Eine neue Weltherrschaft mit Hilfe des Bitcoins?!
Das Bitcoin-KomplottIn nicht allzu ferner Zukunft, steht die Weltwirtschaft mal wieder kurz vor einer großen Krise, doch anders als bei der Finanzkrise oder der Dotcom-Blase, ist das drohende Ausmaß verheerend. Der Niedergang ...
In nicht allzu ferner Zukunft, steht die Weltwirtschaft mal wieder kurz vor einer großen Krise, doch anders als bei der Finanzkrise oder der Dotcom-Blase, ist das drohende Ausmaß verheerend. Der Niedergang des alten Systems steht bevor. Und so versucht eine Gruppe von Investoren rund um den Finanzmagnaten Francis Forsythe die angeschlagenen Notenbanken und die jeweiligen Länderchefs zu überzeugen, dass alleine der Bitcoin die einzige Leitwährung sei, die Aushilfe schaffen kann. Diese Gruppe, die sich im Geheimen „Die Sieben“ nennt, verfolgt ihre eigenen Ziele und forciert durch gezielte Verkäufe, Abstoßungen im großen Maße den Niedergang des alten Geldsystems, nachdem sie vorher selbst kräftig in Bitcoins investiert haben und so versuchen eine neue Weltordnung zu installieren. Dies gelingt jedoch nur, wenn sie Zugriff auf eine vermeintliche Backdoor im Bitcoin Code finden, um so die Kontrolle über alle Bitcoins zu erlangen. Aus diesem Grund sucht die Gruppe nach dem geheimnisvollen mysteriösem Gründer der Digitalwährung Satoshi Nakamoto. Zeitgleich macht sich der Journalist Martin Freeman ebenfalls auf den Weg den mysteriösen Erfinder des Bitcoins zu finden und kommt dabei einem immer weitere Kreise ziehenden Komplott auf die Spur. Ein Wettlauf um Leben und Tod beginnt.
Der deutsche Autor Andreas Brandhorst ist für seine Bücher mit breitangelegten Zukunftsvisionen mit Thrillerplot bekannt und auch mehrfach schon ausgezeichnet worden und dass das sein Genre ist, merkt man schon nach wenigen Seiten. Während die Einführung des Plots und der handelnden Protagonisten mit samt ihren unterschiedlichen Charakterzügen, egal ob eines der Mitglieder der mysteriösen "Die Sieben" oder Martin Freeman, mitsamt seiner Schwester bzw. seiner Hackerfreundin auf den ersten Seiten noch langsam vonstatten geht, nimmt die Handlung mit der Zeit immer mehr Fahrt auf. Ein rasanter Wettlauf gegen die Zeit und um Leben und Tod beginnt. Geprägt durch den Wechsel von Protagonisten und Handlungsorten, reisen wir durch die halbe Welt – mit der Folge dass sich parallele Schauplätze und handelnden Figuren immer weiter annähern, bis alles im finalen Showdown endet.
Äußerst gelungen finden ich die Darstellungen über den Untergang des alten Geldsystems mitsamt allerlei Versuche der Länder, das System, ihre Macht zu schützen und stützen, und wie die einzelnen Mitglieder der Sieben handeln, was ihre Beweggründe sind und letztendlich ihre Ziele. Die recht kleinen Kapitel mit dem Wechsel von Person und Ort mitsamt einiger Cliffhanger am Kapitelende unterstützen dieses rasante Voranschreiten der unterschiedlichen Storystränge ungemein. Trotz dieser vielen Wechseln bleibt sich der Autor seiner linearen Schiene treu, wodurch sich das Buch stets flüssig liest und die Zusammenhänge präsent bleiben, sodass es nie langweilig wird und man einfach nur noch weiterlesen möchte. Spannend und zum Nachdenken anregend sind die Themen der Finanzwelt mit Cum-Ex, Cum-Cum, Bitcoin etc. wunderbar in den Thrillerplot eingewoben worden und durch die nahtlose Verbindungen von Sci-Fi und Realität fasziniert das Gelesene umso mehr. Jedoch ist diese Linearität auch die einzige Schwäche des Buches, große unvorhergesehen Plot-Twists tauchen leider nicht auf und auch die anfangs faszinierende und beängstlich wirkende Zukunftsvisionen fehlen am Ende etwas die Tiefe und bleiben in vielen Punkten, sie es dem gesellschaftlichen Leben, doch recht vage.
Alles in allem ist das Buch ein interessanter solider Sci-Fi-Thriller mit realitätsnahmen Finanzthema, der für einige unterhaltsame Lesestunden sorgt und den Einen oder Anderem unter uns zum Überdenken seiner eigenen Finanzen verleiten wird, weswegen ich 3,5 von 5 Sterne vergebe