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UteWeu

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.01.2025

Süßes Kinderbuch mit tollen Zeichnungen und einem wichtigen Thema

Magus der Magische
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In Feimor, im Königreich Trafall, lebt der 6jährige Junge Magus in einem Kinderheim. Sein größter Wunsch ist es, ein Hexer zu werden und dafür übt er in jeder freien Minute. Nur ist genau das leider verboten. ...

In Feimor, im Königreich Trafall, lebt der 6jährige Junge Magus in einem Kinderheim. Sein größter Wunsch ist es, ein Hexer zu werden und dafür übt er in jeder freien Minute. Nur ist genau das leider verboten. Ohne einen Lehrmeister dürfen Kinder sich nicht an Zaubersprüchen versuchen. Und Magus hat für seine verbotenen Versuche schon viel Ärger mit dem Heimleiter Herrn Makrosh bekommen. Auch bei den anderen Kindern ist er wegen seiner Zauberstreiche nicht sehr beliebt. Aber das stört ihn nicht weiter weil er ja seinen besten Freund Jurii hat, der mit ihm duch dick und dünn geht. Eines Tages entdeckt Magus zusammen mit Jurii ein altes Zauberbuch. In diesem steht ein Spruch der es den Beiden gleich angetan hat: Mit diesem Spruch kann man Zeichnungen zum Leben erwecken. Da die Jungen sich kurz vorher ein Fabelwesen namens Hawell'mug ausgedacht haben und Jurii von diesem auch eine wunderschöne Zeichnung angefertigt hat versuchen sie sofort ob der Zauber auch wirkt. Dabei geht leider etwas schief und die Zeichnung verbrennt. Dies trifft besonders Jurii sehr, er rennt aus dem Zimmer und will partout keine Entschuldigung von Magus annehmen, egal was dieser auch versucht. Das nimmt Magus ziemlich mit, doch zum Glück kommt es dann doch noch zum Happy End – Für Magus, für Jurii und auch für den Hawell'mug...
Ich habe das Buch, das den Auftakt einer ganzen Kinderbuchreihe bilden soll, sehr gerne gelesen. Einfühlsame Texte und wunderschöne Zeichnungen machen es zu einem echten Highlight. Das große Thema der Geschichte ist Freundschaft und sich Vertragen. Kurze, leicht verständliche Texte und eine kindgerechte Sprache sowie die Zeichnungen sorgen dafür das das Buch auch bestens als Vorlesebuch für kleinere Kinder geeignet ist. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und ich freue mich schon auf weitere Bücher der Autorin.

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Veröffentlicht am 20.12.2024

Fulminante und temporeiche Fortsetzung

Ever & After, Band 2: Die dunkle Hochzeit (Knisternde Märchen-Fantasy der SPIEGEL-Bestsellerautorin Stella Tack)
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Der zweite Teil der Trilogie setzt zwei Wochen nach Ende des ersten Teils ein. Rain, die immer noch gezwungen ist im Carneval zu leben tut alles um ihre Wächter und den dunklen Prinzen auszutricksen und ...

