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UteWeu

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.03.2025

Spannender und gut recherchierter historischer Roman

Im Auftrag der Fugger - Der Burgunderschatz
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Wir befinden uns in Augsburg im Jahre 1502. Afra, eine junge Diebin wittert gute Beute als sie einen Schweizer um seinen Beutel erleichtert. Doch zu ihrer großen Enttäuschung befinden sich darin nicht ...

Wir befinden uns in Augsburg im Jahre 1502. Afra, eine junge Diebin wittert gute Beute als sie einen Schweizer um seinen Beutel erleichtert. Doch zu ihrer großen Enttäuschung befinden sich darin nicht die erhofften Münzen sondern lediglich Zeichnungen von Schmuckstücken. Als sie jedoch eine Unterhaltung belauscht wird ihr klar das ebendiese Zeichnungen den drei wichtigsten Kaufmannsfamilien Augsburgs – den Welsern, den Höchstettern und den Fuggern – vorgelegt werden sollen. Als sie beschließt selbst an diese Familien heranzutreten um doch noch etwas Geld mit ihrer Beute zu verdienen gerät sie in höchste Gefahr und wird in die undurchschaubaren Pläne Jakob Fuggers verwickelt. Zusammen mit Herwart, einem Boten der Fugger, muss sie eine abenteuerliche Reise bis nach Basel antreten, immer verfolgt von den Schergen der Gegenspieler Fuggers … Neugierig geworden ? Dann solltet ihr auf jeden Fall diesen spannenden und gut recherchierten Roman selbst lesen.
Peter Dempf erweckt durch seine bildhafte und anschauliche Sprache das Mittelalter zum Leben. Ich hatte mir noch nie viele Gedanken gemacht wie denn eigentlich Gold und Wertgegenstände damals transportiert wurden ohne das man überfallen wird und welchen Gefahren man auf Reisen ausgesetzt ist. Viele kleine Details die beschrieben werden setzen sich zu einem großen Ganzen zusammen und lassen die damalige Zeit vor den Augen des Lesers entstehen. Das fand ich ganz großartig.
Auch die detaillierte und lebendige Figurenbeschreibung trägt zum Lesevergnügen bei. Bis hin zu den Nebenfiguren sind alle wunderbar und charaktervoll beschrieben. Keiner wirkt hier wie ein Abziehbild, jeder hat seine Ecken und Kanten, seine Stärken und Schwächen. Allen voran natürlich die Hauptpersonen Afra und Herwart. Mit diesen habe ich mitgefiebert und oft gedacht: Wie kommen sie aus dieser Situation bloß wieder heraus... Die im Buch enthaltene Liebesgeschichte entwickelt sich langsam und der Autor gibt seien Protagonisten Zeit zum kennen- und mögen lernen.
Sehr gut beschrieben ist auch der Drahtzieher im Hintergrund, Jakob Fugger, ist ein listenreicher Mann voller undurchschaubarer Pläne der immer noch ein weiteres Ass im Ärmel hat. Er ist es der die Diebin und den Boten zusammen auf die Reise schickt und selbst in Augsburg die Fäden zieht...
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung, ich habe mich gerne zusammen mit den Hauptpersonen im Mittelalter aufgehalten und könnte mir gut vorstellen das Peter Dempf die Beiden vielleicht nochmals auf abenteuerliche Reisen schickt.

Veröffentlicht am 20.02.2025

Fulminante Urban Fantasy

Dämonenmagie und ein Martini
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Tori und die drei Magier sind zurück und müssen ihr vielleicht gefährlichstes Abenteuer bestehen...
Es ist die Nacht vor Halloween und alle im Crown and Hammer freuen sich auf die morgige Party (naja, ...

