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Veröffentlicht am 15.10.2018

Schöne Idee, doch manchmal zu gewollt

A Girls’ Night In – Audrey & Ich
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Inhalt
Seit ihrer Kindheit werden die Schwestern Libby und Cassidy von ihrer Mutter zu Castings geschleppt. Während Cassidy Erfolg hat, bleibt Libby immer nur eine Statistin. Gerade als sie ihre erste ...

Inhalt
Seit ihrer Kindheit werden die Schwestern Libby und Cassidy von ihrer Mutter zu Castings geschleppt. Während Cassidy Erfolg hat, bleibt Libby immer nur eine Statistin. Gerade als sie ihre erste Sprechrolle ergattert, kommt es zu einem absolut peinlichen Vorfall direkt vor dem Filmstar Dillon O'Hara. Auf einen Schlag verliert sie nicht nur ihren Job, sondern auch den Großteil ihrer Haare. Auch in ihrer neuen Wohnung läuft einiges schief und zu allem Überfluss sieht sie dann auch noch Audrey Hepburn auf ihrer Couch. Diese ist fest entschlossen Libbys Leben wieder in rechte Bahnen zu lenken und ihr vor allem mit Dillon zu helfen. Doch kann Audrey, die ja eigentlich tot ist, ihr tatsächlich helfen?

Meine Meinung
Tja, was machst du, wenn dein Idol auf deiner Couch sitzt? Nach einen katastrophalen Tag muss Libby sich eben dies fragen. Es reichte nicht aus, dass sie sich vor einem heißen Filmstar blamierte, ihren Job verlor und ihre Wohnung auch noch verkleinert vorfand, nun muss sie sich auch noch Audrey Hepburn stellen. Irgendwie ist diese aber ganz anders, als Libby sie sich immer vorgestellt hat. Vor allem behauptet sie, dass sie gekommen ist um ihr in der Liebe auf die Sprünge zu helfen. Wie gut, dass der peinliche Vorfall nicht verhindert, dass Libby Dillon O'Hara wieder über den Weg läuft. Doch kann ein niemand wie sie tatsächlich jemanden wie ihn bekommen?

Libbys Leben verläuft nicht unbedingt super, doch eigentlich ist sie zufrieden. Sie mag ihre Statistenrolle und hat ihren besten Freund Olli, der ihr immer zur Seite steht. Doch ihre Mutter nörgelt gerne an ihr herum, da sie nicht an ihre perfekte jüngere Schwester herankommt und ihr Vater hat die Familie verlassen um sein Leben seinem Buchbaby zu widmen. Libby hat sich irgendwie damit abgefunden nur die zweite Rolle zu spielen und im Hintergrund zu bleiben. Ein Tag, wirft aber ihr ganzes Leben durcheinander. Sie trifft Dillon O'Hara und dadurch gerät alles durcheinander.

Ich muss gestehen, Libby hat mich zwiegespalten. Einerseits kommt sie sympathisch rüber. Man versteht ihre Rolle und wie sie mit dem Stress und ihrer Familie umgeht. Sie meistert alles irgendwie und rastet nie aus. Auch ihre Beziehung zu Olli war schön gezeichnet. Diesen Part mochte ich an ihr, da er auch ihre verletzliche Seite zeigt. Doch dann gibt es noch die andere Seite von Libby. Diese stolpert von einer Peinlichkeit in die andere, belügt Olli und tut alles um Dillon zu gefallen. Sie bekommt nichts auf die Reihe und schiebt alles von sich. Vor allem aber, sagt sie nie die Dinge, die sie wütend machen.

Audrey Hepburn hingegen, was irgendwie liebenswert. Obwohl Libby sie für ihre eigene Einbildung hält, hat diese charakterlich einiges zu bieten. Sie bleibt immer ruhig und hat so eine Aura an sich, dass man selbst ruhig wird. Obwohl sie oft unerwünscht ist, gibt sie wunderbare Ratschläge und versucht Libby in die richtige Richtung zu leiten. Sie setzt sich für diese eine und genießt es neues zu entdecken, was ihr unheimlichen Spaß macht. Eigentlich erschien sie besser durchdacht als Libby, obwohl diese die Protagonistin ist.