Der zweite Teil der Trilogie setzt zwei Wochen nach Ende des ersten Teils ein. Rain, die immer noch gezwungen ist im Carneval zu leben tut alles um ihre Wächter und den dunklen Prinzen auszutricksen und zu entkommen. Doch welchen Weg sie auch nimmt, immer scheint sie in einer Sackgasse zu landen und wird von ihren Aufpassern wieder zurück gebracht. Ihr Cousin Avery ist ihr bei den Fluchtversuchen auch keine große Hilfe, hat er doch mit seinen eigenen Problemen zu kämpfen...
Tempo- und Actionreich geht es auch in diesem Band zu. Ein Knalleffekt jagt den nächsten und es bleibt kaum, Zeit zum Verschnaufen. Und das ist auch mein kleiner Kritikpunkt: Ich hätte es besser gefunden ab und zu mal ein bisschen das Tempo zu drosseln und den Figuren etwas Raum zum runterkommen und nachdenken zu geben. Aber das ist, wie gesagt, nur meine Meinung.
Der Schreibstil der Autorin zeichnet sich durch viel Humor, ein hohes Erzähltempo und bildhafte Beschreibungen aus (Und Achtung – es wird auch blutig! Manchmal musste ich da schon schlucken wenn es bei den Kämpfen, z.B. im Haus der Pechmarie, sehr ins Detail ging...). Sie stellt die Heldengruppe oft in Situationen in denen ich beim Lesen dachte: Holla – wie wollen die da bloß wieder rauskommen. Das und auch die unglaublichen Wendungen die die Geschichte hin und wieder nimmt, der Plan B mit dem Niemand gerechnet hatte, machen einen Teil des Reizes der Geschichte aus. Stella Tack schafft es dass man förmlich durch die 700 Seiten fliegt und nie das Gefühl hat es wird anstrengend oder zäh zu lesen.
Sehr schön fand ich auch das jedem Kapitel ein kurzer Textauszug aus einem von Grimms Märchen vorangestellt ist an dem man erkennen kann dass es sich bei diesen „Kinder- und Hausmärchen“ im Original keinesfalls um die weichgespülten Disney Adaptionen von heute handelt. Analog zu diesen Märchenzitaten erfährt man auch im Buch selbst einiges über die Entstehung der Märchenfamilien und welche Geschichten ihnen zugrunde liegen. Das fand ich sehr interessant und es macht die ganze Erzählung irgendwie rund wenn man als Leser nach und nach immer mehr Hintergrundwissen bekommt. Das Buch hat ein fulminantes Ende mit dem ich so nicht gerechnet hatte. Ein Riesen Cliffhanger und ich bin gespannt wie die Autorin das ganze jetzt im dritten Band auflösen wird. Fans von actionreichen Märchenadaptionen werden das Buch lieben und von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.
Wichtig: Das Buch kann nicht unabhängig vom ersten Teil gelesen werden.

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Veröffentlicht am 09.12.2024

Eine Erzählung die sich erst warmlaufen muss

Und Wien leuchtete
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Die Geschichte beginnt 1928 mit einem Treffen der drei alten Freundinnen Anna Sacher, Helene Stein-Kleinen und Emilie Flöge. Die drei Damen sind aufgeregt weil sich eine junge Journalistin aus Berlin, ...

Die Geschichte beginnt 1928 mit einem Treffen der drei alten Freundinnen Anna Sacher, Helene Stein-Kleinen und Emilie Flöge. Die drei Damen sind aufgeregt weil sich eine junge Journalistin aus Berlin, Elisabeth Wimmer, angekündigt hat um mit Sacher und anderen Damen der Wiener Gesellschaft Interviews zu führen. Keine der Drei kann sich denken was hinter diesem Ansinnen steckt doch sie sind vorsichtig und misstrauisch und beschließen das Fräulein Wimmer auszuhorchen was umso leichter zu fallen scheint da diese sich bei Anna im Hotel Sacher einquartiert hat.
Am Anfang hatte ich ziemliche Schwierigkeiten in die Geschichte reinzukommen besonders dadurch dass sich die Autorin immer wieder mit Erklärungen und Exkursen einmischte und so den Fluss der Geschichte unterbrach.
Bis ungefähr zur Hälfte der 235 Seiten langen Erzählung passierte außer Rückblicken in die Vergangenheit und Nachsinnen über dieselbe nicht viel. Auch die Figuren hielten Distanz zu mir.
Doch gegen Ende nahm das Buch dann nochmal richtig Fahrt auf, wurde spannend und interessant.
Die Personen wurden lebendig und öffneten sich mir und ich konnte das Buch nun nicht mehr aus der Hand legen weil ich so gespannt war, ob die Listen der „alten Fregatten“ Erfolg haben würden. Das Ende erfüllte mich mit großer Zufriedenheit.
Das Hauptaugenmerk der Autorin liegt eindeutig auf Anna Sacher, der Chefin des berühmten Hotels Sacher und „Königin von Wien“. Diese ist die Hauptperson und auch diejenige an deren Gedanken wir am meisten teilhaben dürfen.
Die (fiktive) Industriellengattin Helene Stein-Kleinen entwickelt sich im laufe des Buches von der betrogenen Ehefrau die sich von ihrem Mann kleinmachen lässt zu einer selbstbewussten Frau die weiß was sie möchte und wie sie es erreichen kann. Diese Entwicklung hat mir gut gefallen.
Emilie Flöge, Modedesignerin und die Muse des berühmten Jugendstil Malers Gustav Klimt, nimmt am wenigsten Raum ein. Von ihr und ihren Gedanken erfährt man fast gar nichts was ich schade fand.
Ebenfalls ziemlich blass bleibt „Das Fräulein“ Elisabeth Wimmer (auch „Die Kleine“ genannt) aus Berlin. Die (fiktive) Journalistin tritt am Anfang recht forsch auf lässt sich jedoch dann von Anna Sacher einwickeln die sie am Anfang nur aushorchen will. Doch im Laufe der Geschichte wandelt sich ihr Verhältnis und die beiden Damen verbindet erst Sympathie und später sogar Freundschaft. Als Frl. Wimmer sich mit einem stadtbekannten Casanova einlässt – und das mit Folgen – setzt sie Ereignisse in Gang die zu einem Finale führen das mich zu einem großen Grinsen gebracht hat.
Alles in allem konnte das Buch für mich leider nicht die Atmosphäre des Wiens zu jener Zeit vermitteln, vom Zeitkolorit war wenig zu spüren. Auch die Figuren blieben für mich größtenteils blass was ich sehr schade fand. Mit dem Schreibstil der Autorin hatte ich Probleme, war er doch mehr im Stil einer Reportage geschrieben als in dem eines Romans. Das letzte Drittel hat es wieder etwas rausgerissen aber wirklich überzeugen konnte mich das Buch leider nicht.

