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Veröffentlicht am 01.12.2019

Mehr als ein One-Night-Stand

For the first time
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Inhalt
Damien ist offen schwul, doch seit er von einem Geliebten verlassen wurde, bindet er sich an niemanden mehr emotional. Er springt von einem One-Night-Stand zu anderen, ohne Gefühle aufkommen zu ...

Inhalt
Damien ist offen schwul, doch seit er von einem Geliebten verlassen wurde, bindet er sich an niemanden mehr emotional. Er springt von einem One-Night-Stand zu anderen, ohne Gefühle aufkommen zu lassen. Doch dann begegnet er Ethan nach fünf Jahren wieder und die alte Leidenschaft flammt wieder auf. Um keinen Preis will er wieder auf den Schotten hereinfallen, da plant er Rache. Die Liebe aber lässt sich nicht so leicht verdrängen.

Meine Meinung
Puh, ich muss sagen, diese Geschichte zu bewerten, war nicht einfach. Es hat jetzt nichts damit zu tun, dass es hier um schwule Männer geht, sondern wegen der Männer selbst.

Bei der ersten Begegnung mit Damien ist dieser gerade mit einem Kerl zugange. Es geht doch etwas härter zu, doch Damien ist dabei jemand, der mehr auf den eigenen Spaß aus ist, statt auch auf seinen Partner zu achten. Auf den ersten Blick erscheint er wie ein Arsch. Er will seinen Spaß, aber niemand soll ihm zu nahe kommen. Erst später wird klar, weshalb er sich so dämlich aufführt, dass es etwas mit einem Ereignis in seiner Vergangenheit zu tun hat.

Sagen wir es so, Ethans erster Eindruck war auch nicht besser. Er erscheint als ultimativer Arsch, der einen von oben herab behandelt. Leider wird er als ein Kerl beschrieben, der sich immer für besser hält. Keine Ahnung, aber ich konnte ihn einfach nicht leiden.

Ganz ehrlich, am sympathischsten erschien mir Dippie, Damiens Schwester. Sie ist leicht chaotisch und verrückt, weshalb sie dann doch am ehesten herausstach.

Auf der Gefühlsebene kann ich Damien einerseits verstehen. Wegen dem was war, kann er Ethan nicht vergessen. Andererseits verstehe ich nicht, wie er sich das alles von dem Kerl gefallen lässt. Bei Ethan war ich nie sicher, ob er überhaupt etwas empfindet außer Schadenfreude. Er blieb für mich bis zum Ende ein Idiot.

Die Geschichte an sich war wirklich gut geschrieben. Ja. Nina Hunter kann eine Stimmung gut einfangen und in Worte fassen. Die Handlung war nicht übel überlegt, nur eben die Chemie zwischen den Protagonisten war einfach furchtbar. Da wären andere Charaktereigenschaften bei ihnen besser gewesen.

Fazit
Eine nette Geschichte über zwei Männer, deren Vergangenheit sie verbindet und auch Auswirkungen auf ihre Gegenwart hat. Obwohl der Ausgang der Handlung eigentlich total offensichtlich ist, ist der Weg der zwei Sturköpfe doch durchaus interessant. Leider waren es gerade die Charaktere, die den Lesespaß bremsten.

Veröffentlicht am 01.12.2019

Mehr als nur eine leichte Geschichte

Mit dir unter dem weiten Himmel
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Inhalt
Nach den schrecklichen Ereignissen an ihrer Highschool, wird Paige zu ihrem Vater nach Wyoming geschickt. In der Ruhe der scheinbar unendlichen Weiten und dem Ranchleben, soll sie alles verarbeiten, ...

Inhalt
Nach den schrecklichen Ereignissen an ihrer Highschool, wird Paige zu ihrem Vater nach Wyoming geschickt. In der Ruhe der scheinbar unendlichen Weiten und dem Ranchleben, soll sie alles verarbeiten, was sie in letzter Zeit zu tragen hatte. Hier begegnet sie wieder Jack, einem Jungen, den sie noch aus ihrer Kindheit kannte und aus dem ein unglaublich attraktiver Cowboy geworden ist. Die Ausflüge mit ihm und die Krankheit ihres Vaters wirken stark auf Paige und langsam beginnt sie zu vertrauen. Um sich die Last von der Seele zu nehmen, fängt sie an ein Tagebuch zu schreiben und mit jedem neuen Wort, lässt sie die Schuld und den Schmerz aus sich herausfließen.