Lucy Holliday kann gut schrieben, sie kann gut beschreiben und die Vorstellung der Leser anregen. Sie bringt Witz in die Handlung und auch viel Gefühl, doch leider erscheinen manche der Fettnäpfchen dann doch zu gewollt. Libby wird dümmer dargestellt als sie am Ende ist und vieles hätte einfach nicht sein müssen. Die entstehende Liebesgeschichte war zu schwach und es fehlten die Schmetterlinge im Bauch. Da wäre ihre Beziehung zu Olli glaubhafter gewesen, denn da kommen unterschwellig Gefühle rüber, während bei Dillon kaum etwas über Schwärmerei hinausgeht.

Fazit
Eine interessante Idee, die einiges Potenzial aufweist, es zum Großteil aber ungenutzt lässt. Die Protagonistin ist manchmal wirklich unsympathisch und ihre entstehende Liebesgeschichte unglaubwürdig. Obwohl die Autorin wunderbar schreiben kann, wirken manche Situationen doch zu erzwungen. Ein Buch, das man lesen kann, aber nicht muss, denn eine tolle Geschichte verpasst man hier nicht.

Veröffentlicht am 15.10.2018

Schöne Liebesgeschichte, doch auch viel ungenutztes Potenzial

In den Armen des Kelten
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Inhalt
Die große Liebe gibt es nur in Büchern, davon ist Brianagh jedenfalls überzeugt. Obwohl sie eine exklusive Partnervermittlung leitet und einen sexy Freund hat, fehlt in ihrem Leben die Leidenschaft, ...

Inhalt
Die große Liebe gibt es nur in Büchern, davon ist Brianagh jedenfalls überzeugt. Obwohl sie eine exklusive Partnervermittlung leitet und einen sexy Freund hat, fehlt in ihrem Leben die Leidenschaft, ganz anders als in ihren Träumen. Nacht für Nacht träumt sie von einem geheimnisvollen Mann, der ihr alles gibt wonach sie sich sehnt. Als Matthew sie bittet ihn zu heiraten, ist Brianagh völlig durcheinander und fühlt, dass sie nach Irland muss, die Heimat ihrer Vorfahren. Dort offenbart ihr Cousin Reilly ihr unglaubliches, sie muss in die Vergangenheit um den Clanführer Nioclas MacWilliam zu heiraten, denn nur so kann sie das Erbe ihrer Familie erfüllen. Obwohl Brianagh nichts davon glauben will, steht sie schon bald dem besagten Clanführer gegenüber und erkennt in ihm den Mann aus ihren Träumen. Auch er hatte Träume von ihr und weiß daher, dass er diese Frau nicht mehr gehen lassen kann.

Meine Meinung
Um das Erbe ihrer Familie zu erfüllen und damit auch ihr Schicksal, muss Brianagh in die Vergangenheit, denn dort wurde sie bereits einem Mann versprochen, der schon lange auf sie wartet. Obwohl sie absolut nicht an so etwas glaubt, hat sie doch eine erfolgreiche Partnervermittlung und einen Freund, der sie heiraten will, findet sie sich tatsächlich schon bald im Irland der Vergangenheit wieder. Eigentlich will sie so bald wie möglich zurück, doch ihr Cousin Reilly, der ebenfalls mitgekommen ist, meint, dass es für sie unmöglich ist. Dann begegnet sie Nioclas, dem Mann, den sie schon so oft in ihrem Träumen gesehen hat. Ihm zu widerstehen ist nicht leicht, an seinem Leben teilzuhaben aber schon. Doch an seiner Seite zu haben, bedeutet auch großen Gefahren ausgesetzt zu sein und Brianagh weiß noch nicht, ob sie dazu bereit wäre.

Nioclas MacWilliam gilt als starker Clanführer. Ihm wurde eine ganz besondere Braut von dem O'Rourke Clan versprochen, doch so langsam ist er bereit den Glauben an ihr Erscheinen loszulassen und eine andere Frau zu heiraten. Dann taucht aber Reilly bei ihm auf und schon bald steht er Brianagh gegenüber, der Frau, die er in seinen Träumen sah. Dass diese aber von ihm weg will, will er nicht akzeptieren. Er unterbreitet ihr einen Vorschlag, der sie erstmal bei ihm halten wird, damit er Zeit hat ihr Herz für sich zu gewinnen.

Eine Zeitreise in die Vergangenheit, ein Paar, das über die Jahrhunderte hinweg für einander bestimmt wurde und ein Schicksal, von dem Beide noch nichts ahnen. Nancy Scanlons Roman bietet nicht unbedingt neue Ideen, allerdings sind die Entwicklung und die Handlung dann doch ganz eigen. Mit viel Gefühl erzählt die Autorin von einer Liebe, die sich allmählich entwickelt, von der Angst jemanden zu verlieren und dem finden einer neuen Heimat.

