Catarina haben einerseits vollkommen unterschiedliche Hintergründe, andererseits auch wieder nicht. Jedenfalls finden sie auf eine quasi magnetische Art zueinander, die ich gerne als kraftvoll bezeichnen würde. Passt aber nicht zu diesem Roman, auch wenn die Autorin es sicher so sieht und sich über ein entsprechendes Feedback freuen würde. Aber da ist es dann wieder, dieses Phlegma, das ich, eine gute Generation älter als die beiden Protagonistinnen und mit Bezug zu London, nicht aber zu Brasilien, immer wieder wahrnehme.

Die Autorin versteht es aus meiner Sicht nicht, einen Spannungsbogen zu entwickeln, die Faszination ihrer Leserschaft zu gewinnen. Schade, weil ich durchaus bereit dazu war. Leider beende ich dieses Buch eher enttäuscht mit dem Fazit, dass die Autorin zwar schreiben kann, in diesem Roman ihre Talente aber nicht so zu bündeln vermag, dass etwas Besonderes, Lesenswertes entstehen würde. Auch wenn viele wichtige Themen angesprochen wurden, verloren sie sich wieder irgendwie. Letztendlich war es mir leider zu langweilig.

Veröffentlicht am 16.02.2023

Verlorenes Finnland

Das Mädchen auf der Himmelsbrücke
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Ich bin jemand, dem aufgrund des eigenen familiären Hintergrundes die Ukraine-Problematik sehr nahe geht, seit langem - nicht erst seit einem knappen Jahr - bestimmt sie ein Leben sozusagen mit. Und so ...

Ich bin jemand, dem aufgrund des eigenen familiären Hintergrundes die Ukraine-Problematik sehr nahe geht, seit langem - nicht erst seit einem knappen Jahr - bestimmt sie ein Leben sozusagen mit. Und so war ich gespannt darauf, mir ein Werk der finnischen Autorin Eeva-Liisa Manner zu Gemüte zu führen.

Sie - die bereits seit einigen Jahrzehnten Verstorbene - kam nämlich aus Wyborg, finnisch Viipuri, einer Stadt, die mir sehr am Herzen liegt - ich möchte unbedingt mehr über ihre Vergangenheit erfahren. Ehemals finnisch, wurde sie nämlich im Winterkrieg von der Sowjetunion annektiert und gehört nun zu Russland. Zu gern hätte ich mehr darüber erfahren, doch ist dies eher eine Art etwas lebensnaheres "Alice im Wunderland", in dem die sich unverstanden fühlende kindliche Heldin durch die Stadt lebt und so einiges dabei mitnimmt. Aber nichts von dem, was ich erwartete.

Ich hätte wohl einfach mehr achtgeben müssen auf die Vorinformationen...