Meine Meinung
Zuerst sollte wohl gesagt werden, dass man sich nicht von dem Cover auf die falsche Fährte locken lassen sollte. Ja, das Buch beinhaltet eine schöne Liebesgeschichte zwischen einem Mädchen und einem Cowboy, die auch noch auf einer Ranch spielt. Aber sie ist viel düsterer, als man glauben würde. Denn die Autorin thematisiert hier auch eine ungesunde, wenn auch vergangene Beziehung, Leistungsdruck und Suizid, sowie die Angst geliebte Menschen zu verlieren.

Die Geschichte startet damit, dass Paige gerade die Highschool abgeschlossen hat. Es ist viel passiert, weshalb ihr Zustand nicht der Beste ist. Nur noch aus Haut und Knochen bestehend und als Schatten ihrer Selbst, wird sie von ihrer Mutter nach Wyoming auf die Ranch ihres Vaters geschickt. Dort soll sie Abstand zu Kalifornien und den schmerzlichen Erinnerungen gewinnen und ihrer Seele und Körper Zeit zum Heilen geben. Doch Paige hat ihren Vater schon seit Jahren nicht mehr gesehen, weshalb es sie schockiert zu erkennen, dass der Mann, an den sie sich erinnert, so nicht mehr existiert. Ihr Vater ist schwer krank, und sich dem zu stellen, macht es ihr noch schwerer sich zu öffnen.

Auf der Ranch trifft sie aber auch auf den attraktiven Jack. Er lebt und arbeitet dort und Paige erkennt, dass sie ihm vor langer Zeit schon einmal begegnet war. Seine offene, freundliche und ehrliche Art macht ihn unglaublich sympathisch. Er strahlt etwas überaus beruhigendes aus, was Paiges verletzter Seele hilft, denn er vermittelt den Eindruck, als könnte man sich jederzeit auf ihn verlassen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass zwischen ihm und Paige eine Anziehungskraft herrscht, die mit der Zeit immer stärker wird. Das Schöne ist aber, dass dieser entstehenden Beziehung Zeit gelassen wurde. Die Autorin hat das Tempo so gestaltet, dass Paige sich nicht bedrängt fühlt. Sie kann sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen, während sie langsam mehr Nähe zu Jack zulässt.

Als Ich-Erzählerin gibt Paige ihre Geschichte auf zwei Zeitebenen wieder. So gibt es die Gegenwart, in der sie auf der Ranch ist und ihre Tage mit ihrem Vater und Jack verbringt. Es gibt aber auch die Vergangenheit, die sie durch Tagebucheinträge wiedergibt. Darin erzählt sie von Schülern an ihrer Schule, die sich das Leben nahmen und von der verbotenen Beziehung zu ihrem Stiefbruder Ty, die als Nervenkitzel begann und als Alptraum endete.

Paiges Rückblick zeigt viel Dramatik auf, die aber doch realistisch erscheint. Sie erzählt von Schülern, die unter enormen Leistungsdruck stehen und ihre Versagensängste vor Augen haben, die dem nicht mehr standhalten können, weshalb sie keinen anderen Ausweg als den Suizid sehen. Vielleicht können dies nicht alle verstehen, denn nicht alle leben mit dem Druck erfolgreich sein zu müssen. Doch es gibt Familien, wo Kindern mit dem Glauben aufgezogen werden, nur etwas wert zu sein, wenn bestimmte Ziele erreicht werden. Gelingt dies nicht, fühlen sie sich als Versager und entkommen dem nur durch den Tod. Dann ist da noch die ungesunde Beziehung, die Paige eingeht und am Ende bereuen muss. Es beginnt als etwas Verbotenes, was viel Aufregung mit sich bringt, doch schon bald kann sie dem nicht mehr entrinnen, denn die Suche nach Nähe und das Verlangen bringen sie in unmögliche Situationen. Vor allem fordert diese Beziehung mehr, als sie geben kann und will, was sie zu Entscheidungen drängt, die sie unmöglich treffen kann.