Tori und die drei Magier sind zurück und müssen ihr vielleicht gefährlichstes Abenteuer bestehen...
Es ist die Nacht vor Halloween und alle im Crown and Hammer freuen sich auf die morgige Party (naja, außer Tori vielleicht, der das Ganze etwas über den Kopf wächst und die sich partout nicht verkleiden will) als plötzlich zwei Mitglieder der Gilde Ondins Eye das Pub betreten. Die Frau wendet sich sofort an Kai, den sie vor früher her zu kennen scheint. Die beiden scheinen sich immer noch gut zu verstehen was Toris Neugierde weckt. Izzah, so heißt die Dame, informiert die Magier das die Nomadengilde Keys of Solomon in der Stadt ist (und gegen die sind die Jungs von Red Rum aus dem letzten Buch echt Waisenknaben) und das Gerücht umgeht, sie würden einen ungebundenen Dämonen jagen was Aaron sofort als Quatsch abtut. Sekunden später ploppt auf allen Handys die gleiche SMS auf: Dämonenalarm !
Nach diesem spannenden Einstieg in das Abenteuer geht es ebenso rasant und atemberaubend weiter. Wir (und Tori) erfahren alles über gebundene und ungebundene Dämonen, über Kontraktoren und Dämonica Mythiker über die Gefahren der Jagd auf Dämonen und ihre Beschwörung. Klingt gefährlich ? Ist es auch... Wenn ihr wissen wollt, ob es Tori und ihren Freunden gelingt gegen den Dämonen und die Nomadengilde zu bestehen solltet ihr unbedingt das Buch selber lesen. Action, Spannung und Humor verbinden sich hier zu einer wunderbaren Geschichte. Man erfährt wieder etwas mehr über die drei Magierfreunde und mit jedem Detail werden die Figuren wieder etwas runder und lebendiger. Das sie nicht stehenbleiben sondern sich entwickeln hat mir als Leser besonders gut gefallen.
Auch Tori macht wieder eine großartige Entwicklung durch. Sie lernt viel über sich selbst und bekommt einige unangenehme Wahrheiten an den Kopf geworfen die fast die Freundschaft zwischen ihr und den drei Freunden zerbrechen. Sie begreift das sie anfangen muss Verantwortung zu übernehmen, dass sie Fragen stellen muss und nicht mehr nur den Kopf in den Sand stecken darf. Und am Ende trifft sich wichtige Entscheidungen und wächst über sich selbst hinaus.
Freundschaft und Vertrauen sind auch in diesem Buch wichtige Themen und Annette Marie bindet sie geschickt in ihre spannende Geschichte ein.
Dank des spritzigen und humorvollen Schreibstils bin ich nur so durch die Seiten geflogen und habe mich keine Sekunde beim Lesen gelangweilt. Von mir gibt es wieder eine klare Leseempfehlung für diesen 4. Band der Reihe. Allerdings empfehle ich, für das volle Lesevergnügen, vorher noch Band eins bis drei zu lesen.

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Veröffentlicht am 16.02.2025

Charmanter nostalgischer Krimi

Campion. Tödliches Erbe
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London, 1931 – ein abgerissen wirkender junger Mann irrt durch die Straßen auf der Suche nach einem ruhigen Ort für die Nacht. Als er einen schmuddeligen kleinen Platz betritt und sich auf eine der wackeligen ...

