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Veröffentlicht am 01.02.2018

Wie ein Song...

This Song Will Save Your Life
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Die amerikanische Autorin Leila Sales hat mit “This song will save your life” einen Roman über die Sehnsucht dazuzugehören und gemocht zu werden geschrieben. Zugleich ist das Buch eine Liebeserklärung ...

Die amerikanische Autorin Leila Sales hat mit “This song will save your life” einen Roman über die Sehnsucht dazuzugehören und gemocht zu werden geschrieben. Zugleich ist das Buch eine Liebeserklärung an die Musik und eine Aufforderung, an sich selbst zu glauben und sich so zu mögen, wie man ist! Einfühlsam und unterhaltsam geschrieben. Ein richtig schöner Schmöker! Für Jugendliche ab 14 Jahren und Erwachsene.

Die 16-jährige Elise wird in der Schule gemobbt und hat keine Freude. “Ich kam auf die Welt, um unbeliebt zu sein. Anders kann es nicht gelaufen sein.” (Zitat aus “This song will save your life”, S.9) Unbeliebt zu sein, das hat bei ihr schon in der 4. Klasse begonnen, als sie mit einen neu zugezogenen Mädchen spielte und ein anderes dieses warnte, doch nicht so viel mit ihr zusammen zu sein, weil Elise sonst auf das neue Mädchen zu sehr “abfärben” würde. Irgendwie war Elise schon immer ein wenig anders als die anderen. Als sie Jahre später ihre gesamten Sommerferien dazu verwendet, alles über Mode, beliebte Promis, Popstars, Fernsehsendungen und Musik wie für eine Klausur zu büffeln und sich komplett neue Outfits zusammenstellt, muss sie jedoch feststellen, das auch das nicht wirklich funktioniert: “Man denk immer, es sei so einfach, sich zu ändern. Denkt man. Ist es aber nicht. […] Sie werden das durchschauen, werden mitten in dich hineinsehen, in das Mädchen, das immer noch zu ängstlich ist, immer noch zu klug, als dass es ihm guttäte, immer noch einen Tick zu spät, immer noch, immer falsch. Ändere, was du auch willst; das wird immer so bleiben.” (Zitat S.9). Daraufhin beschließt sie sich das Leben zu nehmen. Als sie sich probeweise die Pulsadern Laila Sales This song will save your lifeanschneidet, muss sie jedoch feststellen, dass sie eigentlich gar nicht sterben will, sondern eigentlich nur Aufmerksamkeit möchte. Ein Anruf, der ihre Tat offensichtlich macht und sieben Monate später, die sie abwechselnd bei ihren getrennt lebenden, teils sehr übervorsichtigen Eltern verbringt, hat sie es sich längst angewöhnt nachts alleine durch die Stadt zu laufen, frei zu sein. Bis sie eines Nachts zufällig auf zwei 18-jährige, überaus coole Mädchen namens Vicky und Pippa stößt, die sie mit in einen Undergroundclub namens “Start” nehmen. Sie lotsen sie sogar an dem Türsteher vorbei. “Warum seid ihr nett zu mir?, wollte ich sie fragen. Aber ich tat es nicht. Wenn ich fragte, bemerkten sie vielleicht ihren Fehler. Stattdessen drückte ich leicht die Innenseite meines linken Handgelenks, als prüfte ich meinen Puls, und folgte ihnen nach drinnen.” (Zitat S.54). Elise taucht ein in eine völlig andere Welt. Mit cooler Musik, einer bebenden Menge und einem äußerst sympathischen DJ. Und auch, wenn sie das erste Mal noch nicht so begeistert ist und einfach nicht glauben kann, dass Vicky und Pippa an ihrer Freundschaft, an irgendeiner Freundschaft interessiert sein könnten, so taucht sie am nächsten Donnerstag wieder auf. Und wieder und wieder. Sie lernt den sympathischen DJ näher kennen: Char, sie tanzt mit ihm, sie darf ihn sogar einmal an seinen Turntables vertreten, als er mit Pippa kurz rausgeht. Es ist nur ein Regler, den sie hochschiebt, nur einen Übergang von einem Song zu nächsten, den sie wagt. Doch er verändert ihre ganze Welt: “Ich lächelte wie eine Irre, weil ich gerade hundert Leute zum Tanzen gebracht hatte, hundert Leute zum Schreien gebracht hatte, hundert Leute glücklich gemacht hatte. Ich, Elise, hatte aus eigener Kraft Menschen glücklich gemacht.” (Zitat S.84). Elise nimmt ein neues Projekt in Angriff: sie lässt sich von ihrem Vater, der in einem Musikgeschäft arbeitet, ein DJ Equipment besorgen und erprobt ihre Fähigkeiten als DJane. Und sie hat tatsächlich Talent. Das findet nicht nur Char, der sie bald darauf öfters für eine halbe Stunde auftreten lässt. Der bald mehr von ihr will. Doch wie passen Elises neue Nachtwelt mit ihrer alten Tagwelt zusammen? Was, wenn diese beiden Welten aufeinandertreffen? Bald tauchen drei Mächen aus ihrer Schule in “Start” auf…

