Der Bote, die Bettlerin und der Burgunderschatz
Augsburg im Jahre 1503. Seit dem Tod ihrer Mutter lebt Afra auf der Straße. Ohne Zuhause bettelt sie auf dem Markt und lebt von den Almosen, die sie ergattern kann. Oft wird der Hunger so groß, dass Afra ...
Augsburg im Jahre 1503. Seit dem Tod ihrer Mutter lebt Afra auf der Straße. Ohne Zuhause bettelt sie auf dem Markt und lebt von den Almosen, die sie ergattern kann. Oft wird der Hunger so groß, dass Afra mit ihren geschickten Fingern alte Greise, junge Gecken und unvorsichtige Mägde um ihre Geldsäckchen bringt. Bis sie in einem Geldsäckchen statt Münzen Zeichnungen von edlen Schmuckstücken findet. Erst ist sie enttäuscht, dann entschließt sie sich die Zeichnungen der Schmuckstücke, die zu dem sagenumwobenen Burgunderschatz gehören, an eine reiche Kaufmannsfamilie zu verkaufen.
Jakob Fugger wird aufmerksam und beauftragt Herwart, einen seiner Boten, den Schmuck zu beschaffen. Doch Fugger schickt Herwart nicht alleine auf die gefährliche Mission, Afra soll ihn begleiten.
Der Roman ist zeithistorisch verankert. Wahre geschichtliche Hintergründe und der Burgunderschatz wurden geschickt eingeflochten.
Die liebenswerten Hauptprotagonisten Afra und Herwart sind psychologisch komplexe Figuren. Ich habe mit ihnen gelitten, gefroren und auf einen guten Ausgang gehofft. Dunkle Geheimnisse und raffinierte Mordanschläge ließen mich nicht zur Ruhe kommen. Ich musste immer weiterlesen und konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
Ich hatte das Gefühl, daß Peter Dempf weiß, wovon er schreibt. Die Beschreibungen der damaligen Zeit und die der Lebensumstände der Menschen lassen auf eine umfangreiche Recherche schließen.
Besonders gut fand ich die Übersicht der "Figuren der Handlung" am Buchanfang und das Glossar am Ende des Buches.
Lesenswert und fesselnd bis zum Schluss.