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Veröffentlicht am 17.11.2024

Fundgrube für alle literaturinteressierten Cocktailliebhaber

Trinken wie ein Dichter
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Dem auf der Rückseite abgedruckten Hinweis „Ein absolutes Muss für Literaturfans und Cocktailliebhaberinnen“ kann ich mich nur voll anschließen! Dieses Buch ist eine Fundgrube an tollen Cocktail Rezepten ...

Dem auf der Rückseite abgedruckten Hinweis „Ein absolutes Muss für Literaturfans und Cocktailliebhaberinnen“ kann ich mich nur voll anschließen! Dieses Buch ist eine Fundgrube an tollen Cocktail Rezepten und interessanten kleinen Geschichten über die jeweiligen Dichter und ihre Beziehung zu ebenjenem Cocktail. Zudem ist es optisch einfach sehr schön, beginnend vom tollen Cover bis hin zur liebevollen Innengestaltung. Da hat sich der Verlag wirklich Mühe gegeben ein wunderschönes Buch herauszubringen.
Das Buch beginnt, nach dem Inhaltsverzeichnis, mit einer Auflistung der benötigten Gegenstände. Anhand von kleinen schwarz-weiß Zeichnungen kann man sehr gut erkennen wie z.B. ein Cocktailshaker oder ein Barsieb aussehen. Das hat mir sehr gut gefallen. Überhaupt fand ich es sehr schön und stimmig das in dem Buch keine bunten Bilder sondern nur Zeichnungen und schwarz-weiß Fotos zu sehen sind.
Als nächstes folgt eine Liste der nötigen Vorräte. Interessant zu lesen, muss man zu Anfang aber nicht alles im Haus haben weil ja doch nicht jeder Cocktail den eigenen Geschmack trifft.
Nun folgt der Rezeptteil. Dieser ist chronologisch von Shakespeare (1564 - 1616) bis R.O. Kwons (*1983) aufgebaut mit kurzen Zwischenkapiteln zum Beispiel zum Absinth trinken und der Closerie des Lilas oder zur Poesie und Performance in Harlems Nachtclubs.
Das Rezept selbst besteht aus einem kurzen Text zum Dichter mit Bild, den für den Cocktail benötigten Zutaten, einer Anweisung wie der Cocktail zubereitet wird und einer schwarz-weiß Zeichnung des Cocktails.
Am Ende folgen noch diverse Katertipps von Literaten die ich besonders lustig zu lesen fand, Bildnachweis, Zitatennachweis, Bibliographie und Anmerkungen.
Wir haben es so gemacht dass wir erst den Cocktail der uns angesprochen hat gemixt haben und anschließend gemeinsam den jeweiligen, sehr amüsant geschriebenen Text über den Dichter / die Dichterin gelesen haben. Das hat sehr viel Spaß gemacht und wir haben auch einige für uns neue Autoren dadurch kennengelernt.
Die Anweisungen zum Cocktail mischen sind gut nachvollziehbar und auch für Anfänger geeignet. Die von uns ausprobierten Rezepte konnten wir mit unserem vorhandenen einfachen Bar Equipment gut mixen sodass auch Neulinge keine Angst haben müssen, hier von der Ausstattung überfordert zu werden. Sie werden sehr schnell Spaß am Mischen von Cocktails entwickeln so dass dieses Buch für alle Erfahrungsgruppen etwas zu bieten hat und auch bestens als Geschenk geeignet ist.