Laila Sales This song will save your life“This song will save your life” hat vom Kosmos Verlag das Prädikat “Lieblingsbuch” erhalten. Und ja, dieser Roman hat das Zeug zu einem Lieblingsbuch! Elise ist eine authentische Erzählstimme, die mit teils fein gewählter Ironie aus ihrem Alltag berichtet und den Leser in ihre Welt eintauchen lässt. “Plötzlich hatte ich dieses Gefühl. Ich bekomme es oft, aber ich weiß nicht, ob es ein Wort dafür gibt. Es ist nicht nervös oder traurig oder einsam. Es ist all das zusammen, und noch ein bisschen mehr. Das Gefühl sagt: Ich gehöre nicht hierher. Ich weiß nicht, wie ich hierhergekommen bin, und ich weiß nicht, wie lange ich bleiben kann, bevor alle anderen merken, dass ich eine Hochstaplerin bin. Ein Betrug.” (Zitat S.59) Die fremde, glitzernde Welt von “Start” lässt sie herausfinden, dass sie doch jemand sein kann. Dass sie Talent hat, dass es Menschen gibt, die sie mögen, so wie sie ist. Und doch kann so schnell all das zerstört werden, als jemand sich als sie ausgibt und ein gefaktes Online-Tagebuch ins Netz stellt; als Pippa Ansprüche auf Char erhebt; als Elise versucht ihre jüngere Schwester zu beschützen und einen großen Fehler begeht. Es ist ein schmerzvoller Prozess, den die Protagonistin durchlebt. Traurige Töne durchweben die Geschichte. Dramatik und Spannung erhöhen den Lesefluss. Bis Elise letztendlich erkennt, dass die Meinung von außen nicht immer die Wichtigste ist. Sondern das, was man von sich selbst denkt: “Manchmal glauben Menschen dich zu kennen. Sie wissen ein paar Dinge über dich und sie setzen sie so zusammen, dass sie in ihren Augen Sinn ergeben. Wenn man sich selbst nicht besonders gut kennt, kann man vielleicht sogar glauben, sie hätten recht. Doch in Wahrheit bist das nicht du. Ganz und gar nicht.” (Zitat S.275)

Fazit: Lesenswert! Ein Buch wie ein Song, der viel zu schnell zu Ende geht (aber noch nachwirkt).

Veröffentlicht am 01.02.2018

Lesenswert!

Mein Herz und andere schwarze Löcher
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“Mein Herz und andere schwarze Löcher” der amerikanischen Autorin Jasmine Warga setzt sich mit einem ernsten Thema auseinander: Dem Plan zweier Jugendlicher, freiwillig den Tod zu suchen. Überrascht werden ...

“Mein Herz und andere schwarze Löcher” der amerikanischen Autorin Jasmine Warga setzt sich mit einem ernsten Thema auseinander: Dem Plan zweier Jugendlicher, freiwillig den Tod zu suchen. Überrascht werden sie von der Liebe und der Sehnsucht nach dem Leben. Bewegend, romantisch, traurig und hoffnungsvoll zugleich! Nun neu als Taschenbuch erschienen. Für Jugendliche ab 14 Jahren und Erwachsene.

Aysel ist 16 Jahre alt. Sie liebt klassische Musik und begeistert sich für Physik. Sie ist Türkin und lebt in einem kleinen Ort in Kentucky, wobei ihre Mutter im Gegensatz zu ihrem Vater ihre Wurzeln eher verleugnet. Vor einiger Zeit hat sie noch unter der Woche bei ihrem Vater und nur am Wochenende bei ihrer Mutter gelebt. Doch nun muss sie dauerhaft bei der neuen Familie ihrer Mutter und ihren zwei Halbgeschwistern wohnen. Denn ihr Vater sitzt im Gefängnis. Er hat etwas Schreckliches getan und Aysel hat größte Angst, eines Tages so zu werden wie er. Denn in ihr ist so eine große Traurigkeit. Ein schwarze Qualle, die ihr trübsinnige Gedanken schickt und all ihre Tränen schluckt. Geweint, das hat sie das letzte Mal mit 10.