London, 1931 – ein abgerissen wirkender junger Mann irrt durch die Straßen auf der Suche nach einem ruhigen Ort für die Nacht. Als er einen schmuddeligen kleinen Platz betritt und sich auf eine der wackeligen Holzbänke setzt entdeckt er zu seinem größten Erstaunen auf dem Boden einen an ihn gerichteten Brief … Klingt spannend ? Ist es auch ! Und wer jetzt wissen möchte wie es weiter geht, dem empfehle ich dringend die Lektüre dieses spannenden und unterhaltsamen Kriminalromans.
Der Klett Cotta Verlag hat den 3. Band der Albert Campion Reihe aus dem Jahr 1931 neu aufgelegt.
Ich hatte von der Autorin und ihrem Detektiv vorher weder gehört noch etwas gelesen. Sie vermochte mich aber, nach einigen kurzen Anlaufschwierigkeiten (ich stolperte ebenso verwirrt wie der Protagonist zusammen mit ihm durch Londons Straßen), recht schnell in die Handlung zu ziehen. Aufgrund des bildhaften und detailreichen Schreibstils fühlte ich mich direkt in das England der 30er Jahre zurückversetzt und konnte mir alles sehr genau vorstellen: Die Großstadt London mit ihren dunklen Ecken und kleinen Kneipen ebenso wie die herrschaftlichen Familiensitze des Adels und die kleinen Gasthäuser auf dem Land. Ich habe das Eintauchen in diese Zeit sehr genossen.
Schön finde ich auch das sich die Autorin Zeit lässt und den Fall ganz langsam entwickelt. Nach etlichen falschen Fährten die die Autorin geschickt zu legen versteht fügt sich dann ein Teil in das Andere und langsam wird das große Ganze enthüllt, das Rätsel aufgelöst. Wobei auch am Ende des Falls noch manches absichtlich im dunkeln gelassen wird und nicht alles dem Leser erklärt wird. Wer diese Art zu schreiben mag der ist hier bestens bedient. Auch der feine, hintergründige Humor tut ein Übriges um das Buch zu einem echten Lesevergnügen zu machen.
Auch die Personen haben mir allesamt gut gefallen, allen voran der Meisterdetektiv Albert Campion und sein Kammerdiener, der ehemalige Verbrecher Magersfontein Lugg. Die beiden haben ein äußerst spezielles Verhältnis zueinander und bei den Dialogen musste ich ziemlich oft grinsen. Aber auch Percival (Val), der Erbe der Familie Gyrth, zukünftiger Hüter eines uralten Kelchs der von einem internationalen Verbrechersyndikat geraubt werden soll und ebenjener junge Mann dem wir ganz am Anfang begegnen und seine Schwester Penny, eine moderne junge Frau mit vorlautem Mundwerk und einer ausgeprägten eigenen Meinung, sind toll beschrieben. Margery Allingham schafft es mit wenigen Worten ihre Personen so zu beschreiben dass ich direkt ein Bild von ihnen im Kopf hatte. Fazit: Wer die „gute alte Zeit“ mag, ein Faible für unaufgeregte aber doch spannende und humorvolle Krimis hat, wer es gut findet, das man nicht hinter jedem Busch eine Leiche findet und nicht jedes Verbrechen bis zum letzten Blutstropfen beschrieben wird der wird dieses Buch, genau wie ich, mit großem Vergnügen lesen.

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Veröffentlicht am 27.01.2025

Nicht nur zur Weihnachtszeit bereitet dieses Buch großes Lesevergnügen

Morden ohne Sorgen - Tannenmord im Weihnachtswald
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Eigentlich sollte Frederik Loebell nur einen Weihnachtsbaum für das Lordmaschallhaus in dem er nun Quartier genommen hat besorgen. Ach ja, und den Tannenbaum den seine Mutter schon im Oktober bestellt ...

Eigentlich sollte Frederik Loebell nur einen Weihnachtsbaum für das Lordmaschallhaus in dem er nun Quartier genommen hat besorgen. Ach ja, und den Tannenbaum den seine Mutter schon im Oktober bestellt und bezahlt hat, abholen. Und Kekse backen, da er in der nächsten Woche für das Befüllen des bunten Tellers im Gemeinschaftsraum zuständig ist. Und dann ist da ja auch noch die Guerilla Aktion zu planen die im Garten des Oberbürgermeisters von Potsdam stattfinden soll. Seine große Liebe Fleur will mit ihm partout Sushi essen gehen und Dackel Wilhelm soll ja auch nicht zu kurz kommen. Bei diesem etwas vollen Terminplan muss er, bei einem nächtlichen Ausflug in die Tannenbaumschonung, nun ausgerechnet auch noch eine Leiche finden... Und damit ist es vorbei mit der Besinnlichkeit. Loebell und sein Team von den Stadtnachrichten beginnen wieder zu ermitteln. Diesmal Seite an Seite mit Kriminalhauptkommissarin Edda Kleist. Wie das kommt und ob sie es schaffen den Mörder zu überführen und was die Weihnachtsbaum Mafia mit dem Ganzen zu tun hat – das solltet ihr unbedingt selbst lesen. Ich hatte einen großartigen Lesespaß mit dem neusten Werk von Andreas K. Buchholz.
Gewohnt spritzig und humorvoll erzählt der Autor das neuste Abenteuer des Reporters bei den Stadtnachrichten. Die Geschichte nimmt schon auf den ersten Seiten Fahrt auf und hält dieses Tempo bis bis zum Schluss. Loebell kommt kaum zum verschnaufen und ist ständig in Aktion. Und mit ihm das liebenswerte Chaotenteam aus der Redaktion. Diesmal müssen sie sich nicht nur mit Leichen befassen sondern auch mit viel Schnee und einem singenden Schützenverein. Und Andreas K. Buchholz beschreibt das Ganze so bildlich und treffend das ich mir alles bestens vorstellen konnte und immer an der Seite seiner Figuren war, sei es bei Loebells Landpartie mit Hien oder im Garten von Oberbürgermeister Frank Hagemann bei der Weihnachtsbaum Guerilla Aktion. Langweilig wurde es mir beim Lesen keine Sekunde.
Auch die Personen sind wieder gut herausgearbeitet und haben alle ihren eigenen Charakter und ihre Ecken und Kanten. Das beginnt bei den Hauptprotagonisten und geht bis in die kleinen Nebenfiguren. Das hat mir sehr gut gefallen und ich konnte mich gut in die Geschichte hineinversetzen.
Der Kriminalfall ist ebenfalls sehr gut und überlegt aufgezogen. Es führen viele Spuren ins Nichts und es werden falsche Fährten gelegt. Man stellt diese und jene Überlegungen an die dann aber widerlegt werden. Und am Ende gibt es ein grandioses Finale auf dem Weihnachtsmarkt und alles wird logisch aufgelöst und lässt mich als Leser mit einem Schmunzeln und sehr zufrieden das Buch zuklappen.
Große Leseempfehlung und ich freue mich schon auf den nächsten Band mit Frederik Loebell und seinem Dackel Wilhelm.