Die Autorin schafft durch das Vergangene eine unglaubliche Schwere, die sie aber durch Jacks gegenwärtige Leichtigkeit und Zuversicht ausgleicht. Er schenkt einem das Gefühl von Wärme und Geborgenheit, ohne ein absolut perfekter und fehlerfreier Charakter zu sein. Zum Ende hin überrascht die Autorin aber auch durch einen weiteren Schicksalsschlag, der den Protagonisten zusätzliche Kraft abverlangt und viel Schmerz mit sich bringt. Doch die Realität kann nun mal unglaublich grausam sein, man darf nur nicht an ihr zerbrechen.

Fazit
Man würde niemals vermuten, dass dieser Roman so viele schwere, traurige und überaus emotionale Komponenten besitzt, die sich am Ende in der Geschichtet tatsächlich wieder finden. Der Eindruck einer leichten Lovestory bereitet keinesfalls auf die eindringliche und realistische Hand vor, die einem Saures gibt und zu Tränen rührt. Heidi R. Kling gelingt es dem Leser das Herz zu zerschlagen, ihn aber auch hoffnungsvoll zu entlassen. Es ist keine leichte Lektüre für zwischendurch, sondern ein Buch, das zerstört und wieder aufbaut.

Veröffentlicht am 23.08.2019

Zoe und Luke

Rückkehr nach River Bend
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Inhalt
Bei ihrem Highschool-Abschluss wurde Zoe Brown prophezeit, dass sie in River Bend bleiben würde, doch es kam ganz anders. Als sie nach 10 Jahren zum Klassentreffen kommt, ist sie eine berühmte Köchin ...

Inhalt
Bei ihrem Highschool-Abschluss wurde Zoe Brown prophezeit, dass sie in River Bend bleiben würde, doch es kam ganz anders. Als sie nach 10 Jahren zum Klassentreffen kommt, ist sie eine berühmte Köchin mit eigener Sendung und von den verschiedensten Restaurants umschwärmt. Bei ihrer Rückkehr trifft sie wieder auf Luke Miller, den Mann, den sie schon immer geliebt hatte. Doch so sehr sie sich nach ihm sehnt, um keinen Preis will sie in der Nähe ihrer Familie bleiben, die sie runterzieht. Als sie versucht sich in Texas eine neue Heimat aufzubauen, nimmt Luke seinen Mut zusammen und fliegt zu ihr. Diesmal will er sie nicht so einfach gehen lassen und ist bereit für eine gemeinsame Zukunft zu kämpfen. Obwohl Zoe noch nicht ganz weiß, wie sie auf seine Nähe reagieren soll, braucht sie sie dringlicher denn je, schließlich kommt der Schatten ihrer Vergangenheit wieder und bedroht ihre ganze Familie.

Meine Meinung
Wie ihre besten Freundinnen Melanie und Jo Anne, hatte auch Zoe bei ihrem Highschool-Abschluss eine Vorhersage zu ihrer Zukunft erhalten. Laut dieser würde sie nie aus River Bend rauskommen und das ärmliche Leben ihrer Familie fortführen. Doch Zoe hat allen gezeigt, dass sie falsch lagen. Nicht nur verließ sie River Bend, sie wurde auch berühmt und begehrt im ganzen Land.

Zoe hat das Kochen schon immer geliebt und sich damit eine Karriere aufgebaut. Mit eigener Sendung und Aufträgen in Restaurants scheint sie ihren Platz gefunden zu haben. Doch nach ihrem Klassentreffen und dem Miterleben von Melanies und Wyatts Glück, wird ihr klar, dass sie in Texas nie wirklich ein Heim gefunden hat. Um das zu ändern, will sie mit Jo Annes Hilfe ein Haus für sich suchen. Allerdings taucht auch Luke bei ihr auf und bringt ihr Vorhaben ins Wanken. Er weckt in ihr die Sehnsucht nach Liebe und einem gemeinsamen Leben, doch Zoe weiß noch nicht recht, was sie machen soll. Noch komplizierter wird es, als eine Nachricht über ihren Vater sie erreicht. Es bringt sie völlig aus dem Gleichgewicht, zum Glück ist aber Luke für sie da, der ihr wie ein Pfeiler zur Seite steht und sie erdet.