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Veröffentlicht am 10.11.2024

Gut recherchierte und spannend zu lesende Romanbiographie

Die Mitford Schwestern
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Die Erzählung setzt im Juli 1932 in London ein und spannt den Bogen bis zum April 1941. Es gibt drei Erzählperspektiven: Nancy Mitford, die Schriftstellerin und älteste Tochter der Familie, Diana Mitford, ...

Die Erzählung setzt im Juli 1932 in London ein und spannt den Bogen bis zum April 1941. Es gibt drei Erzählperspektiven: Nancy Mitford, die Schriftstellerin und älteste Tochter der Familie, Diana Mitford, verheiratet mit dem Brauerei Erben Bryan Walter Guinness und glanzvoller Mittelpunkt der Gesellschaft und Unity Mitford die grade ihre Vorstellung bei Hofe hinter sich gebracht hat.
Abwechselnd erzählen die drei Schwestern aus ihrer Sicht den Gang der Geschichte wobei Nancy als Ich-Erzählerin fungiert. Diana und Unity erzählen jeweils in der dritten Perspektive.
Der Leser erlebt aus Sicht der Schwestern den Aufstieg Hitlers in Deutschland und den der Faschisten in England wegen deren Führer Mosley (im Buch M. genannt) sich Diana von ihrem Mann trennt und für den sie die Bekanntschaft mit Hitler sucht um Gelder für die Partei zu besorgen und einen Radiosender zu planen der von Deutschland aus nach England senden kann um der dortigen 5. Kolonne entscheidende Hinweise und Anweisungen zu geben. Das wiederum erfährt Schwester Nancy die dem Faschismus sehr kritisch gegenübersteht und dies auch in ihren Romanen sehr deutlich macht. Sie kann Diana geheime Dokumente entwenden und diese ihrem Cousin Winston Churchill übergeben und so die Pläne vereiteln. Mit Unity erleben wir in Deutschland die Verehrung die sie dem „Führer“ entgegenbringt, die Besessenheit und die bedingungslose Liebe die sie an ihm hängt und schließlich die grenzenlose Verzweiflung als Deutschland und England Kriegsgegner werden. Ab Kapitel 58 endet ihr Erzählpart, die restlichen 12 Kapitel übernehmen Nancy und Diana. Alle drei Schwestern fand ich sehr gut und lebensecht beschrieben, bei allen konnte ich aus ihrer Sicht nachempfinden warum sie wie handelten. Die Gedankengänge sind logisch nachvollziehbar aufgebaut und interessant zu lesen. Nancy ist die Kritische, zweifelt an sich selbst und hinterfragt ihre Handlungen und Motive sehr genau. Diana hinterfragt sich selten und wenn dann nur auf privater Ebene, ist sehr ich-bezogen und wenig selbstkritisch. Mosley geht ihr über alles, sie ist ihm quasi hörig und bereit alles für ihn zu tun. Als sie für ihre Taten zur Verantwortung gezogen wird ist sie darüber auf das höchste verwundert und versteht nicht warum sie die Konsequenzen tragen muss. Unity ist ganz Verehrung und hinterfragt nichts.
Marie Benedict hat den Zeitgeist in ihrem Roman perfekt eingefangen. In eindringlichen, leisen Tönen gibt sie die Stimmung die damals herrschte wieder und beschreibt anschaulich und spannend die damals herrschenden Verhältnisse. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und gebe eine klare Leseempfehlung.

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