Brianagh war nie die Frau, die die Hände in den Schoss legt und nichts tut. Zwar hat sie jetzt nicht unbedingt die Fähigkeit, die einen Frau damals besitzen musste, dafür weiß sie aber umso besser, wie sie ihre Können an die Situation anpassen kann. Mit ihren Vorschlägen und Veränderungen bringt sie etwas Moderne in die Vergangenheit und optimiert das Leben des Clans, was viele beeindruckt und ihr einiges an Sympathie bringt. Diese kleinen Dinge, die sie anleitet, sind schön gewählt und keinesfalls übertrieben. Es wird nichts unmögliches eingebaut, was dem Ganzen gewisse Stärken zuspricht.

Ein wenig schade finde ich das Ganze Spiel um die Wahrheit, was aber auch irgendwie die Spannung erhält und Witz einbringt. Brianagh wird von ihrer Familie im Dunkeln gelassen. Nur bruchstückhaft erfährt sie von ihrem Schicksal und dem Erbe, des daran gebunden ist. Ihr wird aber auch klar, dass man sie ihr ganzes Leben lang belogen hat. Diesen Punkt lässt sie aber zu schnell fallen, was irgendwie unglaubwürdig erscheint. Schade ist aber auch, dass die Autorin im Bezug auf Brianagh etwas anspricht, was echt interessant ist und einige Wendungen hätte bringen können, doch davon keinen Gebraucht macht. Wie kann man so etwas ins Spiel bringen und nicht nutzen?

Obwohl so manches Potenzial ungenutzt bleibt, macht es die Protagonisten und die zentralen Charaktere nicht weniger sympathisch. Auch die charakterliche Entwicklung von Brianagh und Nioclas wird deshalb nicht eingeschränkt. Sind es oft nur Ansprachen des Besonderen, helfen sie doch auf die ein oder andere Weise dem Zusammenhalt des Clans zu stärken. Zum Ende der Geschichte gibt es dann aber doch etwas überaus verwirrendes. Man könnte es in der Doctor Who Manier als "Timey Wimey"-Ding bezeichnen. Dabei lesen Brianaghs Cousins etwas in einem Geschichtsbuch nur um es dann zu ändern. Aber geht das so einfach? Sie ändern ja praktisch die ganze Geschichte. Gibt es keinen Schwierigkeiten damit? Wenn sie die Geschichte ändern, hätte es nicht von Anfang an im Buch stehen müssen wie es mit der Änderung aussieht? Tja, Zeitreisen sind kompliziert.

Fazit
Nancy Scanlon hat hier eine wunderschöne Liebesgeschichte geschrieben, die durch tolle Charaktere und einiges an Spannung besticht. Leider lässt sie aber auch so manches Potenzial ungenutzt und einige Fragen bezüglich der Zeitreisen ungeklärt. Obwohl die Handlung so ihre Schwächen hat, ist dieses Buch wirklich lesenswert und berührend. Perfekt für schöne Abendstunden.

Veröffentlicht am 08.10.2018

Bücher sind magische Welten

Der höchste Bücherberg der Welt
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Inhalt
Seit seiner Geburt ist Lukas davon überzeugt, dass er zum Fliegen geboren wurde. Er beobachtet, wann immer es geht, Vögel und versucht sich immer wieder Flügel zu bauen. Leider sind alle Versuche ...

Inhalt
Seit seiner Geburt ist Lukas davon überzeugt, dass er zum Fliegen geboren wurde. Er beobachtet, wann immer es geht, Vögel und versucht sich immer wieder Flügel zu bauen. Leider sind alle Versuche bisher nicht geglückt. Doch so leicht gibt er nicht auf und wünscht sich zu jedem Geburtstag und jedem Weihnachten Flügel. Es scheint aber einfach nicht zu gehen. Als erneut ein Geburtstag absteht, kommt Mama mit einem Buch zu ihm. Sie zeigt ihr eine ganz andere Art vom Fliegen.

Meine Meinung
Ein wunderschönes Bilderbuch, das schon den kleinsten zeigen will, welche Magie in Büchern steckt.