Luke war schon immer in Zoe verliebt, doch ihn zog es nie aus River Bend raus. In der Familienwerkstatt fand er als Mechaniker seinen Platz und fühlt sich eigentlich angekommen, nur eine Frau fehlt noch zum großen Glück. Beim Klassentreffen begegnet er Zoe und plötzlich ist die Liebe in greifbarer Nähe. Diesmal will er sie nicht wieder gehen lassen, auch wenn es für ihn bedeutet etwas Neues zu versuchen. Luke macht Zoe deutlich, wie viel sie ihm bedeutet und das er bereit ist sich für eine gemeinsame Zukunft zu ändern.

Die Liebesgeschichte zwischen Zoe und Luke hat bereits eine Vorgeschichte. Nun will Luke aber auch eine Zukunft für sie bereiten. Er kennt Zoe als erfolgreiche und starke Frau, sieht aber auch ihre schwachen Momente, in denen er ihr gerne Halt gibt. Zwischen ihnen entwickelt sich eine Beziehung, die nach Nähe verlangt, aber auch Raum für sich selbst einräumt.

Ihr anwachsendes Glück wird aber auch von einem Mann überschattet, den Zoe nur all zu gerne aus ihrem Leben streichen würde. Dass dieser Mann ausgerechnet ihr Vater ist, hilf nicht sonderlich weiter. Doch sie weiß, dass seine Ankunft ihre Familie wieder in den Ruin treiben wird und alles zerstören könnte, was ihr an Bindungen wichtig ist.

Ich liebe es, wie Catherine Bybee die Beziehung zwischen Zoe und Luke zeichnet. Sie ist einerseits schön und leidenschaftlich, andererseits ruhig und zuverlässig. Das emotionale zwischen ihnen wird wunderschön aufgebaut, was man auch ihre Vergangenheit zurückführen kann. Natürlich bietet die Handlung auch Spannung, die besonders zwischen Zoe und ihrer Familie herrscht. Hier entsteht auch ein Konflikt, der irgendwie den Höhepunkt der Geschichte darstellt.

Richtig schön ist auch, dass im Hintergrund die anderen Erzählstränge weiter laufen. So bekommt man mit, wie es mit Melanie und Wyatt weiter geht und wie sich ihre Beziehung entwickelt. Auch Jo Annes Geschichte schreitet voran und bereitet auf ihr Buch vor. Es geht weiter um die Bedrohung, die sie wahrgenommen hatte und welche Schritte sie einleitet, um sich ihr zu stellen.

Fazit
Der zweite Band der River Bend Trilogie überzeugt durch verkorkste Familienverhältnisse und eine Liebe, die sich Zeit gelassen hat, um den passenden Moment zu finden. Die Beziehung zwischen Zoe und Luke schien von Anfang an gezeichnet zu sein, doch erst als sich ihre Lebenslinien erneut begegneten, konnte sie das Bild vervollkommnen. Die lebensnahe und emotionale Handlung bietet einige schöne Lesestunden und überzeugt davon, dass man sich manchmal einfach fallen lassen muss.

Veröffentlicht am 23.08.2019

Party in Raum 213

Raum 213 - Arglose Angst
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Inhalt
Jeder an der Earie High kennt den Raum 213 und die unheimlichen Geschichten, die ihn umgeben. Es heißt, er mache alle wahnsinnig, die ihn betreten. Madison kennt die Gerüchte, doch als sie zu einer ...