“Manchmal frage ich, ob mein Herz wie ein schwarzes Loch ist — eine Masse, so dicht, dass dort kein Raum für Licht bleibt. Aber das heißt trotzdem nicht, dass das schwarze Loch mich nicht aufsaugen kann.” (Zitat aus “Mein Herz und andere schwarze Löcher”, S.156).

Jasmine Wargas Mein Herz und andere schwarze LöcherIn der Schule wird sie behandelt wie eine Aussätzige. Freunde hat Aysel keine mehr. Die Tat ihres Vaters ist überall präsent. Und deshalb hat Aysel jetzt beschlossen sich das Leben zu nehmen. Nur alleine, das traut sie sich nicht. Im Internet trifft sie auf FrozenRobot, der eigentlich Roman heißt und ganz in ihrer Nähe wohnt. Vorsichtiges Beschnuppern, ein paar erste Treffen folgen, dann wird klar, sie werden es gemeinsam tun. Sie werden von einer Klippe springen am 7.April, dem Todestag von Romans Schwester, für deren Tod er sich verantwortlich fühlt.

“Ich schaukle immer höher. Die Schaukel ächzt. “Sei vorsichtig”, sagt er. “Warum?” Ich denke nicht daran, vorsichtig zu sein. Ich will noch ein letztes Mal ausholen, dann will ich loslassen, fliegen, fallen. “Du darfst nicht ohne mich sterben”, flüstert er.” (Zitat, S.123)

Der Tag rückt näher und näher. Doch auch Aysel und Roman kommen sich näher. Und dann weiß Aysel plötzlich, dass sie nicht ausführen kann, was sie geplant haben. Sie kann nicht sterben. Sie will nicht sterben.

“Für mich ist Roman nicht mehr FrozenRobot, mein Selbstmordpartner aus dem Internet. Er ist Roman, der Junge, der mich auf dem Campingplatz geküsst und mich die ganze Nacht in seinen Armen gehalten hat. Für mich hat sich etwas verändert. Ziemlich grundlegend sogar. Er ist nicht mehr der Mensch, mit dem ich sterben möchte; er ist der Mensch, mit dem ich leben will.”

Doch wie kann sie Roman überzeugen, weiterzuleben? Kann sie ihn überhaupt aufhalten? Der 7.April rückt näher und näher…

Jasmine Wargas Mein Herz und andere schwarze Löcher“Mein Herz und andere schwarze Löcher” wird durchgängig aus Aysels Perspektive erzählt und ist in Kapitel eingeteilt, die mit dem Datum und einem “noch 26 Tage” beginnt. Ein Countdown wird heruntergezählt und steigert sie Spannung gegen Ende zunehmend. Über dem Buch schweben zwei große Fragen: werden sie sich wirklich das Leben nehmen? Und vor allem: was hat Aysels Vater getan? Was sind die Hintergründe seiner Tat? Denn Aysel hat Angst Roman von ihrem Vater zu erzählen und hält sich bedeckt, was den Grund ihres Suizidwunsches betrifft. Was, wenn er sie dann auch so behandelt, wie alle anderen sie behandeln?
Der Beginn des Romans erscheint sehr traurig, während Aysel mit sehr viel Selbstironie ihr grausames Schicksal herbeisehnt und ihr beispielsweise klar ist, dass sie ein geplantes Schulprojekt niemals mehr abgeben wir oder das Auto mit ihrer Schwester glücklicherweise niemals teilen muss, weil sie tot sein wird, ehe diese den Führerschein gemacht hat. Man fühlt ihre Traurigkeit, ihre Verzweiflung, ihre Ängste überaus deutlich.

“Ja, ich bin kaputt. Und er genauso. Aber je mehr wir darüber sprechen, je mehr wir über unsere Traurigkeit reden, desto mehr wage ich zu glauben, dass es eine Möglichkeiten geben könnte, uns zu helfen und uns zu reparieren. Eine Möglichkeit, dass wir einander retten.” (Zitat S.290)

Und gleichzeitig verliert man nicht die Hoffnung, dass alles gut ausgeht. Dass Aysel es zurück ins Leben schafft und Roman mit sich nimmt. Eine interessante Botschaft ist in “Mein Herz und andere schwarze Löcher” enthalten: dass man durch die Liebe eines anderen Menschen lernen kann sich durch die Augen des anderen wahrzunehmen und dass einen andere meist viel positiver sehen, als man selbst sich sieht. Auch der Bezug zur Physik, zur Relativitätstheorie, zu den schwarzen Löchern, den Aysel immer wieder zieht, hat mir sehr gut gefallen.