Lukas will unbedingt fliegen, doch egal wie oft er sich Flügel wünscht oder baut, es klappt nicht. Nie bekommt er welche, die auch funktionieren. An seinem siebten Geburtstag drückt ihm Mama ein Buch in die Hand und behauptet, dass er damit auf andere Art fliegen könnte. Und so beginnt er zu lesen. Ein Buch nach dem anderen wird verschlungen. Mit jedem Buch wird eine neue Welt betreten. Lukas ist gefangen in den Geschichten und will immer mehr. So wächst sein Bücherberg immer weiter an.

Rocio Benilla zeigt durch die wunderschönen, detailreichen und kindgerechten Zeichnungen, wie Lukas in die verschiedenen Geschichten eintaucht. Mit jedem gelesenen Buch wächst seine Fantasie an und seine Vorstellung der Handlung wird immer deutlicher und vielschichtiger. So muss auch der Betrachter der Bilder nicht nach den Buchtiteln fragen, denn die Darstellungen sind so gut gewählt, dass man die Bücher einfach an ihnen erkennen kann.

Zu Beginn des Buches wurden die Farben recht kühl gewählt. Es sind dunklere Töne, doch je weiter die Handlung voranschreitet, desto heller und freundlicher werden die Darstellungen. Die Farbwahl scheint beinahe so gewählt, als solle sie aussagen, dass das Lesen das Leben bunter gestaltet.

Irgendwie zeichnet Rocio Benilla hier auch den Weg eines Lesers auf. Wenn man erstmal die Liebe zum Buch entdeckt hat, verlangt man nach mehr. Mit jeder neu entdeckten Geschichte wächst die Neugier und die Fantasie. Doch wie bei Lukas auch, entsteht irgendwann der Wunsch den Bücherberg zu verlassen um über das Gelesene zu sprechen. So will er unbedingt mit seiner Mama sprechen, dass er es verstanden hat. Damit zeigt sich auch das perfekte Ende dieser Geschichte.

Fazit
Ein wunderbares Bilderbuch, das aufzeigt, wie das Lesen in fremde Welten entführen kann und seine eigene Magie ausbreitet. Rocio Bonilla zeichnet auf bezaubernde Art und Weise, wie Kinder mit dem Lesen in Kontakt kommen können und die Liebe zum Buch entdecken. Wer einmal den Einstieg findet, dürfte sich nur schwer losreißen können.

Veröffentlicht am 08.10.2018

Eine Schatzsuche mit zu vielen Musikbegriffen

Diebe, Lügner und Helden wie wir
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Inhalt
Da das Geld knapp ist, droht die Familie Funes ihr Haus zu verlieren. Nicholas will dies um keinen Preis zulassen, denn im Garten steht der Baum seines verstorbenen Bruders. Daher scheint das plötzliche ...

Inhalt
Da das Geld knapp ist, droht die Familie Funes ihr Haus zu verlieren. Nicholas will dies um keinen Preis zulassen, denn im Garten steht der Baum seines verstorbenen Bruders. Daher scheint das plötzliche Auftauchen seines Großvaters ein Segen zu sein, denn der alte Mann spricht immerzu von wertvollen Erbstücken, die er für seine Tochter versteckt haben will. Seine Erinnerungen sind zwar inzwischen sehr lückenhaft, doch seine Hinweise haben die Zeit überdauert. Zusammen mit seinen Freunden Zeke und Jordan, macht sich Nicholas auf die Suche nach dem Schatz. Dass sie sich dabei aber alten Geisterhäusern, seltsamen Voodoo-Wahrsagerinnen und gruseligen Schmugglerleichen stellen müssen, hätte sie jedoch nicht gedacht. Doch was wäre dies für ein Abenteuer, wenn alles einfach wäre?

Meine Meinung
Das Leben ist gerade alles andere als einfach, denn seiner Familie fehlt das Geld. Nicholas muss mit ansehen, wie unglücklich seine Eltern sind, da sie nicht zusammen sein können. Sein Vater muss von ihnen getrennt leben um genug verdienen zu können, doch trotz all seiner Bemühungen droht der Verlust des Hauses. Auch in der Schule hat Nicholas es nicht einfacher. Da er als Mathegenie gilt, hat er einige Klassen überspringen dürfen und ist damit ein Außenseiter. Zum Glück hat er noch seine Geige und den Baum seines Bruders, der nach dessen Tod gepflanzt wurde. Wann immer Nicholas Rat braucht, schnappt er sich seine Geige und spricht durch die Musik mit seinem Bruder. Doch dann taucht sein Großvater bei ihnen auf, der gerade aus dem Gefängnis entlassen wurde. Er spricht von wertvollen Erbstücken, die er damals für seine Tochter versteckte und von Hinweisen, die zu ihnen führen. Zum ersten Mal sieht Nicholas einen Hoffnungsschimmer, der alles zum Guten wenden könnte.