Inhalt
Jeder an der Earie High kennt den Raum 213 und die unheimlichen Geschichten, die ihn umgeben. Es heißt, er mache alle wahnsinnig, die ihn betreten. Madison kennt die Gerüchte, doch als sie zu einer exklusiven Party dorthin eingeladen wird, sind ihr alle Vorurteile dem Raum gegenüber egal, denn ihr Schwarm Elijah hat auch eine Einladung bekommen. Obwohl ihr Bruder versucht sie zu warnen, will Madison nicht davon hören. Doch was als nette Party beginnt, wird schon bald zum Alptraum und sie muss erkennen, dass manche Räume wirklich nicht betreten werden sollten.

Meine Meinung
An der Earie High gibt es den verbotenen Raum 213. Dort findet kein Unterricht statt, zumeist ist er sogar abgeschlossen, denn zu viele Gerüchte umfassen ihn. Der Raum, so heißt es, macht alle verrückt, die ihn betreten. Manche behaupten sogar, er hätte schon Leben gefordert.

Dass ausgerechnet in diesem Raum eine exklusive und geheime Party stattfinden soll, überrascht Madison, doch da die Einladung zur Verschwiegenheit verpflichtet, sagt sie niemandem etwas. Als sie zufällig mitbekommt, dass auch ihr Schwarm Elijah eine Einladung bekommen hat, wirft sie alle Zweifel über Bord und will um jeden Preis hin. Sie will Elijah für sich gewinnen, denn ihre Rivalin Trish wird auch kommen und sie will ihn auch.

Bereits der Eintritt in die Party wird zu einer wahren Herausforderung, denn die Schule wird ja am Abend abgeschlossen. In Grüppchen schleichen die Gäste herum, eher ihnen der Eintritt ermöglicht wird. So trifft Madison auf manche ihrer Mitschüler und wird überrascht, wer alles dabei ist. Eigentlich wollte ihr Bruder sie aufhalten, schließlich kennt er den Raum und hat bereits eigene Erfahrungen mit ihm gemacht, doch Madison hört nicht auf ihn.

Die Party ist schön und endlich hat sie die Chance Elijah näherzukommen. Alles läuft perfekt, bis ein Vorfall alles verändert. Plötzlich sind sie gefangen und Anschuldigungen werden ausgesprochen. Aus Angst werden Verdächtigungen gegeneinander gemacht und jeder beginnt in jedem den Feind zu sehen. Es beginnt ein Spiel mit der Psyche der Partygänger, bei dem es keine Gewinner geben kann.

Mit dem Alptraum der Kinder wird das Geheimnis um den Raum 213 weiter vertieft. So wie mit den Charakteren gespielt wird, so spielt die Autorin auch mit der Neugier der Leser. Es wird Verwirrung verbreitet, was die Spannung nur weiter steigert. Zusammen mit Madison ist man gezwungen sich zu fragen, was eigentlich los ist, denn nichts ergibt Sinn. Erst nach und nach fügen sie Puzzleteile zusammen, die schließlich offenbaren, was hinter der Party steckt. Gleichzeitig wird aber weiter das Mysterium um den Raum beibehalten, denn obwohl vieles sich schließlich auflöst, bleibt manches doch im Dunkeln verborgen.

Verbotenes zieht die Menschen an, denn ihre Neugier lässt sie oft über die Gefahr hinwegsehen. Anhand der Idee dieser Bücher wird dies nur all zu deutlich gemacht. In diesem Fall werden noch die verschiedensten Gefühle mit eingewoben, die die Handlung zusätzlich verstärken sollen. Obwohl die Autorin hier wunderbar die Spannung aufbaut und auch das Geheimnisvolle aufrechterhält, schwächelt das Gerüst ab einem bestimmten Punkt. Während zuvor alles super aufgebaut wurde, geht es zum Ende hin alles viel zu schnell. Mir kam es zu plötzlich, als Madison auf einmal alles durchschaut hatte und die Antworten auf ihre offenen Fragen sich praktisch vor ihren Augen selbst beantworteten.

Fazit
Was als schöne Party beginnt, entwickelt sich schon bald zu einem Alptraum für Madison und die anderen Gäste. Raum 213 lässt sie einen wahren Horror durchleben und zeigt auf, welche Bindungen tatsächlich zwischen ihnen bestehen. Geheimnisvoll, wirr und auf eine düstere Art spannend, kann die Handlung die Neugier ansprechen, aber nicht vollkommen überzeugen.