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Veröffentlicht am 27.01.2025

Süßes Kinderbuch mit tollen Zeichnungen und einem wichtigen Thema

Magus der Magische
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In Feimor, im Königreich Trafall, lebt der 6jährige Junge Magus in einem Kinderheim. Sein größter Wunsch ist es, ein Hexer zu werden und dafür übt er in jeder freien Minute. Nur ist genau das leider verboten. ...

In Feimor, im Königreich Trafall, lebt der 6jährige Junge Magus in einem Kinderheim. Sein größter Wunsch ist es, ein Hexer zu werden und dafür übt er in jeder freien Minute. Nur ist genau das leider verboten. Ohne einen Lehrmeister dürfen Kinder sich nicht an Zaubersprüchen versuchen. Und Magus hat für seine verbotenen Versuche schon viel Ärger mit dem Heimleiter Herrn Makrosh bekommen. Auch bei den anderen Kindern ist er wegen seiner Zauberstreiche nicht sehr beliebt. Aber das stört ihn nicht weiter weil er ja seinen besten Freund Jurii hat, der mit ihm duch dick und dünn geht. Eines Tages entdeckt Magus zusammen mit Jurii ein altes Zauberbuch. In diesem steht ein Spruch der es den Beiden gleich angetan hat: Mit diesem Spruch kann man Zeichnungen zum Leben erwecken. Da die Jungen sich kurz vorher ein Fabelwesen namens Hawell'mug ausgedacht haben und Jurii von diesem auch eine wunderschöne Zeichnung angefertigt hat versuchen sie sofort ob der Zauber auch wirkt. Dabei geht leider etwas schief und die Zeichnung verbrennt. Dies trifft besonders Jurii sehr, er rennt aus dem Zimmer und will partout keine Entschuldigung von Magus annehmen, egal was dieser auch versucht. Das nimmt Magus ziemlich mit, doch zum Glück kommt es dann doch noch zum Happy End – Für Magus, für Jurii und auch für den Hawell'mug...
Ich habe das Buch, das den Auftakt einer ganzen Kinderbuchreihe bilden soll, sehr gerne gelesen. Einfühlsame Texte und wunderschöne Zeichnungen machen es zu einem echten Highlight. Das große Thema der Geschichte ist Freundschaft und sich Vertragen. Kurze, leicht verständliche Texte und eine kindgerechte Sprache sowie die Zeichnungen sorgen dafür das das Buch auch bestens als Vorlesebuch für kleinere Kinder geeignet ist. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und ich freue mich schon auf weitere Bücher der Autorin.

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