Damit beginnt auch das große Abenteuer. Ohne es zu wollen, findet Nicholas zwei Begleiter, die ihm bei der Suche nach den Erbstücken helfen wollen. Sie erhoffen sich einen Anteil um ihre Träume und Wünsch erfüllen zu können. Was aber zuerst als Zweckgemeinschaft entsteht, entwickelt sich immer mehr zu einer Freundschaft. Zwar haben die drei Jungs nach wie vor ihre eigenen Ziele, doch sie stehen für einander ein und halten bei Ärger auch den Kopf hin um den anderen zu helfen. Obwohl es unangenehm ist, teilen Nichoas, Zeke und Jordan ihre Geheimnisse schon bald miteinander, was ihre Freundschaft nur noch stärker macht.

Die Hinweise, denen die Jungs folgen, sind alles andere als leicht zu deuten. Doch mit viel Einfallsreichtum und Witz, aber auch einigen Missverständnissen, kämpfen sie sich voran. Sie sind gezwungen sich Gefahren zu stellen und Schwierigkeiten zu bewältigen, doch je mehr sie wagen, desto stärker wird der Bund zwischen ihnen. Schon bald sind die regelmäßige Besucher der Geisterhauses, schleichen durch alte Schmugglertunnel ihrer Heimat, stehlen Boote und besuchen Friedhöfe. Es wartet ein Abenteuer nach dem anderen und bringt sie ihrem Ziel näher.

Während Matthew Baker die Geschichte der drei Jungs und ihrer Suche erzählt, flechtet er auch die Geschichte von Großvater Rose und Opa Dykhouse ein. Diese alten Männer, die ein interessantes Leben hatten, wurden von ihren Familien ins Altersheim gesteckt, sind aber noch nicht bereit dort zu bleiben. Auch zwischen ihnen entwickelt sich eine freundschaftliche Beziehung. Sie haben zwar einen schlichten Umgang miteinander, doch darin steckt viel Sympathie.

Die Handlung an sich ist interessant aufgebaut, bietet sympathische Charaktere und auch gewisse Spannungsmomente. Die Entwicklung der Freundschaft wurde ebenfalls schön aufgezeichnet. Was mich allerdings gestört hat, war der Schreibstil. Ja, die Musik spielt in diesem Buch eine gewisse Rolle, verständlich. Doch der Autor hat dann echt übertrieben, als er überall Fachbegriffe auftauchen lies. Je mehr Nicholas im Schulorchester lernte, desto öfter tauchten die Begriffe aus. Erst waren es nur forte und piano, was laut oder leise heißen soll, doch mit der Zeit wurde es immer mehr. Irgendwann fühlte man sich deshalb im Lesefluss gestört. Hätte wirklich nicht sein müssen. Das Ende selbst war auch etwas enttäuschend. Es scheint, als wäre schnell noch alles abgehackt worden um endlich fertig zu werden.

Fazit
Eine interessante Idee über drei Jungs, die zu Freunden werden und sich auf eine Suche begeben, die ihnen ein großartiges Abenteuer beschert. Leider können die nervigen Einwürfe von Fachbegriffe und das echt schwache Ende, den vorgegebenen Rahmen nicht ganz ausfüllen, weshalb die Geschichte schwächer ausfällt, als sie hätte sein können.

Veröffentlicht am 04.10.2018

Süß, aber kein Highlight

Und dann kam Mr. Willow
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Inhalt
Mirka hält sich eigentlich für ziemlich glücklich. Sie hat einen festen Job und einen tollen Freund. Dieser hat sie gerade zu einem Kurzurlaub nach London eingeladen und die Hoffnung auf einen Heiratsantrag ...

Inhalt
Mirka hält sich eigentlich für ziemlich glücklich. Sie hat einen festen Job und einen tollen Freund. Dieser hat sie gerade zu einem Kurzurlaub nach London eingeladen und die Hoffnung auf einen Heiratsantrag ist groß. Doch alles kommt anders als erträumt. Statt ihr einen Ring an den Finger zu stecken, gesteht er mit einer anderen Frau verlobt zu sein. Am Boden zerstört, heult sie sich in einem Park aus. Dabei läuft ihr ein kleiner Hund zu und schleicht sich in ihr Herz. Kurzerhand schnappt Mirka sich den Corgi, den sie liebevoll Mr. Willow tauft, und beginnt ihr Leben neu zu gestalten. Mr. Willow hält sie dabei ganz schön auf Trapp, doch es könnte auch sein, dass seine feine Nase sie geradewegs zu Mr Right führt.