Veröffentlicht am 17.08.2019

Kunst, Sex und Dominanz

Art Affair
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Inhalt
Als eine bekannte Ausstellungskuratorin, schafft es Catherine Belier mit ihrer Arbeit die Menschen zu begeistern. Ihr neuster Auftrag ist eine Ausstellung des britischen Künstlers Dane Leonsberg, ...

Inhalt
Als eine bekannte Ausstellungskuratorin, schafft es Catherine Belier mit ihrer Arbeit die Menschen zu begeistern. Ihr neuster Auftrag ist eine Ausstellung des britischen Künstlers Dane Leonsberg, der mit seinen Werken die internationale Kunstwelt zu gewinnen weiß. Doch Catherines Arbeit wird ordentlich durcheinander gewirbelt, als statt der erwarteten Ausstellungsstücke zur Popkultur, eine Ladung Sexspielzeuge ankommt. Wütend stellt sie Dane zur Rede und wird prompt an ihre letzte, sehr anregende Begegnung, erinnert. Wegen der Ausstellung schlägt er ihr daher eine Wette vor, die ihnen beiden Freude bereiten soll.

Meine Meinung
Geborenen unter dem Sternzeichen Löwe werden Eigenschaften wie Beharrlichkeit, Entschlossenheit, Kreativität, Optimismus und Selbstbewusstsein zugeschrieben. Sie sollen aber auch arrogant, dominant, herrschsüchtig und unberechenbar sein.
In gewisser Weise hat die Autorin all dies auch in diese Novelle einfließen lassen.

Sowohl Catherine, als auch Dane sind kreativ, selbstbewusst und recht herrschsüchtig. Sie wissen was sie wollen und setzen alles daran es zu erreichen. Als Alphatiere sind sie nun mal daran gewohnt, dass alles nach ihren Wünschen läuft. Nun stoßen sie aufeinander und eigentlich will keiner von ihnen die Oberhand abgeben, was beiden auf die Nerven geht.

Die zwei Künstler verbindet eine magische Nacht, die sie vor Jahren miteinander geteilt haben. Danach trennten sich ihre Wege und einzig in der Presse verfolgten sie die Karriere des jeweils anderen. Nun stehen sie einander wieder gegenüber und die Erinnerungen an jene Nacht kommen hoch. Catherine will die Erinnerung verdrängen, doch Dane will sie wieder aufleben lassen und beginnt sein Spiel mit ihr.

Wie man es von dieser Novelle erwarten konnte, kommen natürlich erotische Elemente ins Spiel. Obwohl die Beschreibung davon durchaus anregend war, muss ich eingestehen, dass diese Elemente der Erotik einfach nicht mein Fall sind. Es ging mir zu viel um Dominanz. Dane will mit Catherine spielen und sie unterwürfig sehen, weshalb er auch mit ihrer Angst spielt. Zwar hat sie nichts dagegen, aber mir ging es schon zu sehr in die Erotik, Zärtlichkeiten gab es schließlich nur zum Nachtisch.

Die Autorin hat die Geschichte toll geschrieben und ihr auch eine gute Dynamik eingehaucht, nur leider ging alles viel zu schnell. Ihr es gelungen eine gewisse Spannung aufzubauen, die ein heißes Kribbeln auslöst, doch dafür kamen die Gefühle zu kurz. Ja, die Protagonisten hatten ihren Spaß, doch man merkt nicht wirklich was von den tiefen Gefühlen, die sie am Ende haben sollen.
Anais Goutier kann gut schreiben, doch auf diesen wenigen Seiten stand nun mal die Erotik im Vordergrund, was der Geschichte ihre Kraft genommen hat.

Fazit
Eine erotische Novelle um das Sternzeichen Löwe, die in die Welt der Kunst entführt und so manch heißes Spiel präsentiert. An sich ganz wunderbar geschrieben, nur leider waren der Wunsch nach Dominanz und die damit verbundenen sexuellen Handlungen nicht wirklich mein.