Fazit: Ein lesenswertes Jugendbuch!

Veröffentlicht am 01.02.2018

So schön und traurig zugleich

Bevor ich falle
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Bekannt wurde die deutsche Autorin Lilly Lindner durch “Splitterfasternackt”, einem autobiographischen Roman. Nun hat sie ein neues, diesmal fiktives Buch geschrieben: “Bevor ich falle” über Suizid, das ...

Bekannt wurde die deutsche Autorin Lilly Lindner durch “Splitterfasternackt”, einem autobiographischen Roman. Nun hat sie ein neues, diesmal fiktives Buch geschrieben: “Bevor ich falle” über Suizid, das Erwachsenwerden, Schuld und Selbstverletzung. Ein heftiger, aber sprachlich herausragender Titel. Für Erwachsene und Jugendliche ab 16.

Cherry war neun Jahre alt, als ihre Mutter sich das Leben nahm. Sie sagte ihr “Gute Nacht”, mehrmals sogar (doch Cherry tat so, als höre sie nicht) und verließ dann das Zimmer und sprang direkt aus dem Fenster. Im elften Stock. Ein Verlust, der unersetzbar ist. Niemand mehr, der sie liebte, der nette Worte zu ihr sagte, der überhaupt viel mit ihr redete. Der Vater schien Cherry zu hassen, er brüllte sie immerzu nur an und überließ sie meist sich selbst. Doch wie sollte sie mit den großen Schuldgefühlen umgehen? Hätte sie den schrecklichen Tod ihrer Mutter verhindern können? Irgendwann beginnt Cherry sich selbst zu verletzen und endet in einem Teufelskreis, aus dem sie sich selbst kaum mehr befreien kann…

Lilly Lindner Bevor ich falleDie Autorin spielt auf brillante Weise mit den Worten, stellt Inhalte und Wahrheiten auf klare Weise zur Schau, sie verschönert nicht, sie lässt nichts aus. Sie lässt die Hauptfigur leiden und kaum mehr Freude am Leben empfinden: Cherry hungert, ritzt sich und wendet sich von den Menschen ab, die ihr helfen möchten, allen voran von ihrem Schwimmlehrer, der sie bei sich aufnimmt, als sie von zu Hause rausgeschmissen wird beziehungsweise abhaut. Teilweise gibt es Rückblenden in Cherrys Kindheit. Als die Mutter noch da war. Als Cherry bereits begann sich in einen lebensverachtenden Menschen zu verwandeln. Als ihr Kreativität und Wörter hassender Vater all ihre Buntstifte entfernte und ihr das Lesen verbot (er selbst arbeitete in einem Verlag und konnte alle Schriftsteller, Agenten und sonstige Mitarbeiter nicht ausstehen!). Themen werden in dem Buch eine Menge verarbeitet (sicherlich auch durch eigene Erfahrungen der Autorin, siehe “Splitterfasernackt”): Todessehnsucht, Suizid, Magersucht, Selbstverletzung, Beziehungsunfähigkeit, Suche nach Geborgenheit, Zerstörungswut. Aber auch die Themen Literatur, Sprache und die herausragende Wortgewandtheit der Hauptfigur (und die der Autorin) spielen eine große Rolle. Der Roman ist ein sprachliches Kunstwerk, das verstört, zum Nachdenken anregt und die Gefühlswelt der Protagonistin perfekt widergibt. Das Cover ist exzellent gewählt und bezieht sich treffsicher auf den Inhalt. Das Ende des Romans versöhnt, macht Hoffnung und lässt die Hauptfigur mit geradezu philosophischen Einsichten begreifen, dass das Leben trotz allem doch lebenswert ist und man die Verantwortung für sein Denken und Handeln immer selbst trägt.

Veröffentlicht am 19.01.2018

Grandiose Spannung

Seefeuer
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“Seefeuer“ ist der dritter Thriller der deutschen Bestsellerautorin Elisabeth Herrmann im Jugendbuch (alle unabhängig voneinander zu lesen) und nun neu als Taschenbuch erschienen. Wieder äußerst gelungen! ...

“Seefeuer“ ist der dritter Thriller der deutschen Bestsellerautorin Elisabeth Herrmann im Jugendbuch (alle unabhängig voneinander zu lesen) und nun neu als Taschenbuch erschienen. Wieder äußerst gelungen! Die ideale Mischung aus Spannung, Familiengeschichte und Romanze. Bestes Lesefutter für Jugendliche ab 14 Jahren und Erwachsene.

Marie möchte unbedingt Meeresbiologin werden. Momentan macht sie ein Praktikum in Friedrichskoog (an der Nordsee) auf einer Seehundestation. Die Arbeit macht ihr Spaß, sie hat in Pia, mit der sie zusammenwohnt, eine gute Freundin gefunden und sie hofft ebenfalls hier den Platz für ein freiwilliges ökologisches Jahr zu ergattern. Doch dann überschlagen sich plötzlich die Ereignisse. Bei einer Fahrt, um zwei junge Seehunde zu retten, läuft das Schiff auf ein seltsames Metallteil auf. Es handelt sich um die vor Jahren gesunkene „Trinity“. Das Wrack ist auf einmal wieder aufgetaucht. Welches Geheimnis rankt sich um das alte Schiff? Merkwürdigerweise scheint Maries geliebte Oma, Schiffswrackdie kurz darauf nach einem Herzinfarkt ins Koma fällt, ausgerechnet auf den Namen dieses Schiffes zu reagieren. Gibt es einen Bezug in Maries Familie zu dem Unglück? Zu Hause bei ihrer Mutter und ihrem undurchsichtigen Stiefvater Magnus wird dann auch noch eingebrochen und ein blutroter Schriftzug auf der Türe hinterlassen. Bei der Suche nach dem Zusammenhängen gerät Marie in tödliche Gefahr…

„Seefeuer“ beginnt mit einem furiosen Prolog, der den Untergang der „Trinity“ schildert. Äußerst eindrucksvoll gelingt es Elisabeth Herrmann die wahnsinnig gewaltige Kraft des Meeres zu beschreiben. Die Geschichte selbst ist weitesgehend aus Maries Sicht erzählt und wird nur durch seltsame Andeutungen einer unbekannte Person unterbrochen, die sie eindeutig im Visier hat und nichts Gutes mit Marie vor hat. Der Text ist sehr sehr flüssig geschrieben und angenehm zu lesen. Die Spannung steigert sich ohne Ende bishin zu einem grandiosen Finale. Besonders das Cover – finde ich – ist überaus treffend und schön gestaltet.

Veröffentlicht am 19.01.2018

Packend!

Saeculum
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“Saeculum” ist das neueste Taschenbuch der österreichischen Autorin Ursula Poznanski. Der Frau, die 2011 den Deutschen Jugendliteraturpreis in der Kategorie “Preis der Jugendjury” mit ihrem Thriller “Erebos” ...

“Saeculum” ist das neueste Taschenbuch der österreichischen Autorin Ursula Poznanski. Der Frau, die 2011 den Deutschen Jugendliteraturpreis in der Kategorie “Preis der Jugendjury” mit ihrem Thriller “Erebos” gewann. Ihr neuer Thriller zieht schon mit dem schwarzen Buchblock (bezieht sich auf die Broschurausgabe) und dem düsteren Cover die Blicke auf sich. Eine Geschichte über ein Rollenspiel im Wald, das außer Kontrolle zu geraten scheint. Spannend!! Für Jugendliche ab 14 Jahren geeignet. Und auch Erwachsenen sehr zu empfehlen.

Es sind insgesamt sechzehn Jugendliche, die für fünf Tage die echte Welt hinter sich lassen und in einem verlassenen, weit abgelegenen Wald wie im 14. Jahrhundert (Jahrhundert =Saeculum) leben und ein sogenanntes Live-Rollenspiel spielen wollen. Bastian hat keinerlei Ahnung wie dieses Spiel ablaufen wird. Er hat sich von Sandra überreden lassen — einem Mädchen, in das er ein wenig verliebt ist. Doch dann verschwinden plötzlich nacheinander mehrere Jugendliche aus der Gruppe. Sie scheinen wie vom Erdboden verschluckt zu sein. Es gibt Verletzte. Und Bastian erfährt von einem alten Fluch, der auf dem Wald liegt. Die geheimnisvollen Botschaften, die sie nach und nach im Wald finden, lassen Böses erahnen. Werden sie den Wald je wieder verlassen können?

Wow! — Hat einen dieser Thriller erst einmal gepackt, ist es nahezu unmöglich ihn mehr aus der Hand zu legen! Ebenfalls Leser, die mit Rollenspielen so gar nichts anfangen können, werden bei “Saeculum” keinerlei Schwierigkeiten haben: es wird alles genau erklärt! Das Ende ist äußerst überraschend.