Meine Meinung
Obwohl scheinbar viele gegen die Beziehung von Mirka und Ruben sind, ist ihr dies egal. Sie schätzt sich glücklich mit ihm zusammen zu sein und hofft auf einen Antrag. Der Kurzurlaub in London scheint daher das Zeichen dafür, dass es endlich so weit ist. Er schenkt ihr Aufmerksamkeit, ist zärtlich und bereitet ihr wunderbare Stunden im Bett. Doch dann kommt die kalte Dusche der Realität. Er wollte bloß etwas Spaß mit ihr haben bevor er sich einer anderen Frau zuwendet, denn Ruben hat diese geschwängert und will sie nun heiraten.
Wie nicht anders zu erwarten, ist Mirka natürlich am Boden zerstört. Sie war zu blind um zu erkennen, was andere anscheinend längst sahen. So heult sie sich in einem Park nahe ihres Hotels aus. Hier kommt ihr ein Hund zugelaufen, ein Corgi, und weicht ihr nicht mehr von der Seite. Da er niemandem zu gehören scheint, nimmt Mirka ihn einfach mit.

So entsteht zwischen ihnen eine Art Freundschaft. Mirka nimmt ihn mit und nennt ihn liebevoll Mr. Willow. In ihm findet sie einen wunderbaren Zuhörer und den perfekten Mitbewohner. Sein Eintritt in ihr Leben bringt zwar Chaos mit sich, gibt ihr aber auch den Mut neue Wege zu betreten. Nach und nach beginnt sie Änderungen vorzunehmen und sich dem zu widmen, was ihr am Herzen liegt. Endlich beginnt Mirka ihre Träume zu verfolgen und läuft dabei immer wieder einem Mann über den Weg. Doch könnte dieser Mann der Richtige sein?

Mit Anfang 30 schmeißt Mirka ihren sicheren Job und stürzt sich praktisch in ein Abenteuer, denn es verlangt viel Mut die Sicherheit aufzugeben und einfach mal was völlig anderes zu machen. Zum Glück hat sie aber Rückendeckung und Menschen, die ihr auf die Sprünge helfen. Obwohl diese Perspektive wirklich interessant ist, denn eigentlich würde doch jeder gerne seinen Träumen folgen, wurde es hier etwas zu einfach gestaltet. Mirka fällt alles irgendwie in den Schoss. Sie hat kaum Probleme eine neue Karriere zu starten und dabei auch noch recht erfolgreich zu sein. Obwohl ihr Job nicht so startet, wie sie es sich wünscht, wird er doch schnell in die gewünschte Richtung gelenkt. Mr. Willow schein auch von Beginn an ein perfekt abgerichteter Hund zu sein, der niemals Probleme macht und zumeist aufs Wort gehorcht. Nie zerstört er etwas in ihrer Wohnung oder macht unliebsame Hinterlassenschaften. Da ist es doch ein Wunder, dass Mirka sich nur ein einziges Mal fragt, wem der Hund gehört haben könnte.

Die Handlung hatte in meinen Augen ihre Schwächen, doch die Art, wie Anna Saalbach schreibt, hat hin sehr gefallen. Ihr ist es gelungen Emotionen darzustellen. Ob nun Mirkas Schmerz und die Scham wegen Ruben oder der Drang einen Schlussstrich zu ziehen und etwas neues zu beginnen, all dies konnte gut in Worte verpackt werden und mit etwas Humor verfeinert werden.

Während die Geschehnisse recht schnell voran schreiten, läuft die Liebesgeschichte etwas langsamer ab. Die ersten Aufeinandertreffen sind zwar von Problemen behaftet, doch nach und nach entwickelt sich daraus auch Zuneigung. Er ist nicht immer eindeutig, mit der Zeit bekommt man allerdings ein Gefühl für die Sache.

Fazit
Gebrochene Herzen, liebevolle Hunde und ein Neuanfang. Anna Saalbachs Roman bietet die perfekte Unterhaltung für ein gemütliches Wochenende. Die süße Geschichte hat zwar ihre Schwächen, kann aber durch unterhaltsam chaotische Charaktere doch von sich